Düsseldorf/Duisburg, 29. August 2025 - Die
Kommunen Nordrhein-Westfalens hatten in ihren Kernhaushalten Ende
2024 Schulden in Höhe von durchschnittlich 3.075 Euro je
Einwohner/-in. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen
als Statistisches Landesamt mitteilt, waren die kreisfreien Städte
im Durchschnitt mit 4.145 Euro pro Kopf verschuldet. Die Kreise
kamen dagegen auf Schulden in Höhe von 2.287 Euro je Einwohner/-in.
Zu den Kreisen zählen die kreisangehörigen Städte und Gemeinden
inklusive der jeweiligen Kreisverwaltung.
Wie hoch
war der Schuldenstand der einzelnen Kommunen? Und wo standen sie
im Vergleich zum Durchschnitt? Antworten auf diese
Fragen liefert die neue interaktive Anwendung Kommunale Verschuldung
in NRW unter
https://statistik.nrw/service/veroeffentlichungen/kommunale-verschuldung-nrw
des Statistischen Landesamtes NRW, die Daten für kreisangehörige
Städte und Gemeinden, kreisfreie Städte und Kreise bereithält und
diese auch in einen Vergleich mit der rechnerischen
Pro-Kopf-Verschuldung aller Kreise bzw. aller kreisfreien Städte
stellt.
Die Anwendung stellt außerdem die
Schuldenentwicklung der Kernhaushalte der einzelnen Kommunen dar.
Auch hier lassen sich die Daten einordnen: Die Pro-Kopf-Verschuldung
aller Kommunen NRWs stieg von 2019 bis 2024 um 15,6 %. Während
die Pro-Kopf-Verschuldung der kreisfreien Städte in diesem Zeitraum
um 10,5 % wuchs, stieg die der Kreise um 24,6 %.
Nutzende
können für jede Kommune in NRW erkennen, zu welchem Zweck die
Schulden aufgenommen wurden: Liquiditätskredite sind mit privaten
Dispositionskrediten vergleichbar und dienen zur Überbrückung
kurzfristiger Haushaltsengpässe. Investitionskredite hingegen
werden in der Regel zur Realisierung langfristiger Vorhaben wie dem
Infrastrukturausbau genutzt, ähnlich zu privaten Krediten zum Erwerb
von Wohneigentum.
Der Vergleichswert für alle Kommunen NRWs
zeigt: Von 2019 bis 2024 sind die Liquiditätskredite pro
Einwohner/-in im Schnitt um 1,4 % zurückgegangen, während die
Investitionskredite pro Kopf um 32,2 % zugelegt haben. Darüber
hinaus lassen sich in der Anwendung eigene Schuldenvergleiche
zusammenstellen.
Interessierte können herausfinden, wie Ihre
Stadt oder Gemeinde im Vergleich zu anderen Orten NRWs dasteht oder
wie sich dort die Schuldensituation in den letzten Jahren verändert
hat: Zu finden sind diese Informationen in der neuen interaktiven
Anwendung Kommunale Verschuldung in NRW
https://statistik.nrw/service/veroeffentlichungen/kommunale-verschuldung-nrw
zur Struktur und Entwicklung der Schulden in den Kernhaushalten.
Datenbasis ist die Statistik „Jährliche Schulden der
Kernhaushalte der Gemeinden/Gemeindeverbände“ zum Stichtag 31.
Dezember für die Jahre 2019 bis 2024. Der Begriff „Haushalt“ wird
hier institutionell, im Sinne von Einheit, verwendet. Über die
kommunalen Kernhaushalte werden in der Regel die hoheitlichen
Aufgaben sowie Teile der örtlichen Daseinsvorsorge finanziert,
soweit diese nicht in ausgelagerte Einheiten (z. B. Eigenbetriebe)
übertragen wurden.
* Kreisfreie Städte mit höherer
Pro-Kopf-Verschuldung der Kernhaushalte als Kreise im Jahr 2024.
* Vergleichsmöglichkeiten zwischen einzelnen Kommunen im Zeitraum
von 2019 bis 2024. * Interaktive Karten und Diagramme zur
Gesamtverschuldung sowie zu Liquiditäts- und Investitionskrediten.
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