BZ-Home Universität Duisburg-Essen Sonderseiten - Uni

 

BZ-Sitemap







Archiv 2013

 

UDE-Forscher widersprechen Sachverständigenrat
Gut gemachter Mindestlohn hilft

Duisburg, 18. November 2013 - Ob ein Mindestlohn tatsächlich der Beschäftigung schadet oder nicht, hängt vom Umfeld ab. Er kann auch die Wirtschaft ankurbeln, weil Konsum und Produktivität steigen. In Unternehmen mit guter Ausbildung und effizienter Arbeitsorganisation sind höhere Entgelte möglich als in einem innovationschwachen Umfeld.
„Die Behauptung der Mehrheit des Sachverständigenrates, dass ein Mindestlohn meist der Beschäftigung schade, gibt den Stand der internationalen Forschung nicht angemessen wieder“, kritisiert das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE).  
Neuere Studien kommen überwiegend zu dem Ergebnis, dass Mindestlöhne der Beschäftigung nicht schaden. Und einige ältere Studien, die negative Wirkungen auf die Beschäftigung signalisierten, konnten inzwischen mit verfeinerten Methoden widerlegt werden. Ideale Bedingungen scheinen in Dänemark vorzuliegen, wo trotz eines Mindestlohns von über 14 Euro pro Stunde die Beschäftigungsquote höher liegt als in den USA oder Deutschland.
„In Ländern mit weniger innovativen Unternehmen und einem schlechteren Bildungsniveau könnte ein so hoher Mindestlohn allerdings zu Beschäftigungsverlusten führen“ räumen die IAQ-Forscher Prof. Dr. Gerhard Bosch und Dr. Claudia Weinkopf im aktuellen IAQ-Report ein. Ihre im Internet verfügbare Publikation fasst u.a. die theoretische Debatte zu Mindestlöhnen, Ergebnisse von neueren empirischen Untersuchungen und von Evaluationen zu den deutschen Branchenmindestlöhnen zusammen.
Die Erfahrungen in anderen Ländern wie auch in Deutschland sprechen aus der Sicht des IAQ dafür, dass es nicht nur um das „Ob“, sondern vor auch um das „Wie“ – also die Art und Weise der Umsetzung eines gesetzlichen Mindestlohns – geht. Bei frühzeitiger Ankündigung, wie dies in Großbritannien der Fall war und ist, haben die Unternehmen einen Planungsvorlauf und können sich vorbereiten. Innovationsberatungen sowie Unterstützung bei der Qualifizierung von Beschäftigten können Betrieben helfen, neue Geschäftsmodelle zu finden, die nicht auf schlecht bezahlter Arbeit aufbauen, raten die IAQ-Forscher.
In Deutschland sollten kluge Unternehmen, die bei Einführung einer verbindlichen Lohnuntergrenze ihre Löhne erhöhen müssen, ohnehin eigentlich schon einen „Plan B“ in der Schublade haben: Was muss im Betrieb verändert werden, um den Beschäftigten künftig mindestens den gesetzlichen Mindestlohn bezahlen zu können?
Die internationale Forschung zeigt, dass es hierfür zahlreiche Stellschrauben gibt: Unternehmen können das Spektrum ihrer Produkte und Dienstleistungen verändern oder erweitern, neue Kundengruppen erschließen oder ihre Preise erhöhen. Sie können zudem die Arbeitsorganisation ändern oder in die Qualifikation ihrer Beschäftigten investieren.
Geschäftsmodelle, die bislang im Wesentlichen auf Lohndumping setzten, werden mit der Einführung eines Mindestlohns nicht mehr funktionieren. Nicht jeder Arbeitsplatz und nicht jedes Unternehmen werden erhalten bleiben, aber das ist auch ausdrücklich so gewollt. „Veränderte betriebliche Strategien und verbesserte Arbeitsbedingungen werden aber nur gelingen, wenn die Einhaltung von Mindestlöhnen auch wirkungsvoll kontrolliert wird“, warnen die IAQ-Forscher.
Aus der Sicht des Instituts sind Politik, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Unternehmensberatungen und nicht zuletzt auch die Wissenschaft gefragt, sich aktiv daran zu beteiligen, das gesamtgesellschaftliche Projekt „Mindestlohneinführung“ in Deutschland zum Erfolg zu führen. „Letztlich geht es darum, für mehr Fairness auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu sorgen, ohne die Beschäftigung zu verringern.“

Umwelt- oder Abfallmanagement optimieren

Richtkranz über dem Duisburger Campus
Manfred Schneider

Duisburg, 6. November 2013 - Kupfer, Eisen, Zink und viele seltene Metalle finden sich auf Deponien – Wertstoffe, die sich biologisch rückgewinnen lassen. So gibt es zum Beispiel Bakterien, die Kupfer aus komplexen Verbindungen herauslösen können. Im Fachgebiet Abfall- und Siedlungswasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE) wird an einer entsprechenden Methode gearbeitet. Firmen, die diese oder andere innovative Methoden in ihrem Umwelt- oder Abfallmanagement einsetzen möchten, können sich ab sofort kostengünstig fachlich beraten lassen.

 

Möglich macht dies das europaweite ReNEW-Projekt, an dem auch das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung der UDE beteiligt ist. Interessierte Unternehmen können sich um Industrie-Voucher bewerben, die die Hälfte – maximal 5.000 Euro – des Forschungs- und Entwicklungsbedarfs eines innovativen Projekts decken. In ReNEW kooperieren spezialisierte Forschungseinrichtungen aus Großbritannien, Irland, Belgien und Deutschland. Erfolgreiche Bewerber werden dem Forschungszentrum zugewiesen, das am besten zum eingereichten Vorschlag passt.

 

Das INTERREG IVB Projekt ReNEW hat eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren und wird mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert. Es zielt darauf ab, zusammen mit regionalen Wirtschaftsunternehmen innovative Lösungen für die Abfallproblematik zu entwickeln. So soll u.a. der Rohstoffknappheit entgegen gewirkt und ein umweltfreundliches Produktdesign entwickelt werden. Bewerbungen für den Industrie-Voucher können bis November 2014 eingereicht werden.

UDE: Engineer’s Night lockt mit offenen Laboren und Experimente-Show
Von smart bis hart

Duisburg, 13. Oktober - Sie finden sich in Autos oder Fassaden, Prothesen oder Computern. Neue Werkstoffe sind Alleskönner, denn ihre Eigenschaften lassen sich nach Bedarf modellieren. Um solche innovativen Materialien dreht sich diesmal die Engineer’s Night an der Universität Duisburg-Essen (UDE). „Von smart bis hart“ heißt es am 18. Oktober, ab 17 Uhr an der Duisburger Bismarckstraße. Besucher können in High-Tech-Labore schauen, spannende Vorträge hören oder sich von den spektakulären Experimenten der Physikanten verblüffen lassen. Deren preisgekrönten Shows verbinden Wissenschaft mit Comedy.  
Zunächst stellen die Ingenieure ihre Arbeit vor. Mit Segways kann man zwischen Ausstellungen und Laboren hin- und herdüsen – denn verpassen sollte man besser nichts: So simulieren Forscher im Hochspannungslabor Blitzeinschläge und ihre Folgen; die Experten für Brandentdeckung fackeln allerlei ab, um Feuermelder zu testen, während die Schiffstechniker sich mit großen Wellen befassen und das E-Team – allesamt Studierende – sein Rennauto präsentiert.  
Viele Exponate aus der Elektro- und Informationstechnik, der Nanotechnologie und dem Maschinenbau illustrieren außerdem, wo uns täglich Wissenschaft begegnet – beim Mobilfunk etwa oder bei der Energieversorgung.  
Ab 19 Uhr führt Radiomoderator Danny Ortwein durch das Programm im großen Hörsaal: Was Automotoren und Hüftgelenke gemeinsam haben, erklärt ein Forscher. Eine andere beantwortet die Frage, seit wann es eigentlich innovative Materialien gibt. Auch der Gewinner des Schülerwettbewerbs Innovative Materialien wird ausgezeichnet.  
Gegen 21.30 Uhr zeigen die Physikanten ihre Wissenschaftsshow: Sie leiten Strom durch Menschen, bringen Gurken zum Leuchten, hantieren mit Laserstrahlen und Knallgas. Auch wenn auf der Bühne Dinge explodieren und Funken fliegen – für die Zuschauer ist es ganz harmlos.  
Beton ist grau, schwer, hässlich – Mit diesem Vorurteil räumt im Schlussvortrag eine Expertin für Massivbau auf. Sie zeigt, dass es auch anders geht, nämlich farbig oder durchsichtig, leicht und ästhetisch.  
Die 9. Engineer’s Night (Gebäude BA, Bismarckstr. 81), richtet sich an interessierte Laien – Erwachsene wie Jugendliche. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt frei.

UDE: Jutta Limbach übernimmt Gastprofessur der Stiftung Mercator Deutschland – In guter Verfassung?

Duisburg, 1. Oktober 2013 - Die ehemalige Berliner Justizsenatorin und Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts a.D. Prof. Dr. Jutta Limbach übernimmt im kommenden Wintersemester die „Gastprofessur für Politikmanagement der Stiftung Mercator“ an der NRW School of Governance der Universität Duisburg-Essen (UDE). Öffentlich referiert Prof. Limbach am 22. Januar zum Thema „Primus inter pares? Das Bundesverfassungsgericht im politischen Institutionengeflecht“.  
Die Gastprofessur für Politikmanagement der Stiftung Mercator wird seit 2008 an ausgewiesene Kenner der politischen Praxis verliehen. Ziel ist es, den Studierenden Einblicke in die politische Praxis zu ermöglichen. Bisherige Amtsinhaber waren Wolfgang Clement, Antje Vollmer, Stefan Aust, Peer Steinbrück und Bernhard Vogel. Im Dialog mit erfahrenen Führungspersönlichkeiten ergänzen die Studierenden ihr wissenschaftliches Profil.

Prof. Dr. Jutta Limbach (© Herlinde Koelbl)

„Die Berufung von Prof. Limbach ist ein großer Gewinn für die NRW School of Governance. Denn das Bundesverfassungsgericht gewinnt im politischen Prozess an Bedeutung. Das zeigt nicht nur die Debatte um die Modernisierung des Wahlrechts, sondern auch die Einschränkung des Einflusses europäischer Politikakteure. Einsichten in die ‚Karlsruher Perspektive‘ tragen zum besseren Verständnis von Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen politischer Systeme bei“, so Prof. Dr. Christoph Bieber, Welker-Stiftungsprofessor für Ethik in Politikmanagement und Gesellschaft an der NRW School of Governance.

„Mit dem Anspruch, eine enge Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis herzustellen, steht die NRW School of Governance – als Professional School an einer öffentlichen Hochschule – beispielhaft für eine zukunftsweisende Differenzierung im deutschen Hochschulsystem und ist ein Pionierprojekt mitten im Ruhrgebiet“, so Prof. Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator. Die NRW School of Governance wird bereits seit 2006 von der Stiftung Mercator unterstützt. Fördergelder insgesamt in Höhe von rund 2,2 Mio. Euro fließen vor allem in die Einrichtung der Gastprofessur, Promotionsstipendien, Förderpreise und den internationalen Wissenschaftler-Austausch.

UDE: Offene Türen bei Physikern und Nanowissenschaftlern
Vom Nanopartikel bis zum Weltall
 

Duisburg, 19. September 2013 - Plasmalabor, Reinraum & Co.: Das NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ), das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) und die Fakultät für Physik der Universität Duisburg-Essen öffnen am Freitag, 27. September, ab 17 Uhr ihre Labore und Hörsäle: Interessierte Laien, kleine und große Experten sind herzlich willkommen.  
Die Fakultät für Physik in den sogenannten Keksdosen und das im Februar eröffnete NanoEnergieTechnikZentrum liegen am Campus Duisburg nur wenige Schritte voneinander entfernt. So haben die Gäste bei der „Nacht der Physik“ und dem parallel stattfindenden „Abend der offenen Tür“ im NETZ gleich doppelten Grund zum Staunen: Die Laborführungen, Vorträge und Demonstrationen umspannen die Größenordnungen vom Allerkleinsten bis hin zur Grenze des menschlichen Horizonts – vom Syntheselabor, in dem Nanopartikel hergestellt werden, bis hin zur Frage „Wie entsteht ein Planetensystem?“ inklusive Besuch des Spiegelteleskops.  
Die ersten Angebote und Vorträge beginnen bereits um 17 Uhr, damit auch Kinder zum Beispiel in einem Workshop ihr eigenes Hologramm erzeugen oder sich in Wissenschaftler-Outfit fotografieren lassen können. Das Laserlabor öffnet seine Türen genauso wie das Plasmalabor, in dem Nanodiamanten entstehen. Sogar der Reinraum ist zu besichtigen, doch hier steht die Tür im wahren Wortsinn nicht ganz so weit offen: Besucher müssen Schutzkleidung anlegen und den Schleusenraum mit klebrigem Boden passieren, um möglichst wenige Verunreinigungen in den sensiblen Bereich hineinzutragen.  
In den zahlreichen Vorträgen geht es um Nanostürme im Wasserglas, sichtbare Atome und das Schnüffeln menschlicher und technischer Nasen – um nur einige Beispiele zu nennen. Zwei Gewinner verschiedener Science Slams zeigen mit ihren Vorträgen, warum das Publikum sie jeweils auf Platz 1 gesetzt hat, wenn es darum geht, Wissen allgemeinverständlich und vor allem unterhaltsam zu präsentieren.   Das ZBT zeigt, welchen Beitrag Wasserstofftechnik und Brennstoffzellen zur Energiewende und zur Mobilität der Zukunft leisten können. Energiewandlung und -speicherung sind hier die zentralen Themen im Ausstellungsbereich genauso wie in den Laboren.  
Während der Abend im NETZ gegen 21 Uhr langsam ausklingt, geht es bei den Physikern um 22 Uhr noch um „Physik im Alltag – die besten YouTube-Filme“. Hier heißt es bei so manchem gewagten Experiment: besser nicht nachmachen.   Interessierte Laien, Ein-bisschen-Wissende und Experten jeden Alters sind herzlich eingeladen. Und mit ein bisschen Glück gibt es im NETZ einen Nachmittag am Elektronenmikroskop zu gewinnen. Für beide Veranstaltungen nutzen Besucher am besten die Uni-Parkplätze am Forsthausweg.

 

UDE: Schüler-Infotag am 2. Oktober
Schüler-Infotag an der Universität Duisburg-Essen (UDE): Unter 79 Veranstaltungen können Studieninteressierte am Mittwoch, 2. Oktober wählen, wenn Dozenten ihre Fächer vorstellen. Das Programm mit Laborführungen, Vorträgen und Beratungsmöglichkeiten beginnt an beiden Campi um 9 Uhr. Wie in den Vorjahren erwartet die Uni mehr als 3.000 angehende Abiturienten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Nur Lehrer, die mit einer großen Gruppe kommen wollen, werden gebeten, das anzukündigen.  
„Viele fragen sich ob, was und wo sie studieren sollen. Der Infotag bietet Oberstufenschülern eine wirklich gute Orientierung“, sagt Michaela Christoph vom Akademischen Beratungs-Zentrum. „Sie erhalten an beiden Campi Einblick in nahezu alle Fächer – von A wie Anglophone Studies über M wie Medizin und O wie Ostasienwissenschaften bis W wie Wirtschaftswissenschaften. Außerdem klären wir in allgemeinen Veranstaltungen, wie studieren geht und wie man es finanzieren kann.“ Übrigens: Wen ein MINT-Studium reizt, der kann testen, ob die Mathe-Kenntnisse reichen.
Hautnah Forschung miterleben: Das geht vor allem am Campus Duisburg, wo die Natur- und Ingenieurwissenschaften durch die High-Tech-Labore führen, etwa durch das Nano-Schülerlabor oder den Reinraum des Zentrums für Halbleiterleitertechnik. Wer Lehrer werden möchte, der hat am Campus Essen die Qual der Wahl: Welche Schulform soll es sein und welches Fach – Chemie oder Physik, Deutsch, Geschichte oder etwas ganz anderes?
Wie in jedem Jahr stehen beim Infoforum am Audimax in Duisburg und Essen Vertreter von Studienberatung, Auslandsamt, Studentenwerk oder der Agentur für Arbeit Rede und Antwort. Das Angebot am Infotag ist riesig. Michaela Christoph rät deshalb, „vorab einen Blick in das Programm zu werfen, um nicht planlos über den Campus zu laufen.“ Wer eine Teilnahmebescheinigung braucht, auch die gibt es.

Das Programm ist abrufbar unter:
 http://www.uni-due.de/abz/studieninteressierte/infotag

UDE hilft Schülern bei der Orientierung Studieren – aber was?

Duisburg, 10. September 2013 - BWL oder Geschichte? Chemie oder Maschinenbau? Was sie studieren sollen, beschäftigt viele Schüler nicht erst zum Abitur. Die Universität Duisburg-Essen (UDE) hilft mit verschiedenen Angeboten, sich richtig zu entscheiden.  
Wer noch völlig unentschlossen ist, dem rät das Akademische Beratungs-Zentrum ABZ zum Workshop „Deine Studienwahl – schon klar?"
An einem Nachmittag lernen die Teilnehmer, wie man das Passende für sich findet. Verschiedene Termine stehen bis Januar an: So am 17. September in Essen oder am 22. Oktober in Duisburg – jeweils von 14.30 bis 18.30 Uhr. Anmeldung und Infos unter http://www.uni-due.de/abz/studieninteressierte/schuelerseminare.shtml   Auch der Schülerinfotag hilft bei der Orientierung. Am 2. Oktober stellen sich alle Studiengänge vor; es gibt an beiden Campi ein abwechslungsreiches Programm aus Kurzvorträgen und Laborführungen. Los geht es um 9 Uhr – Motto: einfach vorbei kommen.
Wer schon weiß, was er studieren will, dem rät Michaela Christoph vom ABZ seine Vorstellungen zu überprüfen: „Im Schülervorlesungsverzeichnis sind quer durch alle Fächer Vorlesungen, Übungen und Seminare der ersten beiden Semester aufgelistet. Am besten schnuppert man einmalig in eine der Veranstaltungen hinein, lässt sich dann im ABZ beraten und spricht außerdem mit der jeweiligen Fachschaft. Das hilft den meisten sehr viel weiter.“  
Erst probieren, dann studieren heißt es zudem in ausgewählten Fächern. In Chemie, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Physik oder Wirtschaftsinformatik stellen Dozierende ihre Studiengänge vor – Laborversuche inklusive. Das Probestudium läuft gut vereinbar mit der Schule nachmittags oder samstags.  
Eine weiterer Weg, Uni-Luft zu schnuppern, ist das Frühstudium (ab Klasse 10). Alle Fakultäten beteiligen sich. Viele Schüler nutzen es, um Fächer zu testen; sie kommen sogar regelmäßig an die Uni, schreiben Klausuren oder Hausarbeiten und halten Referate. „Das hört sich nach viel Arbeit an, an der UDE machen das aber etwa hundert Schüler jedes Semester. Die Leistungen werden in der Regel für das spätere Studium anerkannt“, ermutigt Christoph. Wer mehr wissen möchte: Am 1. und 2. Oktober finden Infotreffen statt. http://www.uni-due.de/imperia/md/content/abz/studieninteressierte/svv_ws_13_14.pdf  
Auch für besorgte Mütter und Väter hat die Studienberatung wieder ein Ohr. Sie veranstaltet in den kommenden Wochen die beliebte Elternsprechstunde: am 24. Oktober, um 14 Uhr im Blauen Haus in der Duisburger City. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

UDE: Neues Gasthörerverzeichnis erschienen

Duisburg, 26.August 2013 - Der Hörsaal ruft: Auch wer nicht an der Uni eingeschrieben ist, kann als Gasthörer an unterschiedlichsten Seminaren teilnehmen. Die Universität Duisburg-Essen (UDE) hat wieder interessante Veranstaltungen für Gasthörer zusammengestellt, die ihren Horizont erweitern wollen. Etwa in einem Seminar zum römischen Landleben oder zum Islam, Vorlesungen über französische Literatur oder das Reich der Staufer, einem physikalischen Kolloquium oder einer Einführung in die Genetik.  Das Programm ist online unter http://www.uni-due.de/imperia/md/content/studierendensekretariat/gasthoererverzeichnis.pdf abrufbar. Gedruckte Exemplare gibt es kostenlos in den Heine-Buchhandlungen und den Uni-Bibliotheken sowie Studierendensekretariaten an beiden Campi. In Duisburg liegt die aktuelle Ausgabe im Erdgeschoss des LG-Gebäudes aus. Wer möchte, kann sich das Verzeichnis auch zuschicken lassen. Hierzu muss ein mit 1,45 Euro frankierter Rückumschlag gesendet werden an: Universität Duisburg-Essen, Sabine Salewski, Dezernat 3, 45117 Essen.

 

UDE trauert um ihren Ehrenbürger Berthold Beitz  

Vorsitzender der Krupp-Stiftung war ein langjähriger Förderer der Uni
Duisburg, 1.August 2013 - Er war einer der wichtigsten Manager der deutschen Nachkriegsgeschichte und ein großer Mäzen, der in alle gesellschaftlichen Bereiche wirkte. Dass Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz am Dienstag (30. Juli) mit 99 Jahren verstorben ist, erfüllt auch die Universität Duisburg-Essen (UDE) mit Trauer. Der Vorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung war seit drei Jahrzehnten ihr Ehrenbürger.  
"Wir verlieren eine große Persönlichkeit, einen Förderer und Freund unserer Universität. Berthold Beitz hat nicht nur Wirtschaftsgeschichte geschrieben, er hat auch unglaublich viel für die Kultur- und Wissenschaftsregion Ruhrgebiet getan, besonders für die Stadt und die Universität seiner Wahlheimat Essen. Sein Weitblick und seine Art, Brücken zu bauen, waren unvergleichlich“, würdigte Rektor Prof. Ulrich Radtke den Verstorbenen.  
Schon im September 1983 verlieh ihm die damalige Gesamthochschule Essen die Ehrenbürgerschaft für seine außerordentlichen Verdienste um die Hochschule. „Auf Seiten der Praxis, zu der ich selbst gehöre, setzt sich die Überzeugung durch, dass passives Mäzenatentum nicht mehr ausreicht“, sagte Beitz anlässlich der Feier. „Die Praxis mit ihren technischen, gesellschaftlichen und kaufmännischen Problemen muss selbst sagen, welche Themen und Fragestellungen für sie besonders wichtig sind und den Schritt auf die Hochschule zu tun.“  
Nicht nur in diesem Punkt war er ein Vorbild: Schon 1975 richtete die Stiftung unter Beitz‘ Leitung eine Stiftungsprofessur für Energiewirtschaft an der GH Essen ein, damals die erste ihrer Art. 24 Lehrstühlen hat sie seither bundesweit gefördert, insgesamt sechs davon an der Universität Duisburg-Essen – quer durch alle Fakultäten.  
Die Forschungsaktivitäten im Ruhrgebiet zu verstärken und der breiten Bevölkerung eine Ausbildung zu ermöglichen, war Berthold Beitz stets ein Anliegen. Dafür hat er auch in Politik und Wirtschaft geworben, über die Förderprogramme der Stiftung hat er viele Studierende unterstützt. An der UDE wurden dieses Jahr beispielsweise in den Bildungswissenschaften Stipendien finanziert. „Ich versuche, dass soziale Engagement des letzten Inhabers der Firma Krupp fortzuführen“, sagte er einst bescheiden. Es ist ihm eindrucksvoll gelungen.

Diskussion an der Uni mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz:
Wer zahlt, der hat das Sagen?

Duisburg, 22. Juli 2013 - Europa steckt in der Krise. Was das für die politische Arbeit der EU bedeutet, erklärt Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, bei einem Vortrag an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Eingeladen hat ihn die NRW School of Governance; Direktor Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte diskutiert anschließend mit dem prominenten Gast, und das Publikum kann Fragen stellen. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 29. August, von 15 bis 16.30 Uhr im Duisburger Gerhard-Mercator-Haus, Lotharstr. 57, statt. Eine Anmeldung ist bis zum 15. August erforderlich.  
„Martin Schulz ist ein leidenschaftlicher Kämpfer für die europäische Idee, er ist die starke Stimme des Parlaments. Wir freuen uns, ihn für diesen Vortrag gewinnen zu können “, so Professor Korte. Und darum geht es: Die Schuldenkrise und die zugespitzte wirtschaftliche Situation vieler Mitgliedsländer drängen die EU zum Handeln. Politische Entscheidungen werden unter Zeitdruck getroffen. Aber wer trifft diese letztlich? Werden Staaten auf Kosten der repräsentativen Demokratie gerettet – nach dem Motto: Wer zahlt, der hat das Sagen? Solche Fragen möchte Martin Schulz beantworten und erklären, wie sich die Rolle des Europäischen Parlaments verändert.  
Der Vortrag ist öffentlich. Wer teilnehmen möchte, muss sich allerdings bis zum 15. August angemeldet haben bei: Andrea Licht, NRW School of Governance, andrea.licht@uni-due.de, Fax 0203/379-4765
Zur Person: Martin Schulz, geboren 1955 in Eschweiler, ist gelernter Buchhändler, viele Jahre betrieb er eine eigene Buchhandlung in Würselen, wo der SPD-Politiker auch Bürgermeister war (1987-1998). Schulz gehört dem Vorstand und Präsidium seiner Partei an, seit 1994 sitzt für sie im Europäischen Parlament; seit Januar 2012 ist er dessen Präsident.  

Duisburg war Ziel des Universitäts-Empfangs  

Duisburg, 22. Juli 2013 - Die Universität Duisburg-Essen (UDE) zählt zu den aufsteigenden Sternen am Hochschul-Himmel. Gerade erst zehn Jahre alt wurde sie mit drei weiteren deutschen Unis unter die 100 weltbesten „jungen“ Hochschulen gewählt. Die Juroren des „Times Higher Education-Ranking 100“ erkennen in der Arbeit der UDE „großes Potenzial“. Und die beiden Städte profitieren zunehmend von den Erkenntnissen der Wissenschaft. Da ist der Empfang für die neuen Professorinnen und Professoren nur ein kleiner Dank und Ausdruck der Wertschätzung der beiden Oberbürgermeister Reinhard Paß (Essen) und Sören Link (Duisburg).  
Nicht nur die Hochschullehrer gingen am 19. Juli 2013 auf Entdeckungsreise durch Duisburg, auch weitere Repräsentanten der Universität und ihrer Kooperationspartner aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft entdeckten die touristischen Highlights Duisburgs und besichtigen die Ditib-Merkez-Moschee in Marxloh. Zum dritten Mal richteten die Universität sowie die beiden Campusstädte Duisburg und Essen den Empfang für die „Neuen“ an der Universität aus, in diesem Jahr freut sich Uni-Rektor Professor Ulrich Radtke gleichzeitig über den zehnten Geburtstag der Universität.  
Längst hat sich der Doppelstandort bewährt. Die Hochschule ist ein wichtiger  Impulsgeber für wirtschaftliche, soziale, demografische, kulturelle und städtebauliche Entwicklung in Duisburg und Essen. Neben 40.000 Studierenden hat die UDE inklusive Uniklinik 11.000 Beschäftigte. Die UDE macht rund eine Milliarde Euro Umsatz im Jahr und ist Eigentümerin und Mieterin von Gebäuden und Grundstücken an 15 Standorten und auf einer Fläche von rund 232.000 m² (ohne Universitätsklinikum).  
Die beiden Oberbürgermeister Paß und Link sind sich darüber einig, dass die UDE ein „Leuchtturm im Revier“ ist. „Sie ist neben den Universitäten in Bochum und Dortmund die Akademikerschmiede der Region.“ Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sei es wichtig, dass der akademische Nachwuchs vor Ort ausgebildet werde.  
Rektor Radtke: „Die gemeinsame Begrüßungsveranstaltung der beiden Universitätsstädte hat sich zur guten Tradition entwickelt. So lernen unsere neu berufenen Professoren gleich das kommunale Umfeld und wichtige Ansprechpartner in den Rathäusern kennen.“  
Beide Städte übernehmen im Wechsel die „Reiseleitung“: In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf Sehenswürdigkeiten in Duisburg. Gäste und Gastgeber gingen mit einem Cabrio-Bus auf Stadtrundfahrt oder besichtigten die Ditib-Merkez-Moschee in Marxloh.

Die neuen Professorinnen und Professoren wurden von den Oberbürgermeistern von Duisburg und Essen empfangen.  

 

Wie Clubs und Kartelle der deutschen Hochschullandschaft schaden

Die selbsterklärten Auserwählten. Wie Clubs und Kartelle der deutschen Hochschullandschaft schaden
Offener Brief an die Universitätsrektorinnen und –rektoren sowie Universitätspräsidentinnen und –präsidenten in der HRK von Ulrich Radtke (Rektor, Universität Duisburg-Essen)
Duisburg, 8. Mai 2013 - Verehrte Kommilitoninnen und Kommilitonen,
seit der Wissenschaftsrat 2010 Empfehlungen zur Differenzierung des Hochschulwesens herausgegeben hat, ist einiges in Bewegung geraten. Dabei sind, im verschärften Kampf um finanzielle Mittel, allerdings Konstellationen entstanden, die mit den „institutionellen Selbstentwürfen“, zu denen wir aufgerufen waren, kaum gemeint gewesen sein können: In unseren Reihen bilden sich neuerdings Verbünde und Lager, und die Hochschulen geraten im Gerangel um Gelder, Drittmittel und Sponsoren zusehends in die Konfrontation.
Dass aus Kommilitonen Konkurrenten geworden sind, ist uns geläufig. Dass wir uns nun darüber hinaus „differenzieren“ sollen in Kontrahenten auf der einen und/oder Komplizen auf der anderen Seite, ist neu und so überflüssig wie gefährlich. Rivalitäten bringen uns nicht weiter. Sie bringen uns nur weit auseinander.   Ein knappes Gut – verteilt auf viele Köpfe Wir alle kämpfen mit überwältigenden Massen – und mit äußerst begrenzten Ressourcen. Knapp sind nicht nur die zur Verfügung stehenden Finanzen. Auch die Leistungspotenziale sind endlich - und entsprechend umkämpft. Zwei Blöcke sind leicht zu erkennen: auf der einen Seite die alten, großen, teils mit „Exzellenz“ geschmückten Universitäten und auf der anderen die in der Regel jungen Universitäten und Fachhochschulen.

1965 gab es bundesweit 200.000 Studierende, im Deutschland von heute sind es 2,5 Millionen. Selbst wenn man zugesteht, dass aufgrund von Bildungshemmnissen, die noch zu beseitigen wären, das Potential bei den Jugendlichen noch nicht vollständig gehoben ist, darf doch nicht übersehen werden, dass bei einer Quote von über 50 % Hochschulzugangsberechtigten der Pool der kreativen Intelligenz irgendwann erschöpft sein wird. Auch die Leistungsfähigkeit des wissenschaftlichen Personals kann nicht homogen sein, wenn mittlerweile rd. 25.500 Universitätsprofessorinnen und –professoren an deutschen Universitäten beschäftigt sind. Wie also am gesellschaftlichen Ideal wachsender Bildungsgerechtigkeit festhalten und gleichzeitig Qualität sichern?  

Von Clustern und Klüngeln Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder hat immerhin Ausgezeichnetes zutage gefördert und in einer vertikalen Gliederung die Forschungslandschaft dahingehend sortiert, die internationale Wettbewerbsfähigkeit einzelner Hochschulen sichtbar zu machen und zugleich zu bestärken. Tatsächlich gibt es exzellente Cluster, die Hervorragendes leisten, und zweifellos gibt es einige Spitzen­universitäten, die dauerhaft in mehreren Fachbereichen internationale Relevanz beanspruchen können. Der frühere DFG-Präsident Ernst-Ludwig Winnacker schätzt sie auf drei bis vier. Damit  liegt er wohl richtig. Diese Zahl ist nun aber recht klein. Schlecht für diejenigen, die sich in neuen Bildungsmärkten behaupten müssen und daher bestrebt sind, besonders attraktiv zu wirken. Vor diesem Hintergrund haben sich in jüngerer Zeit eigene Gruppierungen aus Hochschulen gebildet, die sich aus der namenlosen Masse dringend herausheben möchten.
Sie konstituieren sich nach weitgehend willkürlichen Selektionskriterien und nennen sich in straffen, suggestiven Kürzeln „TU9“ sowie „U15“. Beide versuchen, durch eine schlicht postulierte, apodiktische Belegung der „Spitze“ eine Art „pole position“ im Kampf um die Futtertröge einzunehmen. Die Abgrenzungskriterien, bzw. Alibiparameter, der zweiten Gruppe sind etwa schiere Größe, Forschungsstärke und das Vorhandensein eines Universitätsklinikums. So etwas haben ja nicht alle. Die Ausgrenzungs­mechanismen solcher akademischen Scheinriesen wirken beliebig, die Missver­ständnisse, die sie evozieren, wirken gewollt: Aus Quantität wird Qualität, die Größten wollen die Stärksten und zugleich die Besten sein. Bald schon ist in den Medien von dem „Verband der 15 forschungsstärksten Unis“ die Rede. Und im Villa Hügel-Gespräch 2012 wurden sie der Einfachheit halber gar als die „system­relevanten Hochschulen“ bezeichnet. Eine Art selbstbestätigendes Selbstlob.  
Statt Wettbewerb: Kartelle Für die beschriebenen Vereinigungen gibt es Vorbilder, etwa in England, wo sich vor ein paar Jahren die „Russell-Group“ zusammenfand. Sie ging hervor aus einer Reihe von 24 Universitäten, die Probleme bei der Finanzierung ihrer medizinischen Fakultäten hatten und etablierte sich rasch als ein exklusiver Club mit strengen Zugangskontrollen. Die Hiesigen gerieren sich von vornherein als „the happy few“, zahlenmäßig schon im Namen zementiert: neun oder fünfzehn. Die anderen müssen draußen bleiben. Man könnte den Versuch des Prestigegewinns durch Selbstermächtigung belächeln – wenn er nicht gefährlich wäre. Die selbsterklärten Eliten scheuen sich nämlich nicht, offen eine monetäre Besserstellung zu verlangen. So forderte Michael Arthur, der damalige Sprecher der Russell Group, dass die Gruppe 90% der zu verteilenden Forschungsmittel erhalten müsse. Und in Deutschland fordert der Sprecher der „U15“ in diesen Tagen besonders viele Fördermittel vom Bund für die, wie es heißt, „besonders leistungsfähigen Hochschulen“.
Er meint damit seine Gruppe und behauptet, die müsse bevorzugt behandelt werden. (vgl. Tagesspiegel vom 25. März 2013). „U15“ klingt schließlich fast doppelt so potent wie die internationale Gemeinschaft „G8“. Es handelt sich hier um reine Kartelle, die verderben, was sie zu stützen behaupten: den Wettbewerb. Das ist leistungsfeindlich und sorgt gerade nicht für Zuwachs an Qualität. Die Privilegierung von Marktbeziehungen wirkt in der akademischen Welt überhaupt ruinös. Dessen sollten wir uns bewusst sein.
In England hat Thomas Docherty, Professor an der Universität von Warwick, in diesem Sinn scharfe Kritik an der Russell-Group geübt und aufgezeigt, wie solche, durch nichts legitimierte Zirkel die Freiheit von Forschung und Lehre gefährden, indem sie die Wissenschaft in Klassen spalten und jeder rationalen Quelle entziehen. (Times Higher Education, 28. Feb. 2013). Dabei ist ihm die Ironie nicht entgangen, dass sich in der Gruppe viele von jenen zusammenfanden, deren Renommee in internationalen Rankings gerade abrupt gesunken war. Es könnte sein, dass es sich bei den Verbündelungen in Deutschland ebenfalls um eine Art Schreckmanöver  im Abstiegskampf handelt. Einige Universitäten – auch Mitglieder von „U15“ - wurden 2012 herabgestuft. Was ist schlimmer: „Exzellenz“ niemals errungen – oder aber dieses Prädikat in einem förmlichen Aberkennungsverfahren wieder verloren zu haben?
Man begegnet hier einer Abwärtsspirale, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Sie zu bedienen, heißt der Hochschullandschaft nachhaltig zu schaden.   Wer, wie der Verfasser, die sich rasant entwickelnde mit 10 Jahren jüngste große deutsche Universität zu repräsentieren hat, gerät schnell in den Ruch der Befangenheit und in den Verdacht, nur pro domo zu reden. Aber Missgunst ist nicht mein Ratgeber: Es muss erlaubt sein, auf die große Gefahr hinzuweisen, die die genannte Entwicklung mit sich bringt. Will man darauf hinaus, die Universitäten zu diskreditieren, die zwar der Grundlagenforschung verpflichtet und leistungsstark in Forschung und Lehre sind, aber eben nicht Clubmitglied der TU9 oder der U15 sind? Will man das künstliche Konstrukt einer universitären Ober- und Unterschicht erreichen? Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass für den gesamten Hochschulsektor in Deutschland viel zu wenig Geld zur Verfügung steht, ist das fatal. Übrig bleibt gegenüber den freihändig festgestellten „Eliten“ nämlich eine große Schar von scheinbaren „Verlierern“, die sich die Unterfinanzierung ihrer Bildungsstätten als Folge mutmaßlichen Leistungsversagens selbst zuzuschreiben hätten. Das ist ebenso unerträglich wie unproduktiv.  

Möglichkeiten des Wissenschaftsmanagements
Viel produktiver wäre es, weiter gemeinsam für eine solide Grundfinanzierung zu streiten. Und diesbezüglich sollten wir einander bestärken. Deutschland besitzt noch breitgestreut eine Vielzahl von sehr guten Universitäten – bei der einen ist ein bestimmter Fachbereich, bei der nächsten ein anderer besser aufgestellt.  Wissenschaftlicher Wettbewerb ist da auf allen Ebenen erwünscht. Eine Hochschule in Gänze jedoch mit finalen Bewertungsnoten belegen zu wollen, führt in die Irre. Im angelsächsischen Raum sind Rankings tradiert und vertraut, bei uns neigt man im Umgang mit ihnen zur Fetischisierung. Wer zur Akquise von Drittmitteln immer nur die Besten im Blick hat, verliert den gesamtgesellschaftlichen Auftrag aus den Augen und verbessert übrigens mitnichten seine wirtschaftlichen Perspektiven. Die deutsche Hochschullandschaft ist stark und selbstbewusst genug, eigene Wege zu gehen.
Dass die Finanzierung des so rasant aufgeblähten Hochschulsektors für Staat und Gesellschaft zum Problem geworden ist, können wir durch feindschaftliche Binnenverhältnisse nicht regeln. Da die aktuellen Verbünde u. a. aber auch eine Verknappung der Mittel erwarten, muss man sich schon den Anfängen einer Kannibalisierung der Hochschulen untereinander wehrhaft entgegenstellen.   Mögliche Auswege lassen sich durchaus skizzieren: Das Verhältnis in der Verteilung auf Fachhochschulen und Universitäten sollte verändert werden: Bisher studieren ca. 70% der Studierenden, d. h. ca. 1,7 Mio von 2,5 Mio, an Forschungsuniversitäten, der Rest an Fachhochschulen oder zunehmend privaten Sparten-Hochschulen.
In den Niederlanden ist das Verhältnis von 40:60 nahezu umgekehrt. Ein Bachelorstudium an einer FH ist derzeit mit durchschnittlich ca. 14.000 € zu veranschlagen - gegenüber ca. 28.000 € an der Universität. Innerhalb des Systems selbst steckt also noch eminenter finanzieller Gestaltungsspielraum. Darüber hinaus wäre es sehr wohl eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses wert, zu überdenken, ob dem Großteil der Studierenden wirklich mit einem grundlagenorientierten, wissenschaftlichen Studium am besten gedient ist. Die Universität sollte wieder den Kern des deutschen Wissenschaftssystems bilden. Nur weil das föderale Finanzierungssystem schlecht funktioniert, dürfen die Universitäten ihre Entscheidungshoheit über die Forschung nicht im Zuge einer sogenannten „Helmholtzisierung“ zusehends zugunsten einer politisch gesteuerten Programmforschung noch weiter aus der Hand geben.
Es kann nicht angehen, die Universitäten de facto zugunsten außeruniversitärer Forschungsinstitute finanziell auszutrocknen. Anstelle einer versuchten Abschottung nach „unten“ wären alle Bemühungen um eine horizontale Differenzierung des Hochschulsystems mit Nachdruck zu unterstützen, um den zunehmend divergierenden Bildungsbiographien und der insgesamt heterogeneren Studierendenschaft besser gerecht zu werden. Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung müssen zudem als unterschiedliche, aber gleichermaßen wichtige Schwerpunkte herausgestellt werden. Was die vertikale Differenzierung angeht - und dies betrifft in erster Linie die Forschung, denn sie entscheidet im internationalen Vergleich über Rang und Erfolg -, sollten alle Hochschulen und damit auch alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine faire Chance erhalten.
Wettbewerb zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, zwischen Exzellenzclustern, Graduate Schools u. ä., jederzeit gerne! Bloß nicht nebulöse Titel wie „Exzellenzuniversität“ als Ergebnis einer sogenannten „dritten Profillinie“! Nebulöse Kategorien wie „Forschungsstärke“ sind kontraproduktiv. -Es gewinnt auch nicht einer „die Olympiade“, bloß weil er aus einem großen Land kommt und ein Pferd dabei hat, d.h., wenn eine Hochschule dadurch zur Exzellenzuniversität wird, dass verschiedene Forschungsbereiche dieser Universität exzellent sind, dann wird dadurch möglicherweise das Renommee von WissenschaftlerInnen, die zwar zu dieser Universität, nicht aber zu dem betreffenden Forschungsbereich gehören, zu Unrecht aufgewertet, und ebenso wird das Renommee von denen, die nicht zu einer Exzellenuniversität gehören, zu Unrecht abgewertet.
Den Wettbewerb kartellartig auf wenige Universitäten zu beschränken, kommt nicht in Frage: Dies hieße einerseits, Kandidaten zu Siegern zu küren, die am Wettkampf noch gar nicht teilgenommen haben, und zum anderen hieße es, die in vielen Fachbereichen noch erfolgreichen neuen, kleinen und mittelgroßen Universitäten in permanenten Akten der Entsolidarisierung dauerhaft an den Rand zu drängen und ihr Potential zu vernichten. Größe ist bekanntlich kein Erfolgsgarant.  

Auf die Größe kommt es nicht an
Die namhaften, alten Universitäten erheben in „U15“ Hypotheken auf ihre eigene Vergangenheit. Aber sind die gedeckt? Ist man klug beraten, hier zu investieren? Welcher Sponsor wäre so töricht zu verkennen, dass die präsumptive „Leistungsstärke“ in etlichen Bereichen mit der in Rankings vorgelegten Leistungsbilanz nicht übereinstimmt? Welche Regierung hätte je strukturpolitisch absichtsvoll die Region verhungern lassen, um die fetten Ballungszentren weiter anzufüttern? Wie viel Irrationalität verträgt das Wissenschaftssystem?  
Was zählt, ist doch nicht ein vermutetes Potential, sondern der Nachweis von Effizienz und herausragender wissenschaftlicher Qualität. Einzelne Mitglieder von „U15“ beschwichtigen freundlich und versichern treuherzig, es bestehe kein Grund zur Sorge. Es sei doch besser, wenn ein paar Universitäten besonders gut  - als alle gleichermaßen defizitär aufgestellt wären. Die Methode ist aber schlimm. Und zwar nicht nur deswegen, weil die Verbünde den Wettbewerb verzerren und gleichzeitig Loyalität ausgerechnet  von jenen fordern, die sie gerade sitzen lassen, sondern auch wegen gravierender gesellschaftlicher Folgen.
Wer unter Hinweis auf seine vorgebliche „Leistungsstärke“ besondere Zuwendungen einfordert und sich zufrieden gibt, wenn er sie erhält, oder wer die Prävalenz von Marktmechanismen zum Schein auf die gewährte öffentliche Finanzierung überträgt, bemäntelt die dramatische Unterfinanzierung des Hochschulsektors als reguläres, funktionales Marktgeschehen und leistet der Selbstdestruktion des öffentlichen Sektors Vorschub. Er betreibt eine ebenso unseriöse wir unselige „Privatisierung“ unter gleichzeitiger Umgehung der Gesetze des Marktes. „Too big to fail“ kann es im Feld der Wissenschaft nicht geben. - Allesamt übrigens Kategorien, von denen unsere Arbeit und die Arbeit der HRK bislang frei gewesen ist.

„Jung, ungebunden, tüchtig und frei sucht …“
In Anbetracht der normativen Kraft des Faktischen, ist kaum davon auszugehen, dass sich die bestehenden Gruppierungen „TU9“ und „U15“ auflösen werden. Aber die Installierung transparenter Kriterien für Zugehörigkeit sollte schon geschehen und entsprechende Aufnahmekriterien wären festzulegen. –  Eine Konsequenz steht allerdings fest: Die Hochschulrektorenkonferenz würde durch das Entstehen stärkerer Verbünde in ihrem Inneren unweigerlich an Bedeutung verlieren. Auch dies liefe den gemeinsamen Interessen der Hochschulen letztlich zuwider. Divide et impera! Dass aber „U15“ und „TU9“ mit ihrem bedeutsamen Stimmengewicht die HRK als ihr Werkzeug instrumentalisieren, wird von den anderen Hochschulen sicherlich nicht lange hingenommen werden. Sollten die vielen anderen Universitäten und Hochschulen womöglich Gegenmaßnahmen ergreifen und  einen eigenen Verein gründen? Aus jenen, die „jung und ungebunden“ sind?

Ein frisches Gegenüber? Sie könnten es „CU“ nennen - einerseits im Sinne von  „see you“ an die Jugend das Versprechen, freundlich zusammenzukommen, andererseits im Sinne von „coming-up-Universities“, im Unterschied zu denen, die schon viele Jahrhunderte ihrer Zukunft schon hinter sich haben? Wohl nur im Scherz. - Wir sollten uns fragen, ob wir die HRK, nicht lieber ertüchtigen sollten, statt sie in Vertretungen partikulärer Interessen zu zerspalten, was dazu führt, dass diese Institution verzichtbar wird.  
Statt Schein-Eliten zu bedienen, sollten wir eine Konsolidierung unserer staatlichen Grundfinanzierung, auch durch den Bund, penetrant weiter und öffentlich fordern. Das verlangt uns eine gewisse interaktive Kommunikation ab, besseren Lobbyismus und strategisches Handeln. Es gilt, die Glaubwürdigkeit dessen zu stärken, was uns bewegt und begeistert: Virtuose Wissenschaft und fruchtbare Lehre. Jedenfalls möchte ich Sie ermuntern, gemeinsam darüber nachzudenken, ob es nicht etwas Besseres gibt als den Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
 

 

UDE: Uni-Colleg widmet sich Nanomaterialien - Hype oder Chance?

Duisburg, 8. Mai 2013 - In winzige Welten nimmt das Uni-Colleg der Universität Duisburg-Essen (UDE) am 15. Mai seine Zuhörer mit: Prof. Dr. Gerd Bacher spricht über „Nanomaterialien in der Elektrotechnik — Hype oder Chance?“. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Hörsaal MD 162, am Campus Duisburg. Der Eintritt ist frei.
Nanomaterialien sind winzig klein, und ihre Eigenschaften hängen entscheidend von der Größe ab. „In Nanomaterialien werden faszinierende Phänomene entdeckt – oft allerdings nur bei extremen Bedingungen, etwa bei Temperaturen in der Nähe des absoluten Nullpunkts“, erklärt der UDE-Professor. „Betrachtet man die Forschungen, fragt man sich zu Recht: Hype, also Modeerscheinung, oder Zukunftschance?  
Im Vortrag verdeutlicht Bacher an Beispielen, dass Nanokristalle mit Ausdehnungen im Bereich weniger Milliardstel Meter etwas bewirken können, was mit herkömmlichen Materialien gar nicht oder nur eingeschränkt möglich wäre. So stellt er Leuchtelemente vor, die fast perfektes weißes Licht emittieren, Bauelemente, die einzelne Photonen‚ auf Bestellung‘ liefern, oder Nanokristalle, bei denen Magnetismus durch Licht gesteuert werden kann – und das alles bei Raumtemperatur.

 

Übergabe des 4,5 Mio.-Förderbescheids für neue Graduiertenschule

Innovation in Ostasien

Duisburg, 6. Mai 2013 - Was können wir von Ostasien bei der Gestaltung der Zukunft lernen? Das ist das zentrale Thema einer neuen School of Advanced Studies an der Universität Duisburg-Essen (UDE), die in den nächsten vier Jahren mit 4,5 Mio. Euro aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Der UDE-Antrag setzte sich als eines von sechs unter vielen eingereichten Projekten für den Förderschwerpunkt „Stärkung und Weiterentwicklung der Regionalstudien (area studies)“ durch. Der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Thomas Rachel, überreichte den Förderbescheid am 6.Mai.

 

V.l.: BMBF-Staatssekretär Thomas Rachel, Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke, Foto UDE
 

Wie wird technische Innovation in Ostasien vorangetrieben und wie wird sie von der Gesellschaft getragen und „gelebt“? Kann die potenzielle Zukunftstechnologie Elektromobilität neue Lösungen für die Herausforderungen wachsender Metropolenbildung und Urbanisierung bieten? Diese und andere Fragen beleuchtet die neue IN-EAST School of Advanced Studies der UDE, an der künftig 18 Nachwuchswissenschaftler forschen werden, vom Doktoranden bis zum Junior-Professor.

 

Urbane Systeme und neue Antriebssysteme 

Die IN-EAST School wird von verschiedenen Disziplinen getragen und vernetzt die an der UDE vorhandenen Problemlösungskompetenzen. Die Forschungsagenda wird sich mit der gesamtgesellschaftlichen Einbettung von Innovationsprozessen auseinandersetzen. Der Schwerpunkt liegt auf den Themenkomplexen Urbane Systeme und neue Formen von Mobilität wie Elektromobilität. Direktor Prof. Dr. Taube: „Die Gesellschaften Ostasiens experimentieren derzeit mit diversen Lösungsstrategien. Wenn wir diesen dynamischen Prozess besser verstehen und mehr über die Entwicklungen in Ostasien wissen, können wir erfolgreiche Lösungsansätze vielleicht auch auf Deutschland übertragen.“

 

Innovatives Organisationskonzept 

Auch organisatorisch wird mit der neuen IN-EAST School ein neuer Weg beschritten, um regionalwissenschaftliche Forschung noch besser mit den Systemdisziplinen zu vernetzen. Deshalb wird eine „Molekülstruktur“ von sechs miteinander kommunizierenden Forschungseinheiten eingerichtet. Diese interdisziplinären Nachwuchsgruppen setzen sich aus einem Postdoc bzw. Juniorprofessor sowie zwei Promovenden zusammen, die durch ein Mentorentandem von zwei Professoren betreut werden. Taube: „Mit dieser Forschungsorganisation wird ein innovatives Konzept in die deutschen Regional- und Sozialwissenschaften eingeführt, das strukturbildend werden kann.“

 

Mit der IN-EAST School soll außerdem das Thema Ostasien stärker in der Universität verankert werden. Es geht darum, die wachsende geopolitische und wirtschaftliche Rolle Ostasiens in der Welt fakultätsübergreifend zu durchdenken und den rasch expandierenden Wissenschaftsraum Ostasien für die Universität noch besser zu erschließen.

 

Grün-weiße Oase im Herzen Neudorfs
Manfred Schneider
UDE erhält Gasturbine von Siemens

Duisburg, 26. April 2013 - Um Erdgas in mechanische Energie umzuwandeln, werden Gasturbinen gebraucht. Einen besonders effektiven Typ hat Siemens entwickelt: Die SGT5-8000H hält mit einem Wirkungsgrad von über 60 Prozent im kombinierten Betrieb in einem Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk den aktuellen Weltrekord. Jetzt bekam die Universität Duisburg-Essen (UDE) ein Modell dieser leistungsstarken Turbine. Im Maßstab 1:10 dient es Wissenschaftlern und Studierenden als Anschauungsobjekt.  
„Solche Turbinen treiben Kraftwerksgeneratoren an und sind auch künftig wichtig für eine sichere Stromversorgung. Für unsere Studierenden ist dies wohl das beste Beispiel einer Gasturbine, an der sie sehen können, wie aktuelle Lehr- und Forschungsinhalte bei der Entwicklung einer höchst effektiven Maschine umgesetzt werden“, freut sich der Leiter des Lehrstuhls für Strömungsmaschinen, Prof. Dr.-Ing. Friedrich-Karl Benra, über die hochwertige Spende.  
Das Modell ist teilweise aufgeschnitten, so dass der Aufbau und alle relevanten Komponenten sichtbar sind. Bei einer Länge von 1,5 Metern wiegt das Exponat rund 100 Kilogramm. Ein Gestell erlaubt dennoch den Transport, so dass die Turbine in Vorlesungen und Übungen gezeigt werden kann. Verschiedene Ingenieurdisziplinen arbeiten an einem solch komplexen Produkt – daher ist die genaue Funktionsweise nicht nur für angehende Maschinenbauer, sondern auch für Studierende anderer Fakultäten interessant. Die Einzelanfertigung kostet etwa 62.000 Euro.
„Wir sehen für alle Beteiligten einen großen Mehrwert darin, Forschung, Lehre und Industrie enger miteinander zu verzahnen. Deshalb will Siemens konsequent den Austausch mit Universitäten und den Studierenden fördern“, so Dr. Wilfried Ulm, CEO Steam Turbines in der Division Fossil Power Generation bei Siemens Energy.  

Acht deutsche Universitäten hat das Unternehmen ausgewählt und unterstützt sie mit derartigen Exponaten. Siemens stiftet zudem Lehrmaterial wie Originalausrüstung aus Maschinen, organisiert Fachvorträge sowie Exkursionen und beteiligt sich an der Ausbildung durch Industriepraktika und praxisbezogene Vorlesungsbeiträge. Ziel dieses als University Liaison Management (ULM) bezeichneten Programms ist es, Industrie und Forschung noch stärker zu verknüpfen. Seitens der UDE wird die Zusammenarbeit durch den Förderverein Ingenieurwissenschaften koordiniert.

Ungewöhnliche Studie Roboter berühren unsere Gefühle
Eigentlich ist es nur eine Maschine, sagt der nüchterne Verstand. Aber davon lässt sich das Gefühl anscheinend nicht beeindrucken. Wenn Roboter misshandelt werden, leiden die Zuschauer mit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Duisburg-Essen (UDE), die im Juni bei einer Konferenz in London vorgestellt wird.
Mit zwei Experimenten wurde die emotionale Bindung zu einem Roboter untersucht. 40 Testpersonen sahen Videos, in denen ein kleiner Dinosaurier-Roboter entweder liebevoll oder grob behandelt wurde. Die Forscher maßen währenddessen die physiologische Erregung und fragten die Teilnehmer nach ihren Empfindungen. Viele hatten Mitleid: Während der Gewaltszenen zeigten sie stärkere körperliche Reaktionen und berichteten danach häufiger, sich schlechter zu fühlen.
Bei einem zweiten Versuch wurde zusammen mit dem Erwin L. Hahn Institut für Magnetresonanz die Hirnaktivität von 14 Personen gemessen, während unterschiedliche Filme liefen: Einerseits wurde der Roboter gefüttert und gestreichelt, andererseits gequält. Weitere Videos zeigten eine Frau in ähnlichen Situationen. Zudem wurde mit einem Pappkarton mal freundlich, mal böse umgegangen.
Die Forscher wissen nun, warum wir im Kino mit R2-D2 oder Nummer 5 mitgefiebert haben. Ihre Ergebnisse belegen eindeutige Reaktionen im Gehirn: Szenen, in denen Menschen beziehungsweise Roboter fürsorglich oder brutal behandelt werden, führen zu vergleichbaren Aktivitätsmustern im limbischen System. Es werden also ähnliche Gefühle ausgelöst – egal ob es um Menschen oder Maschinen geht. Allerdings sind diese intensiver, wenn wir Menschen beobachten.   „Robotik-Forscher wollen technische Begleiter entwickeln, die eine langfristige Beziehung zu einem menschlichen Nutzer aufbauen – denn sie können nützliche Werkzeuge sein“, erklärt Astrid Rosenthal-von der Pütten, die die Studie mit Prof. Dr. Nicole Krämer und Prof. Dr. Matthias Brand durchgeführt hat.
 „Sie unterstützen Senioren bei alltäglichen Aufgaben, so dass sie länger zu Hause leben können. Ebenso ist es denkbar, dass sie behinderten Menschen oder Reha-Patienten helfen.“  
Und warum sind hierbei persönliche Bindungen wichtig? Die Wissenschaftler hoffen, dass Roboter mit menschlichen Fähigkeiten wie Empathie die Gefühlsebene der betreuten Personen langfristig ansprechen und so in ihren Alltag fest integriert werden. Denn eine neue Technologie ist anfangs interessant; dieser Effekt lässt jedoch bei gleichbleibenden Aktivitäten nach.

Foto UDE

UDE: Tagung zur biologischen Vielfalt - Tiere und Pflanzen erobern die Stadt

Duisburg, 21. März 2013 - Keine Betonwüsten. Ganz im Gegenteil: Unsere Städte gehören zu den artenreichsten Lebenswelten. Auf kleinstem Raum siedeln sich exotische Pflanzen an, wilde Tiere nutzen Straßen als Wanderkorridore, und Verkehrsmittel fördern die Ausbreitung neuer Arten. Dieser Dynamik sind sich die Teilnehmer einer Tagung an der Universität Duisburg-Essen (UDE) bewusst. Zum Thema „Urbane Biodiversität – regionale, nationale und internationale Aspekte“ treffen sie sich am 26. und 27. März.
Es ist ein weites Feld, für das sich u.a. Vertreter aus Planungsbüros, Naturschutzverbänden, Biologischen Stationen und Forschungseinrichtungen begeistern. Sie skizzieren in Vorträgen und Workshops, wie mannigfaltig die europäischen Ökosysteme sind. Um drei zentrale Themen geht es: Neobiota (nicht-heimische Arten), Brachflächen und urbane Gewässer.
Exotische Pflanzen – bekämpfen oder fördern?, ist eine der vielen Fragen. Wissenschaftliche Grundlagen werden diskutiert, denn mitunter sind diese „Neubürger“ auf Brachen, Halden und Verkehrsinseln höchst willkommen. So wächst hierzulande beispielsweise der Klebrige Alant, eine Pflanze aus dem Mittelmeerraum, die die trockenen Standorte der Halden mit als erstes besiedelt. Die 120 Fachbesucher lernen zudem, wie Wildtiere niederländische Städte erobern und was es mit der Spontanflora oder speziellen Blumenwiesen auf sich hat.

Im Ruhrgebiet entstanden wie in kaum einem anderen Ballungsraum Industriebrachen von über 10.000 Hektar, die heute einen erstaunlichen Artenreichtum aufweisen. Oftmals ist es „Natur auf Zeit“, denn ungenutzter Raum findet bald das Interesse von Wirtschaft und Stadtplanung. Wie kann man trotzdem der biologischen Vielfalt gerecht werden? Der Regionalverband Ruhr sichert Brachflächen, pflegt sie wie im Gleispark Frintrop und zeigt auf der Route Industrienatur, wie vielfältig und spannend solche Areale sind.

Denn Flora und Fauna lassen sich erfolgreich in eine moderne Stadtentwicklung integrieren. Das zeigt die Emscher, 100 Jahre lang Synonym für einen Schmutzwasserkanal, die heute aufwändig renaturiert wird. Ein eigenes Ökosystem entwickelt sich, mitten im Revier. Nicht nur die Wohn- und Lebensqualität wird dadurch erheblich verbessert: Durch das saubere Wasser nimmt die Zahl der Tierarten zu. Ungefähr 20 Prozent stehen sogar auf der Roten Liste; sie finden mittlerweile im Emschertal ein neues Zuhause.
Abschließend stellt eine Exkursion die Höhepunkte der urbanen Biodiversität im Ruhrgebiet vor: Sie führt u.a. zum Läppkes Mühlenbach, der durch den dicht besiedelten Essener Stadtteil Frintrop fließt. Zwischen 1989 und 1991 wurden 1,8 km des Oberlaufs von der Emschergenossenschaft renaturiert. Derzeit wird der Abschnitt bis zu seiner Mündung in Oberhausen umgestaltet und ökologisch verbessert.
Ausrichter der Tagung sind die Abteilung Aquatische Ökologie und das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung der UDE, das Geographische Institut der RUB, die Emschergenossenschaft, der Lippeverband, die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet und der Regionalverband Ruhr.

UDE: Partnerhochschule zu Gast Hoher Besuch aus den USA

Duisburg, 28. Februar 2013 - Richard Brandt von der Lehigh University in Pennsylvania (USA) besuchte kürzlich die Universität Duisburg-Essen (UDE) und wurde auch von Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke begrüßt. Sie kennen sich gut, sie trafen sich bereits im Umfeld eines Ministerbesuchs in den USA. Brandt hält persönlichen Kontakt zur Mercator School of Management an der UDE. Die Fakultät für Betriebswirtschaft unterhält seit langem ein erfolgreiches Austauschprogramm mit der renommierten US-Universität, die auch mit dem Institut für Soziologie an der UDE partnerschaftlich verbunden ist.

 Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke (l.) und Richard Brandt (Foto UDE)

 UDE bereitet sich auf den doppelten Abi-Jahrgang vor:
Deutlich mehr Studienplätze

Duisburg, 28. Februar 2013 - Wenn in den kommenden Monaten zwei Abiturjahrgänge die NRW-Schulen verlassen, beginnt bald auch der Run auf die Hochschulen in der Region. Die Universität Duisburg-Essen (UDE) ist gut vorbereitet und nimmt erheblich mehr Studienanfänger auf als in einem normalen Jahr.
Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke: „Wir leisten unseren Beitrag dazu, dass die zusätzlichen Erstsemester dieses Jahres eine Studienchance über einen Zeitraum von zwei Jahren erhalten. Dafür erhöhen wir unsere Studienplatzzahlen 2013 und 2014 um jeweils 50 Prozent. Das ist ein klares Signal, dass wir unseren Bildungsauftrag für die Region sehr ernst nehmen.“
Zur Vorbereitung auf den doppelten Abiturjahrgang vereinbarte das Land mit den NRW-Hochschulen erhöhte Aufnahmekapazitäten für Erstsemester. Auch für die UDE wurde ein schrittweiser Aufwuchs der Studienanfängerzahlen vertraglich festgelegt. Fakt ist, dass die UDE sogar deutlich mehr aufnehmen wird.

Im Wintersemester 2013/14 werden rund 2.500 zusätzliche Plätze für Studienanfänger bereit gehalten (statt der vereinbarten ca. 1.300), so dass insgesamt 7.300 ihr Studium an der UDE aufnehmen können. Auch im Wintersemester 2014/15 werden nochmals rund 2.500 Erstsemester (also erneut 7.300 insgesamt) zusätzlich eingeschrieben (statt der geplanten Erweiterung um ca. 1.000 Plätze).
Ein Ausbau mit Augenmaß: Um die notwendige Studienqualität zu sichern, wurden 30 neue professorale Arbeitsgruppen eingerichtet mit zusätzlichen 300 wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen. In Mensen und Bibliotheken wurden neue Lernräume geschaffen. Zudem wurden in Campusnähe weitere Räumlichkeiten für Lehrveranstaltungen angemietet und die nötige technische Infrastruktur ausgebaut. An beiden Universitäts-Campi werden derzeit neue Hörsaalzentren gebaut.

Neue Studie untersucht die bundesweiten Unterschiede:
Wie viel kostet ein Kindergartenplatz? Und warum?

Duisburg, 27. Februar 2013 - Für die Kleinen ist uns nichts zu teuer? Wer in der richtigen Stadt wohnt, braucht für die Kindergartenunterbringung keinen Cent zu berappen. In anderen Kommunen ist man gleich mehrere tausend Euro los. Warum es so große Unterschiede bei den Elternbeiträgen gibt, untersuchten jetzt Prof. Dr. Achim Goerres von der Universität Duisburg-Essen (UDE) und sein Kollege Prof. Dr. Markus Tepe von der Universität Oldenburg.
Anhand vorliegender Daten für vier Modellfamilien bestimmten die beiden Sozialwissenschaftler die wichtigsten Einflussfaktoren auf die durchschnittlichen Kindergarten-Unterbringungskosten in den 95 größten deutschen Städten zwischen 2007 und 2010. Mit 2.527 Euro für den Durchschnitt über alle vier Modellfamilien zahlte man in Cottbus am meisten für einen Kindergartenplatz, beitragsfrei untergebracht waren dagegen die Kinder in Städten wie Heilbronn.
Fazit der Studie: Weniger der tatsächliche Bedarf an Kindergartenplätzen vor Ort ist entscheidend für die Höhe des Elternbeitrags als vielmehr die strukturellen Rahmenbedingungen: Reiche Kommunen mit wenig Schulden und hohen Landeszuschüssen leisten sich die niedrigsten Kindergartenbeiträge. Hochverschuldete Städte belasten insbesondere einkommensstarke Eltern.

Elternbeiträge sollen die Betriebskosten einer Kindertageseinrichtung abdecken. Aber oft reichen sie nicht aus, und die Kommune muss für das Defizit aufkommen. Ob überhaupt und wenn ja in welcher Höhe sich Eltern an der Kindergartenunterbringung beteiligen müssen, ist ein örtliches Politikum. Teilweise wurden die Beitragssätze sogar in kurzer Zeit drastisch gesenkt.

Das kann mit den politischen Mehrheiten im Stadtrat zusammenhängen: Parteien nutzen vorhandene Spielräume, um ihre bildungs- und sozialpolitischen Umverteilungsziele durchzusetzen. Linke Mehrheiten sorgen häufig dafür, dass Familien mit mittlerem und höherem Einkommen höhere Gebühren zahlen müssen. Wer wenig verdient, ist dagegen flächendeckend vom Beitrag befreit.
Aber auch Betroffenheitsinteressen lassen sich oft in der Beitragshöhe ablesen:
Ist der Frauenanteil im Stadtrat vergleichsweise groß, werden die einkommensstarken Familien meist nicht so stark belastet. Stadträtinnen gehören oft selbst dieser Schicht an und machen scheinbar ihren Einfluss geltend.  

Einweihung des NanoEnergieTechnikZentrums NETZ

Wissenschaftsministerin Schulze: „Ein großer Sprung nach vorn“
Duisburg, 21. Februar 2013 - In den vergangenen zwei Jahren drehten sich zahlreiche Kräne an der Baustelle am Duisburger Campus der Universität Duisburg-Essen (UDE). Jetzt ist das Werk vollbracht: Das neue NanoEnergieTechnikZentrum NETZ mit seiner futuristisch anmutenden Außenfassade und zahlreichen Speziallaboren im Inneren ist fertig und wurde heute (21. Februar) seiner Bestimmung übergeben.
„Für Nordrhein-Westfalen ist NETZ ein großer Sprung nach vorn. Hier verbinden sich die grundlagenorientierten Nanowissenschaften zur Lösung der energietechnischen Fragestellungen von morgen“, so Wissenschaftsministerin Svenja Schulze bei der Einweihung. Prof. Dr. Robert Schlögl, Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion in Mülheim ergänzte: „Die Energiewende wird nicht ohne die kleinsten Nanoteilchen gelingen. Ob es um die Wandlung, Speicherung oder Einsparung von Energie geht, immer wird die Nanotechnologie wesentliche Materialien liefern. Zu deren Entwicklung ist auch ‚hochgezüchtete‘ Analytik erforderlich: Man muss die Nanowelt buchstäblich sehen können, und es bedarf effektiver Herstellungsverfahren. Die Kombination aus beidem ist das Bestechende am NETZ.“

Oberbürgermeister Sören Link: „Ich freue mich ganz außerordentlich, dass NETZ am Duisburger Campus realisiert werden konnte. Ich bin mir sicher, dass dieser neue technologische Leuchtturm weit über die regionalen und nationalen Grenzen hinweg ausstrahlen wird.“ Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke bestätigte: „NETZ ist in der Tat die richtige Antwort auf die hohen Dynamik des Zukunftsthemas NanoEnergie. Die flexible Infrastruktur des Forschungsbaus und die Fachgrenzen überschreitenden Wissenschaftlerteams bieten ideale Voraussetzungen, um sich dieser Herausforderung zu stellen.“

36 Labore, eine Syntheseanlage und ein Mikroskopiezentrum

Hinter den rhythmisch versetzt angebrachten Metallblenden der NETZ-Fassade verbirgt sich eine clevere Raumeinteilung: Auf der Ostseite befindet sich der Laborbereich mit vier Etagen, die Büros sind auf den fünf Etagen der westlichen Hälfte untergebracht. Die Außenwand mit ihrer ungewöhnlichen Fenstergestaltung gleicht den Versprung optisch aus. Insgesamt kostete NETZ 46 Mio. Euro – je zur Hälfte finanziert von Bund und Land. Es verfügt über 3.900 m2 Nutzfläche mit 66 Büros, 36 Laboren, einer Syntheseanlage und einem Mikroskopiezentrum.

120 Wissenschaftler aus der Chemie, den Ingenieurwissenschaften und der Physik sowie kooperierender Einrichtungen entwickeln im NETZ maßgeschneiderte Nanomaterialien für energietechnische Anwendungen, etwa in der Photovoltaik, der Thermoelektrik oder auch der Batterie- und Brennstoffzellentechnik. Die fachübergreifende Zusammenarbeit in projektbezogen miteinander gekoppelten Speziallaboren ist in dieser Form einzigartig und lässt besondere Ergebnisse erwarten. In einer eigenen Syntheseanlage können hochwertige Nanopartikel auch in größeren Mengen für die Weiterverarbeitung produziert werden. Alle Schritte der jeweiligen Prozesskette können im hauseigenen Mikroskopiezentrum MIZE detailliert untersucht werden, um sie anschließend zu optimieren.

In die MIZE-Großgeräte wurden sechs Mio. Euro investiert, das teuerste Einzelgerät ist ein Elektronenmikroskop im Wert von zwei Mio. Euro. Temperatur und Feuchtigkeit werden für die hochempfindlichen MIZE-Großgeräte exakt geregelt. Sie stehen auf jeweils 100 Tonnen schweren Fundamenten, die schwingungsfrei vom Gebäude abgekoppelt sind. Dank der im Boden belassenen Spundwände ist MIZE darüber hinaus auch elektromagnetisch nach außen abgeschirmt. Übrigens: Mit ihrer Abwärme sorgen die High-Tech-Geräte für die Klimaregelung im ganzen Gebäude. Der Fernwärmeanschluss wird nur im Notfall eingesetzt.

Zentrales Ziel der Arbeiten im NETZ sind die Herstellung und Analyse sowohl neuer Nanomaterialien als auch neuer Methoden, um Anwendungen in der Energietechnik zu erschließen. Im Vordergrund stehen:
• Brennstoffzellen
(z.B.: langzeitstabile Katalysatoren mit minimierter Edelmetallbelegung und verbessertem Wassermanagement für Brennstoffzellen)
• Lithium-Ionen-Batterien
(z.B. Anodenmaterialien mit fünffach höherer Speicherdichte)
• Energietechnisch relevante Katalyse
(z.B.: Photokatalyse mit deutlich erhöhter Effizienz sowie neue Katalysatoren für die Kraftstofferzeugung aus Biomasse und Strom)
• Photovoltaik
(z.B. Erhöhung der Effizienz durch neue laserbasierte Dotierungsverfahren)
• Thermoelektrik
(z.B. neue Komposite für eine effizientere Nutzung thermischer Energie)

Kooperationspartner aus Wissenschaft und Industrie können in NETZ eigene Labors und Büros beziehen. Konkrete Pläne hierzu gibt es bereits mit dem Forschungszentrum Jülich (Photovoltaik), dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion in Mülheim/Ruhr (Katalyse) sowie der Osram GmbH (Nanopartikel-basierte Leuchtdioden). NETZ wird maßgeblich von Mitgliedern des Centers for Nanointegration CENIDE der UDE getragen. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Dr. Christof Schulz.

Das Jahr der Schlange in der Mensa
Neujahrsessen zum chinesischen Frühlingsfest

Duisburg, 5. Februar 2013 - Am Freitag, dem 8. Februar 2013, steht die Hauptmensa des Studentenwerks am Campus Duisburg ganz im Zeichen der Schlange. An diesem Tag kocht das Mensateam um Frank Kalkowski anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes von 11.15-14.15 Uhr für alle Studierenden und Hochschulangehörigen traditionelle chinesische Gerichte. „Das ist für uns jedes Jahr wieder etwas Besonderes und eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen“, berichtet er. Am Freitag bieten wir als typisch chinesische Speisen XI HU - Rindfleischsuppe, KUNG PAO – Hähnchenfilet, chinesischen Rindergulasch, gebratenen Seeteufel und natürlich JIAOZI - chinesische Maultaschen an.


Damit alles den traditionellen chinesischen Regeln entspricht, berät Nikolina Pusic, Mitarbeiterin des Büros für Internationale Kommunikation des Studentenwerks Essen-Duisburg, unterstützt von chinesischen Studierenden das Mensateam. Sie erklärt: „Der Fisch ist wichtig, denn er steht für ein wohlhabendes Leben. Ebenso Jiaozi, chinesische Teigtäschchen mit Fleisch- und Gemüsefüllung. Sie sind ein ganz wichtiger Bestandteil der chinesischen Esskultur.“
Traditionell werden Teigtaschen zu festlichen Anlässen, insbesondere am Silvesterabend, gegessen, weswegen diese Speise zum Chinesischen Neujahr ein Muss ist. Welche unterschiedliche Bedeutung die Schlange für die Menschen in China und Deutschland hat, erklärt Nikolina Pusic so: „In China wird die Schlange für ihre herausragende Intelligenz, Kreativität und ihr logisches Denkvermögen geschätzt. Hier wird sie viel positiver wahrgenommen als in der deutschen Mythologie, in der die Schlange als listige Verführerin eher gemieden wird.“ Die Wasser-Schlange gilt in China als das weiseste Tier und soll das Jahr 2013 zu einem guten Jahr für Geldangelegenheiten machen.
 Um mit den rund 1.200 chinesischen Studierenden der Uni dieses traditionelle Familienfest fern der Heimat zu feiern, haben sich die Mitarbeiterin des Büros für Internationale Kommunikation, kurz KOMM IN! und das Mensateam einiges einfallen lassen.  
Zusätzlich zum kulinarischen Angebot können sie interessante Details zum wichtigsten Familienfest in China erfahren, ihren Namen kalligraphisch zeichnen lassen und die Mensa in chinesischem Ambiente genießen.

 

Wochen der Studienorientierung an der UDE
Kompass für den Campus

Die Auswahl ist groß: Weit über 1.000 Studiengänge gibt es aktuell in Nordrhein Westfalen. Wer da den Überblick behalten will, ist mit den „Wochen der Studienorientierung“ des NRW-Wissenschaftsministeriums gut beraten. Auch die Universität Duisburg-Essen (UDE) beteiligt sich rege: Vom 14. Januar bis 1. Februar stellen sich an beiden Campi die Fakultäten vor.
Welches Fach passt zu mir? Wie soll ich mein Studium bezahlen? Und ist Soziologie & Co. ebenso was für Jungs wie technische Studiengänge für Mädchen? Um allen den Einstieg zu erleichtern, präsentieren sich die Geistes- und Bildungswissenschaften ebenso wie die Studiengänge der Gesellschafts-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften. Außerdem gibt es Infos zum UDE-Lehramtsstudium und einen eigenen MINT-Tag mit Laborführungen und Vorträgen für Technikfans.

Erstmals gibt es außerdem einen Tag nur für Schüler zum Thema „Soziales ist (nichts) was für Jungs?!“ Und selbst die Eltern, die sich immer stärker in die Planung einbringen wollen, werden individuell umsorgt: ein spezielles Elternforum beantwortet alle Fragen rund um Zulassung und Studienfinanzierung.
Damit möglichst viele von den Veranstaltungen profitieren, finden sie nachmittags statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die genauen Termine sind online abrufbar: http://www.unidue.de/abz/studieninteressierte/wochen_der_studienorientierung  

 

Witz – Folklore – Volksmusik“

Festkonzert der Universität Duisburg-Essen

 

 

Duisburg, 21. Januar 2013 - Das diesjährige  Festkonzert stellt einen der ersten Höhepunkte im Jubiläumsjahr 2013 dar. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der Universität Duisburg-Essen knüpft das Universitätsorchester, unter der Leitung von Professor Oliver Leo Schmidt, mit einem ganz besonderen Programm an die musikalischen Erfolge der vergange- nen Jahre an. Spielstätten sind auch in diesem Jahr wieder das Theater Duisburg sowie die Philharmonie Essen.
Das Konzertprogramm steht unter dem Motto „Witz – Folklore – Volksmusik“ und verspricht den Zuhörerinnen und Zuhörern einen kurzweiligen und ab- wechslungsreichen „Ohrenschmaus“ von Igor Strawinskys Orchesterfassung „Zirkuspolka“ über Edvard Griegs „Konzert für Klavier und Orchester“ a-Moll op. 16
mit der talentierten, jungen Solistin Tanja Zhou (Foto)bis hin zu Antonín Dvorˇáks 9. Symphonie e-Moll „Aus der Neuen Welt“.

Orchesterleiter Professor Oliver Leo Schmidt

Bildung als Sprungbrett für elf UDE-AbsolventInnen mit Migrationshintergrund

Duisburg, 16. Januar 2013 - Sie sind jung, ehrgeizig und haben erreicht, wovon viele ihrer Kommilitonen träumen: einen überdurchschnittlichen Studienabschluss. Für ihre hervorragenden Leistungen wurden gestern (15.01.) elf hervorragende AbsolventInnen mit Migrationshintergrund aus allen Fakultäten der Universität Duisburg-Essen (UDE) ausgezeichnet.

Geehrt wurden:
• Frau Lan Anh Tran (Vietnam), Fakultät für Geisteswissenschaften
• Frau Leutrime Grainca (Kosovo), Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
• Frau Barbara Strzelczyk (Polen), Fakultät für Bildungswissenschaften
• Frau Mahkameh Shahri (Iran), Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
• Herr Sovann Kiririth Tang (Kambodscha), Fakultät für Betriebswirtschaft
• Herr Timur Mashkin (Ukraine), Fakultät für Geisteswissenschaften
• Herr Hichem Hattab (Tunesien),Fakultät für Physik
• Herr Adam Abdulselam (Türkei), Fakultät für Chemie
• Frau Anna Shvayba (Russland), Fakultät für Biologie
• Frau Lejla Karsten (Russland), Fakultät für Ingenieurwissenschaften
• Frau Ilseyar Akhmetzyanova (Russland), Medizinische Fakultät

Foto (© http://www.eventfotograf.in/)

Kurze Einblicke in einige Werdegänge:
Die Eltern von Lan Anh Tran kamen vor 35 Jahren als Boat People nach Deutschland. Tran (26) studierte Germanistik und Anglistik an der Uni Düsseldorf und machte anschließend ihren Master in Literatur und Medienpraxis an der UDE. Derzeit volontiert sie in der Unternehmenskommunikation von IBM Deutschland in Düsseldorf.
Mahkameh Shahri (27) wurde in Teheran geboren und flüchtete als Einjährige zusammen mit ihrer Familie vor der islamischen Revolution nach Deutschland. Während ihre Eltern nicht studieren konnten, hat Mahkameh Shari an der UDE ihren Master inWirtschaftsinformatik gemacht. Bereits während des Studiums erhielt sie mehrere berufliche Offerten und arbeitet nun fest angestellt in der IT-Strategie- und Prozessberatung.
Die Eltern von Sovann Kiririth Tang (28) flüchteten 1980 aus Kambodscha. Er wuchs mit seinen drei Geschwistern in Oberhausen auf. An der UDE studiert Sovann Kiririth Tang Betriebswirtschaftslehre. Einen B.A.-Abschluss hat er bereits. Im kommenden Jahr wird er voraussichtlich sein Masterstudium abschließen.

Hichem Hattab (34) wurde in Oberhausen geboren, wuchs aber in Tunesien auf und machte dort sein Abi. Als 20-Jähriger kam er nach Deutschland zurück , um Physik an der UDE zu studieren. Hichim Hattab promovierte über hochauflösende Elektronenbeugung und arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UDE. Wenn seine Bewerbung Erfolg hat, wird er bald als Postdoc in den USA forschen können.

Adam Adulselam (26) wurde in der Türkei geboren und kam mit fünf Jahren nach Deutschland. Den Masterabschluss in Chemie an der UDE hat er bereits mit Bestnote geschafft, jetzt steht die Promotion an, die er ebenfalls hier plant.

Anna Shvayba (25) ist gebürtige Moskauerin und studierte zunächst Genetik an der dortigen Agraruniversität. Als Au-Pair in Deutschland lernte sie Land und Leute kennen und lieben. Hier wollte sie weiterstudieren und entschied sich für Medizinische Biologie an der UDE. 2010 bestand sie die Bachelorprüfung, der Master folgte zwei Jahre später. Ihre Abschlussarbeit schrieb sie am Helmholtz-Zentrum in München, wo sie zurzeit auch lebt. Als nächstes möchte sie promovieren.

Lejla Karsten (26) wurde im Süden Russlands geboren und kam 1997 mit ihrer Familie als Spätaussiedler nach Deutschland. Als jeweils Klassenbeste wechselte sie schnell von der Haupt- auf die Realschule und später dann aufs Gymnasium. 2006 entschied sie sich für ein Wirtschaftsingenieurstudium (Bachelor und Master) an der UDE. Wegen ihrer besonderen Sprach- und Fachkenntnisse setzte sie ihr derzeitiger Arbeitgeber, Siemens, schon als Werkstudentin (mit Projektleitungsfunktion) im Qualitätsmanagement für den Bahnenbau für die Winter-Olympiade 2014 in Sotschi ein.

Mit Auszeichnung schloss Ilseyar Akhmetzyanova aus Russland ihre medizinische Promotion ab. Ihr Schwerpunkt ist die Tumorforschung am Institut für Virologie am Universitätsklinikum.

UDE: Das Stromnetz der Zukunft - Vortrag über Smart Grids
Um „Smart Grids – das Internet der Energie“ geht es am Mittwoch, 16. Januar, im Uni-Colleg. Holger Hirsch, Professor für Energietransport und -speicherung, beginnt seinen Vortrag um 19.30 Uhr im Hörsaal MD 162 am Campus Duisburg.
Weil der Anteil grünen Stroms im Energiemix steigt, weil die Versorgung immer dezentraler wird, braucht man denkende, flexibel steuerbare Systeme. Denn die Solaranlage auf dem Dach produziert nicht zu jeder Zeit Energie, und der Verbraucher benötigt mal mehr, mal weniger „Saft“. Das Stromnetz der Zukunft, das so genannte Smart Grid, soll solche Schwankungen ausgleichen. Moderne Kommunikationstechnologie deckt dabei alles ab: Erfassung, Analyse, Steuerung, Speicherung und Transport. Professor Hirsch erklärt, was ein Smart Grid ist, warum man es braucht und was künftig machbar ist.