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"Wir sind der MSV! Wir wollen gewinnen. Das erwarte ich von meiner Mannschaft!"
  SC Verl - MSV Duisburg   1:2 (0:1)
Doppelpack Stoppelkamp - Pavel Dotchev mit dem Ergebnis, nicht aber mit dem Spiel zufrieden
Jochem Knörzer

Verl/Duisburg, 3. April 2021 - Es war über 90 Minuten ein intensives Spiel auf einem Rasen, auf dem auch Pferde hätten grasen können. Bezeichnend ein flacher Schuss vor dem Duisburger Strafraum, der durch einen kleinen Hügel plötzlich hochsprang und so erst eine gewisse Gefahr entwickelte.

Der Tabellenfünfte war die spielbestimmende Mannschaft, ohne allerdings zu Abschlüssen und Torchancen zu kommen. Dafür musste ein Freistoß herhalten, nach dem ersten Foul, wenn es dend eines war, von Vincent Gembalies, der dafür auch noch die Gelbe Karte sah. Der direkte Freistoß landete sicher bei Leo Weinkauf.

Nach 26 Minuten hatten die Zebras ihre erste Torchance, die der Kapitän Moritz Stoppelkamp prompt zur Führung nutzte. Connor Krempicki hatte den Ball vor dem Strafraum der Verler erobert und zu Aziz Bouhaddouz gespielt, der auf den frei stehenden Stoppelkamp ablegte. Aus 17 Metern schoss Stoppelkamp das Leder flach ins linke Eck.

Fünf Minuten später setzte Eilers seinen Schuss diagonal neben den rechten Pfosten ins Toraus. Das war der zweite Schuss der Verler Richtung Leo Weinkauf. Das war es dann aber auch in den ersten 45 Minuten.

MSV-Präsident Ingo Wald, der vor der Partie mit einem Punkt zufrieden gewesen wäre, forderte schon in der Halbzeit den Abpfiff:" Von mir aus kann der Schiedsrichter jetzt abpfeifen."

Den Gefallen tat Schiedsrichter Oldhafer den Duisburgern natürlich nicht und pfiff die zweite Halbzeit pünktlich an.
Duisburg zog sich zurück, Entlastung nach vorne fand eher nicht statt. Das ärgerte MSV-Trainer Pavel Dotchev, der seinen Ärger an der Seitenlinie auch in deutliche Worte fasste.
In der 55. Minute der schon fast erwartete Ausgleich der Gastgeber. Eine Flanke von links konnte Gembalies nicht erreichen, hinter ihm stand Eilers so völlig frei, traf die Kugel mit dem Kopf nicht richtig, ließ dadurch aber Weinkauf keine Chance.

Wer jetzt einen Sturmlauf der Verler erwartet hatte, sah sich getäuscht, denn plötzlich löste der MSV die unsichtbare Handbremse und setzte auf die eigene Offensive. In der 67. Minute trieb Max Sauer den Ball Richtung Verler Strafraum, setzte Stoppelkamp rechts ein, der das Leder vor das Tor spielte. Der weiter gelaufene Sauer ließ durch, auch Krempicki ließ den Ball durch, am zweiten Pfosten stand Ahmet Engin frei und schoss auf das Tor. Torhüter Brüseke konnte den Ball mit dem linken Bein noch abwehren. Das war die Riesenchance, wieder in Führung zu gehen.

Das besorgte in der 78. Minute wieder der Kapitän, dieses Mal aus 19 Metern. Er zog nach innen und schloss mit einem angeschnitten Ball ins linke Eck ab. Durch 'Doppelpacker Stoppelkamp' lag Duisburg wieder vorne und gab die Führung auch nicht mehr ab. Auch, weil man keine Torchancen der Gastgeber mehr zu ließ.

Durch den Dreier hat Duisburg vier Punkte Vorsprung auf den den ersten Abstiegsplatz und nimmt zurzeit Tabellenplatz 12 ein. Auch weil Kaiserslautern, Lübeck, bei den kleinen Bayern, und Magdeburg, im Heimspiel gegen Ingolstadt, gewonnen haben, war es ein wichtiger Sieg.

'Man of the match' kann nur 'Doppelpacker' Moritz Stoppelkamp sein.
Samstag in einer Woche ist Tabellennachbar Mannheim zu Gast in Duisburg. Mit einem Sieg könnten die Zebras an den Waldhof Buben vorbei ziehen.
  
MSV-Trainer Pavel Dotchev während des Spiels: "Wir spielen immer nur hoch und runter, halten den Ball viel zu wenig in unseren Reihen. Und waren in vielen Situationen zu behäbig. Das Tor fiel wieder zu einfach. Jeder zweite Ball geht verloren."

Nach dem Sieg: "Mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden, mit unserem Spiel nicht. Wir haben das Spiel gewonnen, weil wir alles versucht haben, auch weil wir nach dem Ausgleich endlich wieder nach vorne gespielt haben. Und zum Schluss haben wir uns belohnt."



Duisburg, 2. April 2021 - Cem Sabanci, Niko Bretschneider, 'Rico' Palacios und Stefan Velkov zählte MSV-Vize-Pressesprecher Niklas Ehrmut zu Beginn der Pressekonferenz auf, als es um die Verletztenliste der Zebras ging. Ein Name fehlte. Vincent Vermeij. Geht da schon was?

Nein. Auf Nachfrage bestätigte MSV-Trainer Pavel Dotchev zwar, dass Vincent Vermeij wieder mit dem Training begonnen hat, für einen Einsatz reicht es auf absehbarer Zeit aber noch nicht.

Die Länderspielpause hat man genutzt, auch, um Standards wie Freistöße und Ecken einfacher und besser zu verteidigen.
"Es wird sich am Samstag in Verl zeigen, wie gut wir die Länderspielpause genutzt haben", so Pavel Dotchev. "Manche Fehler kann man nicht von jetzt auf gleich beheben, dafür braucht man mehr Zeit. Die wir nicht haben."

Im Gegensatz zum MSV, bei dem es um den Klassenerhalt und den Verbleib im Profifußball geht, kann der Aufsteiger ganz entspannt und ohne Druck aufspielen. "Verl hat eine konstante Saison gespielt und ist sicher am Anfang unterschätzt worden. Sie haben keinen Druck, weder nach oben, noch nach unten", schätzt der MSV-Trainer den morgigen Gegner ein.

Trotzdem ist der MSV bereits heute nach Verl aufgebrochen und wird dort mit breiter Brust auftreten. Pavel Dotchev setzt auf einen Dreier und "Wir sind der MSV! Wir wollen gewinnen. Das erwarte ich von meiner Mannschaft!"