Duisburg, 17. Februar 2024 - Das waren
aufregende 55 Minuten in der ersten Halbzeit, die den über 11.000
Zuschauer geboten wurden. Die schon üblichen Tennisball- und
Frisbeewürfe erfolgten dieses Mal in zeitverzögerten Wellen, sodass
sie zu einer sechs minütigen Unterbrechung führten, bei dem Check
von Esswein, mit angelegtem Arm, gegen Greger in der 25. Minute
verletzte sich der Kölner unglücklich beim Sturz gegen eine
Blechbande und die Kölner Bank, allen voran Trainer Janßen, rastete
nach dem Scheppern regelrecht aus. In der 31. Minute köpfte Thomas
Pledl eine Flanke von Alexander Esswein frei vor Torwart Voll über
das Tor, neun Minuten später versenkte Niklas Kölle eine scharfe
Hereingabe von Rolf Feltscher im Kölner Tor.
In der 10. Minute
der Nachspielzeit pfiff Schiedsrichterin Michel die erste Halbzeit
ab.
In der 54. und 59. Minute hatte Thomas Pledl, jeweils
nach Vorarbeit von Alexander Esswein, die Chance auf 2:0 zu stellen.
Erst traf er den Ball im Rutschen nicht richtig und schob ihn so am
Tor vorbei, dann tippte sein Dropkick an den Querbalken und wieder
ins Feld.
Der eingewechselte Robin Müller konnte in der 83.
Minute, wie in Verl, alles klar machen, scheiterte aber bei dem
Versuch, das Leder rechts an Torwart Voll vorbeizulegen.
So mussten die Fans bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit warten
bis Schiedsrichterin Michel die Partie abpfiff und der zweite Sieg
in Folge fest stand.
Was der Sieg, von den drei Punkten
abgesehen, Wert ist, sehen wir am morgigen Sonntagnachmittag nach
den Spielen von Manheim, gegen Saarbrücken, und Halle, bei 1860.
Einen guten Job machte Erik Zenga. Er war in der Defensive zur
Stelle, wenn "Not am Mann" war, wenn ein Abräumer gebraucht wurde.
Nach über einem halben Jahr ohne Spielpraxis eine erwähnenswerte
Leistung.
"Man of the match" ist heute für mich nicht "Golden
Goal"-Schütze Niklas Kölle sondern Alexander Esswein, den der Sieg
in Verl wohl aus seinem "Dornröschenschlaf" gerissen hat. Zwar
blieb er, wie er nach dem Spiel selber sagte, ohne Tor und Assist,
er belebte das Duisburger Spiel heute deutlich uns lieferte mit
Sicherheit sein bis dato bestes Spiel in "Zebrastreifen" ab. Und,
dass Thomas Pledl keinen der drei Hochkaräter einnetzte, daran kann
auch ein gut aufgelegter Esswein nichts ändern.
V. l. Dietmar "Der Dicke" Linders, Olaf Janßen, Bernard "Ennatz"
Dietz und ein lächender Ingo Wald MSV-Präsident
Ingo Wald: "Ich bin sehr erleichtert. Die Mannschaft hat
sich diesen Sieg erkämpft. Man hätte es nicht so spannend machen
müssen, sondern das zweite Tor machen können. Dann wäre auch Ruhe
gewesen. Wir müssen jetzt morgen gucken, ob die Konkurrenz Punkte
lässt, dann sind wir dran."
Torschütze Niklas Kölle:
"Unsere Fans haben uns das ganze Spiel nach vorne gepeitscht. Man
hat das ganze Spiel den Rückhalt gespürt. Jeder hat für jeden
gekämpft. Das war geil, das hat Spaß gemacht!"
Alexander Esswein: "Ich habe kein Tor, keine Vorlage
gemacht, aber es war ein gutes Spiel, von uns allen. Heute hat jeder
100 Prozent gegeben, jeder ist für den anderen gelaufen. Am Ende
summiert sich das und wir nehmen den Sieg mit nach Hause." Zur
25. Minute gegen Greger:" War unnötig von mir. Ich habe ihm Laufen
noch einen kleinen Schubser (Anmerkung: mit angelehntem Arm!)
mitgegeben. Ich wollte natürlich nicht, dass er gegen die Bande
fällt und sich schwer verletzt. Ich habe mich auch sofort
entschuldigt. Die Gelbe Karte war in Ordnung, eine Rote Karte ist so
etwas niemals."
Viktoria Trainer Olaf Janßen: "Wir waren mit zehn Ausfällen
in einer schwierigen Situation, haben aber alles versucht, unser
Spiel auf den Platz zu bringen. Wir waren am Anfang gut im Spiel,
dann hatte Duisburg zwei Umschaltmomente, die auch zu Chancen
führten. In der zweiten Halbzeit haben wir bis zum Schluss alles
versucht. Aufgrund der besseren Chancen hat Duisburg verdient
gewonnen."
MSV-Trainer Boris Schommers: "Wir sind
heute sehr glücklich über den zweiten Sieg, über den Heimsieg. Wir
waren von der Kölner Aufstellung und der taktischen Ausrichtung überrascht.
Die Jungs haben sich schnell da rein gefuchst und haben die
Situation angenommen. Es war ein offenes Spiel, in dem wir aber
schon früher in Führung gehen konnten. Ginczek konnte am ersten
Pfosten schon treffen, oder die große Chance von Thomas Pledl, wo er
so frei steht und zum Kopfball kommt. Umso schöner
ist es dann, wenn wir durch eine wunderschöne Kombination, wo wir es
über vier, fünf Stationen gut gespielt haben, vor der
Halbzeit in Führung gehen. In der zweiten Halbzeit haben wir
durch unsere Umschaltmomente zwei große Chancen auf das zweite Tor.
Und auch die vierte 100prozentige Cahcne durch Robin Müller haben
wir nicht genutzt."
Wenn nicht jetzt, wann
dann! Zebras müssen gegen die Viktoria nachlegen 5
Punkte Rückstand auf Platz 16, noch 13 Spieltage Duisburg, 15. Februar 2024 - Rund 11.000
Zuschauer, wenige aus Köln, wollen am Samstag, Anstoß 14 Uhr, sehen,
wie der MSV nach seinem ersten Sieg in diesem Jahr nachsetzt. "Wir
wollen punkten", reicht da nicht.
Am gestrigen Mittwochabend
war die Viktoria am Tivoli gegen den Regionalligisten und
Traditionsverein Alemannia Aachen im Einsatz und musste mit 0:2 im
Landespokal die Segel streichen. Natürlich wird das Gesicht der
Kölner am Samstag ein anderes sein, aber für Glücksgefühle und
Selbstvertrauen tanken reichte dieses Spiel dann doch nicht.
Anders bei den Zebras, die nach dem 3:1-Sieg in der Fremde endlich
mal mit breiter Brust auflaufen sollten. Zwar muss MSV-Trainer
Boris Schommers aufgrund der Gelbsperre von Santiago Castaneda
erneut umbauen, mit Erik Zenga könnte er die Position eins zu eins
ersetzen.
Doppeltorschütze Daniel Ginczek, der nach dem Spiel
in Verl Mitspieler Alexander Esswein hervorhob, der ihm "Raum
verschafft" hatte, wird wahrscheinlich, deutet man die Aussagen
seines Trainers auf der heutigen Video-Pressekonferenz richtig, auf
seinen Kompagnon neben ihm verzichten müssen. Hoffen wir, dass es
sich im Spiel anders verhält.
Den Flow aus Verl mitnehmen ... ja, ein schöner Gedanke. Nach den
Ergebnissen in dieser Saison war es auch für die wenigen Duisburger
Journalisten ein schönes Gefühl, als Robin Müller in der
Nachspielzeit den Sieg eintütete. Und die "Stinkefinger der Dörfler"
haben wir weggelächelt. Mehr davon!
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