Politik NRW Sonderseiten

BZ-Sitemap     • Archiv 

 

2022 wurden 3,5 Mal so viele Personen aus NRW wegen Adipositas in Krankenhäusern behandelt wie 10 Jahre zuvor
IT.NRW

Düsseldorf/Duisburg, 27. Februar 2024 - Die Zahl der stationären Krankenhausbehandlungen aufgrund von Adipositas war im Jahr 2022 um 12,1 Prozent höher als 2021 (damals: 8 801 Fälle).  
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Welt-Adipositas-Tages (04.03.2024) mitteilt, wurden insgesamt 9 869 Personen aus Nordrhein-Westfalen 2022 aufgrund von Adipositas stationär in Krankenhäusern behandelt. Damit war die Zahl dieser Behandlungsfälle etwa dreieinhalbmal so hoch (+247,7 Prozent) wie zehn Jahre zuvor (2012: 2 838 Fälle).  

Mehr als zwei Drittel (69,7 Prozent) der im Jahr 2022 wegen Adipositas stationär behandelten Personen waren Frauen. 70,2 Prozent der Patientinnen und Patienten waren 30 bis 59 Jahre alt.  
2 892 Personen mit der Diagnose Adipositas wurden 2022 in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen (ab 100 Betten) behandelt.
Dies entspricht einer Steigerung von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021: 2 832 Personen). Im Vergleich zu 2012 sank die Fallzahl der Adipositas-Behandlungen in Reha-Einrichtungen um 17,8 Prozent (damals: 3 519 Personen). 53,1 Prozent der aufgrund von Adipositas in Einrichtungen (ab 100 Betten) Behandelten waren Männer. Ein Viertel (24,9 Prozent) dieser Patientinnen und Patienten war jünger als 15 Jahre.



Kosten der NRW-Krankenhäuser waren im Jahr 2022 um 4,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor
Düsseldorf/Duisburg, 22. November 2023 - Im Jahr 2022 summierten sich die Kosten der 333 nordrhein-westfälischen Krankenhäuser auf rund 31,4 Milliarden Euro.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 4,7 Prozent mehr als ein
Jahr zuvor (2021: 30,0 Milliarden Euro). Nach Abzug der Kosten für nichtstationäre Leistungen (4,7 Milliarden Euro) ergaben sich für
die stationäre Krankenhausversorgung Kosten in Höhe von rund 26,7 Milliarden Euro; das waren 4,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor
(25,6 Milliarden Euro).

Umgerechnet auf alle rund 4,1 Millionen im Jahr 2022 vollstationär versorgten Patientinnen und Patienten lagen die durchschnittlichen
Kosten bei 6 521 Euro je Behandlungsfall. Die Pro-Kopf-Kosten waren damit um 286 Euro bzw. 4,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Bezogen auf die 28,7 Millionen vollstationären Berechnungs- bzw. Belegungstage ergeben sich für einen Krankenhaustag durchschnittliche
Kosten in Höhe von 930 Euro. Damit kostete ein Belegungstag 2022 im Schnitt 36 Euro bzw. 4,0 Prozent mehr als im Jahr 2021 (894 Euro) und 412 Euro bzw. 79,5 Prozent mehr als 2012 (518 Euro).

Die Personalkosten der NRW-Krankenhäuser hatten im Jahr 2022 mit 19,3 Milliarden Euro einen Anteil von nahezu zwei Drittel
(61,4 Prozent) an den Gesamtkosten (31,4 Milliarden Euro). Mehr als ein Drittel (37,1 Prozent) der Gesamtkosten entfiel auf Sachkosten
(11,7 Milliarden Euro). Die restlichen 1,5 Prozent entfielen auf Kosten für Ausbildungsstätten (252 Millionen Euro), Zinsen und
ähnliche Aufwendungen (135 Millionen Euro) sowie Steuern (70 Millionen Euro).



NRW: 5,5% weniger Jugendliche aufgrund akuter Alkoholvergiftung stationär behandelt
Kreis Soest mit höchster Quote

Düsseldorf/Duisburg, 9. November 2023 - Im Jahr 2022 sind 2 355 junge Menschen aus Nordrhein-Westfalen im Alter von zehn bis 19 Jahren wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen (psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol – akute Intoxikation) stationär im Krankenhaus behandelt worden.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 5,5 Prozent weniger Behandlungsfälle als 2021 (damals: 2 491 Fälle). Damit setzt sich die seit 2017 beobachtete, rückläufige Entwicklung dieser Behandlungsfälle fort. Im
Jahr 2020, als die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie begannen, war die Zahl der wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen
stationär behandelten Kinder und Jugendlichen mit −38,7 Prozent gegenüber 2019 überdurchschnittlich stark zurückgegangen. Im
Vergleich zum Jahr 2012 wurden 61,9 Prozent weniger Kinder und Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen mit dieser Diagnose stationär
behandelt (2012: 6 174 Fälle).

Der Rückgang der alkoholbedingten Behandlungsfälle im Jahr 2022 fiel bei Jungen und jungen Männern höher aus als bei ihren
weiblichen Altersgenossen: Die Zahl der stationären Behandlungen von männlichen Jugendlichen verringerte sich um 5,9 Prozent –
die der weiblichen Jugendlichen um 5,0 Prozent. Von den insgesamt 2 355 Behandlungsfällen entfiel mit 1 135 Behandlungen knapp die
Hälfte (48,2 Prozent) auf weibliche Kinder und Jugendliche (2021: 48,0 Prozent).

Der Anteil der aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung stationär behandelten zehn bis 19-jährigen Patientinnen und Patienten an der
gleichaltrigen Bevölkerung lag im Jahr 2022 im Landesdurchschnitt bei 0,14 Prozent (2021: 0,15 Prozent). Regional betrachtet gab es
die höchsten Anteile für Patientinnen und Patienten aus dem Kreis Soest mit 0,30 Prozent, dem Kreis Coesfeld (0,23 Prozent) sowie der
Stadt Bonn (0,21 Prozent). Die niedrigsten Quoten ermittelte das Statistische Landesamt für Leverkusen, den Rhein-Kreis-Neuss und
Köln mit jeweils 0,06 Prozent.

Im Jahr 2022 wurden mit 349 Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis vierzehn Jahren 19,2 Prozent bzw. 83 Personen dieser
Altersgruppe weniger als ein Jahr zuvor wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt (2021: 432).



NRW-Krankenhäuser: Zahl der Teilzeitbeschäftigten 2022 auf über 50% gestiegen
Düsseldorf/Duisburg, 12. Oktober 2023 - Der Anteil des teilzeitbeschäftigten nichtärztlichen Personals ist in den nordrheinwestfälischen Krankenhäusern im Jahr 2022 auf 50,1 Prozent gestiegen. 122 941 der 245 565 Tätigen im nichtärztlichen Dienst waren Ende 2022 Teilzeitbeschäftigte.

Wie Information und Technik NordrheinWestfalen als statistisches Landesamt mitteilt, hatte dieser Anteil im Jahr 2012 noch bei 46,0 Prozent gelegen. Von den 47 023 hauptamtlichen Ärztinnen und Ärzten waren 13 327 (28,3 Prozent) teilzeitbeschäftigt; 2012 waren es noch 19,0 Prozent gewesen. Mit 292 588 waren Ende 2022 in den 333 nordrheinwestfälischen Krankenhäusern 18,3 Prozent mehr Personen tätig als im Jahr 2012; 136 268 (46,6 Prozent) von ihnen waren teilzeitbeschäftigt.

Die Zahl der hauptamtlichen Ärztinnen und Ärzte ist seit 2012 um 27,6 Prozent auf 47 023 gestiegen; die des nichtärztlichen Personals um 16,7 Prozent auf 245 565.
Der Anteil teilzeitbeschäftigter Männer stieg in den NRW-Krankenhäusern gegenüber 2012 stärker an als bei den teilzeitbeschäftigten Frauen: 2022 war der Teilzeitanteil bei den Ärzten mit 18,3 Prozent mehr als doppelt so hoch wie zehn Jahre zuvor (2012: 8,7 Prozent). Beim nichtärztlichen Personal arbeitete gut ein Viertel (25,5 Prozent) der Männer in Teilzeit; 2012 hatte dieser Anteil bei 18,5 Prozent gelegen. Frauen waren Ende 2022, wie auch schon zehn Jahre zuvor, häufiger in Teilzeit beschäftigt als Männer: 40,2 Prozent der Ärztinnen und 56,6 Prozent des weiblichen nichtärztlichen Personals waren teilzeitbeschäftigt.

Im Jahr 2012 waren knapp ein Drittel (32,2 Prozent) der Ärztinnen und 53,1 Prozent der Frauen im nichtärztlichen Dienst in Teilzeit tätig gewesen. Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, war mit 119 158 Personen knapp die Hälfte (48,5 Prozent) des nichtärztlichen Personals im Pflegedienst tätig. Ein Fünftel (20,0 Prozent) des nichtärztlichen Personals arbeitete im medizinischtechnischen Dienst und 13,5 Prozent waren im Funktionsdienst beschäftigt.



72.655 Menschen erhielten Ende 2022 in NRW Hilfe zur Pflege – das waren 11,5% weniger als 2021
Düsseldorf/Duisburg, 21. September 2023 - Ende 2022 erhielten in Nordrhein-Westfalen 72 655 Personen Hilfe zur Pflege nach dem 7. Kapitel des Zwölften Sozialgesetzbuches (SGB XII).
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger damit um 11,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (2021: 82 100). 60 665 Personen erhielten am Jahresende 2022 in Nordrhein-Westfalen Hilfe zur Pflege in einer Einrichtung wie beispielsweise einem Pflegeheim. Das waren 14,0 Prozent weniger als Ende 2021.

Wesentlicher Grund für diesen Rückgang war der Anfang 2022 eingeführte Leistungszuschlag der Pflegekassen für Pflegebedürftige der Pflegegrade zwei bis fünf in vollstationärer Pflege. Der Zuschlag steigt mit der Dauer der vollstationären Pflege (§43c SGB XI) und reduziert den von den Pflegebedürftigen zu entrichtenden Eigenanteil umso mehr, je länger die vollstationäre Pflege andauert.
Bei den älteren Personen (65 Jahre und älter) mit Leistungsbezug in Einrichtungen war der Rückgang mit 15,2 Prozent deutlicher als bei den Jüngeren im Alter von unter 65 Jahren (−5,6 Prozent).
Das Durchschnittsalter der Personen mit Leistungsbezug in Einrichtungen lag Ende 2022 bei 79,5 Jahren (31.12.2021: 80,3 Jahre). Die Zahl der Personen, die Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen bezogen haben, lag Ende 2022 bei 11 995 Personen; das waren 3,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Mit durchschnittlich 72,1 Jahren (31.12.2021: 73,0 Jahre) war dieser Personenkreis jünger als die Personen mit Leistungsbezug in Einrichtungen.
Die am häufigsten gewährte Hilfeart außerhalb von Einrichtungen war das Pflegegeld für die häusliche Betreuung und Pflege z. B. durch Angehörige, das 6 490 Pflegebedürftige erhielten. An zweiter Stelle folgte die häusliche Pflegehilfe als Pflegesachleistung z. B. durch einen ambulanten Pflegedienst, die für 5 695 Personen gewährt wurde. Beide Leistungsarten können auch kombiniert werden.

Insgesamt bezogen mehr Empfängerinnen als Empfänger Hilfe zur Pflege: Der Anteil weiblicher Personen lag Ende 2022 bei 66,9 Prozent (31.12.2021: 68,0 Prozent). Bei den älteren Personen (65 Jahre und älter) mit Leistungsbezug lag der Frauenanteil bei 71,4 Prozent, bei den Jüngeren im Alter von unter 65 Jahren bezogen dagegen mehr Empfänger als Empfängerinnen Hilfe zur Pflege (Anteil männlicher Personen: 57,0 Prozent).

Pflegebedürftige Personen haben Anspruch auf Hilfe zur Pflege, wenn der notwendige und angemessene Pflegebedarf nicht bzw. nicht vollständig durch Leistungen der Pflegeversicherung gedeckt ist und die bzw. der Pflegebedürftige sowie seine unterhaltspflichtigen Angehörigen nicht über genügend Eigenmittel verfügen, um die verbleibenden Kosten zu tragen.

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass seit dem Berichtsjahr 2020 die Ergebnisse der Statistik der Empfänger von Leistungen nach dem 5. bis 9. Kapitel SGB XII aus Datenschutzgründen auf ein Vielfaches von fünf gerundet werden. IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Aussagekräftige statistische Daten dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. Sie stehen auch der Wissenschaft und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.



NRW-Krankenhäuser 2022: Zahl der Behandlungsfälle nahezu auf Vorjahresniveau, über 12% weniger als 2019
Düsseldorf/Duisburg, 12. September 2023 - Im Jahr 2022 sind in den 333 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern 4,1 Millionen Patientinnen und Patienten vollstationär behandelt worden.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lag damit die Patientenzahl nahezu auf Vorjahresniveau (−0,3 Prozent gegenüber 2021). Im Vergleich zum Jahr 2019 ging die Zahl der vollstationären Behandlungen allerdings um 568 000 bzw. 12,2 Prozent zurück.
Im Zeitraum von 2012 bis 2019 stieg die Zahl der vollstationären Behandlungsfälle von 4,4 Millionen auf 4,7 Millionen nahezu kontinuierlich an. In den nordrhein-westfälischen Krankenhäusern standen 2022 insgesamt 112 862 Betten zur Verfügung; das waren 1,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor und 4,2 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019.

Die BETTENNUTZUNG stieg von 68,6 Prozent in 2021 auf 69,6 Prozent im Jahr 2022. Sie lag damit aber weiterhin unter dem Wert von 2019 (damals: 76,6 Prozent). Die Zahl der Intensivbetten war 2022 mit 6 367 um zwei Prozent niedriger als im Vorjahr, aber um 0,9 Prozent höher als 2019 (damals: 6 308).

47 023 ÄRZTINNEN UND ÄRZTE waren 2022 hauptamtlich in den Krankenhäusern Nordrhein-Westfalens beschäftigt; das sind 0,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (2021: 46 647).
Die Beschäftigtenzahl im PFLEGEDIENST war 2022 mit 119 158 Personen um 2,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor (2021: 116 146).
Im Vergleich zum Jahr 2019 ist die Zahl des ärztlichen Personals um 4,1 Prozent (2019: 45 167) und die des Pflegepersonals in NRW-Krankenhäusern um 11,1 Prozent (2019: 107 220) gestiegen.
Die 333 NRW-Krankenhäuser unterschieden sich von der BETTENZAHL wie folgt: 56 Einrichtungen (16,8 Prozent) verfügten über weniger als 100 Betten. 103 Krankenhäuser (30,9 Prozent) umfassten zwischen 100 und 249 Betten und 106 Krankenhäuser (31,8 Prozent) zwischen 250 und 499 Betten. 68 Krankenhäuser (20,4 Prozent) waren mit 500 oder mehr Betten ausgestattet.
Mehr als ein Drittel der Krankenhäuser (120 bzw. 36,0 Prozent) hatte maximal drei FACHABTEILUNGEN, 132 Krankenhäuser (39,6 Prozent) hatten zwischen vier und zehn Fachabteilungen und knapp ein Viertel (81 bzw. 24,3 Prozent) verfügte über elf oder mehr Fachabteilungen.
Im Jahr 2022 wurden in den 133 nordrhein-westfälischen VORSORGE- ODER REHABILITATIONSEINRICHTUNGEN 209 469 Patientinnen und Patienten stationär behandelt. Damit war die Patientenzahl um 7,6 Prozent höher als 2021 (194 704 Personen), jedoch um 11,0 Prozent niedriger als 2019 (235 441 Personen).
Im Zehnjahresvergleich sank die Zahl um 11,7 Prozent (2012: 237 232 Personen).

Weitere Ergebnisse auf Landesebene stehen als Zeitreihe auf unserer Internetseite unter https://www.it.nrw/statistik/eckdaten/vorsorge-oder-rehabilitationseinrichtungen-610 zur Verfügung.

IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objek-tive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Aussagekräftige statistische Daten dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. Sie stehen auch der Wissenschaft und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.



Zahl der pflegebedürftigen Menschen in NRW steigt bis 2050 um fast ein Drittel  auf 1,6 Millionen
Düsseldorf/Duisburg, 15. Juni 2023 - Die Zahl der Pflegebedürftigen in NRW wird laut Pflegemodellrechnung des Statistischen Landesamtes bis 2050 auf knapp 1,6 Millionen ansteigen und damit um 30,4 Prozent höher liegen als 2021 (damals: 1,2 Millionen).
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen mitteilt, werden in Zukunft die meisten Pflegebedürftigen ausschließlich Pflegegeld beziehen, den Pflegegrad 2 haben und im Alter von 80 bis 89 Jahren sein. In den Kreisen wird ein stärkerer Zuwachs der Zahl Pflegebedürftiger erwartet als in den kreisfreien Städten.

Im Jahr 2050 werden 820 000 Personen ausschließlich Pflegegeld beziehen. Das stellt ein Plus von 25,2 Prozent gegenüber 2021 (damals: 655 000) dar.

Im Jahr 2050 werden 325 000 Pflegebedürftige in Nordrhein-Westfalen Leistungen eines ambulanten Pflegedienstes in Anspruch nehmen. Das sind 38,1 Prozent mehr als 2021 (damals: 235 000 Personen).

Den größten prozentualen Anstieg bei den Leistungsarten gibt es bei der stationären Pflege: Hier werden im Jahr 2050 mit 249 000 Pflegebedürftigen 48,9 Prozent mehr Personen erwartet als 2021 (damals: 167 000).

Den stärksten Zuwachs im Berechnungszeitraum gibt es bei den 90-Jährigen und Älteren; der Höchststand von 411 000 Pflegebedürftigen diesen Alters wird im Jahr 2060 (+161,5 Prozent gegenüber 2021) erreicht.
Die 80- bis 89-Jährigen bilden in Zukunft weiterhin die größte Altersgruppe unter den Pflegebedürftigen; ihre Zahl wird im Jahr 2050 auf den Stand von 686 000 Pflegebedürftigen (+45,2 Prozent gegenüber 2021) steigen.

Regional betrachtet wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2050 in allen kreisfreien Städten und Kreisen des Landes steigen; allerdings ist das Ausmaß des Zuwachses in den Kreisen größer als in den kreisfreien Städten. In 22 von 31 Kreisen ist mit einem Anstieg über dem Landesdurchschnitt von 30,4 Prozent zu rechnen, während dies nur bei vier der 22 kreisfreien Städte der Fall ist.

Die höchsten Zuwächse Pflegebedürftiger werden in den Kreisen Coesfeld (+63,5 Prozent), Borken (+57,2 Prozent) und Euskirchen (+54,1 Prozent) erwartet.

Die Städte Hagen (+8,3 Prozent), Gelsenkirchen (+8,8 Prozent) und Duisburg (+11,6 Prozent) können mit den geringsten Anstiegen rechnen.

Weitere Ergebnisse der Pflegemodellrechnung, wie beispielsweise die regionale Entwicklung der Pflegeleistungsarten oder die Anzahl zukünftiger Pflegebedürftiger nach Pflegegraden sowie methodische Erläuterungen stehen im neuen Statistik Kompakt „Pflegemodellrechnung für NRW” (https://www.it.nrw/pflegemodellrechnung-fuer-nrw)      


NRW: Lungenkrebs die dritthäufigste Todesursache
Düsseldorf/Duisburg, 31. Mai 2023 - Lungen- und Bronchialkrebs ist im Berichtsjahr 2021 mit einem Anteil von 5,2 Prozent an allen Sterbefällen die dritthäufigste Todesursache in Nordrhein-Westfalen gewesen.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai 2023 mitteilt, starben 2021 insgesamt 11 353 Personen (6 713 Männer und 4 640 Frauen) im Land an Lungen- oder Bronchialkrebs. Damit sank
gegenüber 2020 sowohl die Zahl (−104 Fälle bzw. −0,9 Prozent) als auch der Anteil dieser Todesursache an allen Sterbefällen
(damals: 5,3 Prozent).
Die Anteile der infolge von Lungen- oder Bronchialkrebs Gestorbenen an allen Todesfällen entwickelten sich in den letzten zehn Jahren bei Männern und Frauen unterschiedlich: Während der Anteil bei Männern von 8,5 Prozent im Jahr 2011 auf 6,1 Prozent im Jahr 2021
zurückging, war bei Frauen ein Anstieg von 3,9 auf 4,2 Prozent zu verzeichnen.
Das Durchschnittsalter der 2021 an Lungen- oder Bronchialkrebs Gestorbenen aus Nordrhein-Westfalen war mit 72 Jahren um rund sieben Jahre niedriger als das aller Gestorbenen (Frauen: ca. −10 Jahre, Männer: ca. −4 Jahre).

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Zuordnung der Todesursachen in der Todesursachenstatistik auf den Angaben der den Tod bescheinigenden Ärztinnen und Ärzte in den ausgestellten Todesbescheinigungen basiert.
Bei den vorliegenden Daten handelt es sich um eine nachweisbare Untergrenze. Im Jahr 2021 wurde für 1,7 Prozent der Sterbefälle keine Todesbescheinigung an IT.NRW übermittelt. Diese Fälle wurden den ungenau oder nicht näher bezeichneten Todesursachen (ICD-Kapitel R00 bis R99) zugeordnet. Insgesamt entfielen 8,9 Prozent der Todesfälle auf diese Rubrik. 

Gestorbene in Nordrhein-Westfalen nach ausgewählten Todesursachen (Kreisergebnisse)



NRW: Neun Prozent weniger neue Ausbildungsverträge in der Pflege als im Jahr 2021
Düsseldorf/Duisburg, 26. Mai 2023 - Im Jahr 2022 haben neun Prozent weniger Personen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann begonnen als ein Jahr zuvor.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, wurden insgesamt 14 298 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen (2021: 15 711).
Einen überdurchschnittlichen Rückgang (−12,2 Prozent) gab es bei den weiblichen Auszubildenden: Ihre Zahl sank von 11 796 im Jahr 2021 auf 10 359 im Jahr 2022.
Bei den männlichen Auszubildenden war dagegen ein Zuwachs von 0,6 Prozent auf 3 939 zu verzeichnen (2021: 3 915).

Innerhalb der einzelnen Regierungsbezirke in Nordrhein-Westfalen wurde die höchste prozentuale Veränderung gegenüber 2021 im Regierungsbezirk Detmold notiert. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege war dort mit 1 398 um 15,2 Prozent niedriger als im Jahr zuvor (damals: 1 650).
Ein ähnliches Bild zeigte sich im Regierungsbezirk Münster mit 14,3 Prozent weniger neuen Ausbildungsverträgen (2022: 2 394; 2021: 2 793). In den Regierungsbezirken Köln (−7,6 Prozent), Düsseldorf (−6,5 Prozent) und Arnsberg (−6,4 Prozent) fielen die Rückgänge hingegen geringer aus.
Auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen im Land, die auch mit dem regionalen Angebot an Ausbildungs- und Schulplätzen zusammenhängen. So gab es in der kreisfreien Stadt Bottrop mit 100 Prozent (2022: 0; 2021: 114) und im Kreis Lippe mit 52 Prozent (2022: 99; 2021: 204) die höchsten Rückgangsquoten.
Die höchsten prozentualen Zuwächse gegenüber 2021 wurden im Kreis Borken (+28,4 Prozent) und im Rhein-Erft-Kreis (+26,5 Prozent) festgestellt. Maßgeblich für die regionale Zuordnung ist die Pflegeschule, an der die Auszubildenden ihren schulischen Teil absolvieren.

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, befanden sich zum Jahresende 2022 insgesamt 39 201 Personen in der Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflege-fachmann. Drei Viertel von ihnen (29 373) waren weiblich und ein Viertel (9 828) männlich.
Die Statistik über die Ausbildung zur Pflegefachkraft erfasst jährlich die Zahl der neuabgeschlossenen Ausbildungsverträge und die Anzahl aller Auszubildenden. Es lassen sich keine Rückschlüsse auf Angebot und Nachfrage auf Basis der Daten ziehen.

Auszubildende zur Pflegefachkraft in NRW mit Ausbildungsbeginn jeweils am 31. Dezember (Kreisergebnisse)
Daten zu den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in den kreisfreien Städten und Kreisen


NRW-Gesundheitswesen: Beschäftigtenzahl um 3,4 Prozent gestiegen
Düsseldorf/Duisburg, 18. Mai 2023 - Im Jahr 2021 waren in Nordrhein-Westfalen mit 1,27 Millionen Beschäftigten 3,4 Prozent mehr Menschen im Gesundheitswesen tätig als ein Jahr zuvor.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, stieg die Zahl der Beschäftigten im zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie um rund 41 600 Beschäftigte und damit stärker als im Vorjahr (2020: +19 700 Beschäftigte bzw. 1,6 Prozent) an.
Der Zuwachs ist insbesondere auf den Anstieg des in Corona-Testzentren eingesetzten Personals (+10 900), das in den sonstigen Einrichtungen des Gesundheitswesens erfasst wird, sowie dem Personalzuwachs in Apotheken (+5 600), Arztpraxen (+5 000) und Krankenhäusern (+4 600) zurückzuführen.
Im Jahr 2021 waren in NRW 533 200 Personen in ambulanten und 476 500 in stationären oder teilstationären Einrichtungen beschäftigt. Fast die Hälfte der Beschäftigten im ambulanten Bereich arbeitete in Arzt- und Zahnarztpraxen (238 400). In stationären und
teilstationären Einrichtungen war der überwiegende Teil der beschäftigten Personen in Krankenhäusern (289 300) tätig. Der
(teil-)stationäre Pflegebereich (z. B. Alten pflegeheime) beschäftigte 171 200 Personen.
Die meisten Beschäftigten im Gesundheitswesen waren in Krankenhäusern (22,7 Prozent), in der stationären und
teilstationären Pflege (13,4 Prozent) und in Arztpraxen (12,5 Prozent) tätig. Bei den vorliegenden Ergebnissen handelt es
sich um die Zahl aller Beschäftigungsverhältnisse, d. h., dass Personen mit mehreren Arbeitsverhältnissen in verschiedenen
Einrichtungen auch mehrfach gezählt wurden.
75,4 Prozent der Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Gesundheitswesen waren Frauen. Die höchsten Frauenanteile hatten
Beschäftigte in Einrichtungen der ambulanten Pflege (85,2 Prozent), der stationären und teilstationären Pflege (83,5 Prozent) und in
Zahnarztpraxen (82,3 Prozent).

Diese und weitere Länderergebnisse z. B. zu den Gesundheitsausgaben wurden von der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische
Gesamtrechnungen der Länder” bereitgestellt. Die Ergebnisse und weitere methodische Hinweise wurden im Statistikportal unter der
Adresse https://www.statistikportal.de/de/ggrdl veröffentlicht.


NRW: Erfolgsquote bei Prüfungen in Pflegefachberufen bei 87,7 Prozent
Düsseldorf/Duisburg, 15. Mai 2023 - 87,7 Prozent der Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer in Pflegefachberufen haben im Abgangsjahr 2021/22 ihre schulische Ausbildung in Nordrhein-Westfalen erfolgreich beendet.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Erfolgsquote bei den angehenden Kinderkrankenpfleger(inne)n bei der staatlichen Abschlussprüfung mit 91,1 Prozent am höchsten.
In der Altenpflege (88,0 Prozent) und der Krankenpflege (86,9 Prozent) fielen die Anteile der erfolgreichen Prüfungsteilnehmer(inne)n etwas geringer aus. Die Daten entstammen der Erhebung an den Schulen des Gesundheitswesens Nordrhein-Westfalen, an denen Pflegefachberufe nach alter Ausbildungsordnung gelehrt werden.
In den Pflegehilfsberufen absolvierten 87,2 Prozent der an der Abschlussprüfung teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihre Prüfung erfolgreich. Während die Erfolgsquote im Bildungsgang Gesundheits- und Krankenpflegeassistenz bei 94,1 Prozent lag, absolvierten 89,1 Prozent der Prüfungsteilnehmer(inne)n in der Altenpflegehilfe ihre schulische Ausbildung erfolgreich.
Bei den Pflegefachassistent(inn)en waren es lediglich 82,6 Prozent. Die Erfolgsquoten in weiteren Gesundheitsberufen schwankten zwischen 73,1 Prozent (Masseure/-innen und medizinische Bademeister/-innen) und 97,6 Prozent (Hebammen/Entbindungspfleger).

Insgesamt schlossen 12 610 Personen ihre schulische Ausbildung im Abgangsjahr 2021/22 an Schulen des Gesundheitswesens in NRW ab. Die meisten Absolventinnen und Absolventen (8 480) gab es in den Pflegefachberufen nach alter Ausbildungsordnung (Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege). Weitere 1 100 erfolgreiche Schulabgänger/-innen hatten einen Pflegehilfsberuf erlernt (Altenpflegehilfe, Gesundheits- und Krankenpflegeassistenz und Pflegefachassistenz). Hinzu kamen 3 030 Personen, die einen anderen Bildungsgang an Gesundheitsschulen belegt hatten, etwa in der Physiotherapie (875 Abgänger/-innen), der pharmazeutisch-technischen Assistenz (460) und als staatlich anerkannte Notfallsanitäter/-innen (375).

Die Erhebung an den Schulen des Gesundheitswesens ist eine freiwillige Erhebung an allen nordrhein-westfälischen Schulen des Gesundheitswesens mit einer aktuellen Meldequote von 84,7 Prozent. Das Erhebungsjahr erstreckt sich vom 16.10. des Vorjahres bis zum 15.10. des Erhebungsjahres. Aus Datenschutzgründen werden Schüler- und Lehrerzahlen ab dem Erhebungsjahr 2019 auf ein Vielfaches von fünf auf- bzw. abgerundet ausgewiesen. Hierdurch besteht keine Additivität.
Für die Berechnung von Quoten werden die Originalwerte verwendet. Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass seit dem Jahr 2020 Personen, die ihre Ausbildung neu beginnen, nach dem neuen Pflegeberufegesetz (PflBG) als Pflegefachmann/-frau ausgebildet werden. Diese werden gesondert in der Pflegeausbildungsstatistik erhoben. Eine entsprechende Pressemitteilung für das Berichtsjahr 2022 wird IT.NRW voraussichtlich am 24. Mai 2023 veröffentlichen. Für die Pflegefachkräfte nach neuer Ausbildungsordnung liegen noch keine Absolventenzahlen vor.


Zahl der Pflegebedürftigen in NRW gegenüber 1999 auf mehr als das Zweieinhalbfache gestiegen
Düsseldorf/Duisburg, 27. März 2023 - Die Zahl der Pflegebedürftigen ist seit Einführung der Pflegestatistik im Jahr 1999 auf mehr als das Zweieinhalbfache angestiegen (+156 Prozent).
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren im Dezember 2021 in Nordrhein-Westfalen 1 192 000 Personen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (elftes Buch Sozialgesetzbuch). 22 Jahre zuvor hatten bei der erstmaligen Durchführung der Pflegestatistik 466 000 Menschen als pflegebedürftig gegolten.
Zum Teil beruht dieser Anstieg auf dem weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriff (ab 2017), durch den mehr Menschen als zuvor eine Pflegebedürftigkeit zugesprochen werden konnte.
Im Jahr 2005 hatte die Zahl der Pflegebedürftigen mit 458 400 Personen den niedrigsten Stand in NRW erreicht; seither stieg sie kontinuierlich an: 2015 waren 39,2 Prozent mehr Menschen im Land pflegebedürftig als zehn Jahre zuvor.
Seit 2017 fiel der Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen höher aus als in den Vorjahren; zuletzt lag er im Jahr 2021 bei 23,5 Prozent gegenüber 2019.
Mit der Einführung des weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs wurden auch Menschen ohne Pflegestufe mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz als pflegebedürftig eingestuft. Diese Personen hatten zuvor zwar bereits Leistungen der Pflegeversicherung erhalten, galten aber nach damaliger Definition nicht als Pflegebedürftige.
Zudem wurden im Erhebungsjahr 2019 erstmalig (jedoch noch nicht vollständig) Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 erfasst, die keine Leistungen der Pflegeeinrichtungen bzw. ausschließlich Leistungen der nach Landesrecht anerkannten Angebote zur Unterstützung im Alltag erhalten. Im Jahr 2019 gab es knapp 49 000 dieser Personen; 2021 waren es bereits 134 334.
Für den Pflegegrad 1 liegt ein abweichendes Leistungsrecht vor: Insbesondere erhalten diese Pflegebedürftigen kein Pflegegeld, können aber o. g. Leistungen nach Landesrecht beziehen.  


NRW: Über 70 Prozent der alkoholbedingten Krankenhausbehandlungen und Sterbefälle betrafen 2021 Männer
Düsseldorf/Duisburg, 15. Februar 2023 - Im Jahr 2021 sind 65 162 Menschen aus Nordrhein-Westfalen aufgrund der Folgen übermäßigen Alkoholkonsums stationär im Krankenhaus behandelt worden. 72,4 Prozent dieser Fälle betrafen Männer.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, gab es im selben Jahr 2 316 alkoholbedingte Sterbefälle; das waren 1,1 Prozent aller Sterbefälle mit Wohnsitz in NRW. Bei den aufgrund von Alkoholmissbrauch und damit einhergehenden Folgeerkrankungen Gestorbenen lag der Männeranteil bei 71,6 Prozent.

KNAPP 10 PROZENT WENIGER ALKOHOLBEDINGTE KRANKENHAUSBEHANDLUNGEN ALS 20 JAHRE ZUVOR
Die Zahl der alkoholbedingten stationären Krankenhausbehandlungen ist 2021 um 2,0 Prozent geringer gewesen als 2020 (damals: 66 521 Fälle). Vor der Corona-Pandemie (2019: 76 339 Fälle) hatte es 17,2 Prozent mehr Behandlungsfälle als 2021 gegeben. Im Jahr 2011 wurden noch 34,8 Prozent mehr Menschen mit diesen Diagnosen stationär behandelt; 20 Jahre zuvor waren es 9,7 Prozent mehr gewesen.

In 81,8 Prozent der Fälle und damit am häufigsten wurde bei den alkoholbedingten Behandlungsfällen des Jahres 2021 Diagnosen des Bereichs „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol”, wie beispielsweise Abhängigkeit, akute Intoxikation (Alkoholvergiftung) oder Entzug festgestellt. Weitere 17,4 Prozent der Patientinnen und Patienten wurden wegen alkoholbedingter Schäden am Verdauungssystem (Leber, Magen oder Bauchspeicheldrüse) behandelt.
46,3 Prozent der 2021 wegen übermäßigen Alkoholkonsums stationär Behandelten waren 35 bis 54 Jahre alt. Ein Drittel der Patientinnen und Patienten (33,7 Prozent) gehörte der Altersgruppe der 55- bis unter 75-Jährigen an. 18- bis 34-Jährige stellten 14,3 Prozent der alkoholbedingten Behandlungsfälle.

RUND 18 PROZENT WENIGER ALKOHOLBEDINGTE STERBEFÄLLE ALS 20 JAHRE ZUVOR
2 316 Menschen starben im Jahr 2021 in Nordrhein-Westfalen an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums. Umgerechnet auf je 100 000 Einwohner starben damit rund 13 (12,9) Personen an Alkohol. Damit war die alkoholbedingte Sterberate um 9,0 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (2020: 14,2 Sterbefälle je 100 000 Einwohner) und um 2,9 Prozent niedriger als vor Beginn der Corona-Pandemie (2019: 13,3 je 100 000 Einwohner). Im Jahr 2001 waren noch rund 16 Personen (15,8) je 100 000 Einwohner an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums gestorben.

Fast zwei Drittel (62,0 Prozent) der alkoholbedingten Todesfälle waren 2021 auf alkoholbedingte Schäden am Verdauungssystem (Leber, Magen oder Bauchspeicheldrüse) zurückzuführen. Bei 34,5 Prozent dieser Todesfälle waren „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol” ursächlich für den Tod. Das durchschnittliche Sterbealter der aufgrund von Alkohol Gestorbenen war mit 63,6 Jahren um rund 15 Jahre niedriger als das Durchschnittsalter aller Gestorbenen (79,0 Jahre).

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Klassifizierung der Diagnosen und Todesursachen nach der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) erfolgt. Zu den alkoholbedingen Sterbe- und Behandlungsfällen wurden folgende Krankheiten bzw. Todesursachen gezählt: Alkoholinduziertes Pseudo-Cushing-Syndrom, Niazinmangel (Pellagra), psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol, Degeneration des Nervensystems durch Alkohol, Alkohol-Polyneuropathie, Alkoholmyopathie, alkoholische Kardiomyopathie, Alkoholgastritis, alkoholische Leberkrankheit, alkoholinduzierte akute Pankreatitis, alkoholinduzierte chronische Pankreatitis, Betreuung der Mutter bei (Verdacht auf) Schädigung des Fetus durch Alkohol, Schädigung des Fetus und Neugeborenen durch Alkoholkonsum der Mutter, Alkohol-Embryopathie (mit Dysmorphien), Nachweis von Alkohol im Blut, toxische Wirkung: Äthanol, toxische Wirkung: Alkohol, nicht näher bezeichnet.


NRW: 13 Prozent weniger allgemeinmedizinische Arztpraxen als vor zehn Jahren
Düsseldorf/Duisburg, 9. Februar 2023 - Die Zahl der Arztpraxen für Allgemeinmedizin ist in Nordrhein-Westfalen von 2011 bis 2021 um 13 Prozent gesunken.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war ihre Zahl im Jahr 2021 mit 5 804 um 840
niedriger als zehn Jahre zuvor (2011: 6 644). Die Zahl der Facharztpraxen verringerte sich in NRW im gleichen Zeitraum um vier
Prozent: 2021 gab es mit 12 106 Facharztpraxen 463 Praxen weniger als 2011 (damals: 12 569).

Nach Angaben der Bundesärztekammer ist die Zahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte in NRW binnen zehn Jahren um 15,1 Prozent gestiegen: Im Jahr 2021 waren rund 34 500 Ärztinnen und Ärzte ambulant tätig. Im Jahr 2011 waren es rund 30 000 gewesen. Auch im Verhältnis zur Bevölkerung ist die Zahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte gestiegen, und zwar um 12,7 Prozent: 2021 gab es rein rechnerisch 1,9 ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte je 1 000 Einwohner, während es zehn Jahre zuvor noch 1,7 gewesen waren.

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass aus den hier verwendeten Daten des Unternehmensregister Systems (URS) lediglich die Zahl der Praxen ermittelbar ist, aus denen keine Rückschlüsse auf die Zahl der darin praktizierenden Ärzte möglich sind.
Internistische Praxen, die auch eine hausärztliche Versorgung anbieten, sind hier den Facharztpraxen zugeordnet.


Immer mehr Teilzeitbeschäftigte in NRW-Krankenhäusern
Düsseldorf/Duisburg, 27. Januar 2023 - Der Anteil der teilzeitbeschäftigten hauptamtlichen Ärztinnen und Ärzte ist in den nordrhein-westfälische Krankenhäusern im Jahr 2021 auf mehr als ein Viertel (27,0 Prozent) gestiegen.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, hatte dieser Anteil im Jahr 2011 noch bei 17,9 Prozent gelegen. Beim nichtärztlichen Personal war 2021 nahezu die Hälfte (49,8 Prozent) teilzeitbeschäftigt; 2011 waren es noch 45,5 Prozent gewesen.
Ende 2021 waren in den 335 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern 289 316 Personen tätig (46 647 hauptamtliche Ärztinnen und Ärzte und 242 669 nichtärztliche Beschäftigte). Damit waren 19,3 Prozent mehr Personen beschäftigt als zehn Jahre zuvor. Mit knapp einem Drittel (32,2 Prozent) gab es beim ärztlichen Personal den größten personellen Zuwachs. Im nichtärztlichen Dienst waren 17,1 Prozent mehr Personen beschäftigt als im Jahr 2011.
Der Anteil teilzeitbeschäftigter Männer stieg in den NRW-Krankenhäuserngegenüber 2011 stärker als bei den teilzeitbeschäftigten Frauen: 2021 war der Teilzeitanteil bei den Ärzten mit 16,8 Prozent mehr als doppelt so hoch wie zehn Jahre zuvor (2011: 7,7 Prozent). Beim nichtärztlichen Personal arbeitete gut ein Viertel (25,3 Prozent) der Männer in Teilzeit; 2011 hatte dieser Anteil bei 17,8 Prozent gelegen.
Frauen waren 2021, wie auch schon zehn Jahre zuvor, häufiger in Teilzeit beschäftigt als Männer: 39,3 Prozent der Ärztinnen und gut die Hälfte (56,2 Prozent) des weiblichen nichtärztlichen Personals waren 2021 teilzeitbeschäftigt. Im Jahr 2011 waren 31,1 Prozent der Ärztinnen und 52,6 Prozent der Frauen im nichtärztlichen Personal in Teilzeit tätig gewesen.

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, war mit 116 146 Personen knapp die Hälfte (47,9 Prozent) des nichtärztlichen Personals im Pflegedienst tätig. Ein Fünftel (20,3 Prozent) des nichtärztlichen Personals arbeitete im medizinisch-technischen Dienst und 13,6 Prozent waren im Funktionsdienst beschäftigt.