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Neuer Rasen, neues Glück? Jeder Punkt zählt
   MSV Duisburg - Türkgücü München   3:2 (0:2)
Spiel nach 0:2 gedreht, Platz 13 erobert - Ausgleichende Gerechtigkeit der Schiedsrichter-Entscheidungen
Dayat ein schlechter Verlierer
Jochem Knörzer

Duisburg, 20. März 2021 - Gegen den starken Aufsteiger aus München, Tabellenachter der Liga, waren die Zebras der Außenseiter. Der Dreh- und Angelpunkt der Bayern, Sercan Sararer, fehlte im Kader. Ob suspendiert oder weil er sich regenerieren soll, spielte für den MSV keine Rolle. Auch nicht, dass Ex-Zebra Petar Sliskovic, der im Hinspiel beide Tore für Türkgücü erzielte, auf der Bank saß. Denn es gab da auch noch einen Röser.

Und der war bereits in der 8. Minute zur Stelle und schloss den ersten Konter mit der Führung ab. Eine Chance, ein Tor.
Die Zebras rannten dem Rückstand hinterher, näherten sich dem gegnerischen Tor durch einen Schuss von Bouhaddouz an das Außennetz und durch einen Heber von Stoppelkamp, der noch auf den Querbalken tropfte.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff segelte ein langer Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum und landete nach einem Kopfball von Awoudja aus sechs Metern im linken Eck. Zwei Chancen, zwei Tore. Das machte in den ersten 45 Minuten den Unterschied zwischen zwischen dem Tabellenachten und dem aktuell Tabellensechszehnten der 3. Liga aus.

Zur zweiten Halbzeit kam Leroy Mickels für den schwachen Ahmet Engin. Und er sorgte für frischen Wind.
Schon in der 47. Minute hatte sich die Einwechselung bezahlt gemacht.

Mickels zog aus halbrechter Position am Strafraum ab, Torhüter Vollath konnte das hartgeschossene Leder nicht festhalten, Stoppelkamp rutschte vorbei, legte dabei den Ball vielleicht sogar noch für Bouhaddouz ab, der aus 6 Metern den Anschlusstreffer erzielte.

Duisburg setzte nach.

In der 65. Minute fällte Sorge Aziz Bouhaddouz im Strafraum und hinderte ihn so am Abschluss frei vor Vollath. 'Letzter Mann' bedeutet 'Notbremse' und Rote Karte.

Nicht nur zu meiner Überraschung zog Schiedsrichter Fritsch nur Gelb. Immerhin zeigte er auf den Elfmeterpunkt.

Moritz Stoppelkamp legte sich das runde Leder zurecht, schickte Vollath ins rechte, den Ball ins linke Eck.

Die Zebras hatten nach einem 0:2-Rückstand ausgeglichen.

Es kam sogar noch besser.
Der gerade eingewechselte Tomic setzte sich in der 88. Minute mit starkem Körpereinsatz und einem leichten Schubser am rechten Strafraumrand durch, ...

... sein Schuss rutschte zu dem ebenfalls gerade eingewechselten Ademi durch, der das Leder ins leere Tor schob.

Der MSV Duisburg hatte das Spiel gedreht!
Nimmt man Einsatz, Aufwand und Spielanteile zu Recht!

Der ebenfalls eingewechselte Petar Sliskovic hatte auf Münchener Seite noch zwei Mal die Ausgleichsmöglichkeit auf dem Fuß, scheiterte aber an Leo Weinkauf im Tor der Zebras.

Nach 94 Minuten war dann Schluss.


Dayat ein schlechter Verlierer

Türkgücü-Trainer Serdar Dayat zeigte sich dann als schlechter Verlierer und monierte den Körpereinsatz von David Tomic vor dem Siegtreffer als Foulspiel. Ich würde es als 'ausgleichende Gerechtigkeit' bezeichnen, weil Türkgücü seit der 65. Minute doch, hätte Schiedsrichter Fritsch regelkonform entschieden, ohne Sorge in Unterzahl hätte spielen müssen.


Der Sieg der Zebras ist unterm Strich verdient, gesichert haben ihn Moritz Stoppelkamp, Aziz Bouhaddouz und Leo Weinkauf. Geholt hat ihn die ganze Mannschaft!


MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp: "Es ist mal schön, heute der Glückliche zu sein. Sonst war es immer umgekehrt. Ich fühle mich wieder fit. Gut, den Einsatz von Tomic kann man abpfeifen, aber in der Saison gleicht sich das aus. Der Sieg ist sehr verdient, wir haben auch in der ersten Halbzeit schon ein gutes Spiel gezeigt. Türkgücü kommt zwei Mal vor unser Tor und trifft zwei Mal."
Auf Nachfrage: "Es ist ein tolles Gefühl, wenn man mit dem Bus hier einbiegt, wie wir von unseren Fans empfangen werden. Wir haben seit dem hier kein Spiel mehr verloren. Es tut gut."

MSV-Trainer Pavel Dotchev: "Es war ein emotionales Spiel. Es hat nicht gut begonnen. Es war ärgerlich, dass wir nach neun Minuten nach einem Konter früh zurücklagen. Dann haben wir einen Standard schlecht verteidigt, der Ball war lange unterwegs. So stand es sogar 0:2. In der Halbzeit habe ich etwas offensiv verändert. Wir konnten in der zweiten Halbzeit nur gewinnen und haben schnell den Anschlusstreffer gemacht. Ich habe mit den letzten Wechseln noch gewartet, wie es mit Schmidt geht. Er war angeschlagen, hat dann aber durchgehalten. Deswegen habe ich spät gewechselt. Es war von Tomic ein leichter Schubser, aber unser Sieg ist verdient."

Auf Nachfrage: "Ich habe heute mit meinen Einwechselungen Glück gehabt. Ich hätte früher gewechselt, musste aber abwarten ob Schmidt durchhält. Deswegen habe ich spät gewechselt. Joshua Bitter habe ich als Gegenspieler für den eingewechselten Sliskovic für das Kopfballspiel gebracht. Auch wollte ich die Außen im Endspurt intensivieren."


Türkgücü-Trainer Serdar Dayat: "Die erste Halbzeit sah gut für uns aus. Wir sind 2:0 in Führung gegangen. In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit haben wir verschlafen und den Gegentreffer bekommen. Den Elfmeter konnte man geben. Das Siegtor musste der Schiedsrichter vorher abpfeifen, das war vorher ein klares Foul. Ein 2:2 wäre in Ordnung gewesen."




Duisburg, 19. März 2021 - Der Kader, der Trainer Pavel Dotchev zu Beginn seiner Tätigkeit in Duisburg so groß anmutete, schrumpft. Neben den Langzeitverletzten Stammspielern wie Vincent Vermeij, Stefan Velkov und 'Rico' Palacios fehlen die Verletzten Niko Bretschneider, Mirnes Pepic, Cem Sabanci und Julian Hettwer, der im Hinspiel im Münchener Olympiastadion den Elfmeter, der zum Anschlusstreffer führte, herausholte und die Gesperrten Wilson Kamavuaka (Gelb-Rot) und Dominic Volkmer (Gelbsperre).

In der Innenverteidigung sollte Vincent Gembalies wieder dabei sein, der aus meiner Sicht in Halle überraschend dem Unsicherheitsfaktor Dominik Schmidt weichen musste. Connor Krempicki könnte den Rot-gesperrten Wilson Kamavuaka ersetzen, Leroy Mickels oder auch Max Jansen in die Startelf rutschen.


Die Mannschaft will die drei Punkte in Duisburg behalten, auch MSV-Trainer Pavel Dotchev setzt auf "Belohnung": "Das Spiel ist für uns enorm wichtig, denn wir wollen mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen. Und wir wollen und vorher belohnen!"

Hoffen wir, dass das mit Unterstützung der Fans und ihren 'Hupen-Vuvuzelas' gelingt!