Den Hag, 25. Juni 2025 - „Das Europa
der Verteidigung ist endlich erwacht“ Bei der
Eröffnungssitzung des NATO-Forums zur
Verteidigungsindustrie hat
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf die
Notwendigkeit von Investitionen in und einer
Modernisierung der europäischen Verteidigung hingewiesen.
„Die Sicherheitsarchitektur, auf die wir uns
jahrzehntelang verlassen haben, ist nicht mehr
selbstverständlich. Es findet eine tektonische
Verschiebung statt, wie sie jede Generation höchstens
einmal erlebt.“ In den vergangenen Monaten habe Europa
Maßnahmen ergriffen, die noch vor Kurzem undenkbar
schienen: „Wir haben den Plan „ReArm Europe“ aufgestellt,
um in den nächsten vier Jahren 650 Milliarden Euro an
Verteidigungsinvestitionen zu mobilisieren. In nur vier
Monaten haben wir das neue Finanzinstrument SAFE mit
einem Darlehensvolumen von 150 Milliarden Euro für die
gemeinsame Beschaffung von Verteidigungsgütern ins Leben
gerufen“, sagte die Präsidentin.
„Das Europa der Verteidigung ist endlich erwacht.“
Historische neue Ausgabenziele – aber auch das „Wie“ ist
entscheidend Von der Leyen sagte, der NATO-Gipfel werde
historische neue Ausgabenziele für die NATO-Verbündeten
festlegen. „Aber wie wir investieren, ist genauso wichtig
wie die Höhe unserer Investitionen. Russlands groß
angelegte Invasion der Ukraine hat die Kriegsführung
verändert.
Auf der einen Seite wurde mehr Hardware verbraucht als in
jedem anderen Krieg. Auf der anderen Seite wurden
Schlachten aufgrund von Software, Störsystemen und KI
gewonnen und verloren. Wenn wir unsere Bestände
auffüllen, müssen wir auch unsere Altsysteme
modernisieren und neuen technologischen Bedürfnissen
gerecht werden. Dies ist für eine glaubwürdige
Abschreckung von entscheidender Bedeutung, und der
Europäischen Union kommt hier eine wichtige Rolle zu.
Während die NATO die Normen und die Fähigkeitsziele für
Verbündete festlegt, kann unsere Union dazu beitragen,
die Verknüpfung zwischen verschiedenen Industrien,
zwischen zivilen und militärischen Instanzen sowie
zwischen NATO- und Nicht-NATO-Ländern herzustellen.“
Die Kommissionspräsidentin nannte drei Beispiele, bei
denen die EU einen wesentlichen Beitrag leisten kann:
1) die Kluft zwischen etablierten Unternehmen und
Start-ups überbrücken,
2) mehr Brücken zwischen dem zivilen und dem
militärischen Sektor bauen,
3) die richtigen Voraussetzungen für die
Verteidigungsindustrie schaffen.
Bereitschaft 2030
Die Kommissionspräsidentin sagte weiter: „Wir wissen,
dass Russland in etwa fünf Jahren in der Lage sein wird,
unsere gegenseitigen Beistandsverpflichtungen zu testen.
Bis 2030 muss Europa über alles verfügen, was es für eine
glaubwürdige Abschreckung braucht. Das nennen wir
„Bereitschaft 2030“. Aber das erfordert von uns allen die
Bereitschaft zu neuem Denken.
Wir müssen bereit sein, unsere Komfortzone zu verlassen.
Wir müssen neue Wege erkunden, Technologie mit
Verteidigung und den zivilen mit dem militärischen Sektor
zu verbinden, in Europa und darüber hinaus. Gemeinsam
können wir alle abschrecken, die uns Schaden zufügen
will.“
Treffen mit Präsident Selenskyi
Am Rande des Forums traf die Kommissionspräsidentin
gemeinsam mit Ratspräsident António Costa und
NATO-Generalsekretär Mark Rutte den ukrainischen
Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Nach dem Treffen
erklärte sie: „Wir stehen der Ukraine vom ersten Tag an
zur Seite, und Sie können auf uns zählen, auch für die
Zukunft. Wir haben gerade darüber gesprochen, wie wichtig
es für Europa ist, in die außerordentlich agile und
innovative Verteidigungsindustrie der Ukraine zu
investieren.“
Die ukrainische Industrie habe eine bemerkenswerte
Innovationsfähigkeit bewiesen und könne schnell,
zuverlässig und in großem Maßstab produzieren. „In dieser
Hinsicht können wir in Europa viel von der Ukraine
lernen.“ Die EU unterstützte die Ukraine über das
SAFE-Programm und durchlaufende finanzielle Hilfen. „Und
drittens müssen wir in der Tat Druck auf Präsident Putin
ausüben, damit er an den Verhandlungstisch kommt und sich
ernsthaft auf Verhandlungen für einen gerechten und
dauerhaften Frieden einlässt.“
EU und Kanada unterzeichnen
Sicherheits- und Verteidigungspartnerschaft
24. Juni 2025 - Die Führungsspitzen der Europäischen Union und Kanadas,
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und
Ratspräsident António Costa sowie Premierminister Mark
Carney, haben eine Sicherheits- und
Verteidigungspartnerschaft auf den Weg gebracht.
Beim 20. EU-Kanada-Gipfeltreffen vereinbarten sie zudem
die rasche Aufnahme von Gesprächen über ein neues
bilaterales Abkommen mit dem Ziel, Kanada den Zugang zur
gemeinsamen europäischen Rüstungsbeschaffungsinitiative
SAFE zu gewähren.
Das würde es ermöglichen, Investitionen in innovative
Verteidigungsprojekte zu lenken.
Erfolg von CETA
Die EU und Kanada erörterten den Erfolg des umfassenden
Wirtschafts- und Handelsabkommens (CETA) zwischen beiden
Partnern. Seit seinem vorläufigen Inkrafttreten im Jahr
2017 hat CETA den Handel zwischen der EU und Kanada um 71
Prozent gesteigert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU
wuchs um 3,2 Milliarden Euro und das Kanadas um 1,3
Milliarden Euro jährlich.
Zusammenarbeit bei kritischen Rohstoffen
Beide Seiten kamen überein, ihre Zusammenarbeit bei
kritischen Rohstoffen zu intensivieren, um sichere
Lieferketten zu stärken. Es soll einen
industriepolitischen Dialog geben, um die Zusammenarbeit
der Unternehmen in Schlüsselbereichen wie der sauberen
Technologie zu vertiefen.
Im Bereich der Digitaltechnik erkennen beide Seiten das
große Potenzial für die digitale Zusammenarbeit an. Sie
vereinbarten, auf ein Abkommen über den digitalen Handel
hinzuarbeiten, Normen und Infrastrukturen anzugleichen
und in den Bereichen Cybersicherheit, künstliche
Intelligenz und Quantenphysik zusammenzuarbeiten.
Konsultation zu den Leitlinien
zum Schutz von Medienanbietern auf Online-Plattformen
Brüssel, 24. Juni 2025 - Die
EU-Kommission bereitet Leitlinien vor, die Medienanbieter
davor schützen sollen, dass sehr große Online-Plattformen
ihre Inhalte ungerechtfertigt entfernen. Sie hat dazu
eine öffentliche Konsultation gestartet. Beiträge können
bis zum 23. Juli eingereicht werden.
Ab August 2025 verpflichtet das Europäische
Medienfreiheitsgesetz sehr große Online-Plattformen,
Medienanbieter zu benachrichtigen, wenn sie planen, deren
Inhalte zu entfernen. Sie müssen auch Gründe für die
Maßnahmen erläutern. Medienanbieter haben 24 Stunden
Zeit, um auf die Benachrichtigung zu reagieren.
Die Leitlinien sollen den Plattformen helfen,
Schutzmaßnahmen aus dem Europäischen
Medienfreiheitsgesetz umzusetzen. Henna Virkkunen,
Exekutiv-Vizepräsidentin für Technologische Souveränität,
Sicherheit und Demokratie, erklärte: „In unserem
schnelllebigen Zeitalter der Smartphones und Apps nutzen
wir Online-Plattformen, um auf Informationen und
Nachrichten zuzugreifen.
Die Praktiken der Inhaltsmoderation und die
Geschäftsmodelle der Plattformen fördern oft die
Verbreitung werbebasierter Inhalte und die Polarisierung.
Die gesellschaftliche Rolle von Medienunternehmen bei der
Bereitstellung zuverlässiger Informationen und einer
Vielzahl von Meinungen wird immer wichtiger. Das
Europäische Medienfreiheitsgesetz stattet
Medienunternehmen mit Schutzmaßnahmen aus, um ihre
Inhalte zu schützen und ihre redaktionelle Kontrolle zu
bewahren.“
EU zum Weltflüchtlingstag
Brüssel, 20. Juni 2025 -
Statement von EU-Kommission und
Hoher Vertreterin Kallas Die Europäische Kommission und
die Hohe Vertreterin der EU für Sicherheits- und
Außenpolitik Kaja Kallas haben ein gemeinsames Statement
zum heutigen Weltflüchtlingstag veröffentlicht.
„Wir gedenken der Stärke und Widerstandsfähigkeit von
Geflüchteten, die ihre Heimat nicht freiwillig, sondern
aufgrund von Konflikten, Gewalt, Verfolgung oder
Menschenrechtsverletzungen verlassen haben.“
EU als sicherer Hafen für Bedürftige
Kommission und Hohe Vertreterin verweisen darauf, dass
weltweit mehr als 122 Millionen Menschen gewaltsam
vertrieben wurden. „Die EU unterstützt Millionen von
Geflüchteten und ist weiter ein sicherer Hafen für
Bedürftige: das reicht von jenen, die vor dem Konflikt in
Syrien geflohen sind, bis hin zu mehr als 4,3 Millionen
Menschen aus der Ukraine, die aufgrund des russischen
Krieges vorübergehenden Schutz genießen.“
Humanitärer und entwicklungspolitischer Fokus „Weltweit
hält die EU an ihrer Verantwortung als weltweit führender
Geber fest und reagiert auf Krisen wie die im Sudan und
im Nahen Osten. Unsere humanitären und
entwicklungspolitischen Bemühungen konzentrieren sich
darauf, dass die Rechte der Betroffenen gewahrt werden,
sie Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen bekommen und
dass dauerhafte Lösungen gefunden werden.
Dazu gehören eine unterstützte freiwillige Rückkehr,
lokalen Integration und Neuansiedlung.“ Unterstützung für
internationale Organisationen „Globale Zusammenarbeit und
Solidarität sind der Schlüssel, um den Schutz von
Flüchtlingen weltweit zu gewährleisten. Die Unterstützung
der lebenswichtigen Arbeit internationaler Organisationen
wie UNHCR und UNRWA ist von größter Bedeutung und muss
aufrechterhalten werden.
Die EU wird ihre Rolle auf globaler Ebene weiterhin
wahrnehmen und die Rechte von Geflüchteten im Einklang
mit dem EU-Recht und dem Völkerrecht wahren.“ Hintergrund
Die EU und ihre Mitgliedstaaten leisten einen wichtigen
Beitrag zu den weltweiten Neuansiedlungsbemühungen. Seit
2015 haben die entsprechenden EU-Programme mehr als
134.000 schutzbedürftigen Geflüchteten einen sicheren
Zufluchtsort geboten. Darüber hinaus wurden seit 2021
fast 53.000 Geflüchtete – in erster Linie aus Afghanistan
– durch humanitäre Aufnahmeregelungen in der EU
willkommen geheißen.
Die EU-Mitgliedstaaten haben auf dem Globalen
Flüchtlingsforum 2023 für den Zeitraum 2024/2025
insgesamt 61.000 Neuansiedlungen und
Aufnahmegenehmigungen aus humanitären Gründen zugesagt.
Nach der historischen Einigung im vergangenen Jahr auf
das Migrations-
und Asylpaket sind die Arbeiten im Gange, um das
große und komplexe Paket von Rechtsakten bis Mitte 2026
in eine operative Realität umzusetzen.
EU-Prüfer: Wie die Kohäsionspolitik erfolgreicher
werden könnte
- Ein Drittel des EU-Haushalts fließt
in die Kohäsionspolitik.
- Die EU-Prüfer ziehen Lehren aus den Schwächen bei der
Kohäsionspolitik und beim Corona-Aufbaufonds der EU.
- Kohäsionsmittel können künftig bessere Ergebnisse und
einen größeren Mehrwert für die EU-Regionen erzielen.
Bereits seit Jahren weist der Europäische Rechnungshof
auf die Voraussetzungen für eine erfolgreiche
EU-Kohäsionspolitik hin: Sie sollte strategische Ziele
verfolgen, leistungsorientiert sein, flexibel bei der
Planung der Förderung sein, fristgerecht umgesetzt werden
und auf einfachen Vorschriften beruhen.
So ließe sich die Wirksamkeit und Effizienz dieses
zentralen Politikfelds der EU verbessern, das der
Entwicklung der verschiedenen Regionen der EU dient und
ehrgeizige Gesamtziele verfolgt. In ihrer heute
veröffentlichten Analyse ziehen die EU-Prüfer Lehren aus
der Vergangenheit, die der EU dabei helfen sollen, für
den nächsten sogenannten mehrjährigen Finanzrahmen ab
2028 eine bessere Kohäsionspolitik auf die Beine zu
stellen.
Luxemburg, 19. Juni 2025 - Zwischen 1989 und 2023 hat die
EU über die Kohäsionspolitik rund eine Billion Euro
bereitgestellt. Bis 2027 sollen weitere 400 Milliarden
Euro folgen, was die EU-Kohäsionspolitik zum weltweit
bedeutendsten Faktor für Regionalentwicklung macht. Laut
EU-Kommission hat die Kohäsionspolitik zum Abbau der
sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten in der EU
beigetragen.
Den EU-Prüfern zufolge sei dies in den einzelnen Regionen
jedoch unterschiedlich gut gelungen. In ihrer Analyse
weisen sie auf eine Reihe wichtiger Faktoren hin, die
Einfluss darauf hatten, wie wirksam die Kohäsionsmittel
eingesetzt wurden. Zudem erläutern sie, welche Lehren aus
den Erfahrungen mit dem Corona-Aufbaufonds gezogen werden
können. Diese Erkenntnisse sollten bei der Gestaltung und
Umsetzung der Kohäsionspolitik für die Jahre ab 2028
berücksichtigt werden.
"Die Kohäsionspolitik ist der Politikbereich, in den die
meisten EU-Mittel fließen, und wird häufig als Eckpfeiler
der EU-Integration betrachtet. Allerdings hapert es bei
der Umsetzung dieser Politik", so Alejandro Blanco
Fernandez, das für die Analyse zuständige Mitglied des
Europäischen Rechnungshofs. "Derzeit werden die Weichen
für die künftige Kohäsionspolitik gestellt. Vor diesem
Hintergrund bietet unsere Analyse wertvolle Erkenntnisse
zur bisherigen Politik sowie zum Corona-Aufbaufonds und
liefert Anregungen, wie die Kohäsionspolitik aufbauend
auf den gemachten Erfahrungen gestaltet, umgesetzt,
verwaltet und beaufsichtigt werden sollte."
Die EU-Prüfer stellen fest, dass mit der
EU-Kohäsionspolitik im Laufe der Zeit eine immer größere
Zahl von Schwerpunkten und Zielen der EU abgedeckt werden
musste. Die für diese Politik zur Verfügung stehenden
umfassenden Mittel seien häufig auch dazu genutzt worden,
um auf Ausnahmesituationen wie die Corona-Pandemie oder
den massiven Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine im
Jahr 2022 zu reagieren.
Den EU-Prüfern sei zwar bewusst, wie wichtig eine
flexible Verwendung der Gelder sei, dennoch warnen sie
davor, die Kohäsionspolitik dadurch immer stärker zu
zersplittern. Auch drohe deren wichtigstes Ziel – die
Verringerung der regionalen Unterschiede – in den
Hintergrund gedrängt zu werden. Die Kohäsionspolitik
solle auch künftig auf den Entwicklungsbedarf der
einzelnen Regionen ausgerichtet sein und vorrangig die
wirtschaftliche und soziale Angleichung der EU-Länder
fördern.
In den letzten Jahren sei bei der Umsetzung der
Kohäsionspolitik ein größeres Augenmerk auf die Leistung
gelegt worden, wenn auch ohne großen Erfolg. Hier könnte
möglicherweise eine Förderung nationaler und regionaler
Reformen erwogen werden, um EU-finanzierte Investitionen
effizienter und wirkungsvoller zu machen. Zudem hätten
die EU-Prüfer bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass
es einfacher sei, die Politik faktenbasiert zu gestalten,
wenn die Leistung von Förderprogrammen besser überwacht
und bewertet würde.
Ein weiteres Problem, das die Prüfer ansprechen, ist die
fristgerechte Verwendung der Fördermittel (die sogenannte
"Mittelausschöpfung"). Hier sei es wichtig,
Rechtsvorschriften frühzeitig zu verabschieden, um eine
schnellere Planung der Programme zu gewährleisten, und
dafür zu sorgen, dass rechtzeitig ausreichende Mittel
bereitgestellt würden, damit rasch mit der Umsetzung der
Programme begonnen werden könne. Die EU-Prüfer machen
auch auf den großen Nutzen von Synergien mit anderen
EU-Instrumenten aufmerksam.
Zudem hätten die Prüfer bereits mehrfach darauf
hingewiesen, dass die Vorschriften der Kohäsionspolitik
häufig zu komplex seien. Dies könne zu unnötigem
Verwaltungsaufwand und einem erhöhten Fehlerrisiko
führen. Mit den aktuellen Kontrollmaßnahmen könne dieses
Risiko nicht ausreichend begrenzt werden.
Zudem betonen die EU-Prüfer, wie wichtig es sei, sich die
beim Corona-Aufbaufonds festgestellten Mängel genauer
anzuschauen, sollte die Kohäsionspolitik künftig in
ähnlicher Weise verstärkt auf einem leistungsbasierten
Fördermodell beruhen. Insbesondere müsse sichergestellt
werden, dass die Gelder in Zukunft transparent und mit
ausreichend Rechenschaft verwaltet werden und dass
wirksame Vorkehrungen für die Rückforderung
missbräuchlich verwendeter Mittel getroffen werden.
Die Kohäsionspolitik ist in den Artikeln 174–178 des
Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union
verankert. Ihr Ziel ist es, durch Stärkung des
wirtschaftlichen, sozialen und territorialen
Zusammenhalts und Verringerung der Ungleichheiten
zwischen den Regionen eine ausgewogene Entwicklung in der
gesamten EU zu fördern. Dabei liegt der Schwerpunkt
darauf, strukturelle Schwächen zu überwinden und eine
langfristige Widerstandsfähigkeit zu fördern. Die
Kohäsionspolitik wird gemeinsam von der EU-Kommission und
mehr als 400 nationalen und regionalen Behörden in den
Mitgliedstaaten verwaltet.
EU-Bericht zur Digitalisierung: Deutschland
führend in Spitzentechnologien
Brüssel, 16. Juni 2025 - Wie die EU
bei der digitalen Transformation voranschreitet, welche
Erfolge und Defizite es gibt, zeigt die EU-Kommission in
ihrem Bericht über den Stand der digitalen Dekade.
Konkret handelt es sich um die Digitalziele und -vorgaben
für 2030 in vier Zielbereichen: digitale Infrastruktur,
Digitalisierung der Unternehmen, digitale Kompetenzen und
Digitalisierung der öffentlichen Dienste.
Aus dem Bericht geht hervor, dass Deutschland führend in
der Entwicklung von Spitzentechnologien (wie Halbleitern
und Edge Nodes) ist. Durch proaktive Schritte im
Quantencomputing ist es weit vorne mit dabei. Allerdings
muss der größte EU-Mitgliedstaat weiterhin die digitalen
öffentlichen Dienste, digitale Kompetenzen und die
Abdeckung von Hochleistungsnetzen verbessern.
Zielbereich Digitale Infrastruktur/Konnektivität Der
Bericht zeigt, dass in der EU zwar gewisse Fortschritte
erzielt wurden. Der Ausbau der
Konnektivitäts-Infrastruktur, beispielsweise Glasfaser-
und eigenständige 5G-Netze, hinkt jedoch weiter
hinterher.
Zielbereich Digitalisierung/KI
Immer mehr Unternehmen setzen künstliche Intelligenz
(KI), Cloud-Dienste und Big Data ein. Die Einführung muss
jedoch beschleunigt werden. Zielbereich Digitale
Kompetenzen Etwas mehr als die Hälfte der Europäerinnen
und Europäer (55,6 Prozent) verfügt über grundlegende
digitale Kompetenzen.
Die Verfügbarkeit von IKT-Fachkräften mit
fortgeschrittenen Kompetenzen ist nach wie vor gering und
es besteht eine starke geschlechtsspezifische Kluft, die
Fortschritte in Schlüsselbereichen wie Cybersicherheit
und KI behindert. Zielbereich Digitalisierung wichtiger
öffentlicher Dienste Im Jahr 2024 hat die EU stetige
Fortschritte bei der Digitalisierung wichtiger
öffentlicher Dienste erzielt.
Aber ein erheblicher Teil der digitalen Infrastruktur der
Behörden hängt weiterhin von Dienstleistern außerhalb der
EU ab. Die Daten zeigen anhaltende Herausforderungen wie
fragmentierte Märkte, übermäßig komplexe Vorschriften,
Sicherheitsrisiken und strategische Abhängigkeiten.
Weitere öffentliche und private Investitionen und ein
leichterer Zugang zu Risikokapital für EU-Unternehmen
würden Innovationen beschleunigen und deren Verbreitung
fördern.
Weitere Schritte
Die Mitgliedstaaten werden die Empfehlungen der
Kommission prüfen und mit ihr über das weitere Vorgehen
beraten. Im Jahr 2026 wird die Kommission die Ziele des
Politikprogramms für die digitale
Dekade (DDPP) überprüfen, um zu beurteilen, ob sie
noch der sich wandelnden digitalen Landschaft entsprechen
und den Anforderungen der Prioritäten und Ambitionen der
EU gerecht werden.
Der überarbeitete deutsche Fahrplan umfasst 50
Maßnahmen mit einem Budget von 102,1 Milliarden Euro,
davon 46,8 Milliarden Euro aus öffentlichen Haushalten
(entsprechend 1,09 % des BIP). Beobachtete Leistungskennzahlen als Prozentsatz
der EU-Ziele für 2030
Leistungsstarke Konnektivität und
Basistechnologien für eine wettbewerbsfähige EU
Deutschland ist führend bei der Anzahl der Edge-Knoten
und bei proaktiven Schritten in den Bereichen
Quantencomputer und Halbleitertechnologien.
Deutschland baut seine Konnektivitätsinfrastruktur aus
und erreicht mit der 5G-Abdeckung beinahe das Ziel der
digitalen Dekade.
Minuszeichen
Die FTTP-Verfügbarkeit ist begrenzt und deckt nur einen
Bruchteil der Haushalte ab, was der Hälfte der
durchschnittlichen Abdeckung in der EU entspricht.
Empfehlung
Beschleunigung des Ausbaus der Infrastruktur für digitale
Netzwerke mit sehr hoher Kapazität, insbesondere
Glasfaser.
Digitale Kompetenzen und öffentliche Dienste zum Schutz
und zur Stärkung der Bevölkerung und Gesellschaft der EU
Deutschland hat bei Themen rund um digitale
Basiskompetenzen Fortschritte erzielt , beispielsweise
durch die Initiative DigitalPakt Schule.
Deutschland hat die verfügbaren Gesundheitsdaten
erweitert, indem mehr Kategorien von Angehörigen
medizinischer Berufe an die zentralisierten
elektronischen Gesundheitsakten angeschlossen wurden.
Minuszeichen
Es mangelt an IKT-Fachkräften und es gibt kaum Maßnahmen,
um dieser Herausforderung zu begegnen.
Empfehlung
Zielgerichtete Maßnahmen ergreifen, um die Attraktivität
von MINT-Fächern in der Schule zu steigern und so die
Zahl junger Menschen, darunter auch Mädchen und Frauen,
zu erhöhen, die sich für ein Studium oder eine Karriere
im IKT-Bereich interessieren.
Minuszeichen
Die Verbreitung und Nutzung elektronischer Ausweise liegt
in Deutschland noch weit unter dem EU-Durchschnitt ,
wodurch ein digitalisierter öffentlicher Sektor stärker
auf physische Prozesse angewiesen ist.
Empfehlung
Gezielte Maßnahmen einführen, um die Akzeptanz und
Nutzung der elektronischen Identität sicherzustellen.
- Europäischer Kulturerbepreis
2025: Drei Auszeichnungen gehen nach Deutschland - eine
zum Duisburger Landschaftspark-Architekten
- 145,5 Millionen Euro für die Cybersicherheit von
Krankenhäusern
Europäischer Kulturerbepreis
2025
Brüssel, 12. JUni 2025 - Die
Europäische Kommission und Europa Nostra, das führende
europäische Kulturerbe-Netzwerk, haben die 30 Gewinner
der European Heritage Awards/Europa Nostra Awards 2025
vorgestellt. Aus Deutschland gibt es drei Preisträger:
Odeuropa – hier ist Deutschland zusammen mit den
Niederlanden, Frankreich, Italien, Slowenien und dem
Vereinigten Königreich beteiligt, das
Freiwilligenprogramm Europäisches Kulturerbe und, als
europäischer Kulturerbe-Champion, Prof. em. Peter
Latz.
Der für Kultur zuständige EU-Kommissar Glenn
Micallef gratulierte den diesjährigen
Preisträgern: „Europa ist ein globales kulturelles
Kraftpaket. Es ist unsere Pflicht und Verantwortung,
sicherzustellen, dass zukünftige Generationen den
Reichtum und die Vielfalt unseres Erbes erleben können.“
Die Preisträger aus Deutschland
Odeuropa wurde in der Kategorie
Forschung ausgezeichnet: Es untersuchte die Bedeutung von
Gerüchen im europäischen Kulturerbe aus der Zeit von 1600
bis 1920. Unter Verwendung von künstlicher Intelligenz,
historischen Quellen und kollaborativen Werkzeugen
entwickelte dieses von der EU finanzierte
Forschungsprojekt neue Methoden, Vokabulare und
Schulungsressourcen, die das duftende Kulturerbe fest auf
der kulturellen Landkarte verankern und neue Wege für
Interpretation, Forschung und Erfahrung eröffnen.
Vom EU-Forschungsprogramm
Programm Horizont 2020 mit 2,8 Millionen
Euro finanziert und zwischen 2021 und 2023 durchgeführt,
entwickelte Odeuropa Standards, Ressourcen und praktische
Methoden für Museen und Forschende zur Identifizierung,
Dokumentation und Präsentation von Gerüchen im Kontext
des Kulturerbes.
Eine Kerninnovation des Projekts war der Einsatz
künstlicher Intelligenz zur Identifizierung und Analyse
geruchsbezogener Referenzen in mehr
als 43.000 historischen Bildern und 167.000 Büchern in
sechs europäischen Sprachen und vier Jahrhunderten (aus
dem Zeitraum 1600-1920).
Daraus entstand der European Olfactory Knowledge Graph
mit 2,5 Millionen Geruchserlebnissen, der nun die
Forschung in den Bereichen Literatur,
Lebensmittelgeschichte, Gesundheit und gesellschaftliches
Engagement unterstützt. In der Kategorie „Allgemeine und
berufliche Bildung und Qualifikationen“ wurde European
Heritage Volunteers mit Sitz in Weimar ausgezeichnet.
Die Organisation kümmert sich seit mehr als zwei
Jahrzehnten um Kulturerbeprojekte in Europa – oft um
solche, die weniger im Fokus stehen. Ziel ist es, die
Anzahl der Projekte zu steigern, die das kulturelle Erbe
und die praktische Freiwilligenarbeit langfristig und
nicht nur auf lokaler Ebene miteinander verbinden.
Kulturerbe-Champion Peter
Latz ist ein Pionier auf dem Gebiet des industriellen
Kulturerbes und der Landschaftsarchitektur in Europa.
Durch bahnbrechende Projekte, seine Schriften und sein
Engagement hat er gezeigt, wie Geschichte, Ökologie und
Design postindustrielle Landschaften in Orte der
kulturellen und bürgerlichen Erneuerung umgestalten
können.
Sein bekanntestes Projekt ist der Landschaftspark
Duisburg-Nord, er verwandelte ein stillgelegtes
Hochofenwerk im Ruhrgebiet in eine multifunktionale
Landschaft. In den 1990er Jahren als Teil der
Internationalen Bauausstellung Emscher Park
fertiggestellt, sind auf dem Gelände Hochöfen, Kühltürme
und Erzbunker erhalten geblieben. Sie wurden als Gärten,
Spielplätze, Kletterwände und Aussichtsplattformen neu
interpretiert.
Heute zieht der Park jährlich 1,2 Millionen Besucher an
und dient als Aushängeschild der Europäischen Route der
Industriekultur. Die Preise zeigen die tiefe
Wertschätzung für Europas Kulturerbe Die Gewinner werden
am 13. Oktober im Rahmen der Verleihung
der Europäischen Kulturerbe-Preise, einem Höhepunkt
des Europäischen Gipfeltreffens zum Kulturerbe 2025,
gefeiert. Die von Europa Nostra mit Unterstützung der
Europäischen Kommission organisierte Veranstaltung findet
vom 12. bis 14. Oktober in Brüssel statt.
Die Preisträger des Grand Prix und der Gewinner des
Public Choice Awards, die aus den diesjährigen
Gewinnerprojekten ausgewählt wurden und jeweils 10.000
Euro erhalten, werden im Rahmen der Preisverleihung
bekannt gegeben. Ab heute steht eine Online-Abstimmung allen
offen, um die Gewinner zu entdecken und bis zum 12.
September für den Public Choice Award 2025 zu stimmen.
Darüber hinaus ist der Aufruf zur
Einreichung von Beiträgen für die Ausgabe 2026 der Awards
offen. Bewerbungen können bis zum 9. September 2025
online eingereicht werden.
145,5 Millionen Euro für die Cybersicherheit von
Krankenhäusern
Die Europäische Kommission stellt 145,5 Millionen Euro
zur Verfügung, um KMU und öffentliche Verwaltungen im
Bereich Cybersicherheit im Gesundheitssektor zu
unterstützen. Sie hat dafür zwei Aufforderungen zur
Einreichung von Vorschlägen veröffentlicht, und zwar
unter dem Programm „Digitales Europa“ und dem
Forschungsprogramm Horizont Europa.
Die erste
Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen ist Teil
des Programms „Digitales
Europa“ und umfasst ein Budget von 55 Millionen Euro.
Davon werden 30 Millionen Euro die Cybersicherheit von
Krankenhäusern und Gesundheitsdienstleistern verbessern
und ihnen helfen, Cyberbedrohungen, insbesondere
Ransomware, zu erkennen, zu überwachen und darauf zu
reagieren. Dies wird die Widerstandsfähigkeit des
europäischen Gesundheitssystems im derzeitigen
geopolitischen Kontext stärken.
Die Frist zur Einreichung von Vorschlägen läuft bis zum
7. Oktober. Die zweite
Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im
Rahmen des Programms „Horizont
Europa“ ist mit rund 90,5 Millionen Euro
ausgestattet. Sie wird die Nutzung und Entwicklung generativer
KI für Cybersicherheitsanwendungen, neuer
fortschrittlicher Instrumente und Verfahren für die
operative Cybersicherheit und datenschutzfördernder
Technologien sowie der Post-Quanten-Kryptographie
unterstützen. Hier läuft die Bewerbungsfrist bis zum 12.
November. Beide Aktionen werden dazu beitragen, den
Aktionsplan zur Stärkung der Cybersicherheit von
Krankenhäusern und Gesundheitsdienstleistern umzusetzen.
Kommissionspräsidentin und Hohe Vertreterin zum
18. Russland-Sanktionspaket
Brüssel, 11. Juni 2025 - Die
Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der
Leyen und die Hohe Vertreterin/Vizepräsidentin Kaja
Kallas haben mit Blick auf das geplante 18.
Sanktionspaket gegen Russland betont: „Stärke ist die
einzige Sprache, die Russland verstehen wird.“
Druck auf Russland erhöhen
In einer gemeinsamen Erklärung beschreiben von der Leyen
und Kallas die bisherigen Auswirkungen der EU-Sanktionen
– etwa die blockierten Reserven der russischen
Zentralbank, hohe Inflation und Zinssätze, sinkende
Einnahmen aus Gas- und Ölexporten – und gehen auf das
geplante weitere Vorgehen ein.
„Unsere Botschaft ist sehr klar: Dieser Krieg muss
beendet werden. Wir brauchen einen echten
Waffenstillstand, und Russland muss mit einem ernsthaften
Vorschlag an den Verhandlungstisch kommen. Da Russland
bis heute keine Bereitschaft zum Frieden zeigt, werden
wir den Druck auf Russland erhöhen, auch durch weitere
harte Sanktionen. Wir schlagen daher jetzt ein 18. Paket
einschneidender Sanktionen vor. Wir zielen dabei auf zwei
Bereiche ab: den Energiesektor und den Bankensektor
Russlands. Wir weiten Exportverbote und -kontrollen aus
und verstärken die Maßnahmen zur Bekämpfung der Umgehung
der Sanktionen.“
Vorschlag zum Energiesektor
Transaktionsverbot für Nord Stream 1 und Nord Stream 2:
kein EU-Betreiber darf sich dann direkt oder indirekt an
Transaktionen im Zusammenhang mit den
Nord-Stream-Pipelines beteiligen. Ölpreisobergrenze von
60 Dollar auf 45 Dollar pro Barrel senken. Weitere 77
Schiffe als Teil der russischen Schattenflotte auflisten,
die Sanktionen umgehen. Einfuhrverbot für auf der
Grundlage von russischem Rohöl raffinierte Produkte. Das
soll verhindern, dass ein Teil des russischen Rohöls
durch die Hintertür auf den EU-Markt gelangt.
Vorschlag zum Bankensektor Das bestehende Verbot der
Nutzung des SWIFT-Systems in ein vollständiges
Transaktionsverbot umwandeln. Dieses Transaktionsverbot
auf weitere 22 russische Banken ausdehnen und auch
Finanzakteure in Drittländern aufnehmen, die den Handel
mit Russland durch Umgehung der Sanktionen finanzieren.
Sanktionen gegen den russischen Direktinvestitionsfonds,
seine Tochtergesellschaften und seine
Investitionsprojekte.
Weitere Ausfuhrverbote im Wert von mehr als
2,5 Milliarden Euro (kritische Technologien,
Industriegüter mit Fokus auf Maschinen, Metallen,
Kunststoffen und Chemikalien). Anwendungsbereich des
bereits bestehenden Transaktionsverbots ausdehnen; 22
russische und andere Unternehmen auflisten, die den
militärischen und industriellen Apparat Russlands direkt
oder indirekt unterstützen.
Ziel: Raum für echte Friedensgespräche schaffen Von der
Leyen und Kallas betonen, dass mit dem 18. Sanktionspaket
der Druck auf Russland verstärkt werden soll. „Wir
wiederholen die Forderung nach einem vollständigen,
bedingungslosen Waffenstillstand von mindestens 30 Tagen.
Diese Unterbrechung der Feindseligkeiten könnte ein
entscheidender Schritt sein, um das Leiden der
Zivilbevölkerung zu verringern und Raum für sinnvolle
Gespräche über einen echten Frieden zu schaffen.“
Anerkennung von
Berufsqualifikationen von in Rumänien ausgebildetem
Pflegepersonal: Vertragsverletzungsverfahren u.a. gegen
Deutschland
Brüssel, 22.
Mai 2025 - Die EU-Kommission hat Deutschland und weitere
13 Mitgliedstaaten aufgefordert, die Vorschriften zur
Anerkennung der Berufsqualifikationen von in Rumänien
ausgebildeten Krankenschwestern und
Krankenpflegern vollständig umsetzen. Die Frist zur
Umsetzung endete am 4. März 2025.
Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren
gegen die betroffenen Mitgliedstaaten eingeleitet, weil
sie der Kommission ihre Maßnahmen zur vollständigen
Umsetzung der neuen Vorschriften in ihr nationales Recht
nicht mitgeteilt haben. Reformierte Richtlinie hat
Anerkennung rumänischer Diplome erleichtert Mit der Richtlinie
(EU) 2024/505 wurden spezifische Änderungen an der Richtlinie
2005/36/EG über die Anerkennung von
Berufsqualifikationen vorgenommen: so wird die
Anerkennung rumänischer Diplome erleichtert, die
Krankenschwestern und Krankenpfleger für die allgemeine
Pflege vor dem EU-Beitritt Rumäniens in einem speziellen
Aufstiegsfortbildungsprogramm erworben haben.
Mithilfe des Programms konnten die Teilnehmenden ihre
Berufsqualifikationen verbessern und alle
Mindestanforderungen der Richtlinie 2005/36/EG erfüllen.
Die vollständige Umsetzung der Änderungsrichtlinie ist
von entscheidender Bedeutung, um Absolventinnen und
Absolventen des Fortbildungsprogramms die Anerkennung
ihrer Qualifikationen in anderen Mitgliedstaaten zu
erleichtern.
Aufforderungsschreiben an Deutschland und weitere 13
Mitgliedstaaten
Bisher haben es Bulgarien, Tschechien, Dänemark,
Deutschland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich,
Kroatien, Italien, Zypern, die Niederlande, Polen und
Portugal versäumt, der Kommission ihre Maßnahmen zur
vollständigen Umsetzung der neuen Vorschriften in ihr
nationales Recht mitzuteilen.
Die Kommission übermittelt daher Aufforderungsschreiben
an diese Mitgliedstaaten, die nun innerhalb von zwei
Monaten darauf reagieren, die Umsetzung der Richtlinie
abschließen und der Kommission die entsprechenden
Maßnahmen mitteilen müssen. Andernfalls kann die
Kommission beschließen, mit Gründen versehene
Stellungnahmen zu übermitteln.
- EU verabschiedet 17.
Sanktionspaket gegen Russland
- EU-Kommissar Brunner bei Bundesinnenminister Dobrindt
EU
verabschiedet 17. Sanktionspaket gegen Russland Brüssel, 20. Mai 20025 - Die Europäische
Kommission hat die Annahme des 17.
Russland-Sanktionspakets durch den Rat begrüßt. Neue
EU-Sanktionen erhöhen die Kosten für Russland, seinen
Krieg fortzusetzen, und erhöhen den Druck auf seine
bereits angespannte und fragile Wirtschaft. Dies ist ein
klares Signal für die anhaltende und unerschütterliche
Unterstützung der EU für die Ukraine.
Kaja Kallas, Hohe Vertreterin der Union für Außen- und
Sicherheitspolitik und Vizepräsidentin der Kommission,
erklärte: „Diese Sanktionsrunde gegen Russland ist der
weitreichendste Beginn des Krieges, zusammen mit neuen
Hybrid-, Menschenrechts- und Chemiewaffensanktionen. In
diesem 17. Paket schließen wir den russischen Ölriesen
Surgutneftegas sowie fast 200 Schiffe der russischen
Schattenflotte ein. Während Putin Interesse am Frieden
vortäuscht, sind weitere Sanktionen in Arbeit. Die
Handlungen Russlands und diejenigen, die Russland
ermöglichen, haben schwerwiegende Folgen. Je länger
Russland an seinem illegalen und brutalen Krieg festhält,
desto härter wird unsere Antwort sein.“
Dieses Paket zielt darauf ab, den Zugang Russlands zu
Schlachtfeldtechnologien weiter einzuschränken und die
Einnahmen aus russischen Energieimporten zu senken, indem
eine beispiellose Anzahl von Schiffen aus der russischen
Schattenflotte ins Visier genommen wird. Das Paket
erweitert auch die Anzahl der Einzel- und Entitätslisten.
Darüber hinaus wird eine bestehende Ausnahme von der
Ölpreisobergrenze für das Projekt Sachalin-2 verlängert,
um die Energieversorgungssicherheit Japans zu
gewährleisten.
Das 17. Paket enthält die folgenden Schlüsselelemente:
Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung Die EU hat 189 weitere
Schiffe aufgelistet, die Teil der Schattenflotte von
Öltankern sind oder zu den Energieeinnahmen Russlands
beitragen, wodurch sich die Gesamtzahl der Einträge auf
342 erhöht. Die Schiffe wurden gemeinsam mit den
Mitgliedstaaten und der Europäischen Agentur für die
Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) ermittelt.
Sie unterliegen nun einem Hafenzugangsverbot und einem
Verbot der Erbringung von Dienstleistungen. Das 17. Paket
stellt die größte einzelne G7-Sanktionsmaßnahme gegen
Schiffe der Schattenflotte dar. Die Notierungen von
EU-Schiffen verringern zusammen mit den Bemühungen von
Partnerländern wie dem Vereinigten Königreich und den USA
erheblich die Fähigkeit Russlands, Einnahmen aus der
Umgehung der Preisobergrenze für Öl zu erzielen, was es
immer schwieriger macht, sanktionierte Schiffe zu
ersetzen.
Alles in allem ist der Ölexport für den Kreml komplexer
und kostspieliger geworden, da diese Schiffe nicht mehr
wie gewohnt operieren können. Nach den neuesten Daten der
Oil Price Cap Coalition gibt es einen Rückgang der
transportierten Mengen und der Anzahl der Schiffe, die
russisches Öl befördern. Seit die EU mit der Notierung
dieser Schiffe begonnen hat, sind die russischen
Rohöllieferungen um 76 Prozent zurückgegangen.
Mit diesem Paket werden auch 31 neue Unternehmen in die
Liste aufgenommen, die den militärisch-industriellen
Komplex Russlands direkt oder indirekt unterstützen oder
an der Umgehung von Sanktionen beteiligt sind. Darunter
sind 18 Unternehmen mit Sitz in Russland
und 13 Unternehmen mit Sitz in Drittländern (6 Türkei, 3
Vietnam, 2 VAE, 1 Serbien und 1 Usbekistan).
Zusätzliche Liste
Das heutige Paket umfasst 75 zusätzliche Einträge,
darunter 17 Personen und 58 Organisationen, die für
Handlungen verantwortlich sind, die die territoriale
Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der
Ukraine untergraben. Sie unterliegen nun dem Einfrieren
von Vermögenswerten und dem Verbot, wirtschaftliche
Ressourcen zur Verfügung zu stellen, und – im Falle von
Einzelpersonen – auch Reiseverboten.
Die neuen Listen betreffen vor allem den russischen
Militär- und Verteidigungssektor. Die neuen Listen
stützen sich auf neue
Kriterien in Bezug auf die Ermöglichung von
Schattenflotten und die neuen Kriterien für die
Militärindustrie, die beide im 16. Paket angenommen
wurden. Darüber hinaus enthalten die Notierungen eine
russische Reederei (Joint Stock Company Wolga Shipping),
die für die Erzielung von Einnahmen wichtig ist.
Schließlich richten sich die neuen Listen auch an
Akteure, die an der Plünderung des kulturellen Erbes
beteiligt sind, und an andere, die in besetzten Gebieten
tätig waren. Handelsmassnahmen Mit dem Paket wird die
Liste der Güter mit doppeltem Verwendungszweck und
fortschrittlicher Technologie,
die Ausfuhrbeschränkungen unterliegen, weiter erweitert,
um Russland von Schlüsseltechnologien, insbesondere für
militärische Zwecke, abzuschneiden, wie z. B.: chemische
Ausgangsstoffe für energetisches Material.
Es gibt Hinweise darauf, dass diese chemischen Vorläufer
direkt oder indirekt als Treibmittel für russische
Raketen verwendet werden. Folglich wurden Artikel wie
Natriumchlorat, Kaliumchlorat, Aluminiumpulver,
Magnesiumpulver und Borpulver zu dieser Verpackung
hinzugefügt. Ersatzteile und Komponenten für hochpräzise
Computer Numerical Control (CNC)-Werkzeugmaschinen.
Während Werkzeugmaschinen bereits weitgehend durch
bereits bestehende Sanktionen abgedeckt sind, sind
Ersatzteile wie Kugelgewindetriebe und Drehgeber für
Russland unerlässlich, um seine industrielle Basis im
Dienste des Militärsystems aufrechtzuerhalten. Durch die
Beschränkung der Ausfuhren dieser sensiblen Güter und die
Unterwerfung dieser Güter unter Umgehungsmaßnahmen wie
das Transitverbot wird es für Russland erheblich
schwieriger, diese Ressourcen zu beschaffen.
„Sakhalin-Befreiung“
Das 17. Paket sieht eine Verlängerung der Ausnahme von
der Ölpreisobergrenze vor, die den Transport von Rohöl
mit Ursprung im Sachalin-2-Projekt in Russland per Schiff
nach Japan aufgrund von Bedenken hinsichtlich der
Energieversorgungssicherheit ermöglicht. Die Verlängerung
wird für ein Jahr bis zum 28. Juni 2026 gewährt.
Auswirkungen der Sanktionen
Die EU-Sanktionen stehen nach wie vor im Mittelpunkt der
Reaktion der EU auf die ungerechtfertigte militärische
Aggression Russlands gegen die Ukraine. Sie haben ein
klares Ziel - Russlands Fähigkeit, seinen Krieg gegen die
Ukraine zu finanzieren und aufrechtzuerhalten, zu
untergraben. Wirtschaftsdaten deuten eindeutig darauf
hin, dass die EU-Sanktionen greifen.
Russland verkauft seine Ressourcen jetzt mit einem Rabatt
und kauft, was es braucht, zu einem hohen Preis, was sich
eindeutig negativ auf seine Wirtschaft auswirkt. Die
russische Wirtschaft arbeitet in der Nähe der vollen
Kapazität und kämpft mit einer hohen und steigenden
Inflation, die derzeit über 10 Prozent liegt und im Jahr
2025 schätzungsweise 9,3 Prozent erreichen wird, was ihr
Ziel von 4 Prozent weit übertrifft.
Das Defizit der Regierung schießt in die Höhe, die Zinsen
liegen bei 21 Prozent. Russland hat auch beträchtliche
Mittel aus seinem Nationalen Vermögensfonds bezogen, um
sein Haushaltsdefizit zu finanzieren. Der Wert der vom
Fonds gehaltenen liquiden Aktiva ist heute 65 Prozent
niedriger als vor dem Krieg. Darüber hinaus sind dank der
Energiesanktionen der EU und der G7 und der
REPowerEU-Politik zur Diversifizierung der Versorgung und
Ersetzung russischer Einfuhren die Einnahmen Russlands
aus Öl und Gas von 100 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf
22 Milliarden Euro im Jahr 2024 gesunken.
Dies ist eine Reduktion von fast 80 Prozent im Vergleich
zu vor dem Krieg. Durch Exportbeschränkungen wird die
russische Wirtschaft vom Zugang zu Gütern mit doppeltem
Verwendungszweck, kritischen Technologien und
Industriegütern abgeschnitten, die für ihre
Kriegsanstrengungen unerlässlich sind, wie Ersatzteile,
Maschinen und Elektronik. Russland hat mehr als 60
Prozent seiner Einnahmen aus dem Handel mit der EU vor
dem Krieg verloren.
Die EU unterhält eine starke internationale Koordinierung
der Sanktionen innerhalb der G7 und mit anderen
gleichgesinnten Partnern. Als Hüterin der EU-Verträge
überwacht die Europäische Kommission die Durchsetzung der
EU-Sanktionen durch die EU-Mitgliedstaaten. Russland
sucht ständig nach Wegen, um Sanktionen zu umgehen. Dies
ist ein klarer Beweis dafür, dass solche Maßnahmen
Wirkung zeigen, bedeutet aber auch, dass weitere
Anstrengungen zur Bekämpfung der Umgehung erforderlich
sind.
EU-Kommissar Brunner bei Bundesinnenminister
Dobrindt
Der EU-Kommissar für Inneres und Migration Magnus Brunner
hat sich mit Bundesinnenminister Alexander Dobrindt über
die Herausforderungen der europäischen Innen- und
Migrationspolitik ausgetauscht. Bei dem Gespräch in
Berlin ging es zum einen um die eng abgestimmte
Zusammenarbeit in der inneren Sicherheit, insbesondere im
Bereich der organisierten Kriminalität und der
Terrorismusbekämpfung – sowohl auf nationaler als auch
auf europäischer Ebene.
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die
europäische Migrationspolitik. Beide betonten, dass die
Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems rasch und
konsequent umgesetzt werden muss. Rückführungen müssen
beschleunigt, das Migrationsgeschehen an die
EU-Außengrenzen verlagert und anerkannte Asylbewerber
solidarisch unter den Mitgliedstaaten verteilt werden.
Darüber hinaus tauschten sich Minister Dobrindt und
Kommissar Brunner über die aktuellen
migrationspolitischen Maßnahmen Deutschlands aus.
DSA: Anzeigenregister von TikTok verstößt gegen
Gesetz über digitale Dienste
Brüssel, 15. Mai 2025 - Die
Europäische Kommission ist vorläufig zur Auffassung
gelangt, dass Tiktok der Verpflichtung des Gesetzes über
digitale Dienste (DSA) nicht nachkommt, ein sogenanntes
Repository für Werbung zu veröffentlichen. Sie hat das
Unternehmen davon in Kenntnis gesetzt. Henna Virkkunen,
Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission und zuständig
für technologische Souveränität, Sicherheit und
Demokratie, erklärte: „Transparenz in der Online-Werbung
– wer zahlt und wie Zielgruppen angesprochen werden – ist
für die Wahrung des öffentlichen Interesses von
wesentlicher Bedeutung.“
Ein solcher Anzeigenspeicher ist für Forschende und die
Zivilgesellschaft wichtig, um Betrugsanzeigen, hybride
Bedrohungskampagnen sowie koordinierte
Informationsoperationen und gefälschte Werbung, auch im
Zusammenhang mit Wahlen, zu erkennen.
Virkkunen sagte: „Unabhängig davon, ob wir die Integrität
unserer demokratischen Wahlen verteidigen, die
öffentliche Gesundheit schützen oder Verbraucherinnen
oder Verbraucher vor Betrugsanzeigen schützen, haben die
Bürgerinnen und Bürger das Recht zu wissen, wer hinter
den Botschaften steckt, die sie sehen. Unserer
vorläufigen Ansicht nach hält sich TikTok in
Schlüsselbereichen seines Werbe-Repositorys nicht an das
Gesetz über digitale Dienste und verhindert die
vollständige Überprüfung der Risiken, die durch seine
Werbe- und Targeting-Systeme entstehen.“
Feststellungen der Kommission
Die Kommission hat festgestellt, dass TikTok nicht die
erforderlichen Informationen über den Inhalt der
Anzeigen, die von den Anzeigen angesprochenen Nutzer und
die für die Anzeigen bezahlten Nutzer bereitstellt.
Darüber hinaus erlaubt der Anzeigenspeicher von TikTok
der Öffentlichkeit nicht, auf der Grundlage dieser
Informationen umfassend nach Werbung zu suchen, wodurch
der Nutzen des Tools eingeschränkt wird.
Die vorläufigen Feststellungen der Kommission beruhen auf
einer eingehenden Untersuchung, die unter anderem die
Analyse interner Unternehmensdokumente, die Erprobung der
Tools von TikTok und Interviews mit Experten auf diesem
Gebiet umfasste. Mit der Übermittlung vorläufiger
Feststellungen teilt die Kommission TikTok ihre
vorläufige Auffassung mit, dass sie gegen das Gesetz über
digitale Dienste verstößt. Dies gilt unbeschadet des
Ergebnisses der Untersuchung.
Die nächsten Schritte
TikTok hat nun die Möglichkeit, die Unterlagen in der
Untersuchungsakte der Kommission zu prüfen und
schriftlich auf die vorläufigen Feststellungen der
Kommission zu antworten. Parallel dazu wird das
Europäische Gremium für digitale Dienste konsultiert.
Sollte sich die vorläufige Auffassung der Kommission
letztlich bestätigen, kann die Kommission eine
Entscheidung über die Nichteinhaltung erlassen, mit einer
Geldbuße bis zu 6 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes
des Anbieters. Zudem könnte ein erweiterter
Überwachungszeitraum ausgelöst werden, um zu
gewährleisten, dass die Maßnahmen, die das Unternehmen zu
ergreifen beabsichtigt, auch umgesetzt werden. Die
Kommission kann auch Zwangsgelder verhängen, um eine
Plattform zur Einhaltung zu zwingen.
Hintergrund
Am 19. Februar 2024 leitete die Kommission ein förmliches
Verfahren ein, um zu prüfen, ob TikTok möglicherweise
gegen das Gesetz über digitale Dienste verstoßen hat.
Neben der Werbetransparenz betraf die Einleitung des
Verfahrens auch die negativen Auswirkungen, die sich aus
der Gestaltung der algorithmischen Systeme von TikTok
(wie „Kaninchenbau-Effekte“ und Verhaltenssucht), der
Alterssicherung, der Verpflichtung zur Gewährleistung
eines hohen Maßes an Privatsphäre, Sicherheit und Schutz
für Minderjährige und dem Datenzugriff für Forscher
ergeben, für die die Untersuchung fortgesetzt wird.
Darüber hinaus hat die Kommission im Dezember 2024 ein
förmliches Verfahren gegen TikTok wegen des
Risikomanagements im Zusammenhang mit Wahlen und dem
zivilgesellschaftlichen Diskurs eingeleitet, für das die
Untersuchung fortgesetzt wird. Diese Untersuchungen
werden von der Kommission vorrangig durchgeführt.
Die Kommission hat auch ein Hinweisgeber-Tool
eingerichtet, das es Mitarbeitenden und anderen Personen
mit Kenntnissen ermöglicht, sich anonym an die Kommission
zu wenden, um zur Überwachung der Einhaltung durch die
Kommission durch benannte sehr große Online-Plattformen
(VLOPs) und sehr große Online-Suchmaschinen (VLOSEs)
beizutragen.
Strategischer Dialog mit der
EU-Verteidigungsindustrie nimmt Arbeit auf
Brüssel, 13. Mai 2025 -
Bei der ersten Sitzung des
strategischen Dialoges mit Vertretern der europäischen
Verteidigungsindustrie hat Kommissionspräsidentin Ursula
von der Leyen die entscheidende Rolle der Branche für die
europäische Sicherheit in einer sich rasch wandelnden
geopolitischen Landschaft hervorgehoben.
Schnell und in großem Umfang reagieren Von der Leyen
betonte, dass die europäische Verteidigungsindustrie in
großem Maßstab und zügig reagieren können muss. Sie
würdigte die Bemühungen der Unternehmen seit Beginn des
Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, wodurch unter
anderem die Produktion erheblich gesteigert und neue
Fertigungsstraßen eingeführt wurden.
Strukturelle Herausforderungen Die Kommissionspräsidentin
wies auch auf die anhaltenden strukturellen
Herausforderungen für die Branche hin, insbesondere:
Fragmentierung der Nachfrage- und Angebotsseite,
regulatorische Hindernisse, Zugang zu Rohstoffen,
Notwendigkeit, mit schnellen Innovationszyklen und
kürzeren Rückkopplungskreisen Schritt zu halten, Zugang
zu Finanzmitteln, Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften
(insbesondere MINT).
Konstruktive Gespräche über Schlüsselbereiche Um diese
Probleme anzugehen, bekräftigte die Kommission ihre
Entschlossenheit, eng mit Interessenträgern aus der
Industrie zusammenzuarbeiten. Die Teilnehmer haben bei
der Sitzung bereits konstruktive Gespräche über
Schlüsselbereiche geführt - zur Sicherung von
Investitionen, der Stärkung der industriellen
Zusammenarbeit, der Förderung von Innovation und
technologischem Fortschritt, der Sicherung der
Lieferketten sowie zu Investitionen in die Entwicklung
von Kompetenzen und Arbeitskräften.
Omnibus-Paket im Juni Die Präsidentin fordert die
Industrie auf, ihre Ansichten in künftige Initiativen
einfließen zu lassen. Dazu gehört auch das Omnibus-Paket
im Verteidigungsbereich, das im Juni 2025 vorgelegt
werden soll. Mit diesem Paket werden die Vorschriften und
Vorschriften für Zertifizierung, Genehmigungen,
gemeinsame Beschaffungsrahmen und andere Fragen
gestrafft.
Zusammenarbeit der europäischen und ukrainischen
Verteidigungsindustrie
Gestern fand auch das zweite
Forum der Verteidigungsindustrie EU-Ukraine statt,
bei dem es um eine gestärkte Zusammenarbeit und
Integration ging. Mehr als 500 Fachleute kamen dafür
zusammen. Eine starke und fähige Verteidigungsindustrie
ist von entscheidender Bedeutung, um die Ukraine in die
Lage zu versetzen, sich selbst zu verteidigen und von
jeder künftigen Aggression abzuschrecken.
Das Forum ist Teil einer Reihe internationaler
Veranstaltungen der Verteidigungsindustrie, die von der
ukrainischen Regierung im September 2023 in Kiew
initiiert wurden. Am Rande des Forums trat eine neu
angekündigte Taskforce EU-Ukraine für Vorzeigeprojekte
der industriellen Zusammenarbeit zusammen. Die Ukraine
und die Vereinigung der europäischen Luft- und Raumfahrt-
und Verteidigungsindustrien (ASD) haben zudem eine
Vereinbarung zur Stärkung der industriellen
Zusammenarbeit unterzeichnet.
Die Initiativen sollen mehr EU-Investitionen in den
Verteidigungssektor der Ukraine anziehen und die
industriellen Beziehungen zwischen beiden Seiten
vertiefen. Hintergrund Eine starke europäische
Verteidigungsindustrie ist für die Sicherheit unseres
Kontinents von entscheidender Bedeutung, zumal unsere
Union mehr Verantwortung für ihre eigene Verteidigung
übernimmt. Sie ist auch für die Wettbewerbsfähigkeit
Europas von entscheidender Bedeutung, da sie 800.000
direkte und indirekte Arbeitsplätze fördert, Exporte
ankurbelt und Innovationen mit weitreichenden zivilen
Vorteilen fördert.
Der Bereitschaftsplan 2030 der Kommission zielt darauf
ab, die industrielle Basis der europäischen Verteidigung
zu stärken, indem Investitionen in Höhe von
800 Milliarden Euro mobilisiert werden. Sie
schafft Anreize für die gemeinsame Beschaffung und stellt
sicher, dass ein größerer Anteil der
Verteidigungsausgaben in Europa verbleibt.
Sondierung gestartet: Wie kann Wohnraum erschwinglicher
werden?
Brüssel, 12. Mai 2025 - Die
Europäische Kommission bitte um Meinungen dazu, wie
Wohnraum in Europa erschwinglicher werden kann. In
Vorbereitung eines europäischen Plans zur Bewältigung der
Wohnungskrise bittet sie bis zum 4. Juni um Beiträge von
Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Behörden, der
Zivilgesellschaft und anderen Interessenträgern.
Auf diese erste Sondierung wird eine breite öffentliche
Konsultation zum Thema folgen; sie ist für Juni bis
Oktober geplant. Eine bessere Erschwinglichkeit von
Wohnraum ist eine politische Priorität für den ersten
EU-Kommissar für Wohnungswesen, Dan Jørgensen.
Die Europäische Kommission will das Jahr 2025 dafür
nutzen, einen Dialog über erschwinglichen Wohnraum
führen. Sie geht damit ein Problem an, das Millionen von
Europäerinnen und Europäern betrifft. Bisherige
Maßnahmen Im April hat die Kommission vorgeschlagen, den
Betrag der kohäsionspolitischen Mittel für
erschwinglichen Wohnraum zu verdoppeln.
Auch hat sie den ersten Schritt hin zu einer europaweiten
Investitionsplattform eingleitet. Im Februar
verabschiedete die Kommission den EU-Aktionsplan
für erschwingliche Energie mit kurzfristigen
Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten und zur
Verringerung der Energiearmut. Parallel dazu richtet die
Kommission einen Beirat zum Thema Wohnraum ein, dessen 15
Mitglieder unabhängige politische Empfehlungen für den
Plan für erschwinglichen Wohnraum abgeben werden.
von der Leyen zum Treffen mit
Merz: Ausgezeichneter Austausch
Brüsel, 9. Mai 2025 - Die
Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der
Leyen hat sich mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich
Merz getroffen. Nach dem Gespräch in Brüssel sagte sie
bei einem gemeinsamen Pressetermin: „Es ist eine Freude,
dass du so früh die Reise nach Brüssel zu den
Institutionen angetreten bist, und dass am Europatag. Das
ist ein enorm wichtiges Signal, denn damit machst du auch
sehr klar: Europapolitik ist für dich Chefsache. Ich
wünsche von Herzen einen erfolgreichen Start und freue
mich auf eine enge Zusammenarbeit.“
Ausgezeichneter Austausch
Die Kommissionspräsidentin sprach von einem
ausgezeichneten Austausch mit Bundeskanzler Merz und
nannte unter anderem den Punkt Wettbewerbsfähigkeit als
einer der wichtigsten Prioritäten der Kommission. Es gehe
darum, Innovationslücken zu schließen, angemessene
Finanzmittel bereitzustellen und ein gutes Umfeld für
freie Forschung und Wissenschaft zu schaffen.
Mit Blick auf den Bereich Energie betonte von der Leyen: es fehle nicht an
Energie an sich, aber an ausreichender Speicherkapazität.
Eine weitere Priorität sei der Kapitalmarkt, mit gleichen
Eintrittsbedingungen für die Unternehmen. Entscheidend
für die Wettbewerbsfähigkeit sei zudem das
Thema Vereinfachung, und zwar sowohl auf europäischer als
auch auf nationaler Ebene.
Weitere Themen im Gespräch mit Friedrich Merz waren
internationale Handelsbeziehungen und die laufenden
Verhandlungen der EU mit den USA, der
russische Angriffskrieg auf die Ukraine und
die Verteidigungsausgaben in der EU sowie die illegale
Migration als gemeinsame europäische Herausforderung.
Der 9. Mai ist Europatag!
Der Europatag erinnert daran, was
die EU in 75 Jahren erreicht hat. Am 9. Mai 1950 hielt
der damalige französische Außenminister Robert Schuman
eine Rede in Paris, die als Anstoß zur Gründung der EU
gilt. Er schlug eine neue Zusammenarbeit in Europa vor,
um Kriege zwischen den europäischen Nationen
unvorstellbar zu machen. Wir zeigen Ihnen, wo in Ihrer
Nähe Europa in den kommenden Tagen gefeiert wird.
Europa 2025/26-Broschüre und Lehrerheft sind da! Die neue
Broschüre liefert auf knapp 100 Seiten einen Blick hinter
die Kulissen des Europäischen Parlaments: Wie sieht die
Arbeit eines Mitglieds des Europäischen Parlaments aus?
Wie werden politische Entscheidungen in Europa getroffen?
Und was ist nach den Europawahlen im Juni 2024 im EP
alles passiert?
Die Broschüre "Europa 2025/26" zeigt, wie sich das
Europäische Parlament nach den Wahlen neu geformt hat und
erklärt, wie die europäische Demokratie funktioniert.
Diesmal liest sich die Broschüre fast wie ein Roman. Das
Parlament ganz praktisch kennenlernen Die Ausgabe
begleitet eine fiktive Europaabgeordnete vom Moment ihrer
Wahl ins Europaparlament im Juni 2024 bei ihrer Arbeit in
den Ausschüssen und der Plenarsitzung des Europäischen
Parlaments.
Die Abgeordnete ist fiktiv – alle anderen Informationen
basieren aber auf realen Gegebenheiten. Im Begleitheft
für Lehrkräfte werden auf knapp 40 Seiten viele Beispiele
für praktische Unterrichtsstunden, Fragen und EU-Quizze
gegeben. Aufgeteilt in sieben Module widmet sich das Heft
für Lehrkräfte etwa dem EU-Binnenmarkt und dem Streit um
Zölle, der EU-Bürgerinitiative oder dem Umgang mit
Desinformation. Broschüre und Lehrerheft verschaffen
einen tiefgehenden Einblick in die Arbeit einer
Europaabgeordneten sowie hinter die Kulissen des
Europäischen Parlaments. Holen Sie sich die neue
Broschüre und das Lehrerheft kostenlos: Jetzt
bestellen!
Verteidigungsausgaben:
Deutschland und weitere 11 Mitgliedstaaten beantragen die
Aktivierung der nationalen Ausweichklausel
Brüssel, 2. Mai 2025 - Deutschland und
weitere elf Mitgliedstaaten haben bei der
Kommission schriftlich beantragt, die nationale
Ausweichklausel im Rahmen des Stabilitäts- und
Wachstumspakts als Teil des im März 2025 vorgelegten
Pakets ReArm Europe Plan/Readiness 2030 zu aktivieren.
Bei den weiteren Mitgliedstaaten handelt es sich um
Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Griechenland,
Ungarn, Lettland, Polen, Portugal, die Slowakei und
Slowenien.
Valdis Dombrovskis, EU-Kommissar für Wirtschaft und
Produktivität sowie für Umsetzung und Vereinfachung,
sagte: „Bereits 12 Mitgliedstaaten haben die Aktivierung
der nationalen Ausweichklausel beantragt, die erheblichen
zusätzlichen Haushaltsspielraum für Investitionen in ihre
Verteidigungskapazitäten und ihre Industrie bieten wird.
Die Kommission wird weiterhin dafür sorgen, dass diese
Flexibilität koordiniert wird, und die EU-Länder dabei
unterstützen, auf höhere Verteidigungshaushalte
umzusteigen und gleichzeitig eine solide Haushaltspolitik
zu wahren. Wir sind offen für weitere Anfragen“.
Neuer EU-Beschaffungsvertrag:
Deutschland und 16 Länder erhalten Zugang zu über 27
Millionen Grippeimpfstoffdosen
Brüssel, 30. April 2025 -
Die Europäische Union verstärkt
ihre Vorsorge für den Fall einer Grippepandemie. Die
Europäische Kommission hat über die Behörde für die
Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen
Notlagen (HERA) einen gemeinsamen Beschaffungsvertrag
unterzeichnet. Er bietet 17 Ländern die Möglichkeit, bis
zu 27.403.200 Grippeimpfstoffdosen zu erwerben.
Hadja Lahbib, EU-Kommissarin für Gleichstellung,
Krisenvorsorge und Krisenmanagement, sagte: „Während die
Wunden der COVID-19-Pandemie weiterhin heilen, müssen wir
wachsam bleiben und auf künftige Bedrohungen mit
Pandemiepotenzial vorbereitet sein. Diese gemeinsame
Beschaffungsvereinbarung, die den Zugang zu über 27
Millionen Grippeimpfstoffdosen sichert, wird dazu
beitragen, unsere Bürgerinnen und Bürger zu schützen,
falls ein solcher Notfall eintreten sollte.
Die Sicherstellung des rechtzeitigen Zugangs zu
medizinischen Gegenmaßnahmen ist eine Schlüsselkomponente
unserer Bereitschaftsunion.“ Versorgung mit Impfstoff
„Foclivia“ Das Abkommen, das mit dem Pharmaunternehmen
Seqirus UK Ltd. geschlossen wurde, sichert die Versorgung
mit dem Impfstoff Foclivia, wenn eine Pandemie offiziell
von der Weltgesundheitsorganisation oder der Europäischen
Union erklärt wurde.
Eine Grippepandemie tritt auf, wenn sich ein neuer Typ
(Stamm) des Grippevirus leicht von Mensch zu Mensch
ausbreiten kann, weil die Menschen keine Immunität
dagegen haben. Obwohl es schwierig ist, eine
Grippepandemie vorherzusagen, ist der heutige
Rahmenvertrag für die gemeinsame Auftragsvergabe Teil der
umfassenderen Arbeit der Kommission zur Stärkung der
Vorsorge und Reaktion auf EU-Ebene zum Schutz der
Gesundheit der Bürger.
Diese gemeinsame Beschaffung baut auf einer früheren
Vereinbarung auf, die 2019 mit CSL Seqirus und 2022 mit
GSK unterzeichnet wurde und in deren Rahmen die
teilnehmenden Länder Impfstoffdosen im Falle einer
Grippepandemie erwerben können. Der Rahmenvertrag wird
für einen Zeitraum von 48 Monaten geschlossen. Es kann
zweimal um jeweils 12 Monate verlängert werden.
Hintergrund
Die Kommission ist entschlossen, eine widerstandsfähige
und reaktionsfähige Europäische Gesundheitsunion zu
stärken, die besser für die Bewältigung neu auftretender
Gesundheitsbedrohungen gerüstet ist. Die
COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die
Koordinierung und der Mehrwert einer gemeinsamen Reaktion
auf grenzüberschreitende Gesundheitsgefahren sind.
Der EU-Mechanismus für die gemeinsame Beschaffung ist in
der Vereinbarung der EU über die gemeinsame Beschaffung
medizinischer Gegenmaßnahmen festgelegt, die von 38
Ländern, darunter alle EU- und EWR-Mitgliedstaaten,
unterzeichnet wird. Der Mechanismus ermöglicht es den
teilnehmenden Ländern, gemeinsam medizinische
Gegenmaßnahmen auf freiwilliger Basis zu beschaffen.
Diese Gegenmaßnahmen umfassen Impfstoffe, Therapeutika
und Medizinprodukte, die als Alternative oder Ergänzung
zur Beschaffung auf nationaler Ebene eingesetzt werden
können. Dieser Beschaffungsmechanismus verbessert den
gleichberechtigten Zugang zu medizinischen
Gegenmaßnahmen, verbessert die Versorgungssicherheit
sowie die Vorsorge der teilnehmenden Länder gegen
Gesundheitsgefahren.
Kommissionspräsidentin von der Leyen zum Gespräch
mit Keir Starmer (UK)
London, 25. April 2025 - Die
Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der
Leyen hat ihr Gespräch mit dem britischen
Premierminister Keir Starmer als ausgezeichnete
Vorbereitung für den geplanten EU-UK-Gipfel bezeichnet.
Von der Leyen betonte: „Wir sind Freunde, wir sind
Europäer, wir sind sehr gleichgesinnt. Wir teilen
dieselben Interessen und Werte. Wir stehen vor denselben
Herausforderungen, aber wir ergänzen uns auch bei der
Verteidigung unserer Demokratien.“
Drei Themen im Mittelpunkt Von der Leyen sprach drei
Themen ihres Gesprächs mit Ministerpräsident Starmer an:
Sicherheit und Verteidigung: Von der Leyen sprach davon,
dass Europa seine Verteidigungsausgaben erhöhen muss und
begrüßte entsprechende Pläne in diversen Mitgliedstaaten.
Auf bilateraler Ebene mit dem Vereinigten Königreich gehe
es um ein strategisches Partnerschaftsabkommen und darum,
den Weg für eine gemeinsame Beschaffung und eine
Beteiligung am SAFE-Programm zu ebnen. Mit Blick auf die
russische Invasion der Ukraine sagte sie: „Vom ersten Tag
an haben wir die Ukraine gemeinsam unterstützt, und wir
werden dies auch weiterhin tun.“
Energie: Hier ging es unter anderem um die Nordsee - „wir
haben darüber gesprochen, dass die Nordsee ein enormes
Potenzial hat, ein sauberes Energiekraftwerk zu sein.
Seit vielen Jahren warten Investoren darauf, mit ihren
Projekten zu beginnen. Sie brauchen regulatorische
Kohärenz und Berechenbarkeit. Und das ist etwas, das wir
gemeinsam erreichen können.“
Migration: Hier betonte die Kommissionspräsidentin: „Wir
verfolgen dasselbe Ziel. Wir haben unsere internationalen
Verpflichtungen immer eingehalten. Das haben wir in der
Vergangenheit getan, das tun wir heute, und wir werden es
morgen tun. Aber wir Europäer entscheiden darüber, wer
nach Europa kommt und unter welchen Umständen – und nicht
die Schleuser und Menschenhändler.“
Rede beim Gipfel zur Zukunft der Energiesicherheit
Die Kommissionspräsidentin nahm in London an einem
internationalen Gipfel zur Zukunft der Energiesicherheit
teil. In ihrer Rede sprach sie von einem neuen
Muster: „In Europa sind wir Zeuginnen und Zeugen
geworden, wie Russland mit voller Absicht die
Energieversorgung als Waffe eingesetzt hat. Im Nahen
Osten haben Konflikte für Instabilität gesorgt und den
weltweiten Transport in Gefahr gebracht. Und auf der
anderen Seite des Atlantiks stellt die Androhung von
Zöllen ein Risiko für weitere Störungen wichtiger
Lieferketten dar.“
Das Treffen in London komme genau zum richtigen
Zeitpunkt. „Weil eine verlässliche und bezahlbare
Energieversorgung das Lebenselixier unserer
Volkswirtschaften ist. Sie stützt unsere nationale
Sicherheit, und sie erhält unsere industrielle und
wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit.“
Von der Leyen betonte, Europa stehe an einer wichtigen
Wegscheide und sei bereit, mit allen Partnern
zusammenzuarbeiten und die bestehende Zusammenarbeit noch
auszuweiten. Sie verwies auf das Sprichwort „Wenn du
schnell gehen willst, geh‘ alleine. Wenn du weit gehen
willst, geh‘ gemeinsam mit Anderen“ und betonte: „Wir
wollen weit gehen.“
Neue EU-Vorschriften Jährliche
Kontrollen: Für Pkw und Transporter, die älter als zehn
Jahre sind - Abstimung Rat und Parlament notwendig
Aktualisierte Vorschriften für sicherere Straßen, weniger
Luftverschmutzung und digitale Fahrzeugdokumente
Brüssel, 24. April 2025 - Die Europäische Kommission
schlägt eine umfassende Überarbeitung der EU-Vorschriften
für die Straßenverkehrssicherheit und die Zulassung von
Fahrzeugen vor. Die neuen Vorschriften konzentrieren sich
auf die Anpassung an neue Technologien und die steigende
Zahl an Elektrofahrzeugen und setzen einen Schwerpunkt
auf Straßenverkehrssicherheit und Luftqualität.
EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas sagte: „Die
EU ist fest entschlossen, die Zahl der Verkehrstoten und
Schwerverletzten bis 2030 um 50 Prozent zu senken. Die
heutige Initiative ist ein wichtiger Schritt, um unsere
Straßen sicherer und unsere Luft sauberer zu machen und
das Leben der Bürger zu erleichtern. Durch die
Modernisierung unserer Vorschriften für die technische
Überwachung nutzen wir die neueste Technologie, stärken
die Durchsetzung und stellen sicher, dass sie mit den
sich wandelnden Realitäten der Mobilität Schritt
halten.“
Drei EU-Richtlinien sollen überarbeitet werden: zu den
regelmäßigen technischen Kontrollen von Fahrzeugen, zu
Fahrzeugzulassungen und zu den Straßenkontrollen für
Nutzfahrzeuge. Herausforderungen unsicherer und alternder
Fahrzeuge Der Vorschlag der Kommission zielt auf
unsichere Fahrzeuge ab, die zu Unfällen, Todesfällen und
Verletzungen beitragen.
• Wenige umweltbelastende und laute Fahrzeuge sind
für einen unverhältnismäßig hohen Anteil schädlicher
Emissionen verantwortlich. Mit den derzeitigen
Vorschriften, die zuletzt 2014 aktualisiert wurden,
werden Luftverschmutzung und Lärm nicht ausreichend
bekämpft.
• Mit der Überalterung des Fuhrparks steigt auch das
Risiko des Kilometerzählerbetrugs (d. h. der
Kilometerzähler wird zurückgedreht auf einen geringeren
Kilometerstand als es der Realität entspricht). Um diesen
Betrug zu bekämpfen, sind aktualisierte Vorschriften
nötig. Veraltete Verfahren und der Verzicht auf moderne
Technologien behindern derzeit die Durchsetzung und die
grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
• Kernelemente der neuen Vorschriften
Die vorgeschlagenen Maßnahmen umfassen Folgendes:
Anpassung der Prüfung an neue Fahrzeuge: Regelmäßige
technische Inspektionen für Elektrofahrzeuge und neue
Tests für elektronische Sicherheitssysteme,
einschließlich der Prüfung der Softwareintegrität
sicherheits- und emissionsrelevanter Systeme.
• Neue Emissionsprüfungen: Erkennung von Fahrzeugen
mit hohen Emissionen, einschließlich manipulierter
Fahrzeuge, mit fortschrittlichen Methoden für ultrafeine
Partikel und NOx. Betrugsbekämpfung: Erfassung von
Kilometerständen in nationalen Datenbanken für den
grenzüberschreitenden Austausch von Informationen.
Jährliche Kontrollen: Für Pkw und Transporter,
die älter als zehn Jahre sind.
Digitalisierung: Ausstellung elektronischer
Fahrzeugzulassungs- und Prüfbescheinigungen und Austausch
von Daten über eine gemeinsame Plattform zur
Vereinfachung der Verwaltungsverfahren.
Gegenseitige Anerkennung der Bescheinigungen über die
regelmäßige technische Kontrolle: Gewährleistung der
grenzüberschreitenden Anerkennung regelmäßiger
technischer Inspektionen von Kraftfahrzeugen, die in
einem anderen Mitgliedstaat für einen Zeitraum von sechs
Monaten durchgeführt werden. Verbesserte
Daten-Governance: Straffung des Zugangs zu technischen
Fahrzeugdaten für Prüfstellen.
Hintergrund
Die vorgeschlagenen Änderungen spiegeln das Engagement
der EU für eine sichere und nachhaltige Mobilität wider
und gewährleisten gleichzeitig den freien Personen- und
Warenverkehr. Zwischen 2026 und 2050 werden diese
Vorschläge schätzungsweise rund 7.000 Menschenleben
retten und rund 65.000 schwere Verletzungen verhindern.
In ihrem politischen
Rahmen der EU für die Straßenverkehrssicherheit 2021–2030 hat
sich die Kommission erneut zu ihrem ehrgeizigen Ziel
verpflichtet, bis 2050 nahezu keine Todesfälle und keine
schweren Verletzungen auf den Straßen der EU zu
verursachen („Vision Zero“).
Nächste Schritte
Die Vorschläge werden nun vom Europäischen Parlament und
vom Rat im Rahmen des ordentlichen
Gesetzgebungsverfahrens geprüft. Sobald dies vereinbart
ist, wird die Kommission die erforderlichen delegierten
Rechtsakte und Durchführungsrechtsakte für bestimmte
Aspekte der Durchführung der Vorschriften ausarbeiten.
Verstöße gegen das Gesetz über
digitale Märkte (DMA): Millionen-Geldbußen für Apple und
Meta
Brüssel, 23. April 2025 - Die
EU-Kommission hat gegen Apple und Meta wegen Verstößen
gegen das Gesetz über digitale Märkte (DMA) Geldbußen von
500 Millionen Euro bzw. 200 Millionen Euro verhängt.
Teresa Ribera, Exekutiv-Vizepräsidentin der
EU-Kommission, sagte: „Die heutigen Entscheidungen senden
eine starke und klare Botschaft. Der Rechtsakt über
digitale Märkte ist ein entscheidendes Instrument zur
Erschließung von Potenzial, Auswahl und Wachstum, indem
er sicherstellt, dass digitale Akteure auf
wettbewerbsfähigen und fairen Märkten tätig sein können.
Er schützt die europäischen Verbraucher und sorgt für
gleiche Wettbewerbsbedingungen. Apple und Meta haben sich
nicht an das Gesetz gehalten, indem sie Maßnahmen
ergriffen haben, die die Abhängigkeit von Geschäftskunden
und Verbrauchern von ihren Plattformen verstärken.Daher
haben wir gegen beide Unternehmen entschlossene, aber
ausgewogene Durchsetzungsmaßnahmen ergriffen, die auf
klaren und vorhersehbaren Regeln beruhen.Alle
Unternehmen, die in der EU tätig sind, müssen unsere
Gesetze befolgen und die europäischen Werte
respektieren."
Begründung der Entscheidungen Apple: Gemäß dem DMA sollten
App-Entwickler, die ihre Apps über den App Store von
Apple vertreiben, in der Lage sein, ihre Kundinnen und
Kunden kostenlos über alternative Angebote außerhalb des
App Stores zu informieren, sie zu diesen Angeboten zu
leiten und ihnen den Kauf zu ermöglichen. Die Kommission
stellte fest, dass Apple dieser Verpflichtung nicht
nachkommt.
Meta: Nach dem DMA müssen Torwächter
(Gatekeeper) die Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer
für die Kombination ihrer persönlichen Daten zwischen
Diensten einholen. Wer nicht zustimmt, muss Zugang zu
einer weniger personalisierten, aber gleichwertigen
Alternative haben. Die EU-Kommission stellte fest, dass
das „Consent or Pay“ Modell, das Meta im November 2023
eingeführt hatte, nicht mit dem DMA vereinbar ist.
Die beiden Entscheidungen erfolgen nach einem intensiven
Dialog mit den betroffenen Unternehmen. Apple und Meta
konnten ihre Ansichten und Argumente ausführlich
darlegen.
Nächste Schritte
Apple und Meta sind verpflichtet, den Entscheidungen der
Kommission innerhalb von 60 Tagen nachzukommen,
andernfalls drohen Zwangsgelder. Die Kommission setzt
ihre Gespräche mit den beiden Unternehmen fort, um die
Einhaltung der Kommissionsentscheidungen und des DMA im
Allgemeinen sicherzustellen.
Weitere Details zu den beiden Entscheidungen
· Nichteinhaltung der Bedingungen durch Apple
Nach dem DMA sollten App-Entwickler, die ihre Apps über
den App Store von Apple vertreiben, in der Lage sein,
ihre Kunden kostenlos über alternative Angebote außerhalb
des App Stores zu informieren, sie zu diesen Angeboten zu
leiten und ihnen den Kauf zu ermöglichen.
Die Kommission stellte fest, dass Apple dieser
Verpflichtung nicht nachkommt. Aufgrund einer Reihe von
Beschränkungen, die Apple auferlegt hat, können
App-Entwickler nicht in vollem Umfang von den Vorteilen
alternativer Vertriebskanäle außerhalb des App Stores
profitierten. Ebenso können die Verbraucher nicht in
vollem Umfang alternative und billigere Angebote nutzen,
da Apple die App-Entwickler daran hindert, die
Verbraucher direkt über solche Angebote zu informieren.
Das Unternehmen hat nicht nachgewiesen, dass diese
Beschränkungen objektiv notwendig und verhältnismäßig
sind.
Im Rahmen der heutigen Entscheidung hat die Kommission
Apple angewiesen, die technischen und kommerziellen
Beschränkungen der Angebotssteuerung aufzuheben und das
nicht konforme Verhalten in Zukunft zu unterlassen, was
auch die Annahme eines Verhaltens mit gleichem Zweck oder
gleicher Wirkung einschließt.
Die gegen Apple verhängte Geldbuße trägt der Schwere und
Dauer des Verstoßes Rechnung.
Dank der frühzeitigen und proaktiven Bemühungen von Apple
um eine Lösung für die Einhaltung der Vorschriften hat
die Kommission heute auch die Untersuchung zu den
Verpflichtungen von Apple in Bezug auf die
Benutzerauswahl abgeschlossen. Weitere Informationen zu
diesen Entscheidungen finden Sie hier.
· Nichteinhaltung von Metas „Consent or
Pay“-Modell
Nach dem DMA müssen Gatekeeper die Zustimmung der Nutzer
für die Kombination ihrer persönlichen Daten zwischen
Diensten einholen. Diejenigen Nutzer, die nicht
zustimmen, müssen Zugang zu einer weniger
personalisierten, aber gleichwertigen Alternative haben.
Im November 2023 führte Meta ein binäres Werbemodell nach
dem Prinzip „Consent or Pay“ (Einwilligung oder
Bezahlung) ein. Bei diesem Modell hatten die EU-Nutzer
von Facebook und Instagram die Wahl zwischen der
Zustimmung zur Kombination personenbezogener Daten für
personalisierte Werbung oder der Zahlung eines
monatlichen Abonnements für einen werbefreien Dienst.
Die Kommission stellte fest, dass dieses Modell nicht mit
dem DMA vereinbar ist, da es den Nutzern nicht die
erforderliche Wahlmöglichkeit bot, sich für einen Dienst
zu entscheiden, bei dem weniger personenbezogene Daten
verwendet werden, der aber ansonsten dem Dienst
„personalisierte Werbung“ entspricht. Das Modell von Meta
ermöglichte es den Nutzern auch nicht, ihr Recht auf
freie Zustimmung zur Kombination ihrer personenbezogenen
Daten zu erteilen.
Nach zahlreichen Gesprächen mit der Kommission führte
Meta im November 2024 eine andere Version des Modells der
kostenlosen personalisierten Werbung ein und bot eine
neue Option an, bei der angeblich weniger
personenbezogene Daten zur Anzeige von Werbung verwendet
werden. Die Kommission prüft derzeit diese neue Option
und setzt ihren Dialog mit Meta fort, indem sie das
Unternehmen auffordert, die Auswirkungen dieses neuen
Anzeigenmodells in der Praxis zu belegen.
Unbeschadet dieser laufenden Prüfung betrifft die heutige
Entscheidung, mit der die Nichteinhaltung festgestellt
wird, den Zeitraum, in dem den Endnutzern in der EU
zwischen März 2024, als die DMA-Verpflichtungen
rechtsverbindlich wurden, und November 2024, als Metas
neues Anzeigenmodell eingeführt wurde, nur die binäre
Option ³eZustimmung oder Bezahlung³c angeboten wurde.
Die gegen Meta verhängte Geldbuße trägt auch der Schwere
und der Dauer des Verstoßes Rechnung und stellt fest,
dass die heutigen Entscheidungen gegen Apple und Meta die
ersten Entscheidungen über Verstöße im Rahmen der DMA
sind.
Weitere Entscheidungen
· Untersuchung zur Wahlfreiheit der Apple-Nutzer
abgeschlossen
Die Kommission schloss außerdem die Untersuchung gegen
Apple in Bezug auf die DMA-Verpflichtung ab, die Nutzern
in der EU die Möglichkeit gibt, Softwareanwendungen
einfach zu deinstallieren und Standardeinstellungen unter
iOS zu ändern sowie ihren Standard-Webbrowser über einen
Auswahlbildschirm auszuwählen.
Diese Schließung folgt auf einen konstruktiven Dialog
zwischen der Kommission und Apple. Infolgedessen änderte
Apple seinen Browserauswahlbildschirm und optimierte die
Benutzererfahrung bei der Auswahl und Einstellung eines
neuen Standardbrowsers auf dem iPhone.
Apple hat es Benutzern auch einfacher gemacht,
Standardeinstellungen für Anrufe, Messaging,
Anruffilterung, Tastaturen, Passwortmanager und
Übersetzungsdienste auf iPhones zu ändern. Ein neues Menü
ermöglicht es Benutzern nun, ihre Standardeinstellungen
an einem zentralen Ort anzupassen und den
Anpassungsprozess zu rationalisieren.
Darüber hinaus können Nutzer nun mehrere vorinstallierte
Apple-Apps wie Safari deinstallieren – eine Funktion, die
zuvor nicht verfügbar war.
Vorläufige Auffassung zu Drittanbietern und Apple
App-Store
Die Kommission hat Apple auch über ihre vorläufige
Auffassung informiert, dass Apples Vertragsbedingungen
über den alternativen App-Vertrieb gegen das DMA
verstoßen.
Gemäß dem DMA muss Apple die Verbreitung von Apps auf
seinem iOS-Betriebssystem auf andere Weise als über den
Apple App Store ermöglichen. In der Praxis bedeutet dies,
dass Apple App-Stores von Drittanbietern auf iOS und das
Herunterladen von Apps auf das iPhone direkt aus dem
Internet zulassen muss.
Die Kommission vertritt die vorläufige Auffassung, dass
Apple dieser Verpflichtung angesichts der Bedingungen,
die es den Entwicklern von Apps (und App-Stores)
auferlegt, nicht nachgekommen ist. Entwickler, die
alternative App-Vertriebskanäle unter iOS nutzen wollen,
werden davon abgehalten, da sie sich für
Geschäftsbedingungen entscheiden müssen, die eine neue
Gebühr (Apples Core Technology Fee) beinhalten.
Außerdem hat Apple zu strenge Zulassungsvoraussetzungen
eingeführt, die es den Entwicklern erschweren, ihre Apps
über alternative Kanäle zu vertreiben. Schließlich macht
Apple die Installation von Apps über solche alternativen
Vertriebskanäle für die Endnutzer übermäßig aufwändig und
verwirrend.
Die Kommission hat vorläufig festgestellt, dass Apple
nicht nachgewiesen hat, dass die eingeführten Maßnahmen
unbedingt erforderlich und verhältnismäßig sind. Apple
hat nun die Möglichkeit, seine Verteidigungsrechte
auszuüben, indem es die Unterlagen in der
Untersuchungsakte der Kommission prüft und auf die
vorläufigen Feststellungen antwortet.
Facebook Marketplace unter dem relevanten
Schwellenwert
Die Kommission stellte heute außerdem fest, dass Metas
Online-Vermittlungsdienst Facebook Marketplace nicht mehr
im Rahmen der DMA benannt werden sollte. Die Entscheidung
folgt auf einen von Meta am 5. März 2024 gestellten
Antrag, die Benennung von Marketplace zu überprüfen.
Nach einer sorgfältigen Prüfung der Argumente von Meta
und als Ergebnis der zusätzlichen Durchsetzungs- und
fortgesetzten Überwachungsmaßnahmen von Meta, um der
Nutzung von Marketplace durch Unternehmen zu Verbrauchern
entgegenzuwirken, stellte die Kommission fest, dass
Marketplace im Jahr 2024 weniger als 10.000 geschäftliche
Nutzer hatte. Meta erreicht daher nicht mehr den
relevanten Schwellenwert, der die Vermutung zulässt, dass
Marketplace ein wichtiges Tor für Geschäftskunden ist, um
Endkunden zu erreichen.
EU-Haushalt für
verteidigungsbezogene Aufstockung im Rahmen einer neuen
Verordnung festgelegt
Brüssel, 22. April 2025 - Die
Europäische Kommission hat Vorschläge vorgelegt, wie
bestehende EU-Finanzierungsprogramme flexiblere,
koordiniertere und schnellere Investitionen im
Verteidigungsbereich unterstützen können.
Der für Verteidigung und Raumfahrt zuständige
EU-Kommissar Andrius Kubilius sagte: „Durch Anreize für
verteidigungsbezogene Investitionen und die Förderung von
Innovationen in Verteidigungstechnologien stellen wir
sicher, dass die europäische Verteidigungsindustrie
wettbewerbsfähig und agil bleibt und bereit ist, auf sich
verändernde Sicherheitsherausforderungen zu reagieren.“
Zugang zu EU-Mitteln straffen, Verteidigungsbereitschaft
stärken
Die vorgeschlagenen Änderungen im Rahmen einer neuen
Verordnung werden die Fähigkeit der EU und der
Mitgliedstaaten verbessern, wichtige
Verteidigungsfähigkeiten zu entwickeln, auszubauen und
innovativ zu sein. Zugleich werden sie den Zugang zu
EU-Mitteln für verteidigungsbezogene Projekte straffen.
Insgesamt wird die EU ihre Verteidigungsbereitschaft 2030
stärken und den ReArm Europe-Plan umsetzen. Kernpunkte
Mit dem Vorschlag wird der Anwendungsbereich der
Plattform „Strategische Technologien für Europa“ (STEP)
auf verteidigungsbezogene Technologien und Produkte
ausgeweitet, insbesondere auf diejenigen, die im jüngsten
Weißbuch für die europäische Verteidigung als vorrangige
Fähigkeiten genannt wurden.
Durch die Verordnung über „Horizont Europa“ wird der
Europäische Innovationsrat (EIC) auch Start-ups
erreichen, die an Innovationen mit doppeltem
Verwendungszweck und im Verteidigungsbereich arbeiten.
Das Programm „Digitales Europa“ (DEP) sollte auch auf
Anwendungen mit doppeltem Verwendungszweck ausgeweitet
werden. Dies wird entscheidende Unterstützung für
Verteidigungstechnologien bieten, insbesondere bei der
Entwicklung und dem Betrieb von KI-Gigafactories.
Die Verordnung enthält eine „Anlandungsklausel“ sowohl
innerhalb des Europäischen Verteidigungsfonds (EEF) als
auch des Gesetzes zur Unterstützung der
Munitionsproduktion (ASAP). Diese Bestimmung ermöglicht
es den Mitgliedstaaten, auf freiwilliger Basis Mittel,
die ihnen aus den Fonds der Kohäsionspolitik zugewiesen
wurden, auf diese beiden Programme zu übertragen.
Schließlich wird die Unterstützung der militärischen
Mobilität und der digitalen Infrastruktur mit doppeltem
Verwendungszweck durch Änderungen an der Fazilität
„Connecting Europe“ (CEF) verstärkt. Nächste Schritte
Dieses Änderungspaket wird das
Omnibus-Verteidigungsvereinfachungspaket ergänzen, das
die Kommission voraussichtlich im Juni 2025 vorlegen
wird.
Sie wird die EU-Vorschriften und -Prozesse weiter
straffen, um schnellere und effizientere
Verteidigungsinvestitionen und eine schnellere und
effizientere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten
zu ermöglichen.
Hintergrund
Diese Initiative steht im Einklang mit den Zielen des
gemeinsamen Weißbuchs für die europäische Verteidigung –
Bereitschaft 2030. Sie gibt der EU einen klaren Weg vor,
um die Entwicklung der Verteidigungsfähigkeiten zu
unterstützen, die zum Schutz ihrer Bürgerinnen und
Bürger, zum Schutz ihrer Werte und zur Reaktion auf ein
sich rasch wandelndes geopolitisches Umfeld erforderlich
sind.
Safety Gate 2024: Liste
gefährlicher Produkte ebnet Weg für mehr
Verbraucherschutz
Brüssel, 16. April 2025 - Die
Europäische Kommission hat ihren Jahresbericht über das
europäische Schnellwarnsystem für gefährliche
Non-Food-Produkte, Safety Gate, vorgestellt. Der Bericht
enthält einen Überblick über gefährliche Produkte, die
2024 im Safety Gate gemeldet wurden.
Michael McGrath , EU-Kommissar für Demokratie, Justiz,
Rechtsstaatlichkeit und Verbraucherschutz, sagte: „Jahr
für Jahr hat die Kommission ihre Instrumente verstärkt
und modernisiert, damit die Produkte, die in unsere
Haushalte gelangen, sicher sind.
Im Mittelpunkt dieser Bemühungen steht das
Schnellwarnsystem Safety Gate, das es uns ermöglicht,
rasch auf die von gefährlichen Produkten ausgehenden
Risiken in der gesamten EU zu reagieren. Die Ergebnisse
sprechen für sich, und ich freue mich darauf, diese
Arbeit fortzusetzen, um sicherzustellen, dass wir keine
blinden Flecken in unserer Aufsicht hinterlassen.“
Wachsende Wirksamkeit des Safety-Gate-Systems
Im vergangenen Jahr wurden 4.137 Warnmeldungen gemeldet -
die höchste jemals verzeichnete Anzahl seit dem Start des
Systems im Jahr 2003. Diese Zunahme der Warnmeldungen
zeigt die wachsende Wirksamkeit und das wachsende
Vertrauen in das Safety-Gate-System, da die Behörden die
Plattform häufiger nutzen, um potenzielle Bedrohungen für
die Verbrauchersicherheit zu melden und anzugehen.
In dem Bericht werden auch die Folgemaßnahmen
beschrieben, die von den nationalen Behörden der
EU-Mitgliedstaaten, Norwegens, Islands und Liechtensteins
ergriffen wurden, um Schäden für die Verbraucher zu
verhindern und den Verkauf gefährlicher Produkte zu
stoppen.
Wichtige Ergebnisse
Im vergangenen Jahr waren Kosmetika (36 Prozent) nach wie
vor die am häufigsten gemeldeten Produkte mit
Gesundheitsrisiken, gefolgt von Spielzeug (15 Prozent),
Elektrogeräten (10 Prozent), Kraftfahrzeugen (9 Prozent)
und chemischen Produkten (6 Prozent).
Chemische Inhaltsstoffe waren die Hauptursache für das
Risiko in fast der Hälfte der Warnungen. Zu den
nachgewiesenen gefährlichen Chemikalien gehörten Cadmium,
Nickel und Blei in Schmuck sowie allergene Duftstoffe in
Körperölen. Synthetische Chemikalien, die zum Erweichen
von Kunststoff verwendet werden, zum Beispiel in
Kleidungsstücken, wurden ebenfalls nachgewiesen. 97
Prozent der gemeldeten Kosmetika enthielten BMHCA, einen
verbotenen synthetischen Duftstoff, der das
Fortpflanzungssystem schädigen und Hautreizungen
verursachen kann.
Die über das Safety-Gate-System registrierten
Warnmeldungen lösten bei den Marktaufsichtsbehörden eine
starke Reaktion aus, und es wurden über 4 200
Folgemaßnahmen ergriffen, um den Verkauf dieser Produkte
zu stoppen oder sie sogar vom Markt zu nehmen.
Nächste Schritte
Die Kommission arbeitet eng mit den nationalen
Marktüberwachungsbehörden zusammen, um den allerersten
„Sweep“ zur Produktsicherheit vorzubereiten. Ein „Sweep“
ist eine Reihe von Kontrollen, die gleichzeitig auf
Websites durchgeführt werden, um Verstöße gegen das
EU-Verbraucherrecht in einem bestimmten Sektor zu
ermitteln. Ziel des Produktsicherheits-Sweeps ist es, die
auf Online-Marktplätzen verkauften Produkte auf ihre
Konformität mit der neuen Verordnung über die allgemeine
Produktsicherheit zu überprüfen, um so die Sicherheit der
online zum Verkauf angebotenen Produkte zu erhöhen.
Hintergrund
Das Schnellwarnsystem Safety Gate ermöglicht es
nationalen Marktüberwachungsbehörden aus der EU und dem
Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), gefährliche
Non-Food-Produkte zu melden und Maßnahmen gegen sie zu
ergreifen, sowie andere Behörden zu warnen, ebenfalls
rasch Maßnahmen zu ergreifen. Safety-Gate-Warnungen
decken Risiken für die menschliche Gesundheit und
Sicherheit, wie Erstickung, Strangulation und Schädigung
des Gehörs- oder des Sehvermögens ab, sowie Risiken für
die Umwelt, Energieressourcen und Eigentum.
Weniger Verwaltungsaufwand
EU-Kommission
begrüßt Zustimmung des Rates zu Vereinfachungs-Vorschlag
zu Nachhaltigkeit
Die Mitgliedstaaten haben den Vorschlag der Kommission
gebilligt, die Anwendung der Anforderungen an die
Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Sorgfaltspflicht
aufzuschieben. Diese Entscheidung schafft rasche
Rechtssicherheit für die Unternehmen und verhindert
unnötigen Aufwand zur Einhaltung der Vorschriften, bevor
weitere Vereinfachungen anstehen.
Berichtspflichten auf 2028 verschoben
Die Berichtspflichten für Unternehmen, die derzeit in den
Anwendungsbereich der Richtlinie über die
Nachhaltigkeitsberichterstattung fallen, werden damit auf
das Jahr 2028 verschoben. Außerdem wird die Anwendung der
Richtlinie über die Erfüllung der Sorgfaltspflicht im
Bereich der nachhaltigen Entwicklung für die erste Gruppe
der betroffenen Unternehmen auf 2028 verschoben.
Dies ist das erste Element des Vereinfachungs-Omnibus
zur Nachhaltigkeit, das von der Kommission initiiert
und vom Europäischen Parlament vor zwei Wochen im
Schnellverfahren verabschiedet wurde. Hintergrund
Kommissionspräsidentin von der Leyen hat eine neue
politische Initiative zur Vereinfachung der
EU-Vorschriften und zur Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit eingeleitet, ohne dabei die
ehrgeizigen Klima- und Sozialziele aufzugeben.
Die im Februar 2025 vorgelegten
Vorschläge sollen zu einer administrativen Entlastung
in Höhe von über 6 Milliarden Euro führen und dazu
beitragen, ein günstigeres Geschäftsumfeld für
EU-Unternehmen zu schaffen, damit diese wachsen,
innovativ sein und eine Vorreiterrolle beim sauberen
Übergang spielen können.
- EU und Vereinigte Arabische
Emirate vereinbaren Aufnahme von Freihandelsgesprächen
- Unterstützung medizinischer Gegenmaßnahmen bei
Bedrohung für die öffentliche Gesundheit
EU und Vereinigte Arabische
Emirate vereinbaren Aufnahme von Freihandelsgesprächen
Brüssel, 11. April 2025 -
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Seine
Hoheit Mohamed bin Zayed Al Nahyan, Präsident der
Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), haben vereinbart,
Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen aufzunehmen.
Dies ist ein positiver Schritt nach vorn in den
Beziehungen zwischen der EU und den Vereinigten
Arabischen Emiraten und kann neben den Verhandlungen über
umfassendere Abkommen über eine strategische
Partnerschaft als Katalysator für engere Beziehungen
zwischen der EU und dem Golf-Kooperationsrat (GCC)
dienen.
Liberalisierung des Handels und vertiefte Zusammenarbeit
bei erneuerbaren Energien
Präsidentin von der Leyen betonte, dass die Europäische
Union bei der Umsetzung von Handelsabkommen mit hohen
Standards und beim Aufbau von Partnerschaften auf der
Grundlage von offenem Handel und gegenseitigem Nutzen
eine solide Erfolgsbilanz vorweisen konnte.
In diesem Sinne werden sich die bevorstehenden
Verhandlungen auf die Liberalisierung des Handels mit
Waren, Dienstleistungen und Investitionen konzentrieren
und gleichzeitig die Zusammenarbeit in strategischen
Sektoren wie erneuerbare Energien, grüner Wasserstoff und
kritische Rohstoffe vertiefen.
Kommisssar Maroš Šefčovič zu Gesprächen in die VAE
Präsidentin von der Leyen brachte ihre Zuversicht zum
Ausdruck, dass beide Seiten rasch und ehrgeizig handeln
können. Kommissionsmitglied Maroš Šefčovič wird bald in
die VAE reisen, um die Gespräche voranzubringen.
Ein modernes und ehrgeiziges Abkommen wird nicht nur die
Beziehungen zwischen der EU und den Vereinigten
Arabischen Emiraten stärken, sondern auch zu einem
breiteren regionalen Wohlstand beitragen.
Unterstützung medizinischer Gegenmaßnahmen bei
Bedrohung für die öffentliche Gesundheit
Die EU-Kommission hat eine öffentliche Konsultation zur
neuen Strategie zur Unterstützung medizinischer
Gegenmaßnahmen bei Bedrohungen der öffentlichen
Gesundheit eingeleitet. Die Konsultation läuft bis zum 9.
Mai 2025.
Vorsorge und Reaktion auf Bedrohungen verbessern
Angesichts der raschen Entwicklung von Sicherheitsrisiken
muss die EU ihre Vorsorge und Reaktion auf Bedrohungen
der öffentlichen Gesundheit (einschließlich chemischer,
biologischer, radiologischer und nuklearer Bedrohungen
(CBRN)) verstärken. Mit dieser Strategie wird
sichergestellt, dass bei Bedarf medizinische
Gegenmaßnahmen verfügbar sind.
Gleichberechtigter Zugang zu krisenrelevanten
medizinischen Gegenmaßnahmen
Hadja Lahbib, EU-Kommissarin für Gleichstellung,
Krisenvorsorge und Krisenmanagement, erklärte: „Unsere
Strategie zur Unterstützung medizinischer Gegenmaßnahmen
gegen Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit wird die
Gesundheitssicherheit der EU stärken, unsere strategische
Autonomie verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit Europas
stärken.
Sie wird einen klaren Rahmen bieten, um einen
gleichberechtigten Zugang zu krisenrelevanten
medizinischen Gegenmaßnahmen und deren Versorgung zu
gewährleisten. Letztlich geht es darum, Leben zu
schützen, indem der Zugang zu Arzneimitteln,
Medizinprodukten, persönlichen Schutzausrüstungen und vor
allem in Notsituationen sichergestellt wird. Dies ist die
Stärke unserer Union der Vorsorge. Ich fordere alle
Interessenträger auf, sich zu engagieren und zur
Gestaltung unserer Strategie beizutragen.“
Die Strategie zur Unterstützung medizinischer
Gegenmaßnahmen ist das erste Ergebnis der im März 2025
angenommenen EU-Strategie für Krisenvorsorge. Sie wird
dazu beitragen, unsere Vorsorge und die
Wettbewerbsfähigkeit des Gesundheitswesens sowohl für
unsere Sicherheit als auch für unsere Wirtschaft zu
stärken.
Mehr Schutz für Kinder: Vorläufige Einigung auf neue
Regeln für Spielzeug-Sicherheit
Brüssel, 11. April 2025 -Die EU-Kommission hatte 2023 die geltenden
Vorschriften zur Spielzeug-Sicherheit in der EU
überarbeitet. Nun haben das Europäische Parlament und der
Rat eine vorläufige politische Einigung erzielt. Mit der
neuen Verordnung sollen die Kinder insbesondere besser
vor schädlichen Chemikalien, wie PFAS, endokrinen
Disruptoren und Bisphenolen geschützt. Alle Spielzeuge
werden über einen digitalen Produktpass verfügen, um zu
verhindern, dass unsicheres Spielzeug, das online und
offline verkauft wird, in die EU gelangt.
Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand
und Industriestrategie begrüßte die Einigung: „Die soeben
beschlossenen neuen Vorschriften machen online und
offline verkauftes Spielzeug für Kinder sicherer. Sie
verbieten schädliche Chemikalien und führen einen
digitalen Produktpass ein, der den Verbrauchern mehr
Informationen bietet und den Marktinspektoren hilft,
gefährliches Spielzeug zu erkennen und zu entfernen,
insbesondere an den EU-Grenzen. Dies wird dazu beitragen,
einen faireren Wettbewerb und gleiche Bedingungen für die
Spiezeughersteller in der EU zu schaffen.“
Die Verordnung enthält strengere Vorschriften für
Online-Verkäufe und gibt den Inspektoren mehr Befugnisse,
um gefährliches Spielzeug vom Markt zu nehmen. Dadurch
wird sichergestellt, dass importiertes Spielzeug für die
Verbraucher genauso sicher ist wie in der EU
hergestelltes Spielzeug.
Die neuen Anforderungen
Aufbauend auf den bestehenden Vorschriften wird die neue
Spielzeugsicherheitsverordnung die
Sicherheitsanforderungen aktualisieren, die Spielzeug
erfüllen muss, um in der EU in Verkehr gebracht zu
werden, unabhängig davon, ob es in der EU oder anderswo
hergestellt wird. Genauer gesagt wird die heutige
Vereinbarung:
Besserer Schutz vor schädlichen Chemikalien: Zusätzlich
zu den bereits verbotenen Stoffen wird die neue
Verordnung die Verwendung von Chemikalien verbieten, die
das endokrine System (endokrine Disruptoren) oder das
Atmungssystem beeinflussen, Hautallergien auslösen oder
für ein bestimmtes Organ toxisch sind. Außerdem wird die
Verwendung gefährlicher Bisphenole und Per- und
Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) in Spielzeug verboten.
Bessere Nutzung digitaler Instrumente: Mit der neuen
Verordnung müssen alle Spielzeuge einen digitalen
Produktpass im Format eines Datenträgers, beispielsweise
eines QR-Codes, auf dem Spielzeug haben. Verbraucher oder
Behörden können das Produkt, die Konformität und andere
Informationen des Spielzeugs leicht einsehen. Importeure
müssen an den EU-Grenzen digitale Produktpässe
einreichen, auch für online verkauftes Spielzeug.
Ein neues IT-System wird alle digitalen Produktpässe an
den EU-Außengrenzen überprüfen und die Sendungen
ermitteln, die eingehende Kontrollen beim Zoll benötigen.
Die Kontrolle von Spielzeug durch nationale Inspektoren
wird erleichtert, da Informationen im digitalen
Produktpass leicht verfügbar sein werden. Dadurch werden
die Maßnahmen gegen unsicheres Spielzeug in der EU
gestrafft und sichergestellt, dass alle
Spielzeughersteller gleichberechtigt und fair miteinander
konkurrieren können.
Nächster Schritt
Die politische Einigung bedarf nun der förmlichen
Genehmigung durch das Europäische Parlament und den Rat.
Sie tritt 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im
Amtsblatt in Kraft. Die Verordnung sieht eine
Übergangsfrist für die Anpassung der Industrie und der
Behörden an die neuen Vorschriften vor.
Hintergrund
Die Richtlinie 2009/48/EG über die Sicherheit von
Spielzeug legt die Sicherheitsanforderungen fest, die
Spielzeug erfüllen muss, um in der EU in Verkehr gebracht
zu werden, unabhängig davon, ob es in der EU oder in
Drittländern hergestellt wird. Dies erleichtert den
freien Verkehr von Spielzeug im Binnenmarkt.
Nach einer Bewertung der Richtlinie stellte die
Kommission jedoch eine Reihe von Mängeln bei der
praktischen Anwendung der Richtlinie seit ihrer Annahme
im Jahr 2009 fest. Insbesondere ist ein höheres Maß an
Schutz vor möglichen Risiken in Spielzeug erforderlich,
insbesondere vor Risiken durch schädliche Chemikalien.
Die Bewertung ergab auch, dass die Richtlinie effizienter
umgesetzt werden muss, insbesondere im Hinblick auf den
Online-Verkauf.
Daraufhin hat die Kommission am 28. Juli 2023 den
Vorschlag für eine Verordnung über die Sicherheit von
Spielzeug vorgelegt.
US-Zölle: Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigt
Aussetzen der EU-Gegenmaßnahmen für 90 Tage an
Brüssel, 10. April 2025 -
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat
infolge der Ankündigung von US- Präsident Donald
Trump zum Aussetzen der reziproken Zölle folgende
Erklärung abgegeben: „Wir haben die Ankündigung von
Präsident Trump zur Kenntnis genommen. Wir wollen den
Verhandlungen eine Chance geben. Während wir die Annahme
der EU-Gegenmaßnahmen, die von unseren Mitgliedstaaten
nachdrücklich unterstützt wurden, abschließen, werden wir
sie für 90 Tage aussetzen. Wenn die Verhandlungen nicht
zufriedenstellend verlaufen, werden unsere Gegenmaßnahmen
in Kraft treten.“
Die
Kommissionspräsidentin sagte weiter: „Die
Vorbereitungsarbeiten für weitere Gegenmaßnahmen gehen
weiter. Wie ich bereits gesagt habe, bleiben alle
Optionen auf dem Tisch.“ In einer weiteren Erklärung am
Morgen hatte von der Leyen es begrüßt, dass US-Präsident
Donald Trump bei den Gegenzöllen eine Pause angekündigt
hat.
Sie erklärte: „Dies ist ein wichtiger Schritt zur
Stabilisierung der Weltwirtschaft. Klare und
vorhersehbare Bedingungen sind für das Funktionieren des
Handels und der Lieferketten unverzichtbar.“ In einem
Telefonat mit Neuseelands Premierminister Christopher
Luxon unterstrich von der Leyen ebenfalls die Bedeutung
vorhersehbarer und fairer Bedingungen für den
internationalen Handel.
US-Zölle: EU-Mitgliedstaaten stimmen für
Gegenmaßnahmen
Brüssel, 9. April 2025 - Die
EU-Mitgliedstaaten haben für den Vorschlag der
EU-Kommission gestimmt, handelspolitische Gegenmaßnahmen
gegen die Vereinigten Staaten einzuführen. Die Kommission
reagierte mit ihrem Vorschlag auf die Entscheidung der
USA vom März, Zölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren aus
der EU zu erheben.
Die EU hält die US-Zölle für ungerechtfertigt und
schädlich, da sie beiden Seiten und der Weltwirtschaft
wirtschaftlichen Schaden zufügen. Die EU hat ihre klare
Präferenz für Verhandlungsergebnisse mit den USA zum
Ausdruck gebracht, die ausgewogen und für beide Seiten
vorteilhaft wären.
Stichtag 15. April
Die heutige Zustimmung der Mitgliedstaaten bedeutet, dass
die Gegenmaßnahmen in Kraft treten werden, sobald die
internen Verfahren der Kommission abgeschlossen sind und
der Durchführungsrechtsakt veröffentlicht wurde. Die
Zölle werden ab dem 15. April erhoben. Diese
Gegenmaßnahmen können jederzeit ausgesetzt werden, wenn
die USA einem fairen und ausgewogenen
Verhandlungsergebnis zustimmen.
Telefonat der Kommissionspräsidentin mit dem
britischen Premier Starmer
Brüssel, 7. April 2025 - Die
Präsidentin Europäischen Kommission Ursula von der
Leyen hat in ihrem Telefonat mit dem britischen
Premier Keir Starmer ihre tiefe Besorgnis über die
angekündigten US-Zölle zum Ausdruck gebracht. Von der
Leyen verwies auf den Schaden, den diese Zölle anrichten
können – sowohl direkt als auch indirekt und auch für die
ärmsten Länder.
Von
der Leyen bekräftigte die Entschlossenheit der
Europäischen Union, Verhandlungen mit den USA
aufzunehmen, erforderlichenfalls die Interessen der EU
durch verhältnismäßige Gegenmaßnahmen zu verteidigen und
gemeinsam mit Partnern auf diese neue Realität für die
Weltwirtschaft zu reagieren.
Enge Zusammenarbeit bei Sicherheit und Verteidigung
Die Kommissionspräsidentin betonte zudem das starke
Engagement der EU für eine enge Zusammenarbeit mit dem
Vereinigten Königreich in den Bereichen Sicherheit und
Verteidigung sowie bei der gemeinsamen und dauerhaften
Unterstützung für die Ukraine. Sie sprach mit Besorgnis
darüber, dass Russland die Friedensbemühungen zum
Stillstand bringe.
EU-UK-Gipfeltreffen Mitte Mai
Bei dem Telefonat haben die Präsidentin und der
Premierminister die Vorbereitungen für das bevorstehende
Gipfeltreffen EU-Vereinigtes Königreich am 19. Mai
erörtert. Das Treffen bietet eine wichtige Gelegenheit
dafür, die Zusammenarbeit zwischen der EU und dem
Vereinigten Königreich in Schlüsselbereichen wie
Sicherheit und Verteidigung, Handel und Wirtschaft zu
stärken.
London-Besuch der Präsidentin am 24. April Die
Präsidentin bestätigte, dass sie am 24. April anlässlich
des Internationalen Gipfeltreffens zur Zukunft der
Energieversorgungssicherheit im Lancaster House mit dem
Premierminister in London zusammentreffen wird.
„Ein schwerer Schlag für die
Weltwirtschaft“ – Erklärung von Präsidentin von der Leyen
zu US-Zöllen
Brüssel, 3.
April 2025 - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen hat zur Ankündigung von universellen Zöllen durch
die USA erklärt: „Die Ankündigung von Präsident Trump von
Universalzöllen für die ganze Welt, einschließlich der
EU, ist ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft. Ich
bedauere diese Entscheidung zutiefst. Wir sollten uns
über die immensen Folgen im Klaren sein. Die
Weltwirtschaft wird massiv leiden. Die Unsicherheiten
werden zunehmen und der Protektionismus wird weiter
angeheizt. Die Folgen werden schwer sein für Millionen
von Menschen rund um den Globus.“
Sie sagte weiter: „Auch für die am meisten gefährdeten
Länder, die jetzt einigen der höchsten US-Zöllen
ausgesetzt sind. Das ist das Gegenteil von dem, was wir
erreichen wollen. Die Zölle werden auch den
Verbraucherinnen und Verbrauchern in der Welt schaden.
Das wird sofort zu spüren sein.
Millionen von Menschen werden mit höheren
Lebensmittelrechnungen konfrontiert sein. Medikamente
werden teurer, ebenso der Transport.
Die Inflation wird ansteigen. Und dies schadet vor allem
den wirtschaftlich schwächsten Bürgerinnen und Bürgern.
Auch die Unternehmen - große und kleine - werden vom
ersten Tag an leiden.
Sie werden leiden unter größerer Unsicherheit, unter
gebrochenen Lieferketten, der aufwändigen Bürokratie. Die
Kosten für Geschäfte mit den Vereinigten Staaten werden
drastisch steigen. Und was noch dazu kommt ist,
dass es keine Ordnung zu geben scheint in dieser
Unordnung.
Es gibt keinen klaren Weg durch die Komplexität und das
Chaos, das geschaffen wird, da alle Handelspartner der
Vereinigten Staaten betroffen sind. In den vergangenen
achtzig Jahren, hat der Handel zwischen Europa und den
Vereinigten Staaten Millionen von Arbeitsplätzen
geschaffen.
Verbraucher auf der anderen Seite des Atlantiks haben von
niedrigeren Preisen profitiert. Die Unternehmen haben von
enormen Möglichkeiten profitiert, die zu beispiellosem
Wohlstand und Wachstum geführt haben.
Zugleich wissen wir, dass die globalen Handelssysteme
erhebliche Mängel aufweisen. Hier stimme ich mit
Präsident Trump überein, dass andere die derzeitigen
Regeln auf unfaire Weise ausnutzen.
Und ich bin bereit, alle Bemühungen zu unterstützen, um
das Welthandelssystem an die Realitäten der
Weltwirtschaft anzupassen.
Aber ich möchte auch etwas sehr klarstellen:
Das Einsetzen von Zöllen als erstes und letztes Mittel
wird das Problem nicht lösen. Deshalb waren wir von
Anfang an bereit, mit den USA zu verhandeln, um alle
verbliebenen Hindernisse für den transatlantischen Handel
zu beseitigen.
•
Aber zugleich sind wir auch bereitet, darauf zu
reagieren.
Wir arbeiten bereits an der Fertigstellung eines ersten
Pakets von Gegenmaßnahmen als Reaktion auf die
Strafzölle. Und wir bereiten uns jetzt darauf vor,
weitere Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um unsere Interessen
und unsere Unternehmen zu schützen, falls die
Verhandlungen scheitern.
Wir werden auch genau beobachten, welche indirekten
Auswirkungen diese Zölle haben könnten, denn wir können
weder globale Überkapazitäten absorbieren, noch werden
wir Dumping auf unserem Markt tolerieren. Als
Europäerinnen und Europäer werden wir immer unsere
Interessen und unsere Werte verteidigen.
Und wir werden immer für Europa einstehen. Aber es gibt
auch einen alternativen Weg. Es ist noch nicht zu spät,
Bedenken durch die Verhandlungen auszuräumen. Das ist der
Grund, warum unser Handelskommissar Maros Šefčovič in
ständigem Kontakt mit seinem US-Kollegen steht.
Wir werden auf den Abbau von Handelshemmnisse
hinarbeiten. Nicht, um sie zu erhöhen, sondern, um sie zu
senken. Lassen Sie uns von der Konfrontation zur
Verhandlung übergehen. Das ist der richtige Weg.
Schließlich möchte ich mich auch direkt an die Menschen
in Europa wenden.
Ich weiß, wie sehr viele von Ihnen davon enttäuscht sind,
dass sich einer unserer ältesten Verbündeten von uns
abwendet. Ja, es stimmt, wir müssen uns auf Auswirkungen
einstellen, die diese Entscheidung unweigerlich haben
wird. Aber Europa hat alles, was es braucht, um diesen
Sturm zu überstehen.
Wir stehen das gemeinsam durch.
Wenn es einen von uns trifft – das ist in Europa immer
das Prinzip gewesen –, dann stehen wir alle für einander
ein. Wir werden also zusammenhalten.
Wir werden uns also füreinander einsetzen. Denn wir
wissen, in Europa ist Einigkeit unsere große Stärke.
Europa hat den größten Binnenmarkt der Welt - 450
Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher -, das ist
unser sicherer Hafen in stürmischen Zeiten. Und Europa
wird sich an die Seite derjenigen stellen, die direkt
betroffen sind: die Menschen, die Unternehmen. Wir haben
bereits neue Maßnahmen angekündigt zur Unterstützung des
Stahl- und Automobilsektors. Letzte Woche haben wir zum
Beispiel die Menge an Stahl begrenzt, die zollfrei nach
Europa eingeführt werden kann.
Das wird diesen strategischen Industrien mehr Luft zum
Atmen verschaffen.
Und wir werden jetzt unseren Strategischen Dialog
einberufen mit dem Stahlsektor, der Automobilbranche und
dem Pharma-Sektor. Andere Strategische Dialoge werden
folgen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Europa steht
zusammen, für die Menschen, für die Unternehmen, für alle
Europäerinnen und Europäer.“
DiscoverEU startet: Chance für
6000 18-Jährige aus Deutschland auf ein kostenloses
Zugtickets
Neue
Bewerbungsrunde für DiscoverEU startet
Brüssel, 2. April 2025 - Mit 36.000 DiscoverEU-Zugtickets
gibt die Europäische Kommission 18-jährigen wieder die
Möglichkeit, Europa mit dem Zug zu erkunden. Heute
startet die nächste Bewerbungsrunde, für junge Menschen
aus Deutschland sind 6.000 Tickets reserviert.
Der Kommissar für Generationengerechtigkeit, Jugend,
Kultur und Sport, Glenn Micallef, sagte: „DiscoverEU
öffnet die Tür zu Abenteuern, Lernen und unvergesslichen
Erlebnissen. Ich freue mich sehr, die Bewerbungsrunde im
Frühjahr 2025 zu starten, die Tausenden von jungen
Menschen die Möglichkeit bietet, Europa und sein reiches
kulturelles Erbe zu erkunden, Ihr Wissen zu erweitern und
lebenslange Erinnerungen zu wecken. Wenn Sie 18 Jahre alt
und bereit für eine unglaubliche Reise sind, sollten Sie
sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Jetzt
bewerben!“
Informationen zur Bewerbung
Bewerbungen sind möglich bis Mittwoch, den 16. April um
12:00 Uhr MESZ.
Erfolgreiche Bewerber können zwischen dem 1. Juli 2025
und dem 30. September 2026 bis zu 30 Tage lang mit dem
Zug durch Europa reisen und neue Länder, Kulturen und
Erfahrungen entdecken. Antragsteller müssen zwischen dem
1. Juli 2006 und dem 30. Juni 2007 geboren sein und ihren
Wohnsitz in der EU und in mit dem Programm Erasmus+
assoziierten Ländern haben, darunter Island,
Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und die
Türkei.
Die Bewerber müssen sich über das Europäische
Jugendportal bewerben und ein kurzes Quiz über die EU
absolvieren. Die Pässe werden an die besten Bewerber
vergeben, bis alle Tickets verteilt sind.
Lernen durch Entdecken: mit DiscoverEU mehr Europa
erleben
Reisende können ihre eigene Europareise gestalten oder
aus vorgeschlagenen Routen wählen. Sie können der Route
des Neuen Europäischen Bauhauses folgen, um lebendige,
nachhaltige Städte zu präsentieren, oder sich für die
Grüne Route entscheiden, die sie zu einigen der
nachhaltigsten Städte und naturfreundlichsten Reiseziele
auf dem gesamten Kontinent führt. Diese Route bietet
preisgekrönte Green Capitals und Green Leaf Städte,
atemberaubende Parks und Naturschutzgebiete. Unterwegs
können sie eine Rabattkarte mit Tausenden von Angeboten
für Transport, Museen, Essen, Unterkunft, Sport und mehr
in 36 Ländern nutzen.
DiscoverEU wird diese Erfahrung für alle zugänglich
machen. Spezielle Unterstützung ist für Teilnehmer mit
Behinderungen, gesundheitlichen Bedingungen oder weniger
Möglichkeiten zur Verfügung. Zusätzliche Regelungen
werden auch für diejenigen angeboten, die in abgelegenen
Gebieten, Inseln oder Gebieten in äußerster Randlage
leben.
DiscoverEU wurde 2018 ins Leben gerufen und in das
Erasmus+-Programm2021–2027 integriert und hat bereits
über 355.000 Reisepässe vergeben. Alle Teilnehmer sind
eingeladen, der offiziellen Gruppe #DiscoverEU
beizutreten, in der über 106.000 Mitglieder Erfahrungen
und Tipps austauschen.
Das Jugendinformationsnetzwerk Eurodesk beantwortet alle
Fragen zu DiscoverEU und informiert auch über
Alternativen. Eurodesk-Telefon: 0228 9506 250, E-Mail:
rausvonzuhaus@eurodesk.eu.
Entzug der Fahrerlaubnis:
Kommission begrüßt Einigung auf EU-weite Anerkennung
Brüssel, 26. März 2025 - Die
Europäische Kommission begrüßt die vorläufige Einigung
des Europäischen Parlaments und des Rates auf ein
zentrales Gesetzgebungsdossier, das die Sicherheit auf
den Straßen verbessern soll. Mit der neuen Richtlinie
wird sichergestellt, dass schwere Verkehrsverstöße von
Fahrerinnen und Fahrern in einem Mitgliedstaat auch
EU-weit konsequente Folgen haben.
EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas sagte: „Die
neue Regelung zum Entzug der Fahrerlaubnis wird
Schlupflöcher für gefährliche Fahrer schließen, die sich
ihren Strafen durch Grenzüberschreitungen entziehen.
Letztes Jahr sind fast 20.000 Menschen auf den Straßen
der EU umgekommen; diese Initiative wird entscheidend
dazu beitragen, unser Ziel, die Zahl der Verkehrstoten
bis 2030 zu halbieren, voranzubringen.“
Einheitliche Konsequenzen für schwere Verkehrsverstöße
Erste Versuche, europaweiten Regelungen zum Entzug der
Fahrerlaubnis zu etablieren, begannen vor über 60 Jahren.
Bisher wurde der Entzug der Fahrerlaubnis in einem
Mitgliedsstaat nicht einheitlich in der EU anerkannt.
Somit konnten Straftäter in anderen Ländern weiterfahren
und dadurch andere Verkehrsteilnehmende gefährden.
Ein System der gegenseitigen Anerkennung wird dazu
führen, dass der Entzug der Fahrerlaubnis aufgrund von
schweren Verkehrsverstößen in allen EU-Mitgliedsstaaten
angewendet wird. Zu den schweren Verkehrsverstößen zählen
übermäßige Geschwindigkeitsüberschreitung (50 km/h über
dem Tempolimit), Fahren unter Einfluss von Drogen und
eine gefährliche Fahrweise, die den Tod oder eine schwere
Verletzung verursacht.
Weitere Schritte
Die Gesetzgebung baut auf den modernisierten
Führerscheinvorschriften auf, auf die sich Parlament und
Rat (nach Initiative der Kommission) in dieser Woche
geeinigt haben. Im nächsten Schritt werden das
Europäische Parlament und der Rat die neue Richtlinie
verabschieden, sie tritt dann 20 Tage nach der
Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft. Die
Mitgliedsstaaten haben dann vier Jahre Zeit, um die
Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.
Krisenvorsorge: Neue
EU-Strategie und Bericht zu Arbeit der EU-Behörde HERA
vorgestellt
Brüssel, 26. März 2025 - Die
EU-Kommission und die Hohe Vertreterin der EU für Außen-
und Sicherheitspolitik Kaja Kallas haben die EU-Strategie
für Krisenvorsorge vorgestellt. Die Strategie soll
Mitgliedstaaten unterstützen und dabei helfen, Prävention
und Reaktion der EU auf Bedrohungen zu verbessern.
Die Kommission hat außerdem einen Bericht veröffentlicht,
in dem die Arbeit der EU-Behörde für die Krisenvorsorge
und -reaktion (HERA) seit ihrer Einrichtung vor mehr als
drei Jahren bewertet wird. Der Bericht hebt die Erfolge
der HERA bei der Stärkung der Vorsorge- und
Reaktionskapazitäten auf EU-Ebene sowie bei der Übernahme
neuer Aufgaben wie der Behandlung der Lieferkettenaspekte
kritischer Arzneimittelengpässe hervor.
30 Leitaktionen und einen Aktionsplan
Konkret umfasst die EU-Strategie für Krisenvorsorge 30
Leitaktionen und einen detaillierten Aktionsplan, um die
Ziele der Vorsorgeunion voranzubringen und in allen
Politikbereichen der EU eine Kultur der „eingebauten
Vorsorge“ zu entwickeln.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte:
„Neue Realitäten erfordern ein neues Maß an Vorsorge in
Europa. Unsere Bürgerinnen und Bürger, unsere
Mitgliedstaaten und unsere Unternehmen brauchen die
richtigen Instrumente, um Krisen zu verhindern und rasch
auf Katastrophen zu reagieren.
Familien, die in Überschwemmungsgebieten leben, sollten
wissen, was zu tun ist, wenn die Gewässer steigen.
Frühwarnsysteme können verhindern, dass von Waldbränden
betroffene Regionen wertvolle Zeit verlieren. Europa ist
bereit, die Mitgliedstaaten und vertrauenswürdige Partner
in der Nachbarschaft dabei zu unterstützen, Leben und
Existenzgrundlagen zu retten.“
Kaja Kallas, die Hohe Vertreterin der Union für Außen-
und Sicherheitspolitik, sagte: „Heute stehen wir vor
einer zunehmenden Zahl von Herausforderungen im Bereich
der äußeren Sicherheit und einer wachsenden Zahl hybrider
Angriffe in unserem gemeinsamen europäischen Raum.
Unsere Strategie zielt darauf ab, ein umfassendes Bild
der Bedrohungen zu erstellen, mit denen wir konfrontiert
sind, und die Bürgerinnen und Bürger vorzubereiten, unter
anderem indem sie ihr Risikobewusstsein verbessern, die
zivil-militärische Zusammenarbeit intensivieren und enger
mit externen Partnern, einschließlich der NATO,
zusammenarbeiten. Vorsorge ist eine regierungs- und
gesamtgesellschaftliche Herausforderung – heute setzen
wir uns für eine gemeinsame Reaktion ein.“
Bessere Vorbereitung auf Krisen und Herausforderungen
Die Europäische Union ist mit immer komplexeren Krisen
und Herausforderungen konfrontiert, die nicht ignoriert
werden dürfen. Von zunehmenden geopolitischen Spannungen
und Konflikten, hybriden Bedrohungen und
Cybersicherheitsbedrohungen, ausländischer
Informationsmanipulation und Einflussnahme bis hin zum
Klimawandel und zunehmenden Naturkatastrophen muss die EU
bereit sein, ihre Bürgerinnen und Bürger und die
wichtigsten gesellschaftlichen Funktionen, die für die
Demokratie und das tägliche Leben von entscheidender
Bedeutung sind, zu schützen.
Roxana Mînzatu, Exekutiv-Vizepräsidentin für soziale
Rechte und Kompetenzen, hochwertige Arbeitsplätze und
Vorsorge sagte: „Diese Strategie richtet sich an die
Menschen und die Gesellschaft, um zu gewährleisten, dass
im Krisenfall alles so funktioniert, wie es geschehen
sollte, und wir sind bereit, rasch und wirksam zu
handeln.
Dafür brauchen wir eine neue Vorsorge, damit jeder weiß,
was in Notfällen zu tun ist, und zwar unabhängig von der
Art des Notfalls. Europa muss flexibel handeln und eng
mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um die
Effizienz zu steigern, Zeit zu retten und Leben zu
retten. Diese Strategie ist unsere Versicherungspolice,
sodass wir bereit sind, für unsere Menschen zu sorgen,
wenn sie sie am dringendsten benötigen.“
Hadja Lahbib, EU-Kommissarin für Gleichberechtigung sowie
Krisenvorsorge und –management, sagte: „Die Vorsorge muss
in das Gefüge unserer Gesellschaften eingebettet werden –
jeder muss eine Rolle spielen. Die heutigen Bedrohungen
sind schnell, komplex und miteinander verknüpft; unsere
Reaktion muss proaktiver, stärker integriert und auf
europäischer Ebene besser koordiniert werden. Indem wir
die Energie unserer Institutionen, Unternehmen und
Bürgerinnen und Bürger nutzen, können wir Resilienz
aufbauen und dafür sorgen, dass Europa gestärkt aus
Krisen hervorgeht.“
Zu den wichtigsten Zielen und Maßnahmen der Strategie
gehören:
Schutz der grundlegenden gesellschaftlichen Funktionen
Europas:
Entwicklung von Mindestvorsorgekriterien für grundlegende
Dienstleistungen wie Krankenhäuser, Schulen, Verkehr und
Telekommunikation.
Verbesserung der Bevorratung kritischer Ausrüstungen und
Materialien.
Verbesserung der Anpassung an den Klimawandel und der
Verfügbarkeit kritischer natürlicher Ressourcen wie
Wasser.
Förderung der Vorsorge für die Bevölkerung:
Die Öffentlichkeit dazu anzuhalten, praktische Maßnahmen
zu ergreifen, wie z. B. die Aufrechterhaltung der
lebensnotwendigen Versorgung für mindestens 72 Stunden in
Notfällen.
Aufnahme von Vorsorgeunterricht in die Lehrpläne der
Schulen und Einführung eines EU-Vorsorgetags.
Verbesserung der Koordinierung der Krisenreaktion:
Einrichtung eines EU-Krisenzentrums, um die Integration
der bestehenden Krisenstrukturen der EU zu verbessern.
Stärkung der zivil-militärischen Zusammenarbeit:
Durchführung regelmäßiger EU-weiter Vorsorgeübungen, bei
denen Streitkräfte, Katastrophenschutz, Polizei,
Sicherheit, Gesundheitspersonal und Feuerwehrleute
zusammengeführt werden.
Erleichterung von Investitionen zur angemessenen Nutzung.
Stärkung der vorausschauenden und antizipativen
Fähigkeiten:
Entwicklung einer umfassenden Risiko- und
Bedrohungsanalyse auf EU-Ebene, um Krisen wie
Naturkatastrophen oder hybride Bedrohungen vorzubeugen.
Ausbau der öffentlich-privaten Zusammenarbeit:
Einrichtung einer öffentlich-privaten
Vorbereitungs-Taskforce.
Ausarbeitung von Notfallprotokollen mit Unternehmen, um
die rasche Verfügbarkeit wesentlicher Materialien, Waren
und Dienstleistungen zu gewährleisten und kritische
Produktionslinien zu sichern.
Verbesserung der Zusammenarbeit mit externen Partnern:
Zusammenarbeit mit strategischen Partnern wie der NATO in
den Bereichen militärische Mobilität, Klima und
Sicherheit, neu entstehende Technologien,
Cybersicherheit, Weltraum und Verteidigungsindustrie.
Insgesamt will die EU durch einen proaktiven
Vorsorgeansatz einen widerstandsfähigeren und sichereren
Kontinent aufbauen, der besser für die Herausforderungen
des 21. Jahrhunderts gerüstet ist.
Hintergrund
Der Niinistö-Bericht über Vorsorge und Bereitschaft der
EU kam zu dem Schluss, dass die Stärkung der zivilen und
militärischen Vorsorge und Bereitschaft Europas, die
wachsenden sicherheitspolitischen Herausforderungen in
den Bereichen Gesundheit, Migration,
Technologiesicherheit, Klima, Verteidigung oder
Wirtschaft zu bewältigen, dringend erforderlich ist. In
dem Bericht wurde eine tiefgreifende Änderung der
Denkweise und ein Wandel in der Art und Weise gefordert,
wie wir die Vorsorge in der gesamten Europäischen Union
verstehen und priorisieren. Er erkannte ferner an, dass
die Vorsorge nicht nur eine nationale Verantwortung,
sondern auch ein gemeinsames europäisches Unterfangen
ist, das eine stärkere Rolle der Union bei der
Koordinierung und Unterstützung der Mitgliedstaaten in
diesem Bereich erfordert.
Der Schwerpunkt der Strategie liegt daher auf einem
integrierten gefahrenübergreifenden Ansatz, einem
ressortübergreifenden Ansatz, bei dem alle relevanten
Akteure auf allen Regierungsebenen (lokal, regional,
national und EU) zusammenkommen, und einem
gesamtgesellschaftlichen Ansatz, bei dem Bürgerinnen und
Bürger, lokale Gemeinschaften, die Zivilgesellschaft,
Unternehmen und Sozialpartner sowie Wissenschaft und
Wissenschaft zusammenkommen.
Darüber hinaus ist die Union in enger Zusammenarbeit mit
den Mitgliedstaaten in der Lage, künftige Krisen zu
bewältigen – und kann substanzielle und wirksame Lösungen
für die Bürgerinnen und Bürger und die Gesellschaft
bieten. Die Ereignisse und Risiken, die die Europäische
Union in den letzten Jahren erlebt hat, und die
entschlossene und effiziente Reaktion auf die
COVID-19-Pandemie haben gezeigt, wie die enge
Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und den
Mitgliedstaaten bessere Ergebnisse für die Menschen und
die Gesellschaft ermöglicht.
Zur Zukunft der europäischen Verteidigung:
Weißbuch und ReARM-Europe
Neues
spezifisches Instrument: Sicherheitsmaßnahmen für Europa
(Security Action for Europe, SAFE)
Brüssel, 19. März 2025 - Die Europäische Kommission und
die Hohe Vertreterin der EU für Sicherheits- und
Außenpolitik Kaja Kallas haben ein Weißbuch zur
europäischen Verteidigung – Bereitschaft 2030 vorgelegt.
Dazu kommt der ehrgeizige Plan „ReARM Europe“, der den
EU-Mitgliedstaaten finanzielle Hebel bietet, um
Investitionen in Verteidigungsfähigkeiten zu
beschleunigen .
Mit „ReARM Europe“ werden die
gesamteuropäischen Verteidigungsfähigkeiten durch neue
finanzielle Mittel stärkt; das Weißbuch legt einen neuen
Ansatz für die Verteidigung fest und ermittelt den
Investitionsbedarf.
Ära der Friedensdividende ist vorüber
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte:
„Die Ära der Friedensdividende ist lange vorbei. Die
Sicherheitsarchitektur, auf die wir uns verlassen haben,
ist nicht mehr selbstverständlich. Europa ist bereit,
seine Anstrengungen zu intensivieren. Wir müssen in die
Verteidigung investieren, unsere Fähigkeiten stärken und
einen proaktiven Sicherheitsansatz verfolgen.“
Der für Verteidigung und Weltraum zuständige Kommissar
Andrius Kubilius sagte: „Spätestens jetzt ist klar, dass
eine starke europäische Verteidigungsindustrie die
Grundvoraussetzung für die Sicherheit Europas ist. Wir
bauen Produktionskapazitäten aus, investieren beständig
in Innovation und verbessern die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit – so stellen wir nicht nur unsere
Einsatzbereitschaft sicher, sondern stärken auch unsere
industrielle Basis.“
Weißbuch
Wie die Kommissionspräsidentin in den politischen
Leitlinien dargelegt hat, haben die vergangenen Jahre den
chronischen Investitionsmangel und den Mangel an
effizienten Ausgaben für die militärischen Fähigkeiten
Europas offenbart. Das Weißbuch schafft den Rahmen für
den neuen Ansatz und ermittelt den Investitionsbedarf
Europas. Um die Herausforderungen effizient zu meistern,
formuliert das Weißbuch diverse Handlungsschwerpunkte:
Lücken bei den Fähigkeiten schließen, mit dem Fokus auf
den von den Mitgliedstaaten ermittelten kritischen
Fähigkeiten;
- Unterstützung der europäischen Verteidigungsindustrie,
unter anderem durch vereinfachte Vorschriften und
gestraffte Industrieprogramme;
- Unterstützung der Ukraine durch verstärkte militärische
Hilfe und eine vertiefte Integration der europäischen und
ukrainischen Verteidigungsindustrie;
- Ausbau des europäischen Binnenmarktes für Verteidigung,
unter anderem durch Vereinfachung der Vorschriften.
- Beschleunigung des Wandels der Verteidigung durch
Innovationen wie KI und Quantentechnologie;
- Verbesserte Bereitschaft Europas für
Worst-Case-Szenarien durch verbesserte militärische
Mobilität, Bevorratung und Stärkung der Außengrenzen,
insbesondere der Landgrenze zu Russland und Belarus;
- Stärkung der Partnerschaft mit gleichgesinnten Ländern
auf der ganzen Welt.
ReARM Europe
Wie von der Kommissionspräsidentin angekündigt legt der
Plan „ReARM Europe“ dar, welche finanziellen
Möglichkeiten den EU-Mitgliedstaaten unmittelbar zur
Verfügung stehen, um die Ausgaben für
Verteidigungsfähigkeiten rasch und deutlich zu steigern.
Mit dem Plan werden über 800 Milliarden Euro für die
folgenden Säulen bereitgestellt:
Öffentliche Mittel für die Verteidigung auf nationaler
Ebene mobilisieren
Die Kommission schlägt den Mitgliedstaaten vor, die
nationale Ausweichklausel des Stabilitäts- und
Wachstumspakts zu aktivieren. Diese bietet ihnen im
Rahmen der Haushaltsregeln der EU zusätzlichen
haushaltspolitischen Spielraum für die Erhöhung ihrer
Verteidigungsausgaben.
Um die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen zu wahren,
gelten folgende Beschränkungen:
Nur die Verteidigungsausgaben dürfen erhöht werden, wobei
die statistische Kategorie „Verteidigung“ der
Klassifikation der Staatsausgaben nach dem
Verwendungszweck (COFOG) gilt;
das Maximum liegt bei 1,5 Prozent des BIP in jedem Jahr,
in dem die nationale Ausweichklausel aktiviert ist;
der Zeitraum ist auf vier Jahre beschränkt.
Neues spezifisches Instrument:
Sicherheitsmaßnahmen für Europa (Security Action for
Europe, SAFE)
Die Kommission wird unter Anwendung ihres bewährten
einheitlichen Finanzierungskonzepts bis zu 150 Milliarden
Euro auf den Kapitalmärkten mobilisieren und so die
EU-Mitgliedstaaten dabei unterstützen, die Investitionen
in die Verteidigungsfähigkeiten Europas rasch und
umfassend zu erhöhen. Diese Mittel werden interessierten
Mitgliedstaaten auf Anfrage und basierend auf nationalen
Plänen ausgezahlt.
Die Auszahlungen erfolgen in Form von Darlehen mit langen
Laufzeiten und wettbewerbsfähigen Preisen, die attraktive
Strukturen aufweisen und von den begünstigten
Mitgliedstaaten zurückzuzahlen sind. Die Darlehen werden
durch den Handlungsspielraum im EU-Haushalt abgesichert.
SAFE wird die Mitgliedstaaten dazu
anhalten, Ausgaben zielgerichteter, gemeinsam und in
Europa zu tätigen und so für Interoperabilität,
Planbarkeit und Kostensenkungen im Sinne einer starken
industriellen Basis der europäischen Verteidigung sorgen.
Spar- und Investitionsunion schneller umsetzen, privates
Kapital mobilisieren
Im Rahmen von „ReARM“ wird auch darauf gezählt, dass die
Europäische Investitionsbank-Gruppe den Umfang ihrer
Kreditvergabe auf Verteidigungs- und Sicherheitsprojekte
ausweitet und dabei ihre Finanzierungskapazität sichert.
So werden einerseits umfassende Finanzmittel mobilisiert
und zudem ein positives Signal an die Märkte gesendet.
Öffentliche Investitionen allein werden letzten Endes
nicht ausreichen, um den Investitionsbedarf der
Verteidigungsindustrie zu decken. Zu diesem Zweck hat die
Kommission heute auch die Strategie für die Spar- und
Investitionsunion angenommen. Sie wird es interessierten
Menschen in Europa erleichtern, private Ersparnisse in
kritischen Wirtschaftszweigen wie der Verteidigung
anzulegen
Zahl der Verkehrstoten in der EU geht leicht
zurück
Brüssel, 18. März 2025 - Die
Europäische Kommission hat vorläufige Zahlen zu den
Verkehrstoten im Jahr 2024 veröffentlich. Demnach wurden
im vergangenen Jahr in der EU rund 19.800 Menschen bei
Verkehrsunfällen getötet. Das ist im Vergleich zu 2023
ein leichter Rückgang um 3 Prozent. In Deutschland ist
die Zahl der Verkehrstoten um 2 Prozent zurückgegangen.
Die Verringerung der Zahl der Verkehrstoten sei zwar ein
Schritt in die richtige Richtung, reiche aber nicht aus,
so EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas: „Wir
müssen unsere Bemühungen zur Verbesserung der
Verkehrssicherheit verstärken, insbesondere für
gefährdete Verkehrsteilnehmer und in risikoreichen
Bereichen wie Landstraßen. Jeder Todesfall ist einer zu
viel. Unser Ziel bleibt: Null Verkehrstote."
Fortschritte bei der Verkehrssicherheit in der EU nach
wie vor uneinheitlich
In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der
Verkehrstoten in Griechenland, Spanien, Frankreich und
Italien nur geringfügig zurückgegangen. In Irland und
Estland ist sie gestiegen. Im Gegensatz dazu verzeichnen
Bulgarien, Dänemark, Litauen, Polen und Slowenien große
Fortschritte auf dem Weg zum Ziel einer 50-prozentigen
Reduzierung.
Schweden und Dänemark sind mit einer niedrigen Zahl von
20 bzw. 24 Todesfällen pro eine Million Einwohner nach
wie vor die sichersten Länder in Bezug auf die
Verkehrssicherheit. Rumänien (77 Fälle/Mio. EW) und
Bulgarien (74 Fälle/Mio. EW) gehören weiter zu den
Ländern mit den höchsten Todesraten, haben aber mit einem
Rückgang von über 20 Prozent seit 2019 erhebliche
Fortschritte bei der Reduzierung der Verkehrstoten
erzielt.
Der EU-Durchschnitt liegt bei 44 Verkehrstoten pro eine
Million Einwohner, in Deutschland bei 33 Verkehrstoten
pro eine Million Einwohner.
Die meisten Verkehrstoten auf Landstraßen
Landstraßen stellen nach wie vor das größte Risiko dar:
52 Prozent der Todesfälle geschehen auf diesen Straßen.
Die Mehrheit der Verkehrstoten (77 Prozent) sind Männer,
ältere Erwachsene (65+) und junge Menschen (18-24) sind
besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer.
Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer in Städten
gefährdet
Was die Art der Verkehrsteilnehmer betrifft, so machen
Insassen von Personenkraftwagen den größten Anteil der
Todesopfer aus, gefolgt von Motorradfahrern (20 Prozent),
Fußgängern (18 Prozent) und Radfahrern (10 Prozent).
Gefährdete Verkehrsteilnehmer, darunter Fußgänger,
Radfahrer und Motorradfahrer, machen fast 70 Prozent der
städtischen Todesopfer aus. Das unterstreicht den
dringenden Bedarf an verbesserten Sicherheitsmaßnahmen zu
ihrem Schutz.
Hintergrund
Im Jahr 2018 setzte sich die EU das Ziel, die Zahl der
Verkehrstoten – und erstmals auch der Schwerverletzten –
bis 2030 um 50 Prozent zu senken. Dies wurde im
Strategischen Aktionsplan für die
Straßenverkehrssicherheit der Kommission und im EU-Rahmen
für die Straßenverkehrssicherheitspolitik 2021–2030
festgelegt, in denen auch Pläne zur
Straßenverkehrssicherheit dargelegt wurden, mit denen bis
2050 die Zahl der Verkehrstoten auf null gesenkt werden
soll („Vision Zero“).
Im März 2023 legte die Kommission ein Paket von
Vorschlägen zur Verkehrssicherheit vor, das aktualisierte
Anforderungen für Führerscheine und eine bessere
grenzüberschreitende Durchsetzung der
Straßenverkehrsregeln umfasst. Um diese Bemühungen weiter
zu unterstützen, wird die Kommission in Kürze neue
Vorschläge zur Überarbeitung ihrer Rechtsvorschriften zur
Verkehrssicherheit annehmen, mit denen die Zahl
unsicherer Fahrzeuge auf den Straßen der EU und die damit
verbundenen Unfälle verringert werden sollen.
Die Straßenverkehrssicherheit ist auch ein Kernelement
der mobilitätspolitischen Initiativen der EU, darunter
die Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität,
die neue TEN-V-Verordnung und der Rahmen für die
Mobilität in der Stadt.
Zusammen mit den heutigen Statistiken veröffentlichte die
Europäische Beobachtungsstelle für
Straßenverkehrssicherheit auch einen neuen jährlichen
statistischen Bericht mit Daten bis 2023 und
ausführlichen thematischen Berichten über die
Straßenverkehrssicherheit in Bezug auf Kinder,
Berufskraftfahrer und die Verkehrssicherheitskultur.
Strategische Partnerschaft EU-Südafrika: neue
Abkommen und Investitionen
Brüssel, 14. März 2025 - Auf dem
Gipfeltreffen EU-Südafrika in Kapstadt haben beide Seiten
vereinbart, Gespräche über eine neue Generation von
Handelsabkommen einzuleiten – eine Partnerschaft für
sauberen Handel und Investitionen. Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen beschrieb Südafrika als regionales
Schwergewicht und starke Stimme des globalen Südens.
„Sowohl die EU als auch Südafrika sind lebendige
Demokratien. Wir haben uns beide für die Einheit in der
Vielfalt entschieden. Und wir streben beide danach, eine
sichere und wohlhabende Zukunft für die Menschen in
unseren Ländern zu schaffen. Wir stehen für eine
regelbasierte internationale Ordnung ein. Und wir stehen
für Rechtsstaatlichkeit und nicht für die Herrschaft der
Gewalt ein.“
Die gemeinsame Erklärung von Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen, Ratspräsident António Costa und dem
Präsidenten der Republik Südafrika, Cyril Ramaphosa zum
Abschluss des 8. Gipfeltreffens ist hier verlinkt.
Verschiedene Schwerpunkte vereinbart
Südafrika ist das erste Land, das ein solches Abkommen
mit der EU unterzeichnen wird. Der Schwerpunkt wird dabei
auf Investitionen, der Energiewende, Kompetenzen und
Technologien sowie auf der Entwicklung strategischer
Branchen entlang der gesamten Lieferkette liegen, wodurch
hochwertige Arbeitsplätze in Afrika geschaffen werden.
Die Führungsspitzen einigten sich außerdem darauf, ihre
Zusammenarbeit auf kritische Rohstoffe auszuweiten.
Investitionspaket in Milliardenhöhe
Kommissionspräsidentin Ursulav on der Leyen kündigte ein
Global-Gateway-Investitionspaket in Höhe von 4,7
Milliarden Euro an. Der größte Teil des Pakets – 4,4
Milliarden Euro – wird in Projekte zur Förderung einer
sauberen und gerechten Energiewende in Südafrika fließen.
Erneuerbare Energien, Konnektivität und pharmazeutische
Industrie
Das ist eine wichtige Zusage im Zusammenhang mit der
Kampagne zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Afrika,
die von Präsidentin von der Leyen und Präsident Ramaphosa
am Rande des G20-Gipfels in Rio im vergangenen November
gestartet wurde. Das Global-Gateway-Paket zielt außerdem
auf die Förderung der physischen und digitalen
Konnektivitäts-Infrastruktur und der pharmazeutischen
Industrie vor Ort ab.
US-Zölle auf Stahl und Aluminium: EU-Kommission
reagiert mit Gegenmaßnahmen
Brüssel, 12. März 2025 - Seit heute
Morgen erheben die Vereinigten Staaten einen Zollsatz von
25 Prozent auf Einfuhren von Stahl und Aluminium. Die
EU-Kommission hat auf die Einführung dieser
ungerechtfertigten US-Zölle auf EU-Einfuhren mit
verhältnismäßigen Gegenmaßnahmen reagiert.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte: „Die
Europäische Union muss handeln, um die Verbraucherinnen
und Verbraucher sowie die Unternehmen zu schützen. Die
Gegenmaßnahmen, die wir heute ergreifen, sind
weitreichend, aber verhältnismäßig. Da die Vereinigten
Staaten Zölle im Wert von 28 Milliarden US-Dollar
anwenden, reagieren wir mit Gegenmaßnahmen im Wert von 26
Milliarden Euro. Dies entspricht dem wirtschaftlichen
Umfang der Zölle aus den Vereinigten Staaten.“
EU zum konstruktiven Dialog bereit
Die Kommissionspräsidentin kündigte an, dass die
Maßnahmen in zwei Etappen eingeführt werden, „beginnend
am 1. April und vollständig ab dem 13. April. In der
Zwischenzeit werden wir stets offen für Verhandlungen
bleiben. Wir sind fest davon überzeugt, dass es in einer
Welt voller geoökonomischer und politischer
Unsicherheiten nicht in unserem gemeinsamen Interesse
liegt, unsere Volkswirtschaften mit solchen Zöllen zu
belasten. Wir sind bereit, einen konstruktiven Dialog zu
führen. Ich habe Handelskommissar Maroš Šefčovič damit
beauftragt, die Gespräche wiederaufzunehmen, um bessere
Lösungen mit den Vereinigten Staaten auszuloten.“
Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA
Die Handelsströme zwischen der Europäischen Union und den
Vereinigten Staaten sind die umfangreichsten der Welt,
sie haben Millionen von Menschen Wohlstand und Sicherheit
gebracht und auf beiden Seiten des Atlantiks Millionen
hochwertige Arbeitsplätze geschafften.
Von der Leyen sagte zur Zoll-Entscheidung von
US-Präsident Trump: „Wir bedauern diese Maßnahme
zutiefst. Zölle sind Steuern. Sie sind schlecht für
Unternehmen und noch schlechter für die Verbraucherinnen
und Verbraucher. Sie blockieren Lieferketten. Sie bringen
Unsicherheit für die Wirtschaft. Arbeitsplätze stehen auf
dem Spiel. Die Preise werden steigen. Das ist für
niemanden gut, und zwar auf beiden Seiten, weder in der
Europäischen Union noch in den Vereinigten Staaten.“
Zweistufiger Ansatz der Gegenmaßnahmen
Die Reaktion der Kommission ist sorgfältig abgewogen und
basiert auf einem zweistufigen Ansatz:
Zunächst wird die Kommission die Aussetzung der
bestehenden Gegenmaßnahmen gegen die USA aus den Jahren
2018 und 2020 am 1. April auslaufen lassen. Diese
Gegenmaßnahmen zielen auf eine Reihe von US-Produkten ab,
die auf den wirtschaftlichen Schaden reagieren, der den
Stahl- und Aluminiumausfuhren der EU in Höhe von 8
Milliarden Euro zugefügt wurde.
Zweitens legt die Kommission als Reaktion auf die neuen
US-Zölle, die EU-Ausfuhren im Wert von mehr als 18
Milliarden Euro betreffen, ein Paket neuer Gegenmaßnahmen
für US-Ausfuhren vor. Diese werden nach einer
Konsultation der Mitgliedstaaten und der
Interessengruppen bis Mitte April in Kraft treten.
Insgesamt könnten die EU-Gegenmaßnahmen somit für
US-Warenausfuhren im Wert von bis zu 26 Milliarden Euro
gelten, was dem wirtschaftlichen Umfang der US-Zölle
entspricht. In der Zwischenzeit ist die EU weiterhin
bereit, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um eine
Verhandlungslösung zu finden. Sollte eine solche Lösung
gefunden werden, können die vorgenannten Maßnahmen
jederzeit wieder rückgängig gemacht werden.
Nächste Schritte
Der Beschluss der Kommission, die Gegenmaßnahmen der
Jahre 2018 und 2020 gegen die USA wiederherzustellen,
tritt am 1. April in Kraft.
Das von der Kommission als Reaktion auf die neuen
US-Zölle eingeleitete Verfahren wird im Rahmen der
EU-Durchsetzungsverordnung fortgesetzt, wobei die
US-Maßnahme effektiv als Schutzmaßnahme betrachtet wird.
Der erste Schritt in diesem Prozess ist eine zweiwöchige
Konsultation der Interessengruppen, die bis zum 26. März
läuft.
Auf der Grundlage der gesammelten Beiträge wird die
Kommission ihren Vorschlag für die Annahme von
Gegenmaßnahmen fertig stellen und die Mitgliedstaaten im
Rahmen des sogenannten Komitologieverfahrens
konsultieren.
Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, will die
Kommission den Rechtsakt zur Einführung der
Gegenmaßnahmen bis Mitte April in Kraft setzen.
- ReArm Europe: Von der Leyen
skizziert vor Europäischem Rat Plan zur Aufrüstung
Europas - Mobilisierung von fast 800 Milliarden Euro
- Strategischer Dialog zur Zukunft des Stahlsektors
gestartet
Mobilisierung von fast 800
Milliarden Euro
Brüssel, 4. März 2025 - EU-Kommissionspräsidentin Ursula
von der Leyen hat den EU-Staats- und Regierungschefs vor
der außerordentlichen Sitzung des Europäischen Rates am
Donnerstag einen Vorschlag zur Aufrüstung Europas, den
„ReArm Europe“-Plan, skizziert. „Wir leben in der
bedeutsamsten und gefährlichsten Zeit. Wie ernsthaft die
Bedrohungen sind, denen wir gegenüberstehen, muss ich
nicht erst erörtern. Oder wie verheerend die Folgen
wären, die wir ertragen müssten, wenn diese Bedrohungen
Wirklichkeit würden“, erklärte sie.
„Denn es stellt sich nicht mehr die Frage, ob die
Sicherheit Europas tatsächlich bedroht ist, oder ob
Europa mehr Verantwortung für seine eigene Sicherheit
übernehmen sollte. In Wahrheit kennen wir die Antworten
auf diese Fragen schon lange. Die eigentlichen Fragen,
die wir uns stellen müssen, sind, ob Europa bereit ist,
so entschlossen zu handeln, wie es die Situation
erfordert, und ob Europa bereit und in der Lage ist, so
rasch und so ambitioniert zu handeln, wie erforderlich
ist.“
Sie sagte weiter: „Bei verschiedenen Treffen in den
letzten Wochen – zuletzt vor zwei Tagen in London – war
die Antwort der europäischen Hauptstädte so unüberhörbar
wie eindeutig. Wir befinden uns in einer Ära der
Aufrüstung. Europa ist bereit, seine
Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen. Sowohl um auf
die kurzfristige Dringlichkeit zu handeln zu reagieren
und die Ukraine zu unterstützen, als auch um der
langfristigen Notwendigkeit gerecht zu werden, viel mehr
Verantwortung für unsere eigene europäische Sicherheit zu
übernehmen.“
Schreiben an die Staats- und Regierungschefs
„Aus diesem Grund habe ich mich heute im Vorfeld der
Tagung des Europäischen Rates am Donnerstag schriftlich
an die Staats- und Regierungschefs gewandt“, erklärte die
Präsidentin. „Deswegen sind wir heute hier. In diesem
Schreiben an die Staats- und Regierungschefs habe ich den
„ReArm Europe“-Plan skizziert.
Die Vorschläge konzentrieren sich darauf, wie alle uns
zur Verfügung stehenden finanziellen Möglichkeiten
genutzt werden können, um die Mitgliedstaaten dabei zu
unterstützen, die Ausgaben für Verteidigungsfähigkeiten
schnell und beträchtlich zu erhöhen. – Jetzt, aber auch
über einen längeren Zeitraum in diesem Jahrzehnt. Dieser
Plan umfasst fünf Teile.“
„ReArm Europe“-Plan: Fünf Teile
Präsidentin von der Leyen führte aus: „Der erste Teil des
„ReArm Europe“-Plans besteht darin, öffentliche Mittel
für die Verteidigung auf nationaler Ebene zu verwenden.
Die Mitgliedstaaten sind bereit, mehr in ihre eigene
Sicherheit zu investieren, wenn sie über den
haushaltspolitischen Spielraum verfügen. Wir müssen ihnen
diese Möglichkeit einräumen. Deshalb werden wir in Kürze
vorschlagen, die nationale Ausweichklausel des
Stabilitäts- und Wachstumspakts zu aktivieren.
Dadurch können die Mitgliedstaaten ihre
Verteidigungsausgaben erheblich erhöhen, ohne dabei das
Verfahren bei einem übermäßigen Defizit einzuleiten. Zum
Beispiel: Würden die Mitgliedstaaten ihre
Verteidigungsausgaben im Durchschnitt um 1,5 Prozent des
BIP erhöhen, könnte dies über einen Zeitraum von vier
Jahren einen haushaltspolitischen Spielraum von knapp 650
Milliarden Euro schaffen.
Der zweite Teil besteht aus einem neuen Instrument, mit
dem den Mitgliedstaaten Darlehen in Höhe von 150
Milliarden Euro für Investitionen im Verteidigungsbereich
bereitgestellt werden sollen. Es geht im Grunde darum,
besser zu investieren – und vor allem gemeinsam zu
investieren. Wir sprechen hier von europaweiten
Kompetenzbereichen. Beispielsweise Luft- und
Raketenabwehr, Artilleriesysteme, Flugkörper und
Munitionsdrohnen sowie Drohnenabwehrsysteme, aber auch
Cyberabwehr und militärische Mobilität.
Dieses Instrument wird den
Mitgliedstaaten dabei helfen, die Nachfrage zu bündeln
und gemeinsam Käufe zu tätigen. Natürlich können die
Mitgliedstaaten mit dieser Ausrüstung ihre Unterstützung
für die Ukraine massiv verstärken, was hieße, dass der
Ukraine umgehend militärische Ausrüstung bereitgestellt
werden könnte. Dieser Ansatz der gemeinsamen Beschaffung
wird auch die Kosten senken, die Fragmentierung
verringern, die Interoperabilität erhöhen und unsere
industrielle Basis im Verteidigungsbereich stärken. Und,
wie ich vorhin bereits erwähnt hatte, kann die Ukraine
davon profitieren. Die Zeit für Europa ist gekommen, wir
müssen Worten Taten folgen lassen.
Der dritte Teil betrifft die Nutzung der Stärke des
EU-Haushalts. Diesbezüglich können wir kurzfristig viel
tun, um mehr Mittel für Investitionen im
Verteidigungsbereich bereitzustellen. An dieser Stelle
möchte ich verkünden, dass wir den Mitgliedstaaten
zusätzliche Möglichkeiten und Anreize vorschlagen werden,
damit sie entscheiden können, ob sie die
kohäsionspolitischen Programme nutzen wollen, um die
Verteidigungsausgaben zu erhöhen.
Die letzten beiden Aktionsbereiche des Plans zielen
darauf ab, durch das Vorantreiben der Spar- und
Investitionsunion und mithilfe der Europäischen
Investitionsbank privates Kapital zu mobilisieren.“
Mobilisierung von fast 800 Milliarden Euro
Die Kommissionspräsidentin sagte: „Abschließend möchte
ich nochmals betonen, dass Europa bereit ist,
Verantwortung wahrzunehmen. Mit „ReArm Europe“ könnten
fast 800 Milliarden Euro für ein sicheres und resilientes
Europa mobilisiert werden. Wir werden weiterhin eng mit
unseren Partnern in der NATO zusammenarbeiten. Die Zeit
für Europa ist gekommen. Wir sind bereit, unsere
Anstrengungen zu verstärken.“
Strategischer Dialog zur Zukunft des Stahlsektors
gestartet
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat beim
ersten Treffen im Rahmen des strategischen Dialogs über
die Zukunft des europäischen Stahlsektors Vertreterinnen
und Vertreter der Branche, der Sozialpartner und andere
Interessensvertreter getroffen.
Der Dialog stellt die kritischen Herausforderungen, mit
denen der Sektor konfrontiert ist, und seine Rolle als
wichtiger Motor der europäischen Wirtschaft in den
Mittelpunkt. Präsidentin von der Leyen erklärte: „Unsere
Europäische Union wurde auf einer Gemeinschaft aus Kohle
und Stahl aufgebaut. Stahl ist überall, von der Windkraft
bis zur Verteidigung. Aber die europäischen
Stahlhersteller stehen an einem Scheideweg und sind mit
den Herausforderungen der notwendigen Dekarbonisierung
und des teilweise unlauteren globalen Wettbewerbs
konfrontiert.
Der heutige Dialog soll zu einem maßgeschneiderten Plan
führen, um diesem Sektor zu helfen, zu dekarbonisieren
und weltweit erfolgreich zu sein. Wir bündeln unsere
Kräfte, um einen starken Business Case für Stahl made in
Europe zu schaffen.“
Stahlwerke sind das Herz vieler regionaler
Volkswirtschaften. Sie unterstützen mehr als 2,5
Millionen Arbeitsplätze in der EU. Die Stahlindustrie
steht jedoch unter großem Druck. Die Produktionskosten
sind aufgrund hoher Energiepreise gestiegen, während die
Produktpreise aufgrund zunehmender globaler
Überkapazitäten und sinkender Nachfrage gesunken sind.
Folglich konnte der Sektor nicht in sauberen Stahl
investieren, der für die Dekarbonisierung dieser
Industrie benötigt wird.
Aktionsplan am 19. März
Präsidentin von der Leyen hat Exekutiv-Vizepräsidentin
Séjourné beauftragt, im Nachgang zum strategischen Dialog
am 19. März einen Aktionsplan vorzulegen. Dieser soll
sektorspezifische Maßnahmen sowie langfristige Schritte
umfassen, die die im Juni 2026 auslaufenden
handelspolitischen Schutzmaßnahmen ersetzen sollen.
Ukraine soll stählernes
"Stachelschwein" werden
Präsidentin
von der Leyen bekräftigt in London Unterstützung für die
Ukraine und kündigt Plan zur Aufrüstung Europas an
London/Brüssel, 3. März 2025 - Nach dem Treffen der
Staats- und Regierungschefs zur Ukraine in London hat
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die
umfassende europäische Unterstützung für die Ukraine
bekräftigt. Sie kündigte für die außerordentliche Sitzung
des Europäischen Rates am Donnerstag dieser Woche zudem
einen umfassenden Plan zur Aufrüstung Europas an.
Präsidentin von der Leyen erklärte nach dem Treffen: „Wir
haben alles rund um das Thema ‚Frieden durch Stärke‘
erörtert. Und natürlich sind Sicherheitsgarantien für die
Ukraine von größter Wichtigkeit. Und wir brauchen
umfassende Sicherheitsgarantien. Dazu gehört, dass wir
die Ukraine in eine Position der Stärke versetzen müssen,
dass sie die Mittel hat, standzuhalten und sich zu
schützen – vom wirtschaftlichen Überleben bis hin zur
militärischen Resilienz.
Im Grunde geht es darum, die Ukraine in ein stählernes
Stachelschwein zu verwandeln und damit für potenzielle
Eindringlinge unverdaulich zu machen. Daher liegt der
Fokus nicht nur auf der militärischen Unterstützung,
sondern beispielsweise auch auf der Sicherung des
Energiesystems und darauf, dafür zu sorgen, dass es nach
und nach ein starkes und resilientes Land wird.
Das zweite Element, das ich vorgebracht gebracht habe,
ist, dass wir Europa dringend aufrüsten müssen. Und daher
werde ich den Staats- und Regierungschefs am 6. März auf
unserem Europäischen Rat einen umfassenden Plan zur
Aufrüstung Europas vorlegen.“
Weniger Verwaltungsaufwand: Kommission will
Regeln für Nachhaltigkeit und EU-Investitionen
vereinfachen
Brüssel, 27.
Februar 2025 - Die EU-Kommission hat ein Paket zur
Vereinfachung von EU-Vorschriften und einem besseren
Zugang zu Finanzinstrumenten vorgelegt. Nach Schätzungen
der Kommission lassen sich damit jährliche
Verwaltungskosten in Höhe von rund 6,3 Milliarden Euro
einsparen und zusätzliche öffentliche und private
Investitionskapazitäten in Höhe von 50 Milliarden Euro
mobilisieren.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte:
„Vereinfachung versprochen, Vereinfachung geliefert! Wir
legen unseren ersten Vorschlag für eine weitreichende
Vereinfachung vor. Die EU-Unternehmen werden von
gestrafften Regeln für die Berichterstattung über ein
nachhaltiges Finanzwesen, die Sorgfaltspflicht im Bereich
der Nachhaltigkeit und die Taxonomie profitieren. Dies
wird unseren Unternehmen das Leben erleichtern und
gleichzeitig sicherstellen, dass wir auf dem Weg zu
unseren Dekarbonisierungszielen bleiben. Weitere
Vereinfachungen sind auf dem Weg.“
Die EU-Kommission hat sich das klare Ziel gesetzt, den
Verwaltungsaufwand bis zum Ende dieser Amtszeit um
mindestens 25 Prozent und für KMU um mindestens 35
Prozent zu verringern.
Die heutigen Vorschläge werden die Komplexität der
EU-Anforderungen für alle Unternehmen, insbesondere für
KMU und kleine Unternehmen mit mittlerer Kapitalisierung,
verringern. Der EU-Rechtsrahmen soll sich auf die größten
Unternehmen konzentrieren, die wahrscheinlich größere
Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt haben werden,
und gleichzeitig den Unternehmen den Zugang zu
nachhaltigen Finanzmitteln für ihren sauberen Übergang
ermöglichen.
Nachhaltigkeitsberichterstattung zugänglicher und
effizienter machen
Die wichtigsten Änderungen im Bereich der
Nachhaltigkeitsberichterstattung (Richtlinie über die
Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen – CSRD
und EU-Taxonomie) werden u.a. Folgendes bewirken:
rund 80 Prozent der Unternehmen werden aus dem
Anwendungsbereich der CSRD herausgenommen, so dass sich
die Nachhaltigkeitsberichterstattungspflichten auf die
größten Unternehmen konzentrieren, die mit großer
Wahrscheinlichkeit die größten Auswirkungen auf Mensch
und Umwelt haben;
sicherstellen, dass die Anforderungen an die
Nachhaltigkeitsberichterstattung für große Unternehmen
kleinere Unternehmen in ihren Wertschöpfungsketten nicht
belasten;
Verschiebung der Berichtspflichten für Unternehmen, die
derzeit in den Anwendungsbereich der CSRD fallen und ab
2026 oder 2027 meldepflichtig sind, um zwei Jahre (bis
2028).
Verringerung des Aufwands für die
Berichterstattungspflichten im Rahmen der EU-Taxonomie
und Beschränkung auf die größten Unternehmen
(entsprechend dem Anwendungsbereich der CSDDD) bei
gleichzeitiger Beibehaltung der Möglichkeit, freiwillig
für die anderen großen Unternehmen im künftigen
Anwendungsbereich der CSRD Bericht zu erstatten. Dies
dürfte zu erheblichen Kosteneinsparungen für kleinere
Unternehmen führen und es Unternehmen, die Zugang zu
nachhaltigen Finanzierungen wünschen, ermöglichen, diese
Berichterstattung fortzusetzen.
Einführung der Möglichkeit der Berichterstattung über
Tätigkeiten, die teilweise mit der EU-Taxonomie in
Einklang stehen, um einen schrittweisen ökologischen
Wandel der Tätigkeiten im Laufe der Zeit zu fördern, im
Einklang mit dem Ziel, die Finanzierung des Übergangs
auszuweiten, um Unternehmen auf ihrem Weg zur
Nachhaltigkeit zu unterstützen.
Einführung einer finanziellen Wesentlichkeitsschwelle für
die Taxonomie-Berichterstattung und Verringerung der
Berichtsvorlagen um rund 70 Prozent.
Vereinfachung der Sorgfaltspflicht zur Unterstützung
verantwortungsvoller Geschäftspraktiken
Die wichtigsten Änderungen im Bereich der
Sorgfaltspflicht im Bereich der Nachhaltigkeit
(Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen –
CSDDD) im Hinblick auf Nachhaltigkeit werden sein:
Vereinfachung der Anforderungen an die Sorgfaltspflicht
im Bereich der Nachhaltigkeit, damit Unternehmen, die in
den Anwendungsbereich fallen, unnötige Komplexität und
Kosten vermeiden, z. B. durch die Konzentration
systematischer Sorgfaltspflichten auf direkte
Geschäftspartner und durch die Verringerung der
Häufigkeit regelmäßiger Bewertungen und der Überwachung
ihrer Partner von jährlich auf fünf Jahre,
erforderlichenfalls mit Ad-hoc-Bewertungen.
Verringerung von Belastungen für KMU und kleine
Unternehmen mit mittlerer Kapitalisierung durch
Begrenzung der Menge an Informationen, die von großen
Unternehmen im Rahmen der Abbildung der
Wertschöpfungskette angefordert werden können;
weitere Harmonisierung der Sorgfaltspflichten, um EU-weit
gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten;
Abschaffung der zivilrechtlichen Haftungsbedingungen der
EU unter Wahrung des Rechts der Opfer auf vollständige
Entschädigung für Schäden, die durch Nichteinhaltung
verursacht wurden, und Schutz der Unternehmen vor
Überkompensation im Rahmen der zivilrechtlichen
Haftungsregelungen der Mitgliedstaaten; und
mehr Zeit für die Unternehmen, um sich auf die Einhaltung
der neuen Anforderungen vorzubereiten, indem die
Anwendung der Sorgfaltspflichten im Bereich der
Nachhaltigkeit für die größten Unternehmen um ein Jahr
(auf den 26. Juli 2028) verschoben wird und gleichzeitig
die Annahme der Leitlinien um ein Jahr (auf den Juli
2026) vorgezogen wird.
Vereinfachung des CO2-Grenzausgleichssystem
(Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) für einen
faireren Handel
Die wichtigsten Änderungen am CBAM sind:
Kleine Importeure, vor allem KMU und Privatpersonen,
werden von den CBAM-Verpflichtungen ausgenommen.
Vereinfachung der Vorschriften für Unternehmen, die
weiterhin in den Anwendungsbereich von CBAM fallen
Langfristig soll CBAM durch eine Stärkung der
Vorschriften zur Vermeidung von Umgehung und Missbrauch
wirksamer werden.
Diese Vereinfachung geht einer künftigen Ausweitung von
CBAM auf andere EHS-Sektoren und nachgelagerte Güter
voraus, gefolgt von einem neuen Legislativvorschlag zur
Ausweitung des Anwendungsbereichs von CBAM Anfang 2026.
Erschließung von Investitionsmöglichkeiten
Die Kommission schlägt außerdem eine Reihe von Änderungen
vor, um die Nutzung verschiedener Investitionsprogramme
zu vereinfachen und zu optimieren, darunter InvescstEU,
EFSI und ältere Finanzinstrumente.
Nächste Schritte
Die Legislativvorschläge werden nun dem Europäischen
Parlament und dem Rat zur Prüfung und Annahme vorgelegt.
Die Änderungen an der CSRD, CSDDD und CBAM werden in
Kraft treten, sobald die Mitgesetzgeber eine Einigung
über die Vorschläge erzielt haben und nach der
Veröffentlichung im Amtsblatt der EU.
Im Einklang mit der am 11. Januar 2024 veröffentlichten
Mitteilung über die Vereinfachung und Umsetzung fordert
die Kommission die Mitgesetzgeber auf, dieses Gesamtpaket
vorrangig zu behandeln, insbesondere den Vorschlag zur
Verschiebung bestimmter Offenlegungspflichten im Rahmen
der CSRD und die Umsetzungsfrist im Rahmen der CSDDD, da
sie darauf abzielen, die von den Interessengruppen
genannten Hauptanliegen zu berücksichtigen.
Der Entwurf eines delegierten Rechtsakts zur Änderung der
derzeitigen delegierten Rechtsakte im Rahmen der
Taxonomieverordnung wird nach Rückmeldungen der
Öffentlichkeit angenommen und am Ende des
Prüfungszeitraums durch das Europäische Parlament und den
Rat in Kraft treten.
Aktionsplan für erschwingliche Energie:
Kommission will Verbraucher und Unternehmen bis 2040 um
jährlich 260 Milliarden Euro entlasten
Als Schlüsselkomponente des Deals für eine saubere
Industrie (Clean Industrial Deal) hat die Europäische
Kommission heute auch einen Aktionsplan für
erschwingliche Energie vorgelegt, um strukturell hohe
Energiekosten zu senken. Mit den darin aufgeführten
Maßnahmen will sie nicht nur Haushalte mit hohen
Energiekosten entlasten, sondern auch die Industrie, die
mit hohen Produktionskosten zu kämpfen hat. Die
geschätzten Gesamteinsparungen belaufen sich auf 45
Milliarden Euro im Jahr 2025, die bis 2030 schrittweise
auf 130 Milliarden Euro und bis 2040 auf 260 Milliarden
Euro pro Jahr steigen werden.
Der Aktionsplan soll sowohl die Verbraucherinnen und
Verbraucher kurzfristig entlasten und den Weg für die
Vollendung der Energieunion ebnen. Im Mittelpunkt stehen
mehr erneuerbare Energie, Energieeinsparungen, eine
tiefere Marktintegration und besseren
Verbindungsleitungen. Er umfasst Maßnahmen, um die
strukturellen Herausforderungen anzugehen, die die
Energiekosten in der EU in die Höhe treiben, insbesondere
die Abhängigkeit Europas von importierten fossilen
Brennstoffen und die fehlende vollständige Integration
des Stromsystems.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte: „Wir
treiben die Energiepreise nach unten und die
Wettbewerbsfähigkeit nach oben. Wir haben die
Energiepreise in Europa bereits deutlich gesenkt, indem
wir die erneuerbaren Energien verdoppelt haben. Jetzt
gehen wir mit dem Aktionsplan für erschwingliche Energie
als Teil unseres Clean Industrial Deals einen Schritt
weiter. Damit werden wir berechenbarere Preise, stärkere
Verbindungen in ganz Europa und eine höhere
Energieaufnahme erreichen. Wir werden die verbleibenden
Hindernisse systematisch beseitigen, damit wir eine echte
Energieunion aufbauen können.“
Der für Energie und Wohnungswesen zuständige EU-Kommissar
Dan Jørgensen erklärte: „Die heutigen Herausforderungen
erfordern mutige und ehrgeizige Maßnahmen, um sowohl die
Energiepreise zu senken als auch unsere Sicherheit zu
gewährleisten. Die Antwort auf diese Herausforderungen
liegt in einer saubereren, billigeren, effizienteren und
vernetzten Energieunion. Deshalb werden wir beim
ökologischen Wandel nicht zurücktreten. Wir werden mit
Entschlossenheit und Dringlichkeit voranschreiten.“
Der Plan baut auf der jüngsten Reform der Gestaltung des
Strommarkts, dem REPowerEU-Plan, sektorspezifischen
Blaupausen für Wind-, Solar- und Netze sowie
überarbeiteten Energie- und Klimavorschriften im Rahmen
des Pakets „Fit für 55“ auf.
Mehr Investitionen, kürzere Genehmigungsfristen
Durch die Beschleunigung von Investitionen in saubere
Energie und Infrastruktur und die Schaffung von
Transparenz und Fairness auf den Gasmärkten kann Energie
erschwinglicher gemacht werden. Eine weitere Verkürzung
der Genehmigungszeiten für erneuerbare Energien und die
Energieinfrastruktur wird auch dazu beitragen, die
Stromgestehungskosten zu senken. Dank des
Energiebinnenmarkts der EU profitieren die Verbraucher
bereits von rund 34 Milliarden Euro pro Jahr. Eine
weitere Integration könnte diese Vorteile bereits bis
2030 auf 40-43 Milliarden Euro jährlich erhöhen.
Senkung der Energiekosten zur sofortigen
Entlastung der Verbraucher
Um Strom erschwinglicher zu machen, wird die Kommission
alle drei Komponenten der Energierechnungen angehen,
nämlich Netz- und Systemkosten, Steuern und Abgaben sowie
Versorgungskosten. Die Kommission wird den
Mitgliedstaaten empfehlen, die nationalen Stromsteuern zu
senken und es den Verbrauchern zu ermöglichen, unter
anderem leichter zu günstigeren Energieangeboten zu
wechseln.
Aufbauend auf den bestehenden EU-Stromvorschriften wird
die Kommission auch die Einführung langfristiger
Lieferverträge weiter unterstützen, die letztlich dazu
beitragen, die Verbindung zwischen Stromrechnungen für
Endkunden und hohen und volatilen Gaspreisen zu
durchbrechen. Um die Netzentgelte als Teil der
Energierechnung zu senken, wird sie eine Methode
vorschlagen, mit der sichergestellt wird, dass die
Netzentgelte die Kosten des Energiesystems widerspiegeln,
wodurch Anreize für die effizienteste Nutzung des Netzes
geschaffen werden.
Zudem will die Kommission mehr Anreize für
Energieeinsparungen setzen, und zwar durch Ausweitung des
Angebots an Finanzierungslösungen für energieeffiziente
Produkte und Zugang zu effizienteren Geräten mit längerer
Lebensdauer. Bis 2030 könnten die europäischen
Verbraucherinnen und Verbraucher bis zu 162 Milliarden
Euro pro Jahr sparen.
Mehr Kontrolle der Gasmärkte
Die Gaspreise in der EU sind zu hoch und beeinträchtigen
die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie. Um
einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten, wird die
Kommission ihre Kontrolle der EU-Gasmärkte mit Hilfe der
Agentur für die Zusammenarbeit der
Energieregulierungsbehörden (ACER), der Europäischen
Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) und der
nationalen Regulierungsbehörden verstärken.
Wir werden auch mit zuverlässigen LNG-Lieferanten
zusammenarbeiten, um zusätzliche kostenwettbewerbsfähige
Einfuhren zu ermitteln und die Kaufkraft der Union zu
nutzen, indem wir die Nachfrage von EU-Unternehmen
aggregieren.
Letztlich sind tiefer integrierte, gut funktionierende
und dekarbonisierte Energiemärkte der beste Schutz gegen
Preisschwankungen. Aus diesem Grund wird sich die
Kommission um die Vollendung der Energieunion mit mehr
Verbindungsleitungen, einem stärkeren Netz und einem
stärkeren grenzüberschreitenden Handel bemühen und eine
Reihe von Initiativen ergreifen, um unter anderem die
Elektrifizierung und die Dekarbonisierung des Wärme- und
Kältesektors zu fördern, privates Kapital zu mobilisieren
und das Energiesystem weiter zu digitalisieren.
Zukunft der europäischen
Stahlindustrie: EU-Kommission startet strategischen
Dialog
Brüssel, 25.
Februar 2025 - Die Europäische Kommission richtet einen
strategischen Dialog über die Zukunft der europäischen
Stahlindustrie ein. Stéphane Séjourné,
Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand und
Industriestrategie, wird einen Aktionsplan für die Stahl-
und Metallindustrie ausarbeiten, der im Frühjahr dieses
Jahres vorgelegt werden soll.
Ein hochrangiges Treffen der Vertreter der gesamten
Stahlwertschöpfungskette findet am 4. März unter der
Leitung der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen statt. Eingeladen wurden Stahlhersteller,
Rohstofflieferanten, Abnehmer sowie Vertreter der
Sozialpartner und der Zivilgesellschaft.
Stahlindustrie: ein Schlüsselsektor des europäischen
Binnenmarktes Kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen sagte: „Die Stahlindustrie ist ein Schlüsselsektor
unseres europäischen Binnenmarktes. Gleichzeitig ist
diese Industrie von größter Bedeutung für unseren Kampf
gegen den Klimawandel. Der Strategische Dialog wird dazu
beitragen, einen konkreten Aktionsplan zu entwickeln, um
die einzigartigen Herausforderungen dieses Sektors im
Rahmen des sauberen industriellen Wandels zu
bewältigen. Wir wollen sicherstellen, dass die
europäische Stahlindustrie sowohl wettbewerbsfähig als
auch langfristig nachhaltig ist“.
Der Dialog wird auf dem kürzlich veröffentlichten EU-Kompass
für
Wettbewerbsfähigkeit und dem bevorstehenden EU-Deal
für eine saubere Industrie aufbauen. Leitfaden und
Diskussionspunkte Zu den Diskussionspunkten gehören die
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der
Kreislaufwirtschaft, die Förderung des sauberen
Übergangs, der Dekarbonisierung und der Elektrifizierung
sowie die Gewährleistung fairer Handelsbeziehungen und
internationaler Wettbewerbsgleichheit.
Die Concept
Note dient
als Leitfaden für die Diskussionen im Rahmen des
Strategischen Dialogs. Einbindung der Institutionen und
der Branche Die Kommission wird den Rat und das
Europäische Parlament während des gesamten Dialogs
informieren und konsultieren. Darüber hinaus werden
breitere Konsultationen mit anderen Interessengruppen der
Branche durchgeführt.
Hintergrund
Die europäische Stahlindustrie ist ein entscheidender
Bestandteil der EU-Wirtschaft und ein Schlüsselfaktor für
die strategische Autonomie der EU. Mit rund 500
Produktionsstätten in 22 Mitgliedstaaten trägt die
europäische Stahlindustrie etwa 80 Milliarden Euro zum
BIP der EU bei und sichert über 2,5 Millionen
Arbeitsplätze.
Sie liefert wichtige Inputs für kritische Sektoren wie
die Automobilindustrie, das Baugewerbe, die
Verteidigungsindustrie, Netto-Null-Technologien,
Elektrofahrzeuge und kritischeInfrastrukturen und bildet die
Grundlage für ganze industrielle Wertschöpfungsketten.
- Dritter Jahrestag der
russischen Invasion: Europäische Kommission in Kyjiw
- EU verabschiedet 16. Sanktionspaket gegen Russland
Dritter
Jahrestag der russischen Invasion: Europäische Kommission
in Kyjiw Kiew/Brüssel, 24. Februar 2025 -
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und das
Kollegium der Kommissarinnen und Kommissare sind am
frühen Morgen in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw
angekommen. Drei Jahre nach dem Einmarsch Russlands in
die Ukraine bekunden sie die uneingeschränkte
Unterstützung Europas für den Überlebenskampf der
Ukraine. Von der Leyen betonte: „Der 24. Februar 2022
wird für immer ein Tag der Schande sein. Heute gedenken
wir der gefallenen Helden der Ukraine und sind in
Gedanken bei den Menschen, die derzeit an vorderster
Front kämpfen.“
In einem gemeinsamen Statement mit Ratspräsident António
Costa und Europaparlamentspräsidentin Roberta Metsola
schreibt Ursula von der Leyen: „Russland und seine
Führung tragen die alleinige Verantwortung für diesen
Krieg und die an der ukrainischen Bevölkerung begangenen
Gräueltaten. Wir fordern weiterhin die
Rechenschaftspflicht für alle begangenen Kriegsverbrechen
und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“
Ukraine helfen und künftige Kriege verhindern
Ursula von der Leyen erinnerte bei ihrem Besuch in Kyjiw
daran, dass eine friedliche Nation grundlos bzw. nur aus
der imperialen Obsession des russischen Präsidenten
Wladimir Putin heraus überfallen wurde. Europa stehe an
der Seite der Ukraine auf ihrem Weg in die EU. „Eine
freie und souveräne Ukraine liegt nicht nur im
europäischen Interesse, sondern auch im Interesse der
ganzen Welt.
Autokraten auf der ganzen Welt beobachten sehr genau, ob
es etwa nicht geahndet wird, wenn man in Nachbarländer
einmarschiert und internationale Grenzen missachtet. Oder
ob eine Gegenwehr eintritt. Das ist nicht nur für Europa
entscheidend. Es ist auch für Asien, Afrika und die
Länder beiderseits des Atlantiks wichtig. Eine
Investition in die Souveränität der Ukraine ist eine
Investition in die Verhinderung künftiger Kriege.“
Team Europa hat bisher 134 Milliarden Euro gegeben
Bisher haben die EU und ihre Mitgliedstaaten die Ukraine
mit 134 Milliarden Euro unterstützt. Das ist mehr als
jeder andere Geber geleistet hat. Die Haushaltslücke der
Ukraine für das laufende Jahr wurden dank der
Ukraine-Fazilität und des G7-Darlehens geschlossen. Im
März erfolgt die nächste Zahlung in Höhe von 3,5
Milliarden Euro. Von der Leyen betonte: „Gleichzeitig
müssen wir die rasche Lieferung von Waffen und Munition
beschleunigen. Dies wird in den kommenden Wochen im
Mittelpunkt unserer Arbeit stehen.“
Sondertagung des Europäischen Rates
Ratspräsident António Costa hat für den 6. März eine
Sondertagung des Europäischen Rates angesetzt. In den
Sozialen Medien schrieb er zu seinen Konsultationen mit
den europäischen Staats- und Regierungschefs, er habe ein
gemeinsames Engagement für die Bewältigung der
Herausforderungen auf EU-Ebene vernommen: die europäische
Verteidigung stärken und entscheidend zum Frieden in
Europa und der langfristigen Sicherheit der Ukraine
beitragen.
Die Kommissionspräsidentin sagte mit Blick auf das
Gipfeltreffen Anfang März: „Ich werde einen umfassenden
Plan vorlegen, wie die europäische Rüstungsproduktion und
unsere Verteidigungsmöglichkeiten ausgebaut werden
können. Und auch die Ukraine wird davon profitieren.“
Unterstützungspaket Energie
Die Europäische Kommission hat zudem ein Paket zur
Energieversorgungs-Sicherheit der Ukraine ausgearbeitet.
Es soll das Energiesystem des Landes sichern und die
vollständige Integration in den europäischen Energiemarkt
ermöglichen. Von der Leyen sagte: „Drei Jahre lang hat
Russland versucht, die Ukraine in die Dunkelheit zu
stürzen, indem es die Energieinfrastruktur unerbittlich
ins Visier nahm. Damit muss nun endgültig Schluss sein.
Mit dem Paket, das wir heute anbieten, wird Europa dafür
sorgen, dass die Ukraine über ein widerstandsfähiges,
sicheres und wettbewerbsfähiges Energiesystem verfügt.“
Das Paket wird die Integration des ukrainischen
Strommarktes in die EU bis zum Frühjahr 2027 zusammen mit
der Republik Moldau sowie die weitere Integration in den
Gassektor der EU erleichtern, sofern die Ukraine die
notwendigen Marktreformen deutlich beschleunigt.
Energieunabhängigkeit – wichtiges strategisches Ziel
Erweiterungskommissarin Marta Kos sagte zu dem
Energie-Unterstützungspaket: „In unsicheren Zeiten sind
zuverlässige Freunde umso wichtiger.“ Es gehe um die
Sicherheit des europäischen Kontinents und darum, dass
die Ukraine nie wieder mit Energie erpresst wird.
Energiekommissar Dan Jørgensen sprach von
Energieunabhängigkeit als wichtigem strategischen Ziel:
„Unsere Energiesicherheit, von der unsere
Wettbewerbsfähigkeit und unser Wohlstand abhängen, darf
von niemandem als Geisel genommen werden. Mehr
einheimische erneuerbare Energien und bessere
Verbindungen zwischen uns sind die beste Garantie für
eine bessere und sicherere gemeinsame Zukunft.“
Briten sanktionieren - EU verabschiedet 16.
Sanktionspaket gegen Russland
Die EU-Kommission hat das vom Rat verabschiedete
16. Sanktionspaket gegen Russland begrüßt. Kaja Kallas,
die Hohe Vertreterin der Union für Außen- und
Sicherheitspolitik, sagte: „Seit drei Jahren bombardiert
Russland unermüdlich die Ukraine und versucht, Land zu
stehlen, das ihm nicht gehört.
Diese neue Sanktionsrunde richtet sich nicht nur gegen
die russische Schattenflotte, sondern auch gegen
diejenigen, die den Betrieb unsicherer Öltanker
unterstützen, gegen Videospiel-Controller, die zum
Steuern von Drohnen eingesetzt werden, gegen Banken, die
zur Umgehung unserer Sanktionen genutzt werden, und gegen
Propagandakanäle, die Lügen verbreiten.“
Kaja Kallas betonte weiter: „Es besteht kein Zweifel
daran, wer der Aggressor ist, wer für diesen Krieg
bezahlen und zur Rechenschaft gezogen werden sollte.
Jedes Sanktionspaket entzieht dem Kreml Mittel für die
Kriegsführung. Da Gespräche zur Beendigung der Aggression
Russlands geführt werden, müssen wir die Ukraine in die
bestmögliche Ausgangsposition bringen. Sanktionen sind
ein Druckmittel.“
Das Paket ist Teil des unerschütterlichen Engagements der
EU für einen gerechten und dauerhaften Frieden für die
Ukraine. Es soll den Druck auf den Aggressor noch weiter
erhöhen. Maßnahmen in den Bereichen Energie, Handel,
Verkehr, Infrastruktur und Finanzdienstleistungen sowie
gegen Sanktionsumgehung und Erweiterung der
Sanktionsliste Das Sanktionspaket ist systematisch auf
wichtige Sektoren der russischen Wirtschaft ausgerichtet,
etwa auf die Bereiche Energie, Handel, Verkehr,
Infrastruktur und Finanzdienstleistungen.
Außerdem werden weitere Maßnahmen hinzugefügt, um gegen
die Umgehung von Sanktionen vorzugehen. Um die Gefahr zu
verringern, dass unsere Sanktionen umgangen werden,
wurden bestimmte Bestimmungen des 16. Sanktionspakets nun
auch in die Sanktionsregelung gegen Belarus übernommen.
Darüber hinaus hat die EU ihre Sanktionsregelungen gegen
die Krim und Sewastopol sowie die nicht von der Regierung
kontrollierten Gebiete der Regionen Cherson, Donezk,
Luhansk und Saporischschja aktualisiert und verschärft.
- Vorgaben zum Schiffsrecycling: Kommission und
Evaluierungs-Ergebnisse
- Weniger Lebensmittelverschwendung und
Textilabfälle
Parlament und EU-Staaten einigen sich auf gezielte
Überarbeitung der Abfallrahmenrichtlinie
Brüssel, 19. Februar 2025 - Das Europäische Parlament und
der Rat der EU-Staaten haben eine vorläufige Einigung
darüber erzielt, die EU-Abfallrahmenrichtlinie gezielt zu
überarbeiten. Der entsprechende Kommissionsvorschlag
stammt aus dem Sommer 2023. Ziel ist es, die
Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen und Textilabfälle
zu reduzieren.
Jessika Roswall, EU-Kommissarin für Umwelt, resiliente
Wasserversorgung und wettbewerbsfähige
Kreislaufwirtschaft, begrüßte die Einigung: „Textilien
und Lebensmittel sind zwei Bereiche, in denen viele
wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Daher freue ich
mich, dass wir uns gemeinsam mit den Gesetzgebern auf
einen Weg geeinigt haben, dies zu ändern. Die neuen
Vorschriften werden die Schaffung eines Binnenmarkts für
Textilabfälle vereinfachen und Investitionen in
Innovationen für die Bewirtschaftung von Textilabfällen
erleichtern.“
Die geänderte Abfallrahmenrichtlinie wird die
Kreislaufwirtschaft in der gesamten EU voranbringen,
insbesondere durch die Förderung von Innovationen und den
Übergang zu nachhaltigeren Industrie- und
Verbraucherpraktiken. Dies ist ein bedeutender
Fortschritt bei der Bekämpfung von Textil- und
Lebensmittelverschwendung und stärkt gleichzeitig die
Wettbewerbsfähigkeit der EU.
Harmonisierte gemeinsame Vorschriften
Ein wesentliches Merkmal der überarbeiteten Richtlinie
ist ihr gemeinsames Regelwerk. Es wird die Nachhaltigkeit
für Unternehmen und Verbraucher erhöhen und den
Binnenmarkt für gebrauchte Textilien und Alttextilien
harmonisieren.
Ziele zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung
Die Einigung unterstreicht das Engagement der
Mitgliedstaaten, Lebensmittelverschwendung entlang der
Produktions- und Lieferketten, einschließlich der
Haushalte, zu bekämpfen. Die EU ist bestrebt, das UN-Ziel
für nachhaltige Entwicklung 12.3 zu erreichen. Darunter
soll die weltweite Lebensmittelverschwendung pro Kopf
halbiert werden.
Um diese Arbeit zu unterstützen, wollen die
EU-Mitgliedstaaten bis 2030 die Lebensmittelverschwendung
bei der Verarbeitung und Herstellung um 10 Prozent
verringern. Die Lebensmittelverschwendung soll um 30
Prozent (pro Kopf) in Einzelhandel und Verbrauch sinken.
Die Kommission wird die Mitgliedstaaten bei der
Erreichung der Ziele unterstützen, indem sie bewährte
Verfahren und Erkenntnisse über die EU-Plattform für
Lebensmittelverluste und -verschwendung austauscht.
Darüber hinaus werden Forschungsarbeiten finanziert und
maßnahmenbezogene Finanzhilfen gewährt.
Auf dem Weg zur Reduzierung von Textilabfällen
Mit der geänderten Abfallrahmenrichtlinie wird jeder
Mitgliedstaat sein eigenes System der erweiterten
Herstellerverantwortung (EPR) für Textil- und
Schuherzeugnisse einrichten. Im Rahmen dieser Regelungen
werden die Textilhersteller zur Bewirtschaftung von Alt-
und Alttextilien beitragen. Indem sie für das Ende der
Lebensdauer der von ihnen verkauften Produkte
verantwortlich sind, werden die Hersteller ermutigt,
länger haltbare Textilprodukte zu entwerfen, die leichter
wiederverwendet, repariert und recycelt werden können.
Dieser Beitrag wird auch Investitionen in getrennte
Sammlungs-, Sortier-, Wiederverwendungs- und
Recyclingkapazitäten fördern.
Mit den neuen Vorschriften wird gegen illegale Ausfuhren
von Textilabfällen vorgegangen. Durch eine klare
Definition des Begriffs „Abfall“ im Vergleich zu
„wiederverwendbaren“ Textilien erfolgt die Sortierung vor
dem Versand gebrauchter Textilien.
Nächste Schritte
Das Europäische Parlament und der Rat müssen die
überarbeitete Richtlinie nun förmlich annehmen, bevor sie
in Kraft treten kann.
Sie tritt 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im
Amtsblatt der EU in Kraft. Die Mitgliedstaaten müssen die
Richtlinie dann innerhalb von 20 Monaten nach ihrem
Inkrafttreten in nationales Recht umsetzen.
Hintergrund
Im Jahr 2020 erzeugte die EU 6,95 Millionen Tonnen
Textilabfälle, was 16 kg pro Kopf entspricht. Davon
wurden nur 1,95 Millionen Tonnen Textilabfälle getrennt
gesammelt. Ohne verstärktes Sortieren und Recycling in
Europa wird zu viel Textilabfall verbrannt, deponiert
oder entsorgt.
Heute fallen in der EU jährlich mehr als 59 Millionen
Tonnen Lebensmittelabfälle an, das führt zu 252 Millionen
Tonnen CO2-Emissionen in der gesamten Lebensmittelkette.
Ungefähr 10 Prozent aller Lebensmittel in unserem
täglichen werden verschwendet. Wirtschaftlich gesehen
wird geschätzt, dass der Markt aufgrund von
Lebensmittelverschwendung jährlich 132 Milliarden Euro
verliert.
Darin enthalten sind Ressourcenverluste für
Lebensmittelunternehmer sowie unnötige Ausgaben der
Haushalte. Darüber hinaus werden die Kosten für die
Sammlung und Behandlung von Lebensmittelabfällen auf
weitere 9,3 Milliarden Euro geschätzt.
Am 5. Juli 2023 schlug die Kommission eine gezielte
Überarbeitung der Abfallrahmenrichtlinie mit Schwerpunkt
auf Lebensmittel- und Textilabfällen vor. Die
Abfallrahmenrichtlinie ist der EU-Rechtsrahmen für die
Abfallvermeidung und -bewirtschaftung in der EU. Darin
werden die Begriffsbestimmungen für die
Abfallbewirtschaftung festgelegt, einschließlich der
Begriffsbestimmungen für Abfall, Recycling und
Verwertung, Abfallhierarchie und Grundkonzepte.
Vorgaben zum Schiffsrecycling: Kommission stellt
Evaluierungs-Ergebnisse vor
Die Europäische Kommission hat die Ergebnisse ihrer
Bewertung der EU-Verordnung über das Recycling von
Schiffen veröffentlicht. Demnach wurden zwar die Ziele
der Verordnung im Großen und Ganzen erreicht: sie trägt
zu höheren Umwelt- und Sozialstandards beim
Schiffsrecycling bei.
Das ist insbesondere das Ergebnis der europäischen Liste
der Abwrackeinrichtungen, auf die alle großen Seeschiffe,
die unter der Flagge eines EU-Mitgliedstaats fahren,
zugreifen müssen. Jedoch wird die Wirksamkeit der
Verordnung erheblich dadurch beeinträchtigt, dass
Schiffseigner vor dem Recycling die Flagge ihrer Schiffe
wechseln. Zusätzliche Anstrengungen sind auch bei der
Qualität der vorgeschriebenen Gefahrstoffinventare
erforderlich.
Die Kommission wird weiterhin mit Mitgliedstaaten,
Nicht-EU-Ländern und Interessenträgern zusammenarbeiten,
um die Verordnung besser durchzusetzen. Darüber hinaus
hat die Kommission gestern die europäische Liste der
Abwrackeinrichtungen aktualisiert. Die Liste enthält nun
43 Anlagen: 21 in der EU, sieben in Norwegen, elf in der
Türkei, drei im Vereinigten Königreich und eine in den
Vereinigten Staaten.
Verordnung über das Recycling von Schiffen
EU-Kommission zur Zollpolitik der USA: „Schritt
in die falsche Richtung“
Brüssel, 14. Februar 2025 - Die
Europäische Kommission betrachtet die von Präsident Trump
vorgeschlagene „gegenseitige“ Handelspolitik als einen
Schritt in die falsche Richtung. Die EU setzt sich
weiterhin für ein offenes und berechenbares globales
Handelssystem ein, von dem alle Partner profitieren.
•
Keine Rechtfertigung für höhere US-Zölle
Die EU hält an einigen der niedrigsten Zölle der Welt
fest und sieht keine Rechtfertigung für erhöhte US-Zölle
auf ihre Ausfuhren. Zölle sind Steuern. Durch die
Einführung von Zöllen besteuern die USA ihre eigenen
Bürgerinnen und Bürger, erhöhen die Kosten für die
Unternehmen, ersticken das Wachstum und treiben die
Inflation an. Zölle erhöhen die wirtschaftliche
Unsicherheit und stören die Effizienz und Integration der
globalen Märkte.
•
Ungerechtfertigte Zölle werden nicht ohne Antwort bleiben
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte bei
einem gemeinsamen Pressetermin mit dem bayerischen
Ministerpräsidenten Markus Söder in München: „Es war in
der Tat selten so wichtig, das Verbindende zwischen
Europa und den USA zu betonen. Wir teilen viele
Gemeinsamkeiten.
Amerika ist und bleibt unser engster Partner. Wir wollen
weiter gut mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten.
Wir glauben aber auch, dass zum Beispiel Handelskriege
und Strafzölle sich für niemanden auszahlen.“ Die
Kommissionspräsidentin betonte ein weiteres Mal:
„Ungerechtfertigte Zölle auf die Europäische Union werden
nicht ohne Antwort bleiben. Wir werden proportionale und
eindeutige Gegenmaßnahmen ergreifen.“
Die EU wird entschlossen und unverzüglich gegen
ungerechtfertigte Hemmnisse für einen freien und fairen
Handel vorgehen - auch wenn Zölle dazu verwendet werden,
rechtliche und nichtdiskriminierende Maßnahmen
anzufechten. Die EU wird die europäischen Unternehmen,
Arbeitnehmer und Verbraucher stets vor ungerechtfertigten
Zollmaßnahmen schützen.
Mögliche US-Zölle auf Stahl
und Aluminium: Erklärung der EU-Kommission
Brüssel, 10.
Februar 2025 - Die EU-Kommission hat zur möglichen
Einführung von US-Zöllen auf Stahl und Aluminium aus der
EU folgende Erklärung abgegeben: „Zum jetzigen Zeitpunkt
haben wir noch keine offizielle Mitteilung über die
Einführung zusätzlicher Zölle auf EU-Waren erhalten.
Wir werden nicht auf allgemeine Ankündigungen ohne
Einzelheiten oder schriftliche Klarstellung reagieren.
Die EU sieht keine Rechtfertigung für die Einführung von
Zöllen auf ihre Ausfuhren. Wir werden reagieren, um die
Interessen der europäischen Unternehmen,
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Verbraucherinnen
und Verbraucher vor ungerechtfertigten Maßnahmen zu
schützen.“
In der Erklärung heißt es weiter: „Im Allgemeinen gilt:
Die Einführung von Zöllen wäre rechtswidrig und
wirtschaftlich kontraproduktiv, insbesondere angesichts
der tief integrierten Produktionsketten, die die EU und
die USA durch den transatlantischen Handel und
Investitionen aufgebaut haben. Zölle sind im Wesentlichen
Steuern.
Durch die Einführung von Zöllen würden die USA ihre
eigenen Bürger besteuern, die Kosten für die Unternehmen
erhöhen und die Inflation anheizen. Darüber hinaus
erhöhen Zölle die wirtschaftliche Unsicherheit und stören
die Effizienz und Integration der globalen Märkte.“
Ukraine-Krieg: Rechtliche
Grundlagen für Sondergerichtshof zur Ahndung von
Russlands Verbrechen
Brüssel, 5.
Februar 2025 - Hochrangige Rechtsexperten der
Europäischen Kommission, des Europäischen Auswärtigen
Dienstes, des Europarats, der Ukraine und 37 weiterer
Staaten haben die rechtlichen Grundlagen zur Einrichtung
eines Sondergerichtshofs für das Verbrechen der
Aggression gegen die Ukraine geschaffen. Die Teilnehmer
legten auch die Schlüsselelemente des
„Schuman-Statutsentwurfs“ fest.
Das ist der zentrale Rechtstext, der die Arbeitsweise des
Sondergerichtshofs regeln soll.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte:
„Als Russland sich dafür entschieden hat, seine Panzer
über die Grenzen der Ukraine rollen zu lassen und damit
die Charta der Vereinten Nationen zu verletzen, hat es
einen der schwerwiegendsten Verstöße begangen: das
Verbrechen der Aggression.
Jetzt aber waltet Gerechtigkeit. Gerechtigkeit für die
Ukraine. Wir haben die rechtlichen Grundlagen für einen
Sondergerichtshof festgelegt. Es kann auch keine
Gerechtigkeit ohne Widergutmachung geben. Russland muss
für seine Aggression zur Rechenschaft gezogen werden –
und es muss zahlen. Wir haben einen ersten Schritt hin zu
einer Kommission für Schadenersatz unter Beteiligung der
EU unternommen. Dieses neue Gremium wird über die im
Schadensregister eingetragenen Ansprüche entscheiden.“
Sobald der Gerichtshof seine Arbeit aufgenommen hat, wird
er befugt sein, die politischen und militärischen Führer
Russlands zur Rechenschaft zu ziehen, die die größte
Verantwortung für das Verbrechen der Aggression tragen.
Das heutige Treffen stellt einen Durchbruch in einem
kontinuierlichen Prozess hin zur Gewährleistung der
Rechenschaftspflicht für das Verbrechen der Aggression
gegen die Ukraine sowie zur Stärkung des internationalen
Strafrechtssystems dar.
Verhandlungen zur Einrichtung einer internationalen
Kommission für Schadenersatz für die Ukraine
Die Europäische Kommission hat auch eine Empfehlung an
den Rat zur Teilnahme an den förmlichen Verhandlungen
über die Einrichtung einer Internationalen Kommission für
Schadenersatz für die Ukraine angenommen. Die Kommission
für Schadenersatz wird für die Überprüfung und Bewertung
der im Schadensregister eingetragenen berechtigten
Forderungen sowie für diesbezügliche Entscheidungen
zuständig sein und die Höhe der jeweils fälligen
Entschädigung bestimmen.
Die Einrichtung der Kommission für Schadenersatz wird ein
entscheidender Schritt auf dem Weg zur Entschädigung der
Kriegsopfer sein. Die Kommission für Schadenersatz wird
auf der Arbeit des Schadensregisters aufbauen.
Dieses dient der Erfassung von Schäden, Verlusten oder
Verletzungen, die durch die Aggression der Russischen
Föderation gegen die Ukraine verursacht wurden.
So geht es weiter
Der Sondergerichtshof wird durch ein Abkommen zwischen
der Regierung der Ukraine und dem Europarat eingerichtet
werden. Der Gerichtshof wird seine Zuständigkeit aus der
Ukraine ableiten. Der Europarat wird für das Verfahren
zur Annahme der Entwürfe der für die Einrichtung des
Sondergerichtshofs erforderlichen Rechtsinstrumente und
für die anschließende Unterzeichnung zuständig sein.
Bezüglich der Kommission für Schadenersatz wird die erste
Verhandlungsrunde für dieses internationale Instrument
gegen Ende März 2025 beginnen. Hintergrund Sobald der
Sondergerichtshof für das Verbrechen der Aggression gegen
die Ukraine eingerichtet ist, werden die nationalen
Behörden der Ukraine in der Lage sein, laufende
innerstaatliche Ermittlungen und
Strafverfolgungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem
Verbrechen der Aggression an den Staatsanwalt des
Sondergerichtshofs zu verweisen und einschlägige
Informationen und Beweise zu übermitteln, die im Rahmen
der Arbeit des Internationalen
Zentrums für die Strafverfolgung des Verbrechens der
Aggression (ICPA) gesammelt wurden.
Die Einrichtung des Gerichtshofs innerhalb des
institutionellen Rahmens des Europarats, der Einsatz
internationaler Richter und die Anwendung des
einschlägigen Völkerrechts gewährleisten bei den
Strafverfahren die Einhaltung der höchsten
Verfahrensgarantien und der geltenden internationalen
Menschenrechtsnormen.
Zeitplan
Am 24. Februar 2022 hat Russland seinen unprovozierten
und rechtswidrigen, groß angelegten Angriffskrieg gegen
die Ukraine begonnen. Er verstößt gegen die regelbasierte
internationale Ordnung, gemeinsame Grundsätze und Regeln
und die Charta der Vereinten Nationen. Im März 2022 wurde
mit Unterstützung von Eurojust eine gemeinsame
Ermittlungsgruppe (GEG) der EU für in der Ukraine
begangene Kernverbrechen des Völkerstrafrechts
eingesetzt.
Nach dem Bekanntwerden der Gräueltaten in Butscha und
anderen befreiten Gebieten der Ukraine sagte die
Kommission ihre Unterstützung bei der Ermittlung und
Verfolgung von in der Ukraine begangenen Kriegsverbrechen
und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu. Im
Mai 2022 billigten die beiden gesetzgebenden Organe den
Vorschlag der Kommission, mit dem Eurojust
das Mandat erhält, Beweismittel für Kriegsverbrechen
zu sammeln und aufzubewahren.
Mit Unterstützung der Kommission nahm das Internationale
Zentrum für die Strafverfolgung des Verbrechens der
Aggression gegen die Ukraine (ICPA) im Juni 2023 seine
Tätigkeit in Den Haag auf. Das ICPA ist Teil der
gemeinsamen Ermittlungsgruppe und bietet eine
Koordinierungsstruktur zur Unterstützung und Verbesserung
laufender und künftiger Ermittlungen zum Verbrechen der
Aggression.
Es trägt zum Austausch und zur Analyse von seit Beginn
der russischen Aggression gesammelten Beweisen bei. Im
November 2023 legte die Kommission den Mitgliedstaaten
verschiedene Optionen vor, um die Rechenschaftspflicht
für das Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine
sicherzustellen. Im Januar 2023 fand die erste Sitzung
der Kerngruppe zur Einrichtung eines
Sondergerichtshofs statt, um das am besten geeignete
Modell für einen Gerichtshof für die strafrechtliche
Verfolgung der russischen Führung wegen des Verbrechens
der Aggression zu bestimmen.
Im Mai 2023 nahm das Schadensregister seinen Betrieb in
Den Haag auf. Das Register ist eine internationale
Einrichtung, die für die Erfassung von
Schadenersatzansprüchen für Schäden, Verluste oder
Verletzungen zuständig ist, die durch den Angriffskrieg
gegen die Ukraine verursacht wurden.
Im Juli 2023 wurde die EU Vollmitglied des
Schadensregisters.
Seit April 2024 können ukrainische Bürgerinnen und Bürger
sowie Personen mit Wohnsitz in der Ukraine Ansprüche
wegen Beschädigung oder Zerstörung von Wohneigentum bei
dem Register geltend machen. Darüber hinaus erfasst das
Register seit dem 16. Januar 2025 Ansprüche wegen des
Todes eines unmittelbaren Familienangehörigen.
Grundlage der Empfehlung zur Aufnahme von Verhandlungen
über die Einrichtung einer Kommission für Schadenersatz
ist die Resolution
der Generalversammlung der Vereinten Nationen „Förderung
von Rechtsschutz und Wiedergutmachung für die Aggression
gegen die Ukraine“ vom November 2022. In dieser
Resolution wurde anerkannt, dass die Russische Föderation
für ihre Aggression gegen die Ukraine zur Rechenschaft
gezogen werden muss und ein internationaler Mechanismus
für die Wiedergutmachung erforderlich ist.
Von der Leyen zum informellen Treffen der
EU-Führungsspitzen
Brüssel, 4.
Februar 2025 - Die Präsidentin der Europäischen
Kommission Ursula von der Leyen hat das informelle
Treffen der EU-Führungsspitzen in Brüssel als sehr gut
und ergiebig bezeichnet. Bei der gemeinsamen
Pressekonferenz mit Rats-Präsident António Costa und dem
polnischen Premierminister Donald Tusk sprach von der
Leyen die zentralen Schwerpunkte der Gespräche an: die
transatlantische Partnerschaft, die Wettbewerbsfähigkeit
der EU sowie die europäischen Verteidigungsfähigkeiten.
•
Partnerschaft mit den USA
Von der Leyen beschrieb die transatlantische
Partnerschaft als die „nach wie vor folgenreichste
unserer Beziehungen. Sie ist von grundlegender Bedeutung
für die Förderung von Frieden, Sicherheit und Wohlstand.
Hier steht eine Menge auf dem Spiel, und vor diesem
Hintergrund haben wir über Möglichkeiten beraten, eine
sehr pragmatisch ausgerichtete Zusammenarbeit mit den
Vereinigten Staaten zu stärken.“
Es gebe neue Herausforderungen und eine zunehmende
Unsicherheit: „Die Europäische Union ist daher bereit zu
einem robusten, aber konstruktiven Dialog mit den USA.
Wir erkennen aber auch mögliche Herausforderungen in der
Beziehung mit den Vereinigten Staaten und sind darauf
vorbereitet. Wenn die Europäische Union unfair oder
willkürlich ins Visier genommen wird, wird sie
entschlossen antworten.“
•
Multilaterale Verpflichtungen und
Wettbewerbsfähigkeit
Die Kommissionspräsidentin betonte, dass die Europäische
Union unverbrüchlich zu ihren multilateralen
Verpflichtungen steht, ob im Bereich der
Entwicklungshilfe oder bei ihren Klimazielen. „Und
natürlich sind wir uns vollauf bewusst, dass wir eigene
Herausforderungen zu bewältigen haben. Wir müssen unsere
Hausaufgaben machen. Es war daher völlig klar, dass wir
heute auch einen Schwerpunkt auf die Wettbewerbsfähigkeit
der Europäischen Union legen würden. Wie ich im Kompass
für Wettbewerbsfähigkeit dargelegt habe, haben wir einen
ganzen Fahrplan zu erfüllen. Dieser bildete den
Hintergrund der gesamten Beratung.“
•
Europa muss im Bereich Verteidigung stärker werden
Von der Leyen verwies auf die Bedrohungen, vor denen
Europa steht, und die stärker werden. „Wir müssen uns
vorbereiten und gemeinsam, als Europäer, reagieren. Wir
müssen im Bereich Verteidigung stärker werden. Europa
benötigt im Wesentlichen eine Erhöhung seiner
Verteidigungsfähigkeiten. Dafür muss die industrielle
Basis unserer Verteidigung gestärkt werden.“
Konkret nannte von der Leyen eine Erhöhung der Ausgaben
für Verteidigung, eine bessere Koordinierung in diesem
Bereich, etwa durch gemeinsame Beschaffungen,
vereinfachte Rechtsvorschriften, Förderung für
Innovationen sowie - als Folge der vielen eingesetzten
Milliarden an Steuergeldern - mehr Know-how und
hochwertige Arbeitsplätze hier in Europa.
•
Weißbuch zur Zukunft der europäischen Verteidigung
Die Europäische Kommission wird bis März ein Weißbuch zur
Zukunft der europäischen Verteidigung vorlegen. Von der
Leyen sagte dazu: „Beginnend mit unseren heutigen
Beratungen wird das Weißbuch den Mitgliedstaaten eine
Grundlage liefern, damit sie im Juni die notwendigen
Entscheidungen treffen können.“
Weitere Punkte in ihrem Statement nach dem Treffen war
eine vertiefte Partnerschaft mit der NATO und mit
Partnerländern außerhalb der EU, beispielsweise mit dem
Vereinigten Königreich. „Wir werden im Mai auf unserem
gemeinsamen Verteidigungsgipfel im Vereinigten Königreich
Struktur und Format einer solchen vertieften
Zusammenarbeit erörtern.“
KI-Gesetz: Erste Vorschriften in Kraft getreten
Brüssel,
3 Februar 2025 - Die ersten Vorschriften des Gesetzes
über künstliche Intelligenz (KI-Gesetz)
sind in Kraft getreten. Dazu gehören die Definition von
KI-Systemen, KI-Kompetenz sowie eine sehr begrenzte Zahl
verbotener KI-Anwendungsfälle, die in der KI-Verordnung
aufgeführt sind und in der EU unannehmbare Risiken
bergen.
Leitlinien zur Definition von KI-Systemen
Um Innovationen im Bereich der KI zu erleichtern, wird
die Kommission Leitlinien zur Definition von KI-Systemen
veröffentlichen.
Damit soll die Industrie dabei unterstützt werden,
festzustellen, ob ein Softwaresystem ein KI-System ist.
Die Kommission wird auch ein Live-Archiv für KI-Kompetenzverfahren veröffentlichen,
das von Anbietern und Betreibern von KI-Systemen
gesammelt wurde. Das wird das Lernen und den Austausch
zwischen ihnen fördern und gleichzeitig sicherstellen,
dass die Nutzer die für den wirksamen Einsatz von
KI-Technologien erforderlichen Kompetenzen und Kenntnisse
entwickeln.
Leitlinien zu verbotenen KI-Praktiken
Um die Einhaltung des KI-Gesetzes sicherzustellen, wird
die Kommission Leitlinien zu verbotenen KI-Praktiken
veröffentlichen, die unannehmbare Risiken für die
Sicherheit und die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger
darstellen. In diesen Leitlinien werden die rechtlichen
Konzepte erläutert und praktische Anwendungsfälle auf der
Grundlage der Beiträge der Interessenträger
bereitgestellt. Sie sind nicht verbindlich und werden
erforderlichenfalls aktualisiert.
Hintergrund
Die Kommission hat mehrere Initiativen zur Förderung von
KI-Innovationen auf den Weg gebracht, von dem KI-Innovationspaket
zur Unterstützung von Start-up-Unternehmen und KMU bis
hin zu den künftigen KI-Fabriken,
die Zugang zu der massiven Rechenleistung bieten werden,
die Start-ups, Industrie und Forscher benötigen, um ihre
KI-Modelle und -Systeme zu entwickeln.
Vertragsverletzungsverfahren:
Kommission leitet in vier Fällen rechtliche Schritte
gegen Deutschland ein
Brüssel, 31.
Januar 2025 - Die Europäische Kommission hat im Rahmen
ihrer monatlichen Entscheidungen zu Vertragsverletzungen
rechtliche Schritte gegen Mitgliedstaaten beschlossen,
die ihren Verpflichtungen aus dem EU-Recht nicht
nachkommen. Die betreffenden Mitgliedstaaten haben nun
zwei Monate Zeit, um auf die Aufforderungsschreiben zu
antworten und die Richtlinien vollständig umzusetzen.
Andernfalls kann die Kommission beschließen, mit Gründen
versehene Stellungnahmen zu übermitteln. Deutschland ist
in vier Fällen betroffen.
Entscheidungen zu Deutschland
Kommission fordert Deutschland und 8 weitere
Mitgliedstaaten auf, die Richtlinie hinsichtlich der
Berichterstattung über die Emissionsprognosen für
Luftschadstoffe vollständig umzusetzen
Die Europäische Kommission hat beschlossen, mit der
Übermittlung von Aufforderungsschreiben
Vertragsverletzungsverfahren gegen Bulgarien, Dänemark,
Deutschland, Zypern, Ungarn, die Niederlande, Portugal,
die Slowakei und Finnland einzuleiten, weil sie es
versäumt haben, die Delegierte Richtlinie (EU) 2024/299
der Kommission in nationales Recht umzusetzen.
Mit der Delegierten Richtlinie wird dafür gesorgt, dass
die Berichterstattung über Emissionsprognosen für
Luftschadstoffe durch die Mitgliedstaaten an die
Kommission und die Europäische Umweltagentur auf die
entsprechende Berichterstattung im Rahmen des
Übereinkommens über weiträumige grenzüberschreitende
Luftverunreinigung der Wirtschaftskommission der
Vereinten Nationen für Europa (LRTAP-Übereinkommen)
abgestimmt ist. Durch die Angleichung der
Berichterstattungspflichten haben die Mitgliedstaaten
weniger unnötigen Verwaltungsaufwand.
Anhand dieser Berichte kann die Kommission überprüfen, ob
die Mitgliedstaaten ihren Verpflichtungen zur
Emissionssenkung gemäß der Richtlinie (EU) 2016/2284 über
die Reduktion der nationalen Emissionen bestimmter
Luftschadstoffe nachkommen. Die fraglichen
Mitgliedstaaten haben es jedoch versäumt, der Kommission
bis zum 31. Dezember 2024 ihre Umsetzungsmaßnahmen
mitzuteilen.
Die Kommission richtet daher Aufforderungsschreiben an
diese Mitgliedstaaten, die nun zwei Monate Zeit haben, um
darauf zu reagieren und die Umsetzung abzuschließen.
Andernfalls kann die Kommission beschließen, mit Gründen
versehene Stellungnahmen an diese Länder zu richten.
EU schiebt missbräuchlicher Nutzung von KI den
Riegel vor
Neue Regeln treten am 2. Februar in
Kraft
Kehl/Duisburg, 30. Januar 2025 - Die Europäische Union geht als
weltweit Erster gegen missbräuchliche Anwendungen Künstlicher
Intelligenz (KI) vor. Mit dem 2024 verabschiedeten KI-Gesetz („AI
Act“) schafft die EU verbindliche Regeln für den Einsatz von
KI-Systemen. Diese wirken sich mittlerweile auf viele Lebensbereiche
aus. Am 2. Februar treten erste Regelungen in Kraft. Das Europäische
Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) erklärt, was nun verboten ist.
Auch beim Online-Shopping kann KI das Kaufverhalten überwachen und
beeinflussen / Adobe Stock - Stanisic Vladimir
KI-Gesetz: Worum geht es?
Bereits seit 2018 schützt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
die Privatsphäre von Verbraucherinnen und Verbrauchern in der EU.
Doch der Einsatz ausgefeilter Künstlicher Intelligenz hat die Karten
neu gemischt. KI-Systeme analysieren heute Internet-Suchen,
Kaufverhalten und persönliche Daten, oft in Echtzeit, und häufig
ohne das Wissen der Betroffenen.
Die anstehende Bundestagswahl gab Anlass zur Warnung vor
KI-generierten Desinformationskampagnen und Deepfakes. Also zum
Beispiel echt wirkende Videos, in denen bekannten Politikern Sätze
in den Mund gelegt werden, die sie nie sagen würden. Aber auch
andere bekannte Personen des öffentlichen Lebens, wie Sänger oder
Schauspielerinnen, werben in künstlich erstellten Werbeclips im
Internet für verschiedenste Produkte.
Für die europäischen Gesetzgeber besteht die Herausforderung darin,
Verbraucherrechte zu schützen, ohne den technischen Fortschritt und
die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stark einzuschränken. 2024 wurde
das EU Gesetz zur künstlichen Intelligenz („AI Act“) verabschiedet.
Es gilt unmittelbar in allen Mitgliedstaaten und wird bis 2026
schrittweise umgesetzt. Die Regelungen betreffen alle Unternehmen
weltweit, die KI-Systeme in der EU entwickeln, verkaufen oder
nutzen. Sie schützen somit alle Verbraucherinnen und Verbraucher in
Europa.
Verbotene KI-Anwendungen ab dem 2. Februar 2025
Das sogenannte „Social Scoring“ („soziale Bewertung“) wird ab dem 2.
Februar verboten. Ein Beispiel: Wer eine Ferienwohnung in Rom mieten
möchte, könnte von einer Buchungsplattform aufgrund seines
Social-Media-Verhaltens als „unzuverlässig“ eingestuft werden –
etwa, weil frühere Beiträge auf wilde Partys hinweisen. Den Zuschlag
für die Wohnung bekommt dann ein anderer Nutzer. Unternehmen dürfen
Verbraucherinnen und Verbraucher aber nicht aufgrund ihres sozialen
oder wirtschaftlichen Verhaltens benachteiligen.
Weitere missbräuchliche KI-Praktiken, die ab sofort untersagt sind:
Manipulative Systeme, die Verbraucher beeinflussen, um sie zu
finanziellen Verpflichtungen zu verleiten (z. B. gefälschte
KI-generierte Videos, die zu riskanten Investitionen animieren).
KI-Systeme, die gezielt Kinder oder andere besonders
schutzbedürftige Gruppen ausnutzen, etwa durch psychologische
Tricks, um In-App-Käufe zu fördern.
Alexander Wahl, Jurist im Europäischen Verbraucherzentrum
Deutschland (EVZ) begrüßt das Inkrafttreten des Gesetzes: „Der AI
Act der EU schützt Verbraucher vor missbräuchlicher Nutzung von KI,
indem er manipulative und diskriminierende Praktiken verbietet.
Verbraucher müssen künstlicher Intelligenz (KI) vertrauen können. Es
braucht aber nicht nur klare Regeln, sondern auch eine starke
Kontrolle. Nur so kann KI sicher und fair für alle sein.“
KI-Kennzeichnungspflicht ab 2026
Ab dem 2. August 2026 wird das KI-Gesetz weiter verschärft. Dann
gilt eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte – egal ob
Video, Audio, Bild oder Text. Verbraucherinnen und Verbraucher
müssen es klar erkennen können, wenn Inhalte durch KI erstellt oder
manipuliert wurden, beispielsweise durch ein Wasserzeichen auf
Videos. Unternehmen, die sich nicht an die neuen Regeln halten,
drohen Strafen von bis zu 35 Millionen Euro oder 7 Prozent ihres
weltweiten Jahresumsatzes.
EU-Kommission stellt Kompass
für Wettbewerbsfähigkeit vor
Brüssel, 29.
Januar 2025 - Wie die EU wieder wettbewerbsfähig werden
und nachhaltigen Wohlstand sichern kann, hat die
EU-Kommission in dem „Kompass für Wettbewerbsfähigkeit“
vorgestellt. Der Kompass gibt den Weg für Europa vor,
damit es sowohl zu dem Ort wird, an dem künftige
Technologien, Dienstleistungen und saubere Produkte
erfunden, hergestellt und auf den Markt gebracht werden,
als auch zum ersten klimaneutralen Kontinent.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von
der Leyen, erklärte: „Europa hat alles, was es braucht,
um bei diesem Rennen zu gewinnen. Gleichzeitig müssen wir
jedoch unsere Schwächen überwinden und wieder
wettbewerbsfähig werden. Der Kompass für
Wettbewerbsfähigkeit macht aus den hervorragenden
Empfehlungen des Draghi-Berichts einen Fahrplan. Unser
Plan steht also. Wir haben den politischen Willen. Jetzt
kommt es auf Geschwindigkeit und Einigkeit an. Die Welt
wartet nicht auf uns. Darin sind sich alle
Mitgliedstaaten einig. Nun wollen wir diesem Konsens
Taten folgen lassen.“
In den letzten zwei Jahrzehnten ist Europa aufgrund einer
über längere Zeit bestehenden Lücke im
Produktivitätswachstum hinter anderen großen
Volkswirtschaften zurückgefallen. Mit ihren talentierten
und ausgebildeten Arbeitskräften, ihrem Kapital, ihren
Rücklagen, dem Binnenmarkt und der einzigartigen sozialen
Infrastruktur hat die EU alles, um diesen Trend
umzukehren; sie muss jedoch umgehend Maßnahmen ergreifen
und die seit Langem bestehenden Hindernisse und
strukturellen Schwächen angehen, die sie ausbremsen.
Drei Handlungsschwerpunkte: Innovation,
Dekarbonisierung und Sicherheit
Im Draghi-Bericht wurden drei Anforderungen an die
Transformation benannt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu
steigern; der Kompass enthält einen Ansatz und eine
Auswahl von Leitinitiativen, um jeder dieser
Anforderungen zu entsprechen:
Die Innovationslücke schließen
Die EU muss ihren Innovationsmotor wieder ans Laufen
bekommen. Wir wollen ein Umfeld für junge innovative
Start-up-Unternehmen schaffen, die industrielle
Führungsrolle in wachstumsstarken Sektoren auf Basis von
Deep Tech stärken und die Verbreitung von Technologien in
etablierten Unternehmen und KMU fördern.
In diesem Zusammenhang wird die Kommission
„KI-Gigafabriken“ und Initiativen unter dem Motto „KI
anwenden“ vorschlagen, um die Entwicklung der KI und
ihren Einsatz in Schlüsselsektoren der Industrie zu
fördern. Außerdem wird sie Aktionspläne in Bezug auf
fortgeschrittene Werkstoffe, Quanten- und
Biotechnologien, Robotik und Weltraumtechnologien
vorlegen.
Mit einer eigens auf Start-up- und Scale-up-Unternehmen
zugeschnittenen Strategie der EU werden jene Hindernisse
angegangen, die der Entstehung und Expansion neuer
Unternehmen im Wege stehen. Durch einen Vorschlag für
eine 28. Rechtsordnung werden die geltenden Vorschriften
vereinfacht, darunter die einschlägigen Aspekte des
Gesellschaftsrechts, der Insolvenz, des Arbeits- und des
Steuerrechts, und die Kosten eines Scheiterns gesenkt.
Innovative Unternehmen können so die Vorzüge eines
einheitlichen Regelwerks nutzen, wo auch immer sie im
Binnenmarkt investieren und ihren Aktivitäten nachgehen.
Ein gemeinsamer Fahrplan für Dekarbonisierung und
Wettbewerbsfähigkeit
Im Kompass werden hohe und volatile Energiepreise als
eine der größten Herausforderungen genannt, zugleich
werden Interventionsbereiche festgelegt, um den Zugang zu
sauberer erschwinglicher Energie zu erleichtern.
Im künftigen Deal für eine saubere Industrie wird ein
wettbewerbsorientierter Ansatz für die Dekarbonisierung
dargelegt, der darauf abzielt, die EU als attraktiven
Standort für die Fertigung zu sichern, darunter auch für
energieintensive Industrien, und saubere Technologien
sowie neue kreislauforientierte Geschäftsmodelle zu
fördern.
Ein Aktionsplan für erschwingliche Energie wird
dazu beitragen, die Energiepreise und -kosten zu senken.
Zugleich werden mit einem Rechtsakt zur beschleunigten
Dekarbonisierung der Industrie beschleunigte
Genehmigungsverfahren auf Sektoren im Übergang
ausgeweitet. Darüber hinaus sieht der Kompass
maßgeschneiderte Aktionspläne für energieintensive
Sektoren wie Stahl, Metall und Chemie vor, die das
Rückgrat des europäischen Produktionssystems sind, für
die diese Phase des Übergangs jedoch mit den größten
Risiken verbunden ist.
Verringerung übermäßiger Abhängigkeiten und
Stärkung der Sicherheit
Die Fähigkeit der EU, zu diversifizieren und
Abhängigkeiten zu verringern, wird von effektiven
Partnerschaften abhängen. Die EU verfügt bereits über das
weltweit größte und am schnellsten wachsende Netzwerk von
Handelsabkommen, an dem 76 Länder beteiligt sind, auf die
fast die Hälfte des Handels der EU entfällt.
Um unsere Lieferketten auch weiterhin zu diversifizieren
und zu stärken, wird mit dem Kompass eine neue Reihe von
Partnerschaften für sauberen Handel und Investitionen
dargelegt. Sie sollen dazu beitragen, die Versorgung mit
Rohstoffen, sauberer Energie, nachhaltigen Kraftstoffen
und sauberen Technologien aus der ganzen Welt zu sichern.
Im Binnenmarkt wird es mit der Überarbeitung der
Vorschriften für die Vergabe öffentlicher Aufträge
möglich, eine europäische Präferenz bei der Vergabe
öffentlicher Aufträge für kritische Sektoren und
Technologien einzuführen.
Fünf horizontale Faktoren für Wettbewerbsfähigkeit
Die drei Säulen werden durch fünf horizontale
Faktoren ergänzt, die für die Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit in allen Sektoren entscheidend sind: Vereinfachung: Mit diesem Faktor soll
der Regelungs- und Verwaltungsaufwand drastisch reduziert
werden. Hierbei wird systematisch vorgegangen, um die
Verfahren für den Zugang zu EU-Mitteln und für
Verwaltungsentscheidungen der EU einfacher, schneller und
schlanker zu gestalten.
Mit dem bevorstehenden Omnibus-Vorschlag werden die
Berichterstattung zur Nachhaltigkeit, die
Sorgfaltspflicht und die Taxonomie einfacher gestaltet.
Darüber hinaus wird es die Kommission für Tausende
kleinerer Unternehmen mit mittlerer Kapitalisierung
erleichtern, ihren Geschäftstätigkeiten nachzugehen.
Durch den Kompass wird das Ziel festgelegt, den
Verwaltungsaufwand für Unternehmen um mindestens 25
Prozent und für KMU um mindestens 35 Prozent zu senken. Abbau von Hindernissen für den Binnenmarkt
Seit 30 Jahren ist der Binnenmarkt Europas bewährter
Motor für Wettbewerbsfähigkeit. Damit er in allen
Branchen noch besser funktioniert, werden im Zuge einer
horizontalen Binnenmarktstrategie der Rahmen für die
wirtschaftspolitische Steuerung modernisiert, Hindernisse
innerhalb der EU beseitigt und neue Hindernisse
vermieden.
Bei dieser Gelegenheit wird die Kommission die
Normungsverfahren schneller und leichter zugänglich
machen, wobei der Fokus insbesondere auf KMU und
Start-up-Unternehmen liegt.
Die Wettbewerbsfähigkeit finanzieren:
Der EU fehlt es an einem effizienten Kapitalmarkt, damit
aus Ersparnissen Investitionen werden. Die Kommission
wird eine Europäische Spar- und Investitionsunion
vorstellen, um neue Spar- und Anlageprodukte sowie
Anreize für Risikokapital zu schaffen und
sicherzustellen, dass Investitionen in der gesamten EU
nahtlos möglich sind. Im neu ausgerichteten EU-Haushalt
wird der Zugang zu EU-Mitteln im Einklang mit den
Prioritäten der EU gestrafft.
Kompetenzen und hochwertige Arbeitsplätze fördern
Für die Wettbewerbsfähigkeit Europas sind die Menschen
entscheidend. Damit die Kompetenzen und die Anforderungen
des Arbeitsmarkts miteinander übereinstimmen, wird die
Kommission eine Initiative vorlegen, um eine Union der
Kompetenzen zu schaffen.
Deren Schwerpunkte liegen auf Investitionen,
Erwachsenenbildung und lebenslangem Lernen, dem Aufbau
zukunftssicherer Kompetenzen und ihrem Erhalt, der fairen
Mobilität, der Anwerbung und Integration qualifizierter
Fachkräfte aus dem Ausland sowie der Anerkennung
unterschiedlicher Arten der Ausbildung, um Menschen in
die Lage zu versetzen, in unserer gesamten Union zu
arbeiten.
Bessere Koordinierung der politischen Maßnahmen
auf EU- und nationaler Ebene
Die Kommission wird ein Instrument zur Koordinierung der
Wettbewerbsfähigkeit einführen, um zusammen mit den
Mitgliedstaaten die Umsetzung der gemeinsamen politischen
Ziele der EU auf EU-Ebene und auf nationaler Ebene
sicherzustellen, grenzüberschreitende Projekte von
europäischem Interesse zu ermitteln und damit verbundene
Reformen und Investitionen fortzusetzen.
Im nächsten mehrjährigen Finanzrahmen wird ein Fonds für
Wettbewerbsfähigkeit an die Stelle mehrerer bestehender
EU-Finanzinstrumente mit ähnlichen Zielen treten und die
finanzielle Unterstützung für die Durchführung von
Maßnahmen mit dem Instrument zur Koordinierung der
Wettbewerbsfähigkeit gewährleisten.
Hintergrund
Am 27. November 2024 kündigte Präsidentin von der Leyen
einen Kompass für Wettbewerbsfähigkeit als erste
großangelegte Initiative der Kommission während dieses
Mandats an. Dieser basiert auf dem Draghi-Bericht und
stellt den Rahmen für die Arbeit zur Wettbewerbsfähigkeit
der Kommission in dieser Amtszeit dar.
In ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union im Jahr
2023 legte Präsidentin von der Leyen dar, dass sie den
ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi
gebeten habe, einen Bericht über die Zukunft der
europäischen Wettbewerbsfähigkeit auszuarbeiten. Der
Bericht beinhaltet die Warnung, dass Europa sich auf
viele der Faktoren, die dem Wachstum in der Vergangenheit
zuträglich waren, nicht mehr verlassen kann. Er stellt
eine eindeutige Diagnose und gibt konkrete Empfehlungen,
wie Europa auf einen anderen Kurs gebracht werden kann.
Viele der Empfehlungen finden sich bereits in den
politischen Leitlinien und Mandatsschreiben der
Präsidentin an die Mitglieder des Kollegiums.
Jahresbericht über den Binnenmarkt und die
Wettbewerbsfähigkeit 2025
Internationaler
Holocaust-Gedenktag: Erklärung der Mitglieder des
Europäischen Rates
Brüssel, 27. Januar 2025 - Die
EU-Staaten haben anlässlich des Internationalen Tages des
Gedenkens an die Opfer des Holocaust vor einer Zunahme
des Antisemitismus in Europa gewarnt. Am diesjährigen
Internationalen Holocaust-Gedenktag jährt sich die
Befreiung des deutschen nationalsozialistischen
Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau
zum 80. Mal.
In der Erklärung heißt es: „Derzeit erleben wir einen
beispiellosen Anstieg von Antisemitismus auf unserem
Kontinent, wie er seit dem Zweiten Weltkrieg nicht zu
beobachten war. Wir verurteilen auf das Schärfste die
besorgniserregende Zunahme gewaltsamer antisemitischer
Vorfälle, von Leugnung und Verfälschung des Holocaust
sowie von Verschwörungstheorien und Vorurteilen gegenüber
Jüdinnen und Juden.“
In der Erklärung heißt es weiter: „Mehr denn je ist es
ist von entscheidender Bedeutung, dass wir unserer
Verantwortung, die Opfer des Holocaust zu ehren, gerecht
werden. Wir sind entschlossen, Antisemitismus zu
bekämpfen und jüdisches Leben in Europa zu schützen und
zu fördern.
Wir verurteilen alle Formen von Diskriminierung,
Intoleranz, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und werden
entschlossene Maßnahmen ergreifen, um diesen Bedrohungen
für demokratische Gesellschaften entgegenzuwirken. Die
Achtung der Menschenwürde, der Freiheit, der Demokratie,
der Gleichheit, der Rechtsstaatlichkeit und der
Menschenrechte, einschließlich der Meinungs-, Religions-
und Weltanschauungsfreiheit, sowie der Rechte von
Personen, die Minderheiten angehören, muss und wird – im
Einklang mit den Werten, auf die sich unsere Europäische
Union gründet und die uns allen gemeinsam sind – unser
Handeln stets leiten. „Nie wieder“ gilt jetzt.“
Fünf Jahre Europäische
Hochschulallianzen: Mobilität der Studierenden deutlich
gestiegen
Brüssel, 24.
Januar 2025 - Zum internationalen Tag der Bildung hat die
EU-Kommission Schlüsseldaten zur frühkindlichen Bildung
und Betreuung vorlegt und eine Bilanz der Initiative
„Europäische Universitäten“ gezogen.
Roxana Mînzatu, Exekutiv-Vizepräsidentin der
EU-Kommission und zuständig für soziale Rechte und
Kompetenzen, hochwertige Arbeitsplätze und Vorsorge,
sagte: „Der Europäische Bildungsraum ist ein Ort, an dem
jeder sein Recht auf Zugang zu einer qualitativ
hochwertigen allgemeinen und beruflichen Bildung
wahrnehmen kann, von klein auf bis zur Hochschulbildung
und darüber hinaus, unabhängig von der sozialen Herkunft.
An diesem Internationalen Tag der Bildung möchte ich mein
Engagement bekräftigen, in den nächsten fünf Jahren mit
allen EU-Mitgliedstaaten Hand in Hand zu arbeiten und den
Aufbau einer besseren, gleichberechtigten und
zugänglichen Bildung fortzusetzen.“
Europäische Hochschulallianzen: Anstieg der
Studierendenmobilität um 400 Prozent Der Bericht
skizziert die Fortschritte und Errungenschaften der Europäischen
Hochschulallianzen fünf
Jahre nach ihrem Start. Die Hochschulallianzen sind
bereits ein Eckpfeiler des europäischen Hochschulsystems.
Allein in den ersten drei Jahren verzeichneten sie einen
Anstieg der Studierendenmobilität innerhalb der Allianzen
um 400 Prozent.
Derzeit gibt es 65 Allianzen, an denen über 570
Hochschuleinrichtungen aus 35 Ländern, darunter alle
Mitgliedstaaten, beteiligt sind. Aus Deutschland sind
insgesamt 67Hochschulen an den 65 geförderten Allianzen
beteiligt. Damit ist Deutschland einer der Spitzenreiter
bei der Beteiligung an der Initiative.
Flaggschiff-Initiative der Europäischen
Hochschulstrategie der EU-Kommission
Die Hochschulallianzen bilden ein neues Modell der
transnationalen Zusammenarbeit in der Hochschulbildung
mit einer langfristigen strategischen Perspektive. Die
europäischen Hochschulallianzen haben erfolgreich
europäische interuniversitäre Campus geschaffen, in denen
Studierende grenzüberschreitend studieren und
zusammenarbeiten und von innovativen Lern- und
Lehrmethoden profitieren.
Schlüsseldaten zur frühkindlichen Bildung und Betreuung
Darüber hinaus hat die Kommission neue Schlüsseldaten zur
frühkindlichen Bildung und Betreuung (FBBE)
veröffentlicht, die eine umfassende eingehende Analyse
des Stands der FBBE, der Politik, der Praxis und der
Trends in 37 europäischen Ländern bietet. Der Bericht
zeigt, dass bei der Ausweitung des Zugangs zu FBBE
Fortschritte erzielt wurden.
Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Ländern
nach wie vor groß sind, auch was die Qualität der
Dienstleistungen betrifft. Zwei Drittel der europäischen
Länder berichten über einen Mangel an Fachkräften in der
FBBE. Die zeigt den dringenden Bedarf an verbesserten
Arbeitsbedingungen und verstärkter beruflicher
Weiterbildung deutlich macht, um qualifizierte
Erzieherinnen und Erzieher zu gewinnen und zu halten. Der
Bericht untersucht auch die ECEC-Lehrpläne: Die meisten
europäischen Länder beziehen die Erziehung zur
Nachhaltigkeit und die Entwicklung digitaler Kompetenzen
mit ein.
Copernicus-Bericht: 2024 war das wärmste Jahr
seit Beginn der Aufzeichnungen
Brüssel, 10. Januar 2025 - Das Jahr
2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
und das erste Jahr, in dem die globale
Jahres-Durchschnittstemperatur 1,5 Grad Celsius über dem
vorindustriellen Niveau lag. Das zeigt der Bericht
„Global Climate Highlights 2024“ des
Erdbeobachtungssystems Copernicus der EU. Die Erwärmung
des europäischen Kontinents ist seit den 1980er Jahren
doppelt so schnell vorangeschritten wie der globale
Durchschnitt.
Er ist damit der sich am schnellsten erwärmende Kontinent
der Erde. Das zeigen auch der europäische Bericht
über den Zustand des Klimas 2023 und die europäische
Klimarisikobewertung. Extreme Wetterereignisse nehmen zu
Insgesamt nehmen Häufigkeit und Schwere der extremen
Wetterereignisse zu. Die Meeresoberflächentemperaturen
sind nach wie vor außergewöhnlich hoch, wobei der
Zeitraum Juli bis Dezember 2024 der zweitwärmste nach
2023 war.
EU-Klimapolitik
Die EU hat sich verpflichtet, die globalen
Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen und bis 2050
klimaneutral zu werden. Sie hat sich auf Ziele
und Rechtsvorschriften geeinigt, um die
Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent
zu senken, und die Kommission hat bereits ein Ziel von 90
Prozent für die Nettoverringerung der
Treibhausgasemissionen bis 2040 empfohlen.
Die Kommission hat im April 2024 eine
Mitteilung darüber veröffentlicht, wie die EU wirksam
auf Klimarisiken vorbereitet und eine größere
Klimaresilienz aufgebaut werden kann. Copernicus
Copernicus ist die Erdbeobachtungskomponente des
Weltraumprogramms der Europäischen Union. Das von der EU
finanzierte Programm ist ein einzigartiges Instrument zur
Beobachtung unseres Planeten und seiner Umwelt.
Aktuelles Eurobarometer zeigt große Unterstützung
für die EU-Agrarpolitik
Brüssel/Duisburg, 9. Januar 2025 - Mehr
Europäerinnen und Europäer als je zuvor kennen die
Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP), und
mehr als 90 Prozent meinen, dass die Landwirtschaft und
die ländlichen Räume in der EU wichtig oder sehr wichtig
für unsere Zukunft sind. Das zeigt das aktuelle
Eurobarometer zur Landwirtschaft.
Mehr als 70 Prozent der Befragten in der EU (71 Prozent)
und Deutschland (73 Prozent) stimmen darin überein, dass
die EU durch die GAP ihre Rolle bei der Bereitstellung
sicherer, gesunder und nachhaltiger Lebensmittel von
hoher Qualität erfüllt. In Deutschland ist eine Mehrheit
der Befragten hingegen unzufrieden mit dem Zugang zu
schnellen Internetverbindungen im ländlichen Raum:
während EU-weit 37 Prozent der Befragten diesen als
schlecht oder sehr schlecht bewerteten, sind es in
Deutschland 62 Prozent.
Christophe Hansen, EU-Kommissar für Landwirtschaft und
Ernährung, der in
der kommenden Woche die Internationale Grüne Woche in
Berlin besuchen wird, sagte über die Gemeinsame
Agrarpolitik der EU: „Sie ist zu einem echten Baustein
der europäischen Integration geworden und zeigt die
Bedeutung der Landwirtinnen und Landwirte und der
Landwirtschaft in unserer Gesellschaft. Dies ist eine
echte europäische Erfolgsgeschichte, die eine nachhaltige
Zukunft für alle gestaltet.“
Ergebnisse zur Höhe der Unterstützung für Landwirte 70
Prozent der Befragten in den EU27 und 72 Prozent in
Deutschland geben an, dass von der Gemeinsamen
Agrarpolitik (GAP) der EU alle EU-Bürgerinnen und Bürger
profitieren. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) gibt an,
dass die Höhe der finanziellen Unterstützung der EU für
Landwirte zur Stabilisierung ihres Einkommens angemessen
ist, was einem Anstieg um zehn Prozentpunkte seit 2022
und dem höchsten Stand seit 2013 entspricht.
In Deutschland sagen dies 61 Prozent der Befragten.
Klimawandel und Landwirtschaft Die Ergebnisse zeigen
auch, dass 62 Prozent der Befragten EU-weit zustimmen,
dass die Landwirtschaft bereits einen wichtigen Beitrag
zur Bekämpfung des Klimawandels geleistet hat
(Deutschland: 61 Prozent). Extremwetterereignisse und der
Klimawandel werden als größtes Risiko für die
Ernährungssicherheit in der EU gesehen (EU27: 49 Prozent,
Deutschland: 54 Prozent).
Handelsabkommen
Die EU-Handelsabkommen werden von den Europäerinnen und
Europäer weithin als Erfolg bewertet: Eine große Mehrheit
ist der Ansicht, dass sie der Landwirtschaft (EU: 71
Prozent, Deutschland: 74 Prozent) und den
Verbraucherinnen und Verbrauchern in der EU (EU und
Deutschland: 66 Prozent) erhebliche Vorteile bringen.
76 Prozent EU-weit stimmen darin überein, dass diese
Abkommen die Diversifizierung der Märkte und der
Versorgung mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen in der
EU gewährleisten. Mehr als sieben von zehn Befragten sind
der Ansicht, dass diese Handelsabkommen die Ausfuhren
landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus der EU weltweit
steigern (73 Prozent) und dass sie die Arbeits- und
Umweltstandards der EU fördern, einschließlich des
Tierschutzes für die landwirtschaftliche Produktion in
anderen Ländern (71 Prozent).
Hintergrund
Dies ist die achte Eurobarometer-Umfrage zum Thema „Die
Europäer, die Landwirtschaft und die GAP“. Sie wurde
zwischen dem 13. Juni und dem 8. Juli 2024 in allen 27
EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. 26.349 Befragte aus
verschiedenen sozialen und demografischen Gruppen wurden
in ihrer Landessprache befragt. Die Umfrage gibt einen
umfassenden Überblick über die Einstellung der Europäer
zur Landwirtschaft und zur GAP.
Chemnitz und Nova Gorica sind Kulturhauptstädte
Europas 2025
Brüssel, 8.
Januar 2025 - Seit Beginn des Jahres 2025 tragen zwei
Städte den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ (ECOC):
Chemnitz und Nova Gorica in Slowenien. Glenn Micallef,
EU-Kommissar für Generationengerechtigkeit, Jugend,
Kultur und Sport, gratulierte den beiden Städten: „Ich
freue mich auf ein ganzes Jahr voller Feierlichkeiten,
die die Vielfalt, die Identitäten und die Werte der
europäischen Kulturen hervorheben und gleichzeitig
deutlichen machen, was die europäischen Bürgerinnen und
Bürger zusammenbringt, um unsere Vielfalt, unsere
Identitäten und unsere Werte zu feiern. Dies ist auch
eine Gelegenheit, über die Auswirkungen dieser
prestigeträchtigen Initiative in den letzten 40 Jahren
nachzudenken.“
Offizieller Start in Chemnitz am 18. Januar, in Nova
Gorizia am 8. Februar
Die Eröffnung von Chemnitz als ECOC 2025 findet am 18.
Januar statt. Unter dem Motto „C the Unseen“ will die
Stadt die Rolle der Zivilgesellschaft durch
gemeinschaftliche Kulturprojekte stärken und ein Netz
„europäischer Erbauer der Demokratie“ aufbauen. Nova
Gorica wird seine Tätigkeit als ECOC am 8.
Februar aufnehmen und das Kulturhauptstadtjahr dafür
nutzen, sich zusammen mit der angrenzenden italienischen
Stadt Gorizia weiter zu entwickeln und so zu einer
„Kulturhauptstadt Europas ohne Grenzen“ zu werden.
Dies wird auch eine Gelegenheit sein, das Konzept der
Grenzen in vielen Dimensionen mit kulturellen und
künstlerischen Mitteln zu erkunden. Chemnitz und Nova
Gorica erhalten den Melina-Mercouri-Preis Um ausgewählt
zu werden, mussten die Städte ein Kulturprogramm mit
einer starken europäischen Dimension auflegen, dass die
aktive Beteiligung der Gemeinden in ihren Städten
förderte. Die Kommission hat den beiden
Kulturhauptstädten Europas 2025 den mit 1,5 Millionen
Euro dotierten Melina-Mercouri-Preis verliehen, der im
Rahmen des Programms „Europa“ finanziert wird.
Das ganze Jahr über werden in beiden Städten kulturelle
Veranstaltungen, Ausstellungen und Aufführungen
stattfinden, die den Reichtum unserer gemeinsamen
europäischen Kulturen veranschaulichen. In diesem Jahr
erhalten die Feierlichkeiten eine zusätzliche Dimension,
da 2025 der 40. Jahrestag der ECOC-Initiative begangen
wird. Mit dem Titel „Kulturhauptstadt Europas“ können
Städte ihre lokale und regionale Entwicklung durch Kultur
fördern. Die Initiative bringt auch langfristige
kulturelle, wirtschaftliche und soziale Vorteile - sowohl
für die Städte als auch für die umliegenden Regionen.
Neue EU-Bauprodukte-Verordnung: mehr Innovation,
Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Brüssel, 7. Januar 2025 -
Heute tritt die neue Verordnung
über Bauprodukte in Kraft. Sie erleichtert den
Verkauf von Bauprodukten im EU-Binnenmarkt, unterstützt
innovative Bautechniken und stärkt die
Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Branche.
Insbesondere bedeuten die neuen Regeln einen wichtigen
Schritt bei der Digitalisierung des Bausektors: Digitale
Produktpässe werden alle Informationen über Bauprodukte
liefern. Sie beinhalten auch Leistungs- und
Konformitätserklärungen, Sicherheitsinformationen und
Gebrauchsanleitungen. Dadurch wird es auch möglich sein,
den CO2-Fußabdruck eines Gebäudes zuverlässig zu
berechnen. Die neue Bauprodukteverordnung hilft
Bauherren, Architekten, Ingenieuren, Verbrauchern und
Behörden dabei, auf der Grundlage der Leistung und
Nachhaltigkeit von Bauprodukten die richtigen
Entscheidungen zu treffen.
Innovation und Nachhaltigkeit Die neue Verordnung soll
die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität des
Bausektors stärken. Sie soll innovative und nachhaltige
Techniken in der EU fördern, einschließlich
vorgefertigter oder modularer Elemente wie z. B.
Fassadensysteme. Der verstärkte Einsatz von
Off-Site-Baumethoden soll dazu beitragen, die Kosten zu
senken und die Bereitstellung dringend benötigter
Wohnungen - sowohl neu gebauter als auch renovierter – zu
beschleunigen.
Weniger Abfall und längere Lebensdauer
Diese Technologien können in der Produktions- und
Fertigungsphase zu einer Reduzierung des Bauschutts um 10
bis 15 Prozent führen. Darüber hinaus können die
vorgefertigten Einheiten am Ende ihres Lebenszyklus
demontiert und neu konfiguriert werden, was die Vorteile
der Nachhaltigkeit noch weiter verstärkt.
Frauen in Aufsichtsräten
Neue EU-Regeln für ein
ausgewogeneres Geschlechterverhältnis sind in Kraft
Brüssel, 3. Januar 2025 - Die EU-Regelung über die
ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in
Leitungsorganen von börsennotierten Unternehmen ist Ende
2024 in allen Mitgliedstaaten in Kraft getreten. Hadja
Lahbib, EU-Kommissarin für Gleichstellung, Vorsorge und
Krisenmanagement, bezeichnete die Richtlinie als
bedeutenden Meilenstein.
„Ich werde Folgemaßnahmen ergreifen, um sicherzustellen,
dass diese wichtigen Rechtsvorschriften von den
Mitgliedstaaten ordnungsgemäß umgesetzt und sorgfältig
angewandt werden. Gemeinsam können wir die gläserne Decke
durchbrechen.“
Geschlechtergerechtigkeit bedeutet Fairness für alle In
der Richtlinie wird für große börsennotierte Unternehmen
in der EU ein Ziel von 40 Prozent des
unterrepräsentierten Geschlechts unter ihren nicht
geschäftsführenden Direktoren/Aufsichtsratsmitgliedern
und von 33 Prozent unter allen
Direktoren/Aufsichtsratsmitgliedern festgelegt.
Da Frauen im EU-Durchschnitt nur 33 Prozent der
Mitglieder in den Leitungsorganen börsennotierter
Unternehmen vertreten, wird dies in der Praxis dazu
beitragen, den Anteil von Frauen in diesen
Führungspositionen zu erhöhen. Die Frist für die
Umsetzung durch die Mitgliedstaaten endete am 28.
Dezember 2024, die Unternehmen müssen die Ziele bis
zum 30. Juni 2026 erreichen.
Mehr Chancengleichheit in allen Lebensbereichen
Bisher müssen die Mitgliedstaaten unter anderem
Vorschriften über spezifische verbindliche Maßnahmen für
das Auswahlverfahren für Verwaltungsratsmitglieder mit
transparenten und geschlechtsneutralen Kriterien und die
Offenlegung von Qualifikationskriterien auf Antrag eines
nicht erfolgreichen Bewerbers umgesetzt haben.
Im November
2012 hat die Kommission die Richtlinie über ein
ausgewogenes Geschlechterverhältnis in den
Leitungsorganen von Unternehmen vorgeschlagen. Nach
zehnjährigen Beratungen erzielten das Europäische
Parlament und der Rat im Juni
2022 eine politische Einigung. Die Kommission wird
die Mitteilungen der Mitgliedstaaten über ihre
Umsetzungsmaßnahmen prüfen und begutachten, ob diese
Maßnahmen den Bestimmungen der Richtlinie ordnungsgemäß
folgen. Die Kommission unterstützte die Mitgliedstaaten
bei der Gewährleistung der ordnungsgemäßen Umsetzung in
nationales Recht, beispielsweise durch Workshops und
bilaterale Konsultationen.