| Düsseldorf/Hamminkeln, 25. Mai 2022 - 
					Gebüsch - sagt man das heute überhaupt noch? In mir weckt 
					das Wort Erinnerungen an wilde Versteckspiele in der 
					Kindheit, gerne in Nachbars Garten.
 Heute wird unsere 
					Gartenlandschaft dominiert von gepflegten Schnitthecken. 
					Umso wohltuender war es für die Gärtnerseele ein naturnahes, 
					gesundes, ganzjährig blühendes und zeitgleich 
					schattenspendendes Gebüsch zu planen!
 
  Honigduftender Weißdorn
 
 "Kätzchen"
 Ein Garten umstanden von frühblühenden Kätzchen (Salweide), 
					gelbblühender Kornelkirsche, imposanter weißblühender 
					Schlehe (ja, die piekst - auch eine Kindheitserinnerung 
					...), honigduftendem Weißdorn, flammendrotem Pfaffenhütchen 
					und so weiter. Die Liste endet schließlich beim 
					schattenverträglichen rosablühenden Schwarzholunder.
 Alles heimische Gewächse, die meisten davon gut 
					trockenverträglich.
 
 Imposante Frühjahrsblüte 
					und sommerlichen Fruchtschmuck für die Vögel
 Neben der imposanten Frühjahrsblüte und dem sommerlichen 
					Fruchtschmuck für die Vögel, werden Sie mit einer 
					berauschenden Herbstfärbung der meisten Sträucher rechnen 
					dürfen. Kein Dünger, kein regelmäßiger Formschnitt, sollte 
					Blattabwurf auf Rasen stören, harken Sie ihn einfach als 
					Mulchdecke unter die Hecke. Oder bauen Sie einen 
					Blätterhaufen -viele kleine Gartenhelfer werden das lieben. 
					Wissen Sie wieviel Schnecken ein Igel vertilgen kann?
 
 Neben dem Augenschmaus für den Besitzer passiert aber in der 
					Folge noch soviel mehr im Garten.
 Es wird sich ein 
					Spielplatz von tobenden Meuten der unterschiedlichen 
					heimischen Vögel und deren Artverwandten auch als 
					Wintergäste einfinden.
 
 Raupen, Bienen und 
					Hummeln
 Möglicherweise werden Sie im Frühjahr 
					einen Schreck bekommen, wenn Sie an Ihren „Kätzchen“ viele 
					Raupen entdecken werden. Keine Sorge, dies bedeutet nur für 
					den Sommer eine Schar an Schmetterlingen. Wildbienen und 
					Hummeln (die zu den Wildbienen gehören) werden sich 
					einfinden. Ja, auch ein paar Wespen werden dabei sein. Aber 
					denken Sie immer daran, dass diese den Bestand an Spinnen 
					und Mücken in Schach halten …
 
 Neben der Romantik, die 
					wir dabei empfinden könnten, könnten wir auch ein Schild an 
					unserem Garten befestigen:
 Ich würde „Hoffnung“ 
					drauf schreiben!
 Sie finden das schnulzig? Ich erkäre 
					Ihnen im Folgenden, warum das harte Realität ist!
 
 Man 
					kann sich hier in vielen gärtnerischen und botanischen 
					Details verlieren – hier nur die Wichtigsten:
 Jeder 
					dieser Sträucher/Bäume wird Kohlendioxid binden - man sagt 
					eine Tonne pro Baum.
 Jede der Hummeln, die an früh 
					blühenden Sträuchern Nahrung finden, wird erneut Tausende 
					neuer Blüten bestäuben.
 Dabei fallen für uns zufriedenstellende Obst- und 
					Gemüseernten ab, der Bestäubungsservice, der mit mehreren 
					Millionen Euro jährlich ins Bruttosozialprodukt eingerechnet 
					wird, ist im Übrigen kostenlos.
 
 Wildbienen sind 
					übrigens in ihrem Bestand bedroht und viel zu viele Arten 
					bereits auf der roten Liste bedrohter und aussterbender 
					Tierarten!
 Wir haben also mit unserem Gebüsch die 
					Voraussetzungen für ein gutes Stück Biodiversität 
					geschaffen, wir unterstützen einen natürlichen Kreislauf. 
					Die Vielfalt wird z. B. dafür sorgen, dass sich Vögel und 
					Raupen die Waage halten.
 Fressen und Gefressen 
					werden - vergessen Sie Ihre Giftspritze.
 
 Unser Gebüsch sorgt mit seiner Durchwurzelung für einen 
					sicheren Boden. Kein Starkregen wird ihn abschwemmen. Der 
					Grundwasserspiegel wird erhöht. Die Beschattung des Bodens 
					sorgt in diesem Teil Ihres Gartens für mehr Feuchtigkeit und 
					für deutlich verbessertes Bodenleben.
 
 Wurzelwachstum, Windschutz und Beschattung 
					sind in heißen Sommern hilfreich. Sie wirken als 
					Verdunstungsschutz und senken nachweislich die Temperatur in 
					Ihrem Kleinbiotop. Planen Sie am besten schon mal eine Bank 
					für ein schattiges Mittagsplätzchen oder in der lauen 
					Abendsonne. Betrachten Sie Ihren Garten dabei mal aus einer 
					anderen Perspektive.
 
 Jeder Privatgarten kann einen großen Beitrag zur 
					Verbesserung der Umwelt leisten!
 Zusammen genommen sind 
					alle Gärten, Parks und kommunales Grün eine Fläche in der 
					Größenordnung der landwirtschaftlich genutzten Flächen in 
					Deutschland. Nur laugen die den Boden aus und bedrohen mit 
					der Nutzung der Pestizide Insekten, Vögel und Kleintiere.
 
 Jeder Quadratmeter Garten sollte also seine Funktion 
					erfüllen: frisch und grün sein und allen(!) seinen Bewohnern 
					Erholung und ein sicheres Zuhause bieten können, oder?
 
 Genießen Sie also die stille Zuversicht etwas Gutes 
					getan zu haben! Und die Zierrose oder andere hochgezüchtete 
					Gartenschönheiten stören dabei gar nicht (und gehören doch 
					auch in die Vielfalt …)!
 
 Wir haben Gebüsch 
					gepflanzt! Ich nenne das „Hoffnung“!
 
 Ihr Blütendoktor
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
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