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NRW: Über 70 Prozent der alkoholbedingten Krankenhausbehandlungen und Sterbefälle betrafen 2021 Männer
IT.NRW

Düsseldorf/Duisburg, 15. Februar 2023 - Im Jahr 2021 sind 65 162 Menschen aus Nordrhein-Westfalen aufgrund der Folgen übermäßigen Alkoholkonsums stationär im Krankenhaus behandelt worden. 72,4 Prozent dieser Fälle betrafen Männer.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, gab es im selben Jahr 2 316 alkoholbedingte Sterbefälle; das waren 1,1 Prozent aller Sterbefälle mit Wohnsitz in NRW. Bei den aufgrund von Alkoholmissbrauch und damit einhergehenden Folgeerkrankungen Gestorbenen lag der Männeranteil bei 71,6 Prozent.

KNAPP 10 PROZENT WENIGER ALKOHOLBEDINGTE KRANKENHAUSBEHANDLUNGEN ALS 20 JAHRE ZUVOR
Die Zahl der alkoholbedingten stationären Krankenhausbehandlungen ist 2021 um 2,0 Prozent geringer gewesen als 2020 (damals: 66 521 Fälle). Vor der Corona-Pandemie (2019: 76 339 Fälle) hatte es 17,2 Prozent mehr Behandlungsfälle als 2021 gegeben. Im Jahr 2011 wurden noch 34,8 Prozent mehr Menschen mit diesen Diagnosen stationär behandelt; 20 Jahre zuvor waren es 9,7 Prozent mehr gewesen.

In 81,8 Prozent der Fälle und damit am häufigsten wurde bei den alkoholbedingten Behandlungsfällen des Jahres 2021 Diagnosen des Bereichs „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol”, wie beispielsweise Abhängigkeit, akute Intoxikation (Alkoholvergiftung) oder Entzug festgestellt. Weitere 17,4 Prozent der Patientinnen und Patienten wurden wegen alkoholbedingter Schäden am Verdauungssystem (Leber, Magen oder Bauchspeicheldrüse) behandelt.
46,3 Prozent der 2021 wegen übermäßigen Alkoholkonsums stationär Behandelten waren 35 bis 54 Jahre alt. Ein Drittel der Patientinnen und Patienten (33,7 Prozent) gehörte der Altersgruppe der 55- bis unter 75-Jährigen an. 18- bis 34-Jährige stellten 14,3 Prozent der alkoholbedingten Behandlungsfälle.

RUND 18 PROZENT WENIGER ALKOHOLBEDINGTE STERBEFÄLLE ALS 20 JAHRE ZUVOR
2 316 Menschen starben im Jahr 2021 in Nordrhein-Westfalen an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums. Umgerechnet auf je 100 000 Einwohner starben damit rund 13 (12,9) Personen an Alkohol. Damit war die alkoholbedingte Sterberate um 9,0 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (2020: 14,2 Sterbefälle je 100 000 Einwohner) und um 2,9 Prozent niedriger als vor Beginn der Corona-Pandemie (2019: 13,3 je 100 000 Einwohner). Im Jahr 2001 waren noch rund 16 Personen (15,8) je 100 000 Einwohner an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums gestorben.

Fast zwei Drittel (62,0 Prozent) der alkoholbedingten Todesfälle waren 2021 auf alkoholbedingte Schäden am Verdauungssystem (Leber, Magen oder Bauchspeicheldrüse) zurückzuführen. Bei 34,5 Prozent dieser Todesfälle waren „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol” ursächlich für den Tod. Das durchschnittliche Sterbealter der aufgrund von Alkohol Gestorbenen war mit 63,6 Jahren um rund 15 Jahre niedriger als das Durchschnittsalter aller Gestorbenen (79,0 Jahre).

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Klassifizierung der Diagnosen und Todesursachen nach der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) erfolgt. Zu den alkoholbedingen Sterbe- und Behandlungsfällen wurden folgende Krankheiten bzw. Todesursachen gezählt: Alkoholinduziertes Pseudo-Cushing-Syndrom, Niazinmangel (Pellagra), psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol, Degeneration des Nervensystems durch Alkohol, Alkohol-Polyneuropathie, Alkoholmyopathie, alkoholische Kardiomyopathie, Alkoholgastritis, alkoholische Leberkrankheit, alkoholinduzierte akute Pankreatitis, alkoholinduzierte chronische Pankreatitis, Betreuung der Mutter bei (Verdacht auf) Schädigung des Fetus durch Alkohol, Schädigung des Fetus und Neugeborenen durch Alkoholkonsum der Mutter, Alkohol-Embryopathie (mit Dysmorphien), Nachweis von Alkohol im Blut, toxische Wirkung: Äthanol, toxische Wirkung: Alkohol, nicht näher bezeichnet.


NRW: 13 Prozent weniger allgemeinmedizinische Arztpraxen als vor zehn Jahren
Düsseldorf/Duisburg, 9. Februar 2023 - Die Zahl der Arztpraxen für Allgemeinmedizin ist in Nordrhein-Westfalen von 2011 bis 2021 um 13 Prozent gesunken.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war ihre Zahl im Jahr 2021 mit 5 804 um 840
niedriger als zehn Jahre zuvor (2011: 6 644). Die Zahl der Facharztpraxen verringerte sich in NRW im gleichen Zeitraum um vier
Prozent: 2021 gab es mit 12 106 Facharztpraxen 463 Praxen weniger als 2011 (damals: 12 569).

Nach Angaben der Bundesärztekammer ist die Zahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte in NRW binnen zehn Jahren um 15,1 Prozent gestiegen: Im Jahr 2021 waren rund 34 500 Ärztinnen und Ärzte ambulant tätig. Im Jahr 2011 waren es rund 30 000 gewesen. Auch im Verhältnis zur Bevölkerung ist die Zahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte gestiegen, und zwar um 12,7 Prozent: 2021 gab es rein rechnerisch 1,9 ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte je 1 000 Einwohner, während es zehn Jahre zuvor noch 1,7 gewesen waren.

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass aus den hier verwendeten Daten des Unternehmensregister Systems (URS) lediglich die Zahl der Praxen ermittelbar ist, aus denen keine Rückschlüsse auf die Zahl der darin praktizierenden Ärzte möglich sind.
Internistische Praxen, die auch eine hausärztliche Versorgung anbieten, sind hier den Facharztpraxen zugeordnet.


Immer mehr Teilzeitbeschäftigte in NRW-Krankenhäusern
Düsseldorf/Duisburg, 27. Januar 2023 - Der Anteil der teilzeitbeschäftigten hauptamtlichen Ärztinnen und Ärzte ist in den nordrhein-westfälische Krankenhäusern im Jahr 2021 auf mehr als ein Viertel (27,0 Prozent) gestiegen.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, hatte dieser Anteil im Jahr 2011 noch bei 17,9 Prozent gelegen. Beim nichtärztlichen Personal war 2021 nahezu die Hälfte (49,8 Prozent) teilzeitbeschäftigt; 2011 waren es noch 45,5 Prozent gewesen.
Ende 2021 waren in den 335 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern 289 316 Personen tätig (46 647 hauptamtliche Ärztinnen und Ärzte und 242 669 nichtärztliche Beschäftigte). Damit waren 19,3 Prozent mehr Personen beschäftigt als zehn Jahre zuvor. Mit knapp einem Drittel (32,2 Prozent) gab es beim ärztlichen Personal den größten personellen Zuwachs. Im nichtärztlichen Dienst waren 17,1 Prozent mehr Personen beschäftigt als im Jahr 2011.
Der Anteil teilzeitbeschäftigter Männer stieg in den NRW-Krankenhäuserngegenüber 2011 stärker als bei den teilzeitbeschäftigten Frauen: 2021 war der Teilzeitanteil bei den Ärzten mit 16,8 Prozent mehr als doppelt so hoch wie zehn Jahre zuvor (2011: 7,7 Prozent). Beim nichtärztlichen Personal arbeitete gut ein Viertel (25,3 Prozent) der Männer in Teilzeit; 2011 hatte dieser Anteil bei 17,8 Prozent gelegen.
Frauen waren 2021, wie auch schon zehn Jahre zuvor, häufiger in Teilzeit beschäftigt als Männer: 39,3 Prozent der Ärztinnen und gut die Hälfte (56,2 Prozent) des weiblichen nichtärztlichen Personals waren 2021 teilzeitbeschäftigt. Im Jahr 2011 waren 31,1 Prozent der Ärztinnen und 52,6 Prozent der Frauen im nichtärztlichen Personal in Teilzeit tätig gewesen.

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, war mit 116 146 Personen knapp die Hälfte (47,9 Prozent) des nichtärztlichen Personals im Pflegedienst tätig. Ein Fünftel (20,3 Prozent) des nichtärztlichen Personals arbeitete im medizinisch-technischen Dienst und 13,6 Prozent waren im Funktionsdienst beschäftigt.