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Zuwanderungsprobleme Bulgaren und Rumänen

Bericht aus dem Rat
'Flickschusterei im Kartenhaus Duisburger Haushalt'
Rechte bringen JuDu/DAL einen Zoo-Aufsichtsratplatz
Ratsherr Karsten Vüllings

Duisburg, 27. April 2015 - Guten Abend in die Runde,
zur kürzesten Sitzung meiner bisherigen Amtszeit kam heute der Rat der Stadt Duisburg zusammen:
Rund 60 Tagesordnungspunkte in öffentlicher- und neun Tagesordnungspunkte in nichtöffentlicher Sitzung wurden in 2:50 Stunden “abgearbeitet” bzw. die strittigen Punkte durch eine SPD-/CDU-Mehrheit entschieden.
Es wurde das Millionen-Füllhorn ausgeschüttet, das Duisburg gar nicht hat...

Aber zunächst einmal standen die Wahlen zum Aufsichtsrat des Duisburger Zoo an. Die dazu eingebrachten Listenvorschläge der Fraktionen sahen drei Vertreter der SPD, zwei Vertreter der CDU und je einen Vertreter der Linken und Grünen vor. JuDu/DAL und die FDP-Gruppe brachten dann noch eine eigene Liste ins Spiel, mit Stephan Krebs von JuDu/DAL. Nach Auswertung der Abstimmungsergebnisse zog die Liste der SPD, die Liste der CDU, die Liste der Linken und die Liste JuDu/DAL, wobei hier zwei Dinge bemerkenswert sind:
Auf der Liste der Linken kandidierte eine SPD-Ratsfrau, die Liste JuDu/DAL zog nur Danke der Stimmen der NPD und eines ehemaligen, jetzt parteilosen, proNRW-Mitglieds.
Da mag sich ein jeder Demokrat seinen Teil zu denken...

Sodann wurde Geld verteilt:
500.000 Euro für den Zoo und ein um 255.000 Euro erhöhter Zuschuss an die ebenfalls defizitäre Revierpark Matllerbusch GmbH. Zu letzterem Punkt ist anzumerken, dass zur Stabilisierung des Revierparks in 2015 zusätzlich schon der für 2016 eingestellte städtische Zuschuss in Höhe von 355.000 Euro verausgabt werden muss.
Unsere 'PSL'- (Piraten-SGU-Bürgerlich-Liberale)Fraktion hat daher schon im Haupt- und Finanzausschuss kritisch hinterfragt, woher das Geld kommen soll, wenn der Revierpark im nächsten Jahr erneut Hilfe braucht...
Die sinngemäße Antwort des Kämmerers: Wir hoffen mal das alles gut wird.

Erstmals strittig diskutiert wurde um den Nachtragshaushalt von rund 200 Mio. EUR, der in Form einer Kreditaufnahme als Kapitalerhöhung den Stadtwerken bzw. dem DVV-Konzern zufließen soll. Während SPD und CDU die Entscheidung wieder mal als “alternativlos” darzustellen versuchten, gab es reichlich Gegenwind von den “Kleinen”.
Der parteilose Ratsherr Holger Lücht (früher AfD) forderte gar den sofortigen Rücktritt des Kämmerers und des Oberbürgermeisters – das lasse ich mal unkommentiert im Raum stehen...

Für unsere Fraktion habe ich vom Kämmerer wissen wollen, wie viel Geld sich noch im “Schatzkästchen” der DVV befindet. Das “Schatzkästchen” ist jene Gewinnrücklage, die seinerzeit aus einem Anteilsverkauf der Stadtwerke an die RWE gebildet
wurde und es barg einmal fast 200 Mio. EUR.

Nach einer aktuellen Hochrechnung unserer Fraktionsgeschäftsstelle müssten dort noch mehr als 100 Mio. EUR lagern, nachdem in der Vergangenheit größere Beträge “zweckentfremdet” wurden, so z. B. 26,5 Mio. EUR für den Neubau des City-Palais. Eine Antwort vom Kämmerer gab es freilich nicht, vielmehr sagte die Verwaltung die obligatorische schriftliche Beantwortung zu.
In der Folge haben wir der Vorlage auch nicht zugestimmt, ebenso wie alle “Kleinen”.

Eine abschließende Ratssondersitzung zu diesem Thema wird am 18. Mai stattfinden – wenn bis dahin nichts Schlimmeres passiert...

Denn: Der Kämmerer musste ausgerechnet auf Nachfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Herbert Mettler, warum die Bezirksregierung die Kreditaufnahme noch nicht genehmigt habe, einräumen, dass man in Düsseldorf die zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen anzweifle.
Ein Thema, das unsere Fraktion in den letzten Monaten immer wieder aufgegriffen- und sich deshalb an die Bezirksregierung gewendet hat.

Aktuell und erschwerend erreichte mich heute Abend die Nachricht, dass die Stadt den “Müllgebühren-Prozess” endgültig verloren hat und daraus Rückzahlungsverpflichtungen bzw. zu deckelnde Kreditverpflichtungen in dreistelliger (!) Millionenhöhe entstehen.

Die Zeit, da das 'Kartenhaus Haushalt' in Duisburg zusammenfällt, rückt aus meiner Sicht unaufhaltsam näher...

Alles andere war “Tagesgeschäft”...
Eine Reihe von abzuarbeitenden Bebauungsplänen, personelle Umbesetzungen in den Gremien etc.

Und dann gab es natürlich noch die nichtöffentliche Sitzung, aus der ich an dieser Stelle nicht berichten darf.

Fakt ist: Die nächsten Wochen werden spannend, besonders hinsichtlich der Frage, wie lange sich die Bezirksregierung diese Flickschusterei in Sachen Haushalt noch anguckt.

Nicht nur ich habe das ungute Gefühl dass das nicht mehr lange gut geht!

Mit bürgerlich-liberalen, und somit freundlichen Grüßen

Karsten Vüllings

Ratsherr der Wählergruppe Bürgerlich-Liberale