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Offener Brief des 'Klüngelklubs' anlässlich des angekündigten Besuchs des Bundespräsidenten

Duisburg, 1. November 2012

Herrn
Oberbürgermeister
Sören Link
Burgplatz 19
47051 Duisburg

Offener Brief

Besuch des Bundespräsidenten am 26. November 2012 in Duisburg

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Link,

am 26. November wird der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Herr Joachim Gauck, die Stadt Duisburg besuchen, um sich über die Situation in unserer Stadt zu informieren. Der Presse entnehmen wir, dass er dabei unter Anderem beabsichtigt, den Stadtteil Hochfeld aufzusuchen.

Der Klüngelklub, ein Zusammenschluss Hochfelder Hauseigentümer, die überwiegend auch im Viertel wohnen, freut sich auf seinen Besuch besonders deshalb, weil endlich einmal ein politischer Mandatsträger aus der Hauptstadt bereit ist, sich über die Probleme einer Kommune wie Duisburg - speziell eines Stadtteils wie Hochfeld - zu informieren.

Hierzu gehört die Zuwanderung aus Südosteuropa, insbesondere aus Bulgarien und Rumänien. Derzeit kommt rund jeder 8. der 16.000 EinwohnerInnen Hochfelds dorther, nach Schätzungen überwiegend Roma, die der dortigen Armut und sozialen Ächtung entfliehen.

Diese Entwicklung wirft nicht nur enorme integrationsspezifische Probleme in Kindergärten, Schulen und auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt auf. Es gibt auch aus ordnungspolitischer Sicht eine Menge ungelöster Probleme wie eine deutliche Zunahme der Vermüllung von öffentlichen und privaten Flächen, Wohnungsüberbelegungen, Tagelöhnerei und eine Zunahme der Prostitution.

Die Bundesregierung hält, wie wir nach einer Anfrage des MdB Bärbel Bas wissen, eine nationale Strategie zur Integration von Roma in Deutschland für nicht erforderlich, da die vermutlich ca. 70000 hier lebenden Sinti und Roma bereits gut integriert seien. Diese Aussage verkennt die Realität!
Gleichzeitig wird über die weitere Zuwanderung von Roma aus Serbien und Mazedonien lamentiert!

Gerne bieten wir uns an, als vor Ort lebende "Fachleute" dem Bundespräsidenten wie auch Ihnen, Herr Oberbürgermeister, die Hochfelder Realität zu zeigen. Nach einem Rundgang durch den Ortsteil würden wir zur Diskussion einladen, mit Schlüsselpersonen des Klüngelklubs, des "Runder Tisch Hochfeld", der EG-DU u.a.

Wir wollen nicht, wie es in anderen Stadtteilen anklingt, das Ende der Demokratie beschwören. Aber wir wollen die Hilfsbedürftigkeit unserer Gemeinde gegenüber dieser Demokratie verdeutlichen.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister: wir bitten Sie um Vermittlung in dieser Angelegenheit. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass unser Angebot zum Nutzen Duisburgs und Hochfelds wahrgenommen wird!

Mit freundlichen Grüßen
gez.  Thomas Rensing