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Geschichte des Zoos
|
Redaktion Harald
Jeschke
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Tierische Inventur: Der Zoo Duisburg
zählte seine Tiere |
Mit Klemmbrett
und Stift wurde der Tierbestand am
Kaiserberg vier Wochen lang gezählt. Das
Ergebnis: Im Zoo Duisburg leben fast 5.000
Tiere aus 369 Arten
Duisburg, 27.
Januar 2023 - Zum Ende eines jeden Jahres
beginnt sie, die tierische Inventur im Zoo
Duisburg. Von Ameise bis Zwergmanguste – es
wird alles gezählt, was am Kaiserberg in den
Gehegen schwimmt, läuft, krabbelt und
fliegt. Nun steht das Ergebnis fest: Fast
5.000 Individuen aus 396 Arten leben zum
Stichtag 31. Dezember 2022 im Zoo Duisburg.
Bei der tierischen Inventur haben
es einige Tierpfleger und Tierpflegerinnen
leichter, andere deutlich schwerer. Kleine,
besonders flinke oder gut getarnte Tiere
werden gleich mehrfach gezählt. So im
Aquarium: Über mehrere Tage und in
festgelegten Intervallen wird der Bestand in
den einzelnen Anlagen erfasst. Auch Fotos
kommen hierbei zur Hilfe, um jedes einzelne
Individuum aus den Fischschwärmen zu
dokumentieren.
Sind alle Tiere
gezählt, vergleichen die Zoologen die
gesammelten Daten mit den Aufzeichnungen,
die das ganze Jahr über gemacht werden. Denn
täglich hält das Zoo-Team fest, welche Tiere
geboren, verstorben, angekommen oder
abgereist sind.
Biologe Oliver
Mojecki erklärt: „Der Tierbestand unterliegt
stetigen Veränderungen – Tiere kommen an,
einige finden in anderen zoologischen
Einrichtungen ein neues Zuhause. Indem Zoos
Tiere untereinander austauschen, wird der
Bestand unter geschützten Bedingungen
erhalten. Mit der Abgabe unserer Nachzuchten
tragen wir somit zum Arterhalt bei“.
So verließen in 2022 zwei Duisburger
Koalas den Kaiserberg, um in anderen Zoos
eigene Familien zu gründen. Während ‚Tarnis‘
neue Wahlheimat der Zoo von Zürich ist,
verschlug es Koalaweibchen ‚Eerin‘ in das
rund 600 km entfernte Dresden. Außerdem
wurde der Bestand an Fischen im Aquarium
übergangsweise reduziert, weil sich eine
Anlage im Umbau befindet.
Im
vergangenen Jahr begrüßte das Zoo-Team aber
auch zahlreiche Neuankömmlinge. Die wohl
schwergewichtigste Veränderung im
Tierbestand gab es im Sommer: Aus dem
dänischen Zoo von Odense reisten die
Seekuh-Brüder Manfred und Pablo an den
Kaiserberg und eroberten das Herz der
Zoo-Belegschaft wie Besuchern im Sturm. Mit
der Fertigstellung der Outback-Voliere kamen
weitere Tierarten aus anderen Zoos nach
Duisburg.
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Foto Zoo Duisburg
So bevölkern
beispielsweise Flinkwallabys, Mähnenenten
und Maskenkiebitze die neu geschaffene
Themenvoliere mit ihren
markanten Rundbögen und fühlen sich
augenscheinlich pudelwohl. Denn schon kurz
nach dem Einzug vermeldeten die betreuenden
Tierpfleger ersten Nachwuchs bei
Spitzschopftauben und Gelbfußpfeifgänsen,
die ebenfalls in der australischen
Landschaftsanlage ein Zuhause gefunden
haben.
Auch in der
Asienvoliere des
Affenhauses gab es gefiederten Nachwuchs:
Rührend kümmerten sich beide
Krontauben-Eltern um ihr Küken. Wie auch die
Altvögeln, tragen auch die Küken nach ihrem
Schlupf die namensgebende Federkrone auf
ihrem Kopf.
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Foto Zoo Duisburg
Im
Koalahaus klettern mit ‚Godarra‘,
‚Erlinga‘ und ‚Yunga‘ gleich drei junge
Beuteltiere durchs Geäst und werden
zunehmend selbstständig. Zeitgleich wächst
versteckt in den Beuteln von ‚Gooni‘ und
‚Eora‘ die nächste Koala-Generation.
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Foto: Zoo Duisburg
Auch die
Delfinfamilie hat Zuwachs bekommen:
Im September brachte Weibchen Debbie ein
Jungtier zu Welt. Seitdem mischt der kleine
‚Domingo‘ die Familiengruppe kräftig auf.
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Foto: Zoo
Duisburg
Besonderen
Nachwuchs gab es auch im Duisburger
Affenhaus. Sowohl bei den hochbedrohten
Roloway-Meerkatzen wie auch bei den
Bärenstummelaffen wurde je ein Jungtier
geboren.
Nachwuchs der
bedrohten Art stellte sich auch bei den
Ostafrikanischen Bongos ein: Nach 11 Jahren
Pause wurde im Sommer ein kleines
Bongo-Weibchen geboren, welches wegen ihrer
großen Ohren von der Belegschaft liebevoll
‚kleine Fledermaus‘ genannte wird.
Für den Erhalt der charismatischen Antilopen
ist der Nachwuchs enorm wichtig, wie Oliver
Mojecki erklärt: „Schätzungen gehen davon
aus, dass es in den Regenwäldern Kenias
lediglich noch 70-80 ostafrikanische Bongos
gibt. Somit stehen die Tiere am Rande der
Ausrottung. Jede Nachzucht unter geschützten
Bedingungen im Zoo stärkt die
Reservepopulation und nährt die Hoffnung,
dass die Tiere zumindest in Zoos überleben
können“.
Zahlreiche weitere
Tierkinder erfreuten Besuchende und Zoo-Team
gleichermaßen: So gab es im vergangenen Jahr
unter anderem Nachwuchs bei den Alpakas,
Meißner Widdern, Erdmännchen, Wildkatzen und
Brillenpinguinen. Und auch die
Inselfruchttauben, welche innerhalb der
Zoolandschaft erstmals im Jahr 2021 in
Duisburg erfolgreich gezüchtet wurden, zogen
erneut Jungtiere auf.
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„Foto: Zoo
Duisburg“
|
Aus dem Ei geschlüpft: Kleiner
Bambushai wartet auf Geschwister |
Insgesamt 22 Eier hat
Haiweibchen Nadja im Zoo Duisburg gelegt.
Die Winzlinge stehen als Botschafter für
viele ihrer stark gefährdeten Artgenossen.
Mini-Hai ist für Besuchende zu sehen.
Duisburg, 26. Januar
2023 - Wochenlang fieberte das Zoo-Team dem
Ereignis entgegen, nun ist der erste von
hoffentlich 22 kleinen Haien im Zoo Duisburg
geschlüpft. Etwa 18 Zentimeter lang ist der
Mini-Räuber. Sandgarnelen stehen bald auf
seinem Speiseplan.

Junger Bambushai - Foto Zoo Duisburg
Am frühen Morgen war der da, der kleine Hai.
Ganz von allein hat das Jungtier die ledrige
Eihülle durchstoßen. „Wir haben die
Entwicklung vom Ei bis hin zum Junghai
wochenlang begleitet. Den Winzling nun
schwimmen zu sehen macht uns sehr stolz“,
sagt Maik Peschke, Revierleiter des
Aquariums im Zoo Duisburg. Für den
Tierpfleger beginnt nun eine spannende Zeit.
„Der Schlupf kostet die jungen Haie
viel Energie, sie müssen nun zügig anfangen
zu fressen“, so Peschke über die
Herausforderungen bei der Aufzucht.
Sandgarnelen gilt es zu finden und zu
erbeuten. Sie stehen in den ersten
Lebenswochen auf dem Speiseplan. Mit
zunehmendem Alter erweitert sich das
Nahrungsspektrum um kleine Fischchen und
auch Muschelfleisch. Um die Aufzucht besser
begleiten und die Nahrungsaufnahme
bestmöglich gestalten zu können, lebt der
kleine Hai in die Kinderstube – einem
transparenten Einsatz, der im Aquarium
montiert und für die Zoobesucher einsehbar
ist.
Bambushaie
gehören mit einer Länge von rund 80 - 90 cm
zu den kleineren Haiarten. Die nachtaktiven
Tiere leben in den Riffen der Küstenregionen
des Indischen Ozeans, wo sie sich am Tage
auch verstecken. Bedingt durch die
Zerstörung der Korallenriffe und den Fang
als Speisefisch nehmen die Bestände des
Bambushais ab. Generell eilt Haien ihr
unbegründet schlechter Ruf meist voraus: Sie
gelten nicht als Sympathieträger, werden
daher häufig nicht gut genug geschützt und
gnadenlos gejagt.
Schätzungen
zufolge sterben jedes Jahr rund 100
Millionen Haie durch den Menschen. Das hat
zur Folge, dass rund 75 Prozent der
tropischen, küstennah lebenden Haie und
Rochen gefährdet sind. Dabei sind die Gründe
für die Gefährdung aller Haiarten
vielfältig: Haie landen ungewollt als
sogenannter Beifang in Netzen wie an
Langleinen, ihr Lebensraum wird verschmutzt
und Riffe zerstört. Auch die Kinderstube
vieler Haiarten wird immer kleiner, denn die
für Babyhaie so wichtigen Mangrovenwälder
werden gerodet. Der Hauptgrund für das
Verschwinden der Meeresräuber liegt aber in
der gezielten Fischerei.
Insbesondere wegen ihrer Flossen werden Haie
gezielt gefangen. Meist noch lebend, werden
den Tieren die Flossen abgetrennt – der
Körper dann über Bord geworfen, wo sie
qualvoll sterben. In getrocknetem Zustand
werden die Flossen vor allem in asiatische
Länder exportiert. Dort finden sie
Verwendung in Haifischflossen-Suppe sowie
der traditionellen Medizin. Aber auch
innerhalb Europas werden Haie kommerziell
gehandelt und das Fleisch verkauft. Hierzu
zählt unter anderem die sogenannte
Schillerlocke, mit der die geräucherten
Bauchlappen des Dornhais gemeint sind. Aber
auch als Haifischsteak findet das Fleisch
Abnehmer.
Der stetige
Rückgang von Haien hat Auswirkungen auf das
Ökosystem Meer. Als Raubtiere am Ende der
Nahrungskette nehmen insbesondere die großen
Haiarten eine wichtige Rolle ein. Sie
kontrollieren die Population ihrer Beute.
Fehlt der Hai, kommen die sensiblen
Nahrungsbeziehungen und schlussendlich das
ganze Ökosystem Meer aus dem Gleichgewicht.
|
Großer Erfolg für den Arterhalt:
Hochbedrohte Tierart hat Nachwuchs
|
•
Aquarien-Team des Zoo Duisburg
gelingt erstmals die Nachzucht des
Mangarahara-Buntbarsches.
•
Die Rolle von Zoos als Zufluchtsort
für bedrohte Tierarten wird einmal mehr
deutlich.
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Magarahara-Buntbarsch - Foto Zoo Duisburg
Duisburg, 25.
Januar 2023 - Dem Zoo Duisburg ist ein
großer Erfolg in Sachen Arterhalt gelungen:
Mehrere Hundert kleine
Mangarahara-Buntbarsche sind im Aquarium
geschlüpft. Bis 2013 galt die ursprünglich
nur auf Madagaskar beheimatete Tierart als
ausgestorben. Weltweit arbeiten Zoos an der
Rettung der unscheinbaren Fischart.
Gäste des Zoos können die Mini-Fische
beobachten. Unter den wachsamen Augen
der Eltern wuseln hunderte kleine
Fischlarven umher. Ihr Schlupf im Aquarium
des Zoo Duisburg ist eine Sensation, denn
erstmals wachsen am Kaiserberg Vertreter
dieser hochbedrohten Tierart heran. „Das ist
ein großer Erfolg – für uns als Zoo, sowie
für den Schutz dieser unscheinbaren Fische“,
freut sich Revierleiter Maik Peschke.
Dabei betont der Tierpfleger die Rolle,
die wissenschaftlich geführte Zoos auch für
den Schutz unscheinbarer Tierarten
einnehmen: „Man kann sagen – wir als
Zoofamilie sind Unterstützer von Tierarten,
die ansonsten kaum Freunde haben. Wir sind
wichtige Partner und Motoren im Artenschutz
und geben jeden Tag unser Bestes für unsere
Schützlinge sowie dem Schutz der
biologischen Vielfalt“.
Seit
Sommer 2020 betreut das Aquarienteam die
Mangarahara-Buntbarsche. Schon die Eiablage
im Schauaquarium vor einigen Wochen war für
Maik Peschke etwas ganz Besonderes. „Nun
gilt es Daumen drücken, dass ein Teil der
Jungtiere auch groß wird“, so Peschke, der
mit seinen vielen Jahren Berufserfahrung um
die Herausforderung der Aufzucht von
Jungfischen in Gemeinschaftsanlagen weiß.
Insbesondere müssen die Eltern
ihren Nachwuchs beschützen und das Futter
muss auf die Jungtiere besonders abgestimmt
sein. Daher servieren die Mitarbeitenden
mehrfach täglich Plankton, um die Aufzucht
bestmöglich zu unterstützen. Es ist schon
das zweite Mal, dass im Zoo Duisburg eine
hochbedrohte Fischart aus Madagaskar
vermehrt werden konnte. Schon im Sommer 2021
gelang dem Aquarien-Team - als zweite
Einrichtung in Europa - die Nachzucht des
Loiselle-Madagaskarbuntbarsches.
Neben den Magarahara-Buntbarschen und
den Loiselle-Madagaskarbuntbarschen lebt mit
den Madagaskar-Ährenfischen eine dritte
Fischart der Flusssysteme Madagaskars am
Kaiserberg. Die Gründe für die Gefährdung
der drei Arten sind vielfältig – aber alle
menschengemacht: Brandrodung für die
Landwirtschaft, das unkontrollierte Abholzen
des Regenwaldes für Feuerholz und die
Produktion von Holzkohle führen unter
anderem dazu, dass immer mehr ursprünglicher
Regenwald auf Madagaskar gerodet und
unwiederbringlich zerstört wird.
Dadurch kommt
das Ökosystem aus dem Gleichgewicht, Seen
und Flüsse trocknen aus, der Lebensraum
zahlreicher Fischarten schwindet. Für Oliver
Mojecki, Zoologischer Leiter in Duisburg,
steht es außer Frage, dass diese Tierarten
ohne das Engagement der Zoos und ihren
Netzwerken verloren wären: „Die Bedingungen
im ursprünglichen Lebensraum verschlechtern
sich dramatisch. So wird einmal mehr
deutlich, dass Zoos wichtige Archen für
Tierarten sind, die im ursprünglichen
Lebensraum vom Menschen verdrängt wurden.
Zugleich machen zahlreiche erfolgreiche
Wiederansiedlungen verschiedensten Tierarten
Hoffnung für die Zukunft“.
Der
Magarahara-Buntbarsch: Die Geschichte der
globalen Rettungsaktion Mehrere Jahre galt
der Mangarahara-Buntbarsch als „im Freiland
ausgestorben“. Im Jahr 2013 wurden einige
Individuen auf Madagaskar wiederentdeckt. Es
begann eine globale Rettungsaktion: Die 18
gefundenen Buntbarsche wurden in eine
Fischzuchtanlage auf Madagaskar überführt
und sie vermehrten sich. Zum Aufbau eines
sicheren Bestandes außerhalb Madagaskars
wurde ein Teil der Jungfische nach Kanada
geschickt.
Auch im Zoo von Toronto
vermehrten sich die Buntbarsche so gut, dass
einige Tiere nach Europa überführt werden
konnten. Dem Kölner Zoo, der mittlerweile
auch die Zuchtprojekte für madagassische
Fische koordiniert, gelang die Zucht
ebenfalls, so dass das Netzwerk zum Erhalt
der Mangarahara-Buntbarsche größer wurde.
Von Köln aus siedelten im Sommer 2020
insgesamt 30 Tiere ins Duisburger Aquarium
um, wo sie das neu gestaltete
Madagaskarbecken sowie eine Zuchtanlage
hinter den Kulissen bezogen.
„Wir
sind Teil des Netzwerkes zur Erhaltung des
Mangarahara-Buntbarsches und wollen mit der
Haltung und Zucht dieser bedrohten Tierart
aktiv dazu beitragen, eine stabile
Reservepopulation unter geschützten
Bedingungen zu etablieren. Einen ersten
Schritt haben wir nun getan, worauf wir sehr
stolz sind“, verdeutlicht der Zoologische
Leiter Oliver Mojecki.
Ein Video der
Jungfische finden Sie unter folgendem Link:
https://we.tl/t-0P4QDDlrSv. „Video: Zoo
Duisburg“
|
Zum Verlieben: Vier
kleine Zwergotter kuscheln im Zoo
miteinander
|
•
Im Zoo Duisburg wurden vier niedliche
Zwergotter geboren
•
Die Charaktere der Sesamstraße inspirierten
die Tierpfleger bei der Namenswahl. .jpg)
Mit Glück und
Geduld kann der Nachwuchs auf der
Außenanlage beobachtet werden. „Foto: Zoo
Duisburg“
Duisburg,
20. Januar 2023 - Putzmunter tapsen vier
kleine Zwergotter durchs Nest, schauen mit
ihren Knopfaugen umher und fiepen leise.
Bereits Ende November wurden Samson, Tiffy,
Elma und Finchen im Zoo Duisburg geboren.
Seitdem hütete das Quartett die schützende
Wurfhöhle. Nun stand ein erster Besuch von
Zootierärztin Dr. Carolin Bunert auf dem
Programm. Es folgte die Namenswahl der
betreuenden Tierpfleger.
Während
des ersten medizinischen Check-Ups wurden
Lunge und Herz abgehorcht, der Nabel
kontrolliert und auch ein Blick in das
kleine Mäulchen geworfen. „Alle Vier sind
putzmunter, wohlauf und haben die
Untersuchung vorbildlich und ohne großes
Gezeter gemeistert“, freut sich Dr. Carolin
Bunert. Auch das Geschlecht der Kleinen
konnte die Zootierärztin gemeinsam mit den
betreuenden Tierpflegern und
Tierpflegerinnen bestimmen: Ein Männchen und
drei Weibchen erweitern die bestehende
Zwergotter-Familie am Kaiserberg.
.jpg)
„Foto: Zoo
Duisburg“
„Schon
bevor wir wussten, welches Geschlecht der
aktuelle Nachwuchs hat, haben wir uns
entschieden, die Kleinen nach Charakteren
der Sesamstraße zu benennen“, erzählt
Revierleiter Philipp Goralski.
„Ausschlaggebend dafür war, dass die Serie
in diesem Jahr ihr 50jähriges Jubiläum
feiert und uns alle in der Kindheit
begeistert und begleitet hat“. Dabei ist die
Wahl auf Samson, Tiffy, Elma und Finchen
gefallen. „Natürlich waren auch Oscar oder
Krümelmonster in der engeren Auswahl“,
verrät der Tierpfleger mit einem Lachen.
Asiatische Zwergotter leben in
Familienverbänden von rund 12 Tieren und
gelten als sehr soziale Tierart. Mit lauten
Rufen kommunizieren die Mitglieder einer
Gruppe untereinander. In ihrem
ursprünglichen Verbreitungsgebiet setzen
Lebensraumverlust sowie der illegale
Tierhandel in Asien den sympathischen
Zwergottern zunehmend zu. Daher gilt die Art
als „gefährdet“.
|
Babyboom: Zoo Duisburg erwartet 22
Tierkinder
|
Duisburg, 17.
Januar 2023 - Noch entwickeln sich die
kleinen Haie in ihren Eikapseln. Die
Winzlinge stehen als Botschafter für viele
ihrer stark gefährdeten Artgenossen.
Besucher können die Entwicklung live
verfolgen.

Bambushai
‚Nadja‘ -
„Foto: Zoo Duisburg“
Vor einem
Jahr zog Bambushai Nadja an den Kaiserberg.
Hier lernte sie ihren Artgenossen Lenny
kennen. Schon kurz nach ihrer Ankunft
beobachtete das Pflegerteam erste
Annäherungen. Nun gibt es Nachwuchs, der
sich aber noch in Eiern befindet.

Eikapseln im gesonderten Aufzuchtbereich -
„Foto: Zoo Duisburg“
Rund
sechs cm lang sind die bräunlichen Eikapseln
der Bambushaie. In jeder von ihnen wächst
ein kleiner Hai heran. Mit dem Schlupf der
Mini-Räuber rechnet Maik Peschke innerhalb
der nächsten Wochen.
„Über mehrere
Tage werden, so hoffen wir, immer wieder
Jungtiere aus dem Ei schlüpfen“. Der
Revierleiter des Duisburger Aquariums weiß
aber auch um die Herausforderungen der
Aufzucht kleiner Haie: „Der Schlupf fordert
sehr viel Energie, deswegen müssen die
Jungtiere schnell anfangen zu fressen“. In
den ersten Lebenswochen stehen kleine
Garnelen auf dem Speiseplan. Später werden
sich die jungen Bambushaie beispielsweise
von Fischchen und Muscheln ernähren –
Nahrung, die auch bei ihren Eltern auf dem
Speiseplan steht.
Bambushaie
gehören mit einer Länge von rund 80-90 cm zu
den kleineren Haiarten. Die nachtaktiven
Tiere leben in den Riffen der Küstenregionen
des Indischen Ozeans, wo sie sich am Tage
auch verstecken. Bedingt durch die
Zerstörung der Korallenriffe und den Fang
als Speisefisch nehmen die Bestände des
Bambushais ab.

Junger Bambushai in Eikapsel - „Foto: Zoo
Duisburg“
Generell eilt Haien
ihr unbegründet schlechter Ruf meist voraus:
Sie gelten nicht als Sympathieträger, werden
daher häufig nicht gut genug geschützt und
gnadenlos gejagt. Schätzungen zufolge
sterben jedes Jahr rund 100 Millionen Haie
durch den Menschen. Das hat zur Folge, dass
rund 75% aller Haiarten auf der sogenannten
Roten Liste stehen.
Dabei sind die
Gründe für die Gefährdung vielfältig: Haie
landen ungewollt als sogenannter Beifang in
Netzen wie an Langleinen, ihr Lebensraum
wird verschmutzt und Riffe zerstört. Auch
die Kinderstube vieler Haiarten wird immer
kleiner, denn die für Babyhaie so wichtigen
Mangrovenwälder werden gerodet. Der
Hauptgrund für das Verschwinden der
Meeresräuber liegt aber in der gezielten
Fischerei. Insbesondere wegen ihrer Flossen
werden Haie gezielt gefangen.
Meist
noch lebend, werden den Tieren die Flossen
abgetrennt – der Körper dann über Bord
geworfen, wo sie qualvoll sterben. In
getrocknetem Zustand werden die Flossen vor
allem in asiatische Länder exportiert. Dort
finden sie Verwendung in
Haifischflossen-Suppe sowie der
traditionellen Medizin. Aber auch innerhalb
Europas werden Haie kommerziell gehandelt
und das Fleisch verkauft. Hierzu zählt unter
anderem die sogenannte Schillerlocke, mit
der die geräucherten Bauchlappen des
Dornhais gemeint sind. Aber auch als
Haifischsteak findet das Fleisch Abnehmer.
Der stetige Rückgang von Haien hat
Auswirkungen auf das Ökosystem Meer. Als
Raubtiere am Ende der Nahrungskette nehmen
insbesondere die großen Haiarten eine
wichtige Rolle ein. Sie kontrollieren die
Population ihrer Beute. Fehlt der Hai,
kommen die sensiblen Nahrungsbeziehungen und
schlussendlich das ganze Ökosystem Meer aus
dem Gleichgewicht.
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Kleiner
Delfin im Zoo Duisburg der Öffentlichkeit
vorgestellt
|
Auch einen
Namen hat das männliche Jungtier bekommen.
Dabei ist eine wohlgepflegte Tradition im
Duisburger Delfinarium fortgeführt worden.
Duisburg, 11.
Januar 2023 - Am 04. September 2022 wurde
der kleine Delfin geboren. In den letzten
Wochen hat das Jungtier die übrigen
Familienmitglieder kennengelernt und ist
jetzt für die Besucherinnen und Besucher des
Zoos zu sehen. Auch seinen Namen hat das
jüngste Mitglied der Duisburger
Delfinfamilie bekommen: ‚Domingo‘ leitet
sich aus der spanischen Sprache ab und
bedeutet übersetzt „Sonntag“ – der Tag der
Geburt des Jungtieres.

Delfinjungtier Domingo l Quelle: L. Dommes
Dabei folgte die Namensgebung einer
wohlgepflegten Tradition, wie Revierleiter
Roland Edler erzählt: „Alle bei uns
geborenen Delfine tragen einen Namen, der
mit dem Anfangsbuchstaben ‚D‘ beginnt – ‚D‘
wie Duisburg. Das haben wir beibehalten“.
Mit der Entwicklung des jüngsten
Familienmitgliedes ist das Zoo-Team sehr
zufrieden. In den letzten Wochen lernte
Domingo daher auch die übrigen
Familienmitglieder kennen - schrittweise,
mit viel Fingerspitzengefühl und unter
Beobachtung der erfahrenen Tierpfleger.
„Beim Kennenlernen der Familienmitglieder
achten wir darauf, dass zuerst die Tiere mit
der engsten Verbindung zur Mutter
vorgestellt werden. Unsere langjährige
Erfahrung hat gezeigt, dass dies am besten
funktioniert und das Jungtier nicht
überfordert“, erläutert Roland Edler.
Immer an der Seite von Domingo ist
Debbie, die mit ihren mittlerweile sieben
Jahren eine noch sehr junge Mutter ist.
„Debbie hat sich zu jedem Zeitpunkt
vorbildlich und absolut souverän verhalten.
Grundlage dafür ist, dass sie innerhalb der
Familiengruppe durch Beobachten viel über
den Umgang und die Aufzucht von Jungtieren
gelernt und dieses Wissen umgesetzt hat. Das
unsere gewachsene Familiengruppe so etwas
ermöglicht, macht mich sehr stolz“, sagt Dr.
Kerstin Ternes, Zootierärztin und Expertin
für Delfine.

Delfinjungtier Domingo an der Seite von
Mutter Debbie l Quelle: Zoo Duisburg
Mit der erfolgreichen
Zusammenführung der Familiengruppe besteht
nun auch für die Besucherinnen und Besucher
des Zoo Duisburg die Möglichkeit, Domingo zu
beobachten und seine Aufzucht
mitzuverfolgen. Wie schon in den ersten
Lebenswochen, wird das Zoo-Team die weitere
Aufzucht intensiv beobachten und
wissenschaftliche Daten sammeln. Die
gesammelten Daten erweitern das Wissen über
Delfine und werden der internationalen
Fachwelt zur Verfügung gestellt. Aber nicht
nur die Aufzucht von Jungtieren ist
Studieninhalt im Duisburger Delfinarium.
Die wissenschaftliche Arbeit mit den
Tieren dient Artenschützern weltweltweit als
Grundlage. So wurde in Duisburg
beispielsweise die Haftbarkeit von
GPS-Trackern mittels Saugnapf an Delfinhaut
erprobt. Mit den Geräten können u.a.
Wanderrouten von Walen und Delfinen verfolgt
werden. Das funktioniert aber nur, wenn die
Geräte auch halten. Eine Studie, die im
ursprünglichen Lebensraum unmöglich gewesen
wäre. Im Duisburger Delfinarium wurde auch
ausprobiert, wie Delfine auf reflektierende
Netze reagieren. Sind die Tiere in der Lage
solch speziell beschichtete Fischernetze
über Echoortung zu erkennen, kann es helfen,
dass weniger Delfine in solchen Netzen
verenden.
Darüber hinaus konnten
Forscher bei uns grundlegende Erkenntnisse
zum Kommunikationsverhalten von Delfinen
sammeln. Mit diesem Wissen kann die
Gruppenzugehörigkeit von Delfinen
festgestellt werden und hilft, das Leben im
Familienverband noch besser zu verstehen.
Diese Beispiele unterstreichen die Bedeutung
der wissenschaftlichen Arbeit von
anerkannten Delfinarien.
|
Besondere
Themenführungen im Winter und Frühjahr
|
Duisburg, 10.
Januar 2023 - Die thematisch wechselnden
Monatsführungen geben den Gästen des Zoos
einen vielfältigen Einblick in das tierische
Treiben am Kaiserberg.
„Wetterunabhängiges Zooerlebnis – Tierhäuser
im Fokus“am 21. Januar Ein
Besuch in den Tropen, an karibischen
Sandstränden oder in schillernden
Unterwasserwelten: Mit seinen zahlreichen
Tierhäusern ist der Zoo Duisburg auch bei
schlechtem Wetter einen Besuch wert.
Im Rahmen der Themenführung
„Wetterunabhängiges Tiererlebnis –
Tierhäuser im Fokus“ erfahren interessierte
Zoobesucher allerhand wissenswertes über
Seekühe, Leguane und tropische
Meeresbewohner. Auch ein Besuch im Koalahaus
steht auf dem Programm. Mit etwas Glück
lassen sich hier mehrere Jungtiere bei ihren
Ausflügen durch das Geäst beobachten.
Eine vorherige Buchung über den
Online-Shop des Zoos ist unbedingt
erforderlich. Der Preis für die einstündige
Führung beträgt 6 Euro für Erwachsene und 3
Euro für Kinder zuzüglich zum regulären
Zooeintritt. Die Führung startet um 12.00
Uhr am Haupteingang.

Wirtelschwanzleguan l
Zoo Duisburg / G. Sickmann
„Superhelden im Tierreich“ / 11.
Februar 2023 Sie sind besonders
stark, können im Dunkeln sehen oder giftige
Nahrung fressen: Viele Tierarten haben
„Superkräfte“, die sie für ihr alltägliches
Überleben brauchen.

Blattschneider-Ameise l Zoo Duisburg / J.
Tegge
Im Rahmen der Themenführung
„Superhelden im Tierreich“ erfahren
interessierte Zoobesucher, welche geheime
Superkraft Blattschneiderameisen, Elefanten,
Delfine, Koalas und Co. haben. Eine
vorherige Buchung über den
Online-Shop des Zoos ist unbedingt
erforderlich. Der Preis für die einstündige
Führung beträgt 6 Euro für Erwachsene und 3
Euro für Kinder zuzüglich zum regulären
Zooeintritt. Die Führung startet um 12.00
Uhr am Haupteingang.
„Die Letzten ihrer Art“ / 04. März 2023
Socorro-Taube,
Mangarahara-Buntbarsch,
Bürstenschwanz-Rattenkänguru und
Ostafrikanischer Bongo. Neben ungewöhnlich
Namen eint diese Tiere eine traurige
Gemeinsamkeit – sie alle sind hochbedroht
und die Letzten ihrer Art. Bei der
gleichnamigen Themenführung erfahren
interessierte Zoobesucher aus erster Hand,
was Zoologische Gärten konkret im
Artenschutz tun, wie global verknüpfte
Zuchtprogramme funktionieren und welche
Tierarten nur dank der Bemühungen von Zoos
überlebt haben.

Socorro-Taube l Zoo Duisburg / I. Sickmann
Eine vorherige Buchung über den
Online-Shop des Zoos ist unbedingt
erforderlich. Der Preis für die einstündige
Führung beträgt 6 Euro für Erwachsene und 3
Euro für Kinder zuzüglich zum regulären
Zooeintritt. Die Führung startet um 12.00
Uhr am Haupteingang.
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