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Tabellenführung mit Sieg verteidigt
   MSV Duisburg - Chemnitzer FC   2:1 (1:0)
Daschner und Stoppelkamp erzielten  die Tore beim erster Sieg nach dem Re-Start
Jochem Knörzer

Duisburg, 05. Juni 2020 - Dass Marvin Compper und Arne Sicker ausfallen würden, war bereits bekannt, kurz vor dem Anpfiff musste auch der angeschlagene Vincent Vermeij passen. Da auch Petar Sliskovic verletzungsbedingt nicht zur Verfügung steht, rutschte Lukas Daschner in die Startelf.

Es war die richtige Maßnahme, denn schon in der 10. Minute setzte sich Lukas Daschner im Strafraum gegen mehrere Chemnitzer durch und brachte den Ball auch an Schlussmann Jakubov vorbei zur frühen Duisburger Führung im Chemnitzer Tor unter. Diesen Treffer wollte er unbedingt.

Duisburg behauptete danach den Ball, versuchte ihn in den eigenen Reihen zu halten. Gefährliche Szenen vor dem jeweiligen Tor blieben in der ersten Halbzeit Mangelware, sodass es mit einem gerechten 1:0 für den MSV in die Pause ging.

Ballpflege im 'Corona-Zeichen'

Es war das dritte Spiel in Folge, in dem die Zebras zur Halbzeit 1:0 in Führung lagen.

In der 54. Minute war der Chemnitzer Garcia plötzlich am linken Pfosten völlig frei und nagelte den Ball ins kurze Eck. Eine Ähnlichkeit mit dem Ausgleich im Spiel gegen Jena ist nicht zu verleugnen. Es ist nicht zu fassen, im dritten Spiel in Serie kann der MSV eine knappe Führung weder ausbauen noch halten.

Und doch war es beim heutigen Spiel anders als bei 1860 München und im Heimspiel gegen Jena. Duisburg blieb dran, versuchte durch offensive Aktionen zum Abschluss zu kommen. Vincent Gembalies nach dem Spiel: "Wir haben nicht aufgesteckt, wir wollten unbedingt diesen Sieg."

Yassin Ben Ballas Schuss in der 68. Minute ging deutlich über den Querbalken, Leroy Mickels Schüsse, vier Minuten später, im Strafraum wurden geblockt, der Nachschuss von Daschner ging am rechten Pfosten ins Toraus.

MSV-Trainer Torsten Lieberknecht regte sich über eine Freistoßentscheidung gegen seine Jungs lautstark auf und bekam von dem 36-jährigen Langzeitstudenten Pfeifer die Gelbe Karte zu sehen. Für Sina Karweina war der Ball, durch einen liegenden Gegner blockiert, nicht spielbar, trotzdem gab es Freistoß für Chemnitz.

Elf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit steckte Stoppelkamp am Chemnitzer Strafraum für Daschner durch, Daschner, von Itter bedrängt, fiel, doch der Schiedsrichter zeigte sofort 'weiterspielen' an.

Duisburg kam danach wieder durch starkes Pressing von Daschner und Albutat über Sina Karweina in Ballbesitz. Karweina  passte den Ball aus fast zentraler Position halblinks in den Strafraum ...

... zu Stoppelkamp, der seit dem Ausgleichstreffer im Heimspiel gegen Ingolstadt am 25.01.2020 ohne Torerfolg war.

Der Duisburger schoss das Leder an Torhüter Jakubov vorbei zur erneuten Führung ins Tor.


Trotz sechs nachgespielten Minuten blieb es dabei und Duisburg konnte mit einem Dreier die Tabellenführung auch zum 17. Mal verteidigen!
 

MSV-Präsident Ingo Wald (rechts) kam mit einem erleichtertem Grinsen im Gesicht aus dem Stadion: "Heute geht es mir viel besser als nach dem Spiel am Mittwoch!"

Vincent Gembalies: "Wir wollten heute endlich gewinnen. Das war auch sehr wichtig. Daran haben wir auch nach dem Ausgleichstreffer geglaubt! Ich spiele lieber, wenn unsere Fans im Stadion sind."


MSV-Torschütze Lukas Daschner: "Ich denke, es war sehr wichtig, dass wir nach dem 1:1 nicht alles über Bord geworfen haben. Wir haben frische Kräfte gebracht und sind geduldig geblieben. Als Mannschaft hatten wir uns vorher gesagt, dass wir unser Spiel beibehalten, wenn so etwas passiert. Das haben wir gemacht!"


MSV-Kapitän und Torschütze Moritz Stoppelkamp: "Mit der ganzen Situation in der letzten Wochen umzugehen war nicht leicht für uns. Wir sind nach dem Re-Start nicht gut reingekommen. Wir führen in beiden Spielen - gegen Jena hochverdient - und gewinnen sie nicht. Wir mussten viel Kritik einstecken, haben aber die richtige Antwort gegeben. Von den drei Spielen haben wir die erste Halbzeit gewonnen, aber leider geht ein Spiel ja 90 Minuten. Wir waren ein Stück weit gewarnt, dass das sehr wahrscheinlich nicht wird und wir nachlegen müssen. Wir haben sehr wenig zugelassen und haben einmal geschlafen. Was besser war als die letzten Spiele, dass wir ruhig gebelieben sind und unser Spiel weitergespielt haben und haben uns heute endlich mal belohnt."


Chemnitz-Trainer Patrick Glöckner (links): "Glückwunsch an Torsten und seine Mannschaft! Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gesehen und auch insgesamt ein gutes gesehen, wenn man bedenkt, dass es das dritte Spiel in kurzer Zeit war und manche Spieler schon am Stock gehen. Wir haben uns einiges vorgenommen, wollten nach dem Rückstand weiterhin zielstrebig mit unserem Umschaltspiel agieren. Das haben wir dann auch geschafft und gleichen durch Garcia aus. Leider sind wir dann nicht belohnt worden und haben uns zwei Tore selber eingeschenkt. Trotzdem bin ich zufrieden mit der Leistung."


MSV-Trainer Torsten Lieberknecht (rechts): "Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird, weil Chemnitz eine sehr gute Saison spielt und viel Selbstvertrauen gewonnen hat. Für uns war es ein Geduldsspiel, die richtigen Lösungen zu finden. Wir haben an unsere Spieler einen großen Anspruch, die Situationen spielerisch zu lösen. Dann hast du einen Gegner, der versucht diese Räume zuzumachen. Trotzdem gelingt es uns immer wieder, Torchancen zu erspielen. Wir sind happy, dass wir gewonnen haben und dass wir die personelle Lage kompensiert haben. Es freut für mich die anderen Spieler, explizit Jungs wie ein Sinan Karweina, der lange drauf gewartet hat und sich nun zeigen durfte. Wir sind froh, wissen aber auch, dass wir gesunde frische Spieler brauchen, um die nächsten Aufgaben anzugehen. Gegen Kaiserslautern wird es auch nicht einfacher."