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Österreich: Coach Boni von Gegner Tschechien beeindruckt

 Moskau, 28.April 2007 - Nach dem ersten WM-Tag liegt Österreich in Gruppe B auf Platz drei. Am Sonntag trifft das ÖEHV-Team auf Tschechien. Jim Boni erlebte einen überzeugenden WM-Auftakt des Weltmeisters von 2005, 2001 und 2000: „Gegen diese Mannschaft brauchen wir eine außergewöhnliche Leistung.“

Jim Boni verfolgte den 8:2-Kantersieg der Tschechen über Weißrussland am Freitag Abend nach Österreichs WM-Auftakt. Für das Team von Head Coach Curt Fraser war dies die höchste Niederlage seit über fünf Jahren. Mit sechs Toren Unterschied verlor Weißrussland zuletzt am
22.2.2002 beim 1:7 gegen Kanada. Die letzten vier Länderspiele wurden alle gewonnen.

„Was ich gestern gesehen habe, hat mich sehr beeindruckt“, gesteht Jim Boni. „Gegen die Tschechen muss einfach alles passen. Aus fünf Torchancen müssen wir vier Tore machen. Jedes 5:3-Überzahlspiel muss zu einem Treffer führen.“

Bernd Brückler wird - wie mit Coach Boni abgesprochen - dieses Mal das Tor hüten. Der Legionär in Diensten der Espoo Blues hat eine starke Saison in Finnland hinter sich und die meisten Shutouts (8) erzielt. In Tallinn kam Brückler im letzten Jahr nicht zum Einsatz.

„Letztes Jahr war ich natürlich enttäuscht, denn ich fühlte mich eigentlich in Topform. Aber heuer bin ich mit Sicherheit noch besser“, verspricht der gebürtige Grazer.

Das 2:6 gegen die USA – übrigens die „knappste“ Niederlage aller vier Partien vom Freitag – lieferte Jim Boni wichtige Erkenntnisse: „Wir müssen für mehr Verkehr vor dem gegnerischen Tor sorgen. Wenn wir gegen die USA gleich unser erstes 5:3 Überzahlspiel zum Torerfolg nützen, steht es 1:1. Wir müssen unsere Spielweise finden: einfach, direkt, schnörkellos – wir können nicht so spielen wie die Tschechen.“

Torwart-Wechsel-Dich auf Weißrussisch

Mytischtschi, 28.April 2007 - Torwart raus, anderer Torwart rein und das ganze drei Mal in einer Partie. Dieses seltene Schauspiel bekamen 5.500 Zuschauer am Freitagabend beim WM-Spiel gegen die Tschechische Republik in Mytischtschi (Russland) von den weißrussischen Goalies und deren kantigem Cheftrainer Curt Fraser geboten. 

Im ersten Drittel tauschten der in Deutschland bestens bekannte Andrei Mezin (Nürnberg, Berlin) und Sergei Shabanov gleich zweimal den Platz im Gehäuse, in der 46. Minute war es dann ein weiteres Mal soweit. Die Hilflosigkeit der Torsteher, die zusammen von 30 Schüssen acht passieren lassen mussten, gegen die befreit aufspielenden Tschechen war offenkundig, das Wechselspiel glich nahezu einer Offenbarung des Schwachpunktes. 

Der sichtlich angefressene Curt Fraser wollte nach dem Spiel aber trotzdem keinerlei Torhüterdiskussion aufkommen lassen. „Alle unsere Torhüter haben in der Vorbereitung sehr gut gespielt.“ Er nahm vielmehr seine komplette Mannschaft in die Kritik, stellte sich aber selbst der Verantwortung, um sich schließlich ein Versprechen abzuringen: „Wir werden unseren Weg wiederfinden und gegen die USA ein großes Spiel bieten. Das war ein schlechter Start in diese WM, aber möglicherweise haben wir gerade das gebraucht, wir waren nach sechs Siegen in der Vorbereitung vielleicht zu euphorisch.“  

Dass die Weißrussen zwei Tage vor der WM noch gegen die Slowaken gespielt hatten, sei keine Entschuldigung und habe keine Bedeutung, so der frühere NHL-Stürmer Curt Fraser, der nunmehr den Teamgeist beschwor: „Wir haben viele Fehler als Team gemacht und wir haben als Team verloren. Nun müssen wir uns wieder fokussieren und starkes, weißrussisches Eishockey spielen.“ Diesem weißrussischen Eishockey könnte sich dann in der Zwischen- oder Abstiegsrunde auch die deutsche Mannschaft gegenübersehen.

Team USA avanciert gleich zum Geheimtipp

Mytischtschi, 27.April 2007 - Die junge Mannschaft der USA hat sich am ersten Spieltag der WM in Russland gleich einmal Respekt verschafft. Mit einem klaren und nie gefährdeten 6:2 gegen Aufsteiger Österreich lösten sie ihre Aufgabe souverän. Nach dem Spiel sprach US-Coach Mike Sullivan zumindest davon, ein Team formen zu wollen, das „eine Chance auf Gold“ hat. Die Ansammlung an vielen „jungen Wilden“ steht bei den Spielen in Mytischtschi und Moskau zwar auf dem Prüfstand, der erste Eindruck war allerdings überaus positiv. Die Entscheidung, nicht auf Ausscheider aus den NHL-Play-offs zu warten, könnten zu einem Faktor werden. 

Österreichs Trainer Jim Boni stimmte jedenfalls gleich eine Lobeshymne auf den ersten WM-Gegner an: „Diese US-Mannschaft hat viel Talent und ist nicht schlechter als Russland. Die Spieler haben den Zug zum Tor und das im nordamerikanischen Stil.“ Schnell und technisch stark seien die US-Boys, im Auftaktspiel immer zuerst an der Scheibe gewesen. Unter dem Strich ergibt das ein Team, das um eine Medaille mitspielen könne. Entsprechend akribisch will Mike Sullivan bei diesen Titelkämpfen mit seiner Mannschaft arbeiten und einen besonderen Spirit schaffen. „Wir waren heute schon ein besseres Team als noch gestern.  Wir widmen uns selbst mit aller Aufmerksamkeit und arbeiten an dem richtigen Gameplan für diese Truppe.“ 

Seine Mannschaft will geführt werden und der Mann an der Bande hat die Zügel in der Hand. Sie hat Perspektive und das auch über die aktuelle WM hinaus. „Viele der Jungs stecken noch in einem Entwicklungsprozess. So jung die Mannschaft aber ist, haben doch einige Spieler bereits internationale Erfahrung bei Nachwuchs-Meisterschaften sammeln können.“ Deshalb ist den meisten auch die größere Eisfläche in Europa keine unbekannte Größe mehr. Dennoch sieht Mike Sullivan gerade darin einen Knackpunkt. „Das macht einen Unterschied, ist eine Herausforderung und etwas, an dem wir arbeiten müssen.“ 

Der US-Trainer gibt sich selbstbewusst, er weiß aber gerade auch um die Gefahren und Risiken, die in einem Turnier stecken. Warnend hebt er bereits jetzt den Zeigefinger, das Unternehmen WM soll nicht an der eigenen Übermotivation seiner „jungen Wilden“ scheitern. „Unsere Aggressivität kann eine Stärke sein, aber auch unsere größte Schwäche.“ 
Deshalb weiß er auch ganz genau, worauf es in den kommenden zwei Wochen ganz besonders ankommt: „Wir müssen intelligent spielen, um erfolgreich zu sein.“ Zumindest der Auftakt war vielversprechend, die nächsten Spiele gegen Weißrussland und vor allem gegen die Tschechische Republik müssen nun aufzeigen, ob sich das Team USA gerechtfertigten Erwartungen gegenüber sieht und in Moskau und Mytischtschi wirklich die Voraussetzungen für einen Einzug ins Halbfinale mitbringt.

Leichter Aufgalopp für WM-Gastgeber Russland - 9:1 gegen Dänemark

Moskau, 27.April 2007 - Leichter Aufgalopp für die russischen Stars, beim 9:1 gegen Dänemark hatten die WM-Gastgeber keine Probleme. Bereits nach 28 Sekunden lag der Puck erstmals im dänischen Netz, Danis Zapirov hatte die Scheibe zwar mit dem Schuh im Torraum stehend ins Tor befördert, doch Schiedsrichter Richard Schütz erkannte den Treffer nach Rücksprache mit dem Video-Richter an. In der vierten Minute legten die Russen den zweiten und den dritten Treffer nach. Erst traf Ilya Nikulin mit einem Schlenzer von der blauen Linie, dann legte Dänemarks Verteidiger Mads Boedker einen Pass von Evgeni Malkin vor lauter Ehrfurcht ins eigene Netz.
 
Russland hätte noch deutlich höher gewinnen können, doch die Puckzauberer versuchten fortan, die Scheibe ins gegnerische Tor zu tragen, so kam Dänemark durch Peter Regin zum Ehrentreffer. In der 23. Minute traf Petr Schastliyy nach einem schönen Alleingang trocken zum 4:1 unter die Latte, Andrey Markov schloss drei Minuten später eine Kombination wie im Training zum 5:1 ab. Beim 6:1 in der 28. Minute hatten die Dänen längst jeden Widerstand aufgegeben, Alexey Morozov kam frei vorm Tor zum Schuss. In der 30. Minute fiel das 7:1 durch Nikolaj Kulemin (weil er von einem Dänen angeschossen wurde und den Puck ins Tor abfälschte), nach dem 8:1 durch Alexander Ovechkin in der 33. Minute hatte Torhüter Peter Hirsch genug, für ihn kam Michael Madsen, der sein Tor immerhin bis zur 56. Minute sauber hielt. Dann stellte Alexander Frolov den Endstand her.

Tschechen lassen Weissrussen keine Chance

Mytischtschi, 27.April 2007 - Einen guten Start in die Eishockey-WM fanden auch die Tschechen. Klar und deutlich gewannen sie gegen Weissrussland mit 8:2. Der Spielverlauf war dem Ergebnis entsprechend sehr einseitig. Nur zweimal musste der Tschechische Keeper Roman Cechmanek hinter sich greifen. Seine Gegenparts, Andrej Mezin und Sergei Shabanov, sowie das gesamte Team Weissrusslands,waren dagegen dem Offensivspiel der Tschechen nicht gewachsen und konnten wenig Akzente setzen. Tschechien vs. Weissrussland 8:2 (4:1, 1:1, 3:0)

1:0 Hlinka (7:59) PP1
2:0 Vyborny (10:19) PP1
2:1 Antonenko (16:18)
3:1 Plekanec (16:31)
4:1 Olesz (18:41) SH1
5:1 Sykora (27:21)
5:2 Antonenko (27:40)
6:2 Plekanec (42:27)
7:2 Marek (45:13) PP1
8:2 Irgl (45:28)

Finnland startet mit Shut-out

Moskau, 27.April 2007 - Ein effektives ausnutzen der Torchancen, sowie einem starken Rückhalt in Form von Torsteher Frederik Norenna waren das Rezept der Finnen in ihrem ersten WM-Spiel. Gegner Ukraine hatte zwar die meisten Torschüsse, präsentierten sich im Abschluss aber zu schwach. Schlussendlich gelang den Ukrainern kein Tor, Finnland erzielte aber derer fünf.Ukraine – Finnland 0:5 (0:1;0:3;0:1)

0:1 Saravo (12:07)
0:2 Bergenheim (24:06)
0:3 Parssinen (27:18) PP1
0:4 Parssinen (33:08) PP2
0:5 Kontiola (51:28) SH1