Düsseldorf/Duisburg, 23. Mai 2023 - Von
relativer Einkommensarmut sind im Jahr 2022 rund 3,3 Millionen
Personen in Nordrhein-Westfalen betroffen gewesen. Wie
Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches
Landesamt mitteilt, entspricht das einer Armutsgefährdungsquote von
18,7 Prozent. Im Jahr 2021 lag dieser Wert bei 18,6 Prozent. Als
armutsgefährdet gelten Menschen, die weniger als 60 Prozent des
mittleren bedarfsgewichteten Haushaltseinkommens (sogenanntes
Nettoäquivalenzeinkommen) zur Verfügung haben. Im Jahr 2022 lag
die Armutsgefährdungsschwelle für einen Einpersonenhaushalt in
Nordrhein-Westfalen laut Mikrozensus bei 1 166 Euro pro Monat.
Die höchste Armutsgefährdungsquote in Nordrhein-Westfalen wurde
mit 22,0 Prozent für die Raumordnungsregion Emscher-Lippe berechnet.
Die niedrigste Armutsgefährdungsquote gab es mit 14,1 Prozent in der
Raumordnungsregion Arnsberg.
Etwas mehr als die Hälfte der
armutsgefährdeten Personen insgesamt lebten in Haushalten ohne
minderjährige Kinder (1,7 Millionen). Alleinlebende waren mit einem
Anteil von 28,3 Prozent am häufigsten von Armut bedroht. Personen,
die mit einer weiteren Person im Haushalt leben, waren hingegen nur
in 9,3 Prozent der Fälle armutsgefährdet.
Unter den
Haushalten mit minderjährigen Kindern wiesen Alleinerziehende die
höchste Armutsgefährdungsquote im Land auf: Nahezu die Hälfte
(45,9 Prozent) der Alleinerziehenden war von relativer
Einkommensarmut betroffen. Bei Haushalten mit zwei erwachsenen
Personen hing das Armutsrisiko von der Zahl der im Haushalt lebenden
Kinder ab: Je mehr minderjährige Kinder im Haushalt lebten, desto
eher war der Haushalt von Armut bedroht. So lag die
Armutsgefährdungsquote bei Haushalten mit einem Kind bei
9,7 Prozent, während sie bei Haushalten mit drei oder mehr Kindern
mit 38,5 Prozent etwa vier Mal so hoch war. In Haushalten mit
Kind(ern) lebten 1,6 Millionen von relativer Einkommensarmut
betroffene Personen. Weitere Faktoren für die Häufigkeit von
relativer Einkommensarmut sind die Erwerbsbeteiligung und die
Qualifikation: Nahezu jede zweite erwerbslose Person war
armutsgefährdet (49,1 Prozent), jedoch nur knapp jede zehnte
erwerbstätige Person (9,4 Prozent).
Hat die Person mit dem
höchsten Einkommen im Haushalt maximal einen Abschluss der
Sekundarstufe I (z. B. Haupt- oder Realschulabschluss), so lag das
Armutsrisiko bei 41,4 Prozent, gegenüber 7,0 Prozent bei einem hohen
Bildungsabschluss (z. B. Studium).
Diese und weitere
Ergebnisse zum Thema Armut finden Sie auf im Internet auf unserer
Themenseite Armut:
https://www.it.nrw/themenschwerpunkt-armut
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