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Alle Seiten müssen zu Frieden beitragen
Sitzung des Sicherheitskabinetts
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Berlin/Duisburg, 29. Juli 2025 - Bundeskanzler Merz hat angesichts der Lage im Nahen Osten das Sicherheitskabinett zusammengerufen. In seinem anschließenden Statement kündigte Kanzler Merz enge Abstimmungen mit europäischen Partnern und eine sofortige Luftbrücke für Hilfsgüter an.    

Im Mittelpunkt der Gespräche stand die humanitäre Lage im Gaza-Gebiet und dem Westjordanland.
„Die Beratungen waren von sehr großer Ernsthaftigkeit, aber auch von großer Einigkeit der Bundesregierung in ihrer Haltung zu diesem Konflikt bestimmt“, sagte Kanzler Merz in seinem Pressestatement nach den Beratungen. 

Das Sicherheitskabinett ist ein informelles Gremium der Bundesregierung unter der Leitung von Bundeskanzler  Merz. Er ruft es im Bedarfsfall zusammen, um aktuelle innen- oder außenpolitische Themen zu erörtern. Mitglieder des Gremiums sind: der Bundes- und Vizekanzler, die Bundesminister des Auswärtigen, der Verteidigung, des Innern sowie der Kanzleramtschef. Bei Bedarf können auch Vertreterinnen und Vertreter weiterer Ministerien hinzugezogen werden. 

Laut Bundeskanzler Friedrich Merz betrifft das für die Bundesregierung drei Punkte
Erstens müsse Israel die katastrophale humanitäre Situation in Gaza sofort umfassend und nachhaltig verbessern.
„Die gestern eingeleiteten Maßnahmen Israels sind dazu ein wichtiger erster Schritt“, betonte der Kanzler. Ihm müssten rasch weitere Schritte folgen. Zeitgleich dürften keine weiteren Vertreibungen aus dem Gazastreifen hinaus stattfinden.

„Zweitens: Es braucht jetzt einen umfassenden und nicht nur einen kurzfristigen Waffenstillstand in Gaza und dazu muss die Hamas den Weg endlich frei machen.“ Zudem müssten die Geiseln, darunter auch immer noch deutsche Staatsangehörige, endlich frei kommen.

Drittens dürfe es keine weiteren Schritte hin zu einer Annexion des Westjordanlandes geben, so Merz.

Eine Anerkennung möglicher palästinensischer Eigenständigkeit betrachte die Bundesregierung „nicht als einen ersten, sondern als einen der möglicherweise abschließenden Schritte hin zur Verwirklichung einer Zweistaatenlösung.”

Weitere Maßnahmen der Bundesregierung 
In Zusammenarbeit mit Jordanien führe die Bundesregierung umgehend eine Luftbrücke mit humanitären Hilfsgütern über Gaza ein. Dies erfolge in enger Abstimmung mit Frankreich und Großbritannien. Mit beiden Ländern wolle sich die Bundesregierung auch über die konzeptionelle Entwicklung in der Region weiter austauschen, „insbesondere über die zukünftige Verwaltung und den Wiederaufbau Gazas nach Inkrafttreten eines Waffenstillstand“, so Merz.
In Abstimmung mit den E3 werde die Bundesregierung Vorkehrungen für eine Wideraufbau-Konferenz in Gaza treffen. 



Bundeskanzler Friedrich Merz zu den EU-US-Verhandlungen zwischen Ursula von der Leyen und Präsident Trump
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Berlin/Duisburg, 29. Juli 2025 - "Ich begrüße die Einigung zwischen Ursula von der Leyen und Donald Trump in den Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten. Es ist gut, dass Europa und die USA sich geeinigt haben und so eine unnötige Eskalation in den transatlantischen Handelsbeziehungen vermeiden. 

Die Einigkeit der Europäischen Union und die harte Arbeit der Verhandler haben sich ausgezahlt. Mein besonderer Dank gilt daher Ursula von der Leyen und Handelskommissar Maroš Šefčovič mit ihren Teams für den unermüdlichen Einsatz in den letzten Wochen.

Mit der Einigung ist es gelungen, einen Handelskonflikt abzuwenden, der die exportorientierte deutsche Wirtschaft hart getroffen hätte. Dies gilt besonders für die Automobilwirtschaft, bei der die gegenwärtigen Zölle von 27,5 Prozent auf 15 Prozent fast halbiert werden. Gerade hier ist die schnelle Zollsenkung von größter Bedeutung.

Wir haben so unsere Kerninteressen wahren können, auch wenn ich mir durchaus weitere Erleichterungen im transatlantischen Handel gewünscht hätte. Von stabilen und planbaren Handelsbeziehungen mit Marktzugang für beide Seiten profitieren alle - diesseits wie jenseits des Atlantiks, Unternehmen wie Verbraucher.

In den nun anstehenden Verhandlungen über die Details der Einigung hat die Europäische Kommission meine volle Unterstützung. Wir müssen weiter daran arbeiten, unsere Handelsbeziehungen mit den USA zu stärken.

Deutschland und die Europäische Union stehen für freien und fairen Welthandel. Daher werde ich auch weiterhin für Zollsenkungen und den Abbau von Handelshemmnissen eintreten. Das gilt auch für die Verhandlungen über weitere Freihandelsabkommen mit unseren Partnern in der Welt und vor allem für den Abschluss des Abkommens mit den Ländern des Mercosur in Südamerika."



„Der Anfang ist gemacht”
Erste Bilanz von Bundeskanzler Merz nach 70 Tagen

Berlin/Duisburg, 20. Juli 2025 - Bundeskanzler Merz zog in seiner Sommer-Pressekonferenz Bilanz: In den ersten 70 Tagen habe die Bundesregierung alle bis zur Sommerpause geplanten Vorhaben umgesetzt – in Wirtschaft, Sicherheit, Sozialpolitik und Verteidigung.  

Die Wirtschaft aus der Rezession holen, Migration besser steuern, soziale Sicherungssysteme reformieren und die Bundeswehr stärken: Diesen Zielen ist die Bundesregierung in ihren ersten 70 Tagen im Amt deutlich nähergekommen. Das machte Bundeskanzler Friedrich Merz in seiner Sommer-Pressekonferenz deutlich. In zehn Kabinettsitzungen und einem Umlaufverfahren hat die Bundesregierung 60 Vorhaben beschlossen.

Wirtschaft
Kanzler Merz betonte, es sei erste Priorität, die Wirtschaft aus der „Rezession zu holen“. Mit dem Investitions-Sofortprogramm, dem Sondervermögen Infrastruktur und der Unternehmenssteuerreform habe die Bundesregierung die Wirtschaftswende eingeleitet. Damit seien Voraussetzungen für öffentliche und private Investitionen in Deutschland geschaffen worden. Das Geld soll zum Beispiel in das Straßen-, Brücken- und Schienennetz, in die Digitalisierung und Ausstattung von Schulen fließen. Außerdem sollen die Unternehmen damit Planungssicherheit erhalten, bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden. Zudem verwies der Bundeskanzler auf die beschlossenen steuerlichen Entlastungen von Firmen.

Migration
Mit temporären Grenzkontrollen und Zurückweisungen hat die Bundesregierung erste Schritte unternommen, um Migration besser steuern zu können. Anreize wurden zudem reduziert, wie beispielsweise beim Familiennachzug oder mit der Möglichkeit zur beschleunigten Einbürgerung.

Sozialpolitik
Als eines der ersten Vorhaben hat die Bundesregierung die Mietpreisbremse verlängert und das Baugesetzbuch so geändert. So kann schneller und mehr gebaut werden. Noch in diesem Jahr will die Bundesregierung die grundlegende Reform der sozialen Sicherungssysteme anstoßen und Maßnahmen treffen, um die gesetzliche Rente zu sichern. Merz unterstrich, Bürgerinnen und Bürger stärker entlasten zu wollen, sobald es dafür finanzielle Spielräume gebe. 

Verteidigung
Mit neuen Finanzregeln sorgt die Bundesregierung dafür, die Bundeswehr besser auszustatten, um schlussendlich Frieden zu erhalten. Kanzler Merz unterstrich: „Wir wollen uns verteidigen können, damit wir uns nicht verteidigen müssen.“ Deutschland sei bereit, mehr Verantwortung in Europa zu übernehmen. F

Fragen der Journalistinnen und Journalisten
Im Anschluss stellte sich der Bundeskanzler traditionell den Fragen der Journalistinnen und Journalisten. Dabei ging es unter anderem um innenpolitische Fragen sowie um Wirtschafts-, Außen- und Sicherheitspolitik. 

„Die Vorgänge im Gazastreifen sind für uns nicht mehr akzeptabel“, so der Bundeskanzler. Es brauche eine Feuerpause und humanitäre Hilfe für die Menschen vor Ort. Die Bundesregierung stehe an der Seite Israels, aber sage klar und deutlich, dass sie die Siedlungspolitik im Westjordanland nicht unterstütze. 

Außerdem bestätigte Kanzler Merz: „Während wir hier sitzen, ist ein Flug von Deutschland nach Afghanistan unterwegs.“ Es sei unter Beteiligung der Bundesländer möglich geworden, eine größere Zahl Straftäter aus Afghanistan abzuschieben. Katar habe dabei geholfen. „Ich bin dankbar, dass das möglich wurde“, sagte er.