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Schweigeminute für MSV-Legende Detlef Pirsig
  SpVgg Unterhaching - MSV Duisburg   2:2 (2:2)
Top-Spiel hielt, was es versprach - Unentschieden mit vier Toren spiegelt die Partie wider
Jochem Knörzer

Unterhaching/Duisburg, 15. Dezember 2019 - Vor dem Anpfiff wurde die Vita der am Montag verstorbenen MSV-Legende Detlef Pirsig verlesen.

Alle haben sich für die Schweigeminute erhoben, man hätte tatsächlich eine Stecknadel fallen hören.
Respekt, Unterhaching!

Die 3.750 Zuschauer, darunter auch gute 500 aus Duisburg, haben in der ersten Halbzeit tatsächlich ein Top-Spiel zu sehen bekommen. Schon in der ersten Minute verhinderte der Pfosten die Führung der Gastgeber, nach 12 Minuten der erste Schuss auf das Tor der Bayern durch Tim Albutat, zwei Minuten später traf Moritz Stoppelkamp aus 19 Metern den Querbalken, Vincent Vermeij stand völlig frei und verwandelt den Abpraller mit dem Kopf.

In der 22. Minute traf Moritz Stoppelkamp aus 16 Metern den rechten Pfosten, im direkten Gegenzug erzielt Schröter aus spitzem Winkeln den Ausgleich.

Etwas unübersichtlich wurde es in der 31. Minute. Stoppelkamp spielte den Ball auf Yassin Ben Balla zurück, der einen langen Pass auf den gestarteten Tim Albutat schlug. Albutat war auf der rechten Seite alleine durch, der Hachinger Torhüter kam raus, Albutat legte den Ball quer und Lukas Daschner erzielte aus kurzer Distanz die erneure Führung der Zebras.

Die Bayern reklamierten vehement, weil Stoppelkamp angeblich aus dem Abseits gekommen sein sollte. Aus meiner Sicht stand an der linken Außenbahn ein Hachinger, der das Abseits aufgehoben hatte. 

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit waren die Duisburger mit ihren Gedanken wohl schon in der Pause, denn Heinrich stand in Höhe des linken Pfostens völlig frei und hatte keine Mühe, das Leder an Weinkauf vorbei ins Tor zu schießen.

So ging es nach kurzweiligen 45 Minuten mit vier Toren und drei Aluminiumtreffern in die Pause.

Marvin Compper kam für den angeschlagen Mickels, Lukas Scepanik nahm Mickels Position in der Offensive ein.
Die Partie verlor auch in der zweiten Halbzeit nichts von der Rasse und Klasse der ersten 45 Minuten.
Unterhaching rannte an, Duisburg hielt dagegen. Vincent Vermeij verfehlte mit einem Kopfball in der 54. Minute nur knapp die erneute Führung, Lukas Daschner scheiterte eine Viertelstunde später mit einem fulminanten Schuss aus 16 Metern flach diagonal ins linke Eck an Mantl. Sechs Minuten vor dem regulären Ende scheiterte Lukas Scepanik aus halbrechter Position an Torhüter Mantl, der das kurze Eck zumachte. 
Die letzte Chance hatten die Bayern, doch der Schuss von Schröter rauschte in der Nachspielzeit am rechten Pfosten vorbei ins Toraus.


Es war ein gutes und rassiges Spiel, dass das hielt, was ein Top-Spiel vorher verspricht. Das Unentschieden geht für beide Mannschaften, in der Höhe auch für die Zuschauer, in Ordnung.


Sven Beuckert, der im Gegensatz zu Lieberknechts Aussage bei der Pressekonferenz vor dem Spiel doch mitgefahren war: "Bei dem Pfostenschuss und den Gegentoren waren wir nicht wach. Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir gute Chancen, aber auch die Hachinger hatten Chancen. Das Ergebnis geht für mich in Ordnung."

MSV-Präsident Ingo Wald
: "Mit dem Spiel und dem Ergebnis kann man leben."

MSV-Trainer Torsten Lieberknecht: "Ich möchte mich im Namen des MSV Duisburg für die Gedenkminute bedanken, mich dafür bedanken, dass Unterhaching das vorgeschlagen hatte. Danach mussten wir uns duellieren, mussten in der ersten Minute schon einen Pfostenschuss hinnehmen, gehen trotzdem in Führung. Bei den Gegentoren waren wir nicht wirklich anwesend, darüber habe ich mich geärgert. Es war ein komisches Spiel, aber ich möchte nicht zu kritisch mit der Mannschaft umgehen. Wir haben 38 Punkte und uns unseren Platz in der Tabelle erarbeitet und verdient."

Unterhaching-Trainer Claus Schromm: "Wenn der verdiente Herbstmeister nicht ganz zufrieden ist, dann spricht das für uns. Das offensive Quartett der Duisburger hat in der dritten Liga eigentlich nichts zu suchen. Das ist eine Qualität, die man in der Liga eher nicht findet. Der MSV hatte ein bessere zweite Halbzeit als wir. Wir müssen heute nicht bedröppelt sein."