Duisburg, 21. Oktober 2023 - Das war schwere
Fußballkost, die 14.664 Zuschauer, darunter gut 3.500 aus Bielefeld,
die sich eifrig mit dem Abfackeln von Bengalos beschäftigten, zu
sehen bekamen. In den ersten 47 Minuten war es ein Drittligaspiel,
in dem intensive Zweikämpfe Trumpf waren. Die einzige Torchance, der
einzige Ball auf ein Tor, versenkte die Bielefelder Legende Klos in
der 38. Minute. MSV-Kapitän Mai ließ sich von dem aus zentraler
Position nach rechts außen ziehenden Boujellab mitziehen, bekam den
Ball áuch noch durch die Hosenträger gespielt und hinter Bitter
stand Klos und netzte ein.
Viel mehr gab es auch in
der zweiten Halbzeit nicht zu sehen. Bielefeld hatte in der 55.
Minute durch einen Kopfball von Schneider die Chance, die Führung
auszubauen, doch er köpfte das Leder aus ca. sechs Metern genau in
die Arme von Torwart Müller.
Einen Foulelfmeter wollte MSV-Kapitän
'Basti' Mai noch haben, nach Ansicht der Magenta-Bilder lag er da
auch richtig. Nach einer Duisburger Ecke hängte sich Yildrim an den
Trikotausschnitt des bulligen Innenverteidigers und zog ihn so zu
Boden. Die Alt-Pfeife blieb leider stumm.
Erwähnenswert noch die Einwechselung
von Thomas Pledl in der 70. Minute, sein erster Einsatz nach einer
zwei monatigen Verletzungspause. Mit ihm hatte Jander endlich den
Anspielpartner, der ihm in diesem Spiel wohl fehlte. Zählbares kam
trotzdem nicht bei raus.
Erst in der letzten Minute
der Nachspielzeit, in der 96. Minute, hatte der MSV durch Rolf
Feltscher, der nach einer langen Flanke von Mogultay aus dem linken
Halbfeld am Tor nachging, so etwas wie eine Torchance. Der Ball
tippte zwei Mal auf, Feltscher ging mit dem Kopf hin, setzte ihn
neben das Tor ans Außennetz.
Nach den Spielen gegen Münster
und Unterhaching ist das heutige Spiel ein Schritt zurück. Aus
meiner Sicht gab es keine echte Torchance, keinen Schuss auf das
gegnerische Tor, der eigentlich hätte drin sein müssen. Bielefeld
hatte derer 2,5 und den Unterschiedsspieler Klos, der die erste
Torchance nutzte.
Wenn sich an der "Zahnlosigkeit" der Zebras
nicht in absehbarer Zeit etwas ändert, wird es in der nächsten
Saison eine Reihe Derbys, gegen RWO, Alemannia Aachen und den WSV zu
sehen geben. Auch endlich wieder ein Ligaspiel gegen Schalke,
allerdings gegen die U23.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt
es. Die trägt nach dem 26-minütigen Comeback den Namen Thomas Pledl.
Nicht als "der Messias", aber als ein wichtiges Mosaiksteinchen für
den Turnaround.
Arminia-Trainer Michel Kniat: "Die erste
Viertelstunde kamen wir nicht so gut ins Spiel, haben uns dann
gefangen, sind besser in die Abläufe gekommen. Wir sind dann 1:0 in Führung gegangen.
In der Halbzeit haben wir nur gesagt, dass wir die Null halten müssen
und über die Zweikämpfe im Spiel drin bleiben. Dann hätten wir mit
der Chance von Schneider den Deckel drauf machen können. Wenn das
Tor in der 95, 96 Minute fällt, dann fängt alles wieder bei Null an.
Ich glaube, dass die drei Punkte heute für uns in Ordnung gehen."
MSV-Trainer Boris Schommers: "Wir wollten
kompakt verteidigen, wir wollten wenig zulassen. Das ist uns ganz
gut gelungen, wir haben wenig zugelassen, leider ist dann der
allererste Torschuss in der 38. Minute drin, wo die Zuordnung in der
Box nicht stimmt. Das ist sehr schade, denn bis dahin haben es die
Jungs gegen den Ball sehr gut gemacht. In der zweiten Halbzeit war
es ein schmaler Grad, wir wollten die Arbeit gegen den Ball nicht
vernachlässigen, auf der anderen Seite hat Bielefeld abwartend
gespielt und wollte uns rauslocken. Wir haben im gesamten Spiel zwei
Torchancen, eine von Köther so um die 60. und hinten raus den
Kopfball von Rolf. Der kann auch mal rein gehen. Dieses Glück haben
wir dann nicht, dieses Glück müssen wir uns erarbeiten. Der Gegner
war heute das eine Tor besser."
"Wir packen das positiv
an und fokussieren uns auf die Zukunft! Duisburg, 20. Oktober 2023 - Der
Tabellenletzte erwartet trotz der Niederlage im Niederrheinpokal
gegen den KFC am morgigen Samstag, Anstoß 16:30 Uhr, 13.000
Zuschauer, darunter 3.000 aus Bielefeld. Natürlich war das
Ausscheiden im Niederrheinpokal gegen den Oberligisten ein Thema bei
der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Bielefeld.
Warum hat der MSV gegen Uerdingen kein Tor geschossen?
MSV-Trainer Boris Schommers sinngemäß: "Man muss ehrlich
reflektieren, und das habe ich auch der Mannschaft gesagt, dass man
gegen Uerdingen nicht über taktische Inhalte sprechen muss, der
Drittligist gegen den Fünftligisten spielt und du über 120 Minuten
nicht die bessere Mannschaft bist, dann fehlt es erstmal an der
Einstellung. Das haben wir klar angesprochen. Wir müssen die
Einstellung in jedem Spiel auf den Platz bringen. Das haben in
Uerdingen nicht alle geschafft, vor allem nicht als einheitliche
Mannschaft geschafft. Dazu kommt noch fehlendes Selbstvertrauen,
fehlendes Herausspielen von Torchancen. Und selbst wenn du sie hast,
gehen sie auch aus fünf Metern nicht rein."
Caspar
Jander MSV-Trainer Boris Schommers sinngemäß: "Ich bin
froh, dass ich Caspar Jander jetzt kennengelernt habe, freue mich
für den Jungen, dass er bei der Natio war, dass er dort die Spiele
gemacht hat. Es ist positiv, wenn so ein Junge mit einem Lächeln und
Selbstvertrauen in die Kabine kommt. Ich freue mich, dass er gesund
zurück ist. Es liegt aber nie an einem Spieler, wir als Mannschaft
müssen uns das fehlende Selbstvertrauen wiederholen."
Engin Vural Das bereits auf der
Vorstellungs-Pressekonferenz angekündigte Gespräch hat leider erst
nach dem Pokalspiel in Uerdingen stattgefunden, vielleicht hätte
sich Boris Schommers tatsächlich hier den ein und anderen Tipp vom
Interimstrainer holen können. Es gab ein weiteres Gespräch und es
wird auch eine Zusammenarbeit zwischen den beiden 'ranghöchsten'
MSV-Trainern geben.
"Was vor meiner Zeit war, ist
irrelevant", so Boris Schommers. Er hat jetzt den 'Nullpunkt'
gesetzt, schaut nicht zurück sondern nach vorne. "Wir packen das
positiv an und fokussieren uns auf die Zukunft", sagte der neue
MSV-Trainer vor seinem ersten Spiel in der 3. Liga.
Dabei könnte der Langzeitverletzte Thomas Pledl
vielleicht schon gegen die Arminia helfen. Er steht seit zehn Tagen
wieder im Mannschaftstraining. Ob es für ihn für die Bank oder schon
für die Startelf reichen wird, wird die Aufstellung vor Spielbeginn
zeigen.
Zweitligaabsteiger Bielefeld, nach der
2:6-Heimklatsche gegen Saarbrücken und der Niederlage gegen Verl
ordentlich durchgeschüttelt, hat sich mit einem Unentschieden gegen
Dortmund II und einem Sieg gegen Mannheim wieder stabilisiert.
Keine leichte Aufgabe für das Tabellenschlusslicht am morgigen
Samstagnachmittag.
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