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Krempicki kam, sah und traf! Glücklich, aber nicht unverdient, der erste Sieg in Dotchevs erstem Spiel
   MSV Duisburg - SpVgg Unterhaching    2:1 (1:1)
'Sieg' hat sich Trainer Dotchev auf die Fahne geschrieben!
Jochem Knörzer

Duisburg, 20. Februar 2021 - Pavel Dotchev, der Neue auf der Duisburger Trainerbank, setzte in der Startelf in diesem Kellerduell auf erfahrene Kräfte. Sturm-Talent Julian Hettwer musste Bouhaddouz Platz machen, Darius Ghindovean war nicht einmal im Kader. Max Sauer war aufgrund einer Schambeinentzündung nicht im Kader.

Tiefer Boden in Duisburg

Und am Anfang sah es auch so aus, als sollte das Konzept aufgehen. Der MSV war schnell spielbestimmend und ging mit der zweiten Torchance von Aziz Bouhaddouz auch in Führung. Die erste vergab er noch, als er allein vor Torhüter Coppens, am rechten Pfosten aus spitzem Winkel versuchte, den Ball auf Engin zurückzulegen, statt es selber zu versuchen.

Die zweite Chance, nur drei Minuten später, versenkte er in der 9. Minute nach einem schönen Lupfer von Moritz Stoppelkamp in den Lauf des Stürmers.

Statt nachzusetzen verlegten sich die Zebras auf reagieren statt zu agieren.
Trotzdem lag der Ausgleich nicht in der Luft. Es war der erste Schuss auf das Duisburger Tor und der saß. In der 19. Minute ging ein Diagonalpass im Rücken von Gembalies und vor dem zurücklaufenden Schmidt durch, Anspach hatte freie Bahn und setzte das Leder sicher flach ins rechte Eck. Keine Chance für Leo Weinkauf.

Unterhaching kam besser ins Spiel, Duisburg musste den Ausgleich erst einmal verdauen.

Abseits?
Sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff prallte der Ball nach einem Schuss, wieder von Anspach, wieder nach einem Pass zwischen den beiden Innenverteidigern hindurch, vom rechten Aluminium ab, Stroh-Engel war zur Stelle und staubte ab. Der Ball lag zum zweiten Mal im Duisburger Tor, doch der Linienrichter hatte längst die Fahne oben. Abseits ... war es laut dem Magenta-Kommentator nicht. Stroh-Engel war wohl auf gleicher Höhe, wenn denn die Rasenmäherlinien gerade sind.
Das Tor zählte nicht, es ging mit einem 1:1-Unentschieden in die Pause.

In der zweiten Halbzeit fand Duisburg den Faden, den sie nach dem Ausgleich verloren hatten, wieder. Trotzdem hatte Stroh-Engel in der 54. Minute den ersten Schuss auf das Tor, Weinkauf lenkte den Ball zur Ecke.

Auf der anderen Seite war Torhüter Coppens erst in der 74. Minute wirklich gefordert, als er einen fulminanten Schuss von Frey noch aus dem linken Eck holte, das Nachsetzen von Aziz Bouhaddouz im Abseits scheiterte.

Er kam, sah und traf
Vier Minuten später kam Mires Pepic mittels Einwechselung zu seinem 70. Drittligaspiel, dazu kam auch Connor Krempicki in die Mannschaft. In der nächsten Minute, der 79., lief der Ball über Tomic und Torschütze Bouhaddouz zu Krempicki, der aus halbrechter Position auf Torhüter Coppens zulief, kurz abstoppte und rechts an dem Schlussmann vorbeizog.
Zwei Hachinger waren zur eigenen Torlinie gelaufen, Krempicki stoppte erneut und jagte das Leder diagonal ins linke Eck.

Besser kann ein Trainer nicht einwechseln.

Nach 94 Minuten pfiff Schiedsrichter Greif das Kellerduell ab.
Der MSV hat mit diesem Sieg, dem zweiten hintereinander, am 25. Spieltag endlich mal wieder einen Nichtabstiegsplatz erreicht. Das war zuletzt am 8. Spieltag der Fall.

Der spektakulärste Spieler war natürlich Connor Krempicki mit seinem Siegtreffer, 'Man of the Match' ist für mich Aziz Bouhaddouz, der das erste Tor erzielte und am Siegtreffer beteiligt war. Und überraschend, auch für seinen Trainer Pavel Dotchev, 90 Minuten durchhielt und eine gute Leistung ablieferte.

Sonntag in einer Woche geht es nach Lotte. Nicht gegen die Sportfreunde, sondern gegen den finanziell sehr stark gebeutelten KFC Uerdingen. Ein dritter Sieg in Serie würde dem MSV manches einfacher machen.


Branimir Bajic: "Ja sicher bin ich mit dem Spiel zufrieden. Wir haben gewonnen, nur das zählt heute."

Hachings-Trainer Arie van Lent: "Wir haben es eigentlich gut gemacht und werden trotzdem Woche für Woche bitter bestraft. Wir haben nach dem schnellen Rückstand, der durch einen langen Ball entstanden ist, wo wir nicht gut gestanden haben, eine gute Reaktion gezeigt. In der zweiten Halbzeit waren beide Mannschaften gleich stark, es war ein ausgeglichenes Spiel. Bis auf den langen Ball über die rechte Seite, der zum zweiten Tor der Duisburger führte. Wir haben das Spielglück oder das Ergebnisglück nicht auf unserer Seite. Es sind noch viele Punkte zu vergeben, wir bleiben dran und versuchen es nächste Woche wieder."

MSV-Trainer Pavel Dotchev: Wir haben gut begonnen, haben das 1:0 gemacht, hatten davor schon die Chance, in Führung zu gehen. Dann hat Unterhaching angefangen zu spielen und wir haben verwaltet. Das hat mir nicht gefallen. Da haben wir nicht gut gespielt. Das 1:1 fiel aus dem Nichts, wenn es auch gut von Unterhaching gespielt war. Danach war meine Mannschaft geknickt, hatte nicht mehr den Glauben an sich. Daran habe ich in der Pause gearbeitet, habe versucht, sie zu puschen, dass sie an sich glauben müssen. Die zweite Halbzeit war dann wieder besser. Kurz vor Schluss machen wir das 2:1 und bringen es über die Runden. Ich bin sehr froh, denn das Spiel hätte auch andersrum enden können. Ich bin glücklich, dass wir heute gewonnen haben. Auch gegen eine, auch wenn man mir nicht glaubt, gegen eine gute Mannschaft.
Ich habe keine Wunder erwartet, es war ein sehr wichtiger Sieg. Jetzt haben wir wieder eine Woche, um zu arbeiten. Wir müssen uns steigern, sonst werden wir viele Punkte liegen lassen. Das wäre nicht gut."

Auf Nachfrage zu Aziz Bouhaddouz: "Er kann die Bälle halten, hat Zug zum Tor, hat Überraschungsmomente. Er hat mich überrascht, dass er so lange durchgehalten hat. Er ist viel gelaufen und hat eine gute Leistung gebracht."

Zu den Auswechselungen: "Ich habe heute Glück gehabt, dass ich Leute gebracht habe, die den Sieg gebracht haben. Das haben sich die Spieler im Training aber verdient. Ich wollte mehr Kontrolle haben."

Zu den Fans: "Die Unterstützung der Fans fand ich schon toll, als wir hier mit dem Bus angefahren sind. Leute, Fans, Unterstützung. Das habe ich in dieser Coronazeit vermisst. Es war ein tolles Erlebnis für mich. Ich bin über diese Fans sehr
glücklich, dass wir an diese Fans, die uns auf dem Parkplatz unterstützt haben, etwas zurückgeben können."

Zu dem Fehlen von Ghindovean und Mickels: "Ich entscheide nach der Leistung, kann aber auch nicht sagen, dass Darius schlecht trainiert hat. Eher im Gegenteil. Ich arbeite gerne mit jungen Leuten, aber wir haben einen großen Kader, sodass Darius Ghindovean und Leroy Mickels, trotz guter Trainingsergebnisse, heute nicht im Kader standen. Aber wir werden alle Spieler in den nächsten Wochen brauchen."

"Das Ergebnis ist super schön, das Spiel hat mir nicht gefallen, das hatte ich mir besser vorgestellt", stellte Pavel Dotchev zum Schluss fest. Damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen!




Duisburg, 18. Februar 2021 - Stand heute fehlen den Zebras weiterhin die Langzeitverletzten Niko Bretschneider, Vincent Vermeij und Stefan Velkov. Neu-MSV-Trainer Pavel Dotchev 'zäumte das Zebra' von der anderen Seite auf.
"24 Feldspieler und vier Torhüter stehen mir zur Verfügung. Wenn man will, kann man sagen, dass ich die Qual der Wahl habe", so Pavel Dotchev in der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Unterhaching.


Die Zeit, die ihm durch die Absagen der Spiele in Saarbrücken und Halle zur Verfügung gestellt wurden, hat er genutzt, um seine Spieler näher kennenzulernen. "Dass das ein und andere Spiel ausgefallen ist, war nicht so schlecht in unserer Situation. Wir haben versucht, diese Zeit zu nutzen, auch, um uns kennenzulernen. Die Plätze haben bei dieser Witterung wirklich nicht zum Training eingeladen", so Dotchev.

Zu "90 Prozent" hat Pavel Dotchev seine Startelf für Samstag schon im Kopf, aber "das Coronatestergebnis und das morgige Training stehen ja noch aus".

Neben Mires Pepic, der endlich wieder berücksichtigt werden kann, ist auch Neuzugang Azis Bouhhadouz ein Thema, nicht nur bei den Fans. Pavel Dotchev verneint die Aussagen, dass er nur zum MSV gekommen ist, um seine fußballerische Laufbahn austrudeln zu lassen. Dotchev: "Aziz ist motiviert, deswegen ist er zum MSV gekommen. Er will hier nicht seine Karriere auslaufen lassen, sondern fortsetzen!"

Moritz Stoppelkamp, zu Beginn der Saison an 'Pfeifferschem Drüsenfieber' erkrankt, hat man in den letzten Spielen sichtbar angemerkt, dass er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Pavel Dotchev hat ihm in einem Zwiegespräch deutlich mitgeteilt, dass ein Stoppelkamp, der, solange er dazu in der Lage ist, auf dem Platz Vollgas gibt, für die Mannschaft in der aktuellen Situation wertvoller ist als ein Kapitän, der seine Kräfte über die komplette Spielzeit nur einteilt.
Es wäre gut, wenn der Kapitän auch in dieser Hinsicht ein Vorbild ist.

"Es ist ein Spiel, das wir gewinnen müssen! Wir müssen einen Schritt nach vorne, nach oben machen!", zeigte Pavel Dotchev die Marschroute für das Heimspiel am Samstag, 20.2.2021, 14 Uhr, ungeschminkt an.

Hoffen wir, dass die Platzkommission und auch der Schiedsrichter den nassen und tiefen Rasen in der Arena für bespielbar ansehen.