| Duisburg, 22. September 2022 - Duisburg 
					wohnt auf insgesamt rund 19,7 Millionen Quadratmetern. Die 
					verteilen sich in der Stadt auf 258.900 Wohnungen. Das teilt 
					die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit. Die IG BAU 
					beruft sich dabei auf aktuelle Daten zum Wohnungsbestand vom 
					Statistischen Bundesamt, die vom Pestel-Institut (Hannover) 
					für die IG BAU analysiert wurden. 
 Demnach haben rund 
					10.100 Wohnungen im Stadtgebiet sieben oder sogar mehr 
					Räume. „Wer so eine große Wohnung hat, die ihm auch noch 
					gehört, hat eine Sorge nicht: die Angst vor steigenden 
					Mieten“, sagt Karina Pfau. Die Vorsitzende der IG BAU 
					Duisburg-Niederrhein warnt die Immobilienwirtschaft davor, 
					die Mietenspirale weiter nach oben zu drehen und damit die 
					Inflation zusätzlich anzuheizen.
 
 Pfau fordert 
					Privatvermieter genauso wie Wohnungsgesellschaften auf, 
					ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Dies 
					bedeute, bei den Mieten Maß zu halten und auf Steigerungen 
					weitgehend zu verzichten. „Gerade jetzt geht es darum, eines 
					für den Wohnungsmarkt klar auszusprechen: Es ist ungehörig, 
					die Zitrone weiter auszupressen. Ein Großteil der Haushalte 
					wird durch die Kostenexplosion bei den Heizkosten ohnehin 
					schon finanziell in die Knie gezwungen. Da darf nicht auch 
					noch die ‚Mietenkeule‘ hinterherkommen“, so Pfau.
 
 Darüber hinaus warnt die IG BAU vor einer „Lähmungsphase 
					beim Wohnungsbau“. Angesichts der aktuell schwierigeren 
					Neubaubedingungen – hier vor allem Materialengpässe, 
					steigende Materialpreise, hohe Baulandpreise und anziehende 
					Bauzinsen – sei es dringend nötig, nach alternativen Wegen 
					zu suchen. „Was wir jetzt brauchen, ist Flexibilität: Die 
					Schaffung von neuem Wohnraum muss der Situation angepasst 
					werden“, sagt die IG BAU-Bezirksvorsitzende Pfau.
 
 Vor allem Wohnungsbaugesellschaften seien jetzt gefordert, 
					Bauvorhaben zu switchen: „Wenn der Neubau nicht realisierbar 
					erscheint, bietet gerade das Umbauen von vorhandenen 
					Nicht-Wohngebäuden zu Wohnungen große Chancen. Der Umbau 
					braucht deutlich weniger Material – und ist schon deshalb 
					der passende Weg zu mehr Wohnungen in der Krise. Allein 
					durch den Umbau von Büros, die durch das Etablieren vom 
					Homeoffice nicht mehr gebraucht werden, können viele neue 
					Wohnungen entstehen. Und das deutlich kostengünstiger als im 
					Neubau“, so die IG BAU-Bezirksvorsitzende.
 
 Darüber 
					hinaus biete die Dachaufstockung bei Wohnhäusern, die in der 
					Nachkriegszeit bis zum Ende der 90er-Jahre gebaut wurden, 
					ein enormes Potential: „Viele neue Wohnungen sind allein 
					hier durch On-Top-Etagen möglich – und ebenfalls günstiger 
					als jeder Neubau“, sagt Karina Pfau. Es lohne sich, eine 
					„Dachaufstockungs- und Umbau-Offensive“ zu starten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
   
 |