Düsseldorf/Duisburg, 12. März 2022 - Die
Situation in der Ukraine ist bedrückend. Auch für die
weltweite Nahrungsmittelversorgung sowie die Land- und
Ernährungswirtschaft hat der Krieg Folgen. Die
Kriegshandlungen gefährden einerseits die Versorgung der
ukrainischen Bevölkerung, andererseits sind auch
Auswirkungen auf die weltweiten Agrarmärkte zu spüren. Das
Landwirtschaftsministerium steht seit Beginn der
Kampfhandlungen in der Ukraine in einem kontinuierlichen
Austausch und in Abstimmungen mit Vertreterinnen und
Vertretern der Land- und Ernährungswirtschaft.
"Wir
beobachten wachsam, was sich auf den Agrarmärkten tut und
welche Auswirkungen dies für unsere Landwirtschaft, unsere
Ernährungswirtschaft, unsere Verbraucherinnen und
Verbraucher - unsere Ernährungssicherheit generell hat. Es
gibt weder aktuell noch mittelfristig Hinweise auf Engpässe
der Versorgung in Nordrhein-Westfalen", sagt
Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser.
Die weltweite Nahrungsmittelversorgung ist von dem Krieg
in der Ukraine vor allem aufgrund der großen Exportbedeutung
Russlands und der Ukraine bei Getreide, Mais und
Düngemitteln betroffen. So haben Russland und die Ukraine
einen relevanten Anteil an den weltweiten Exporten von
Weizen, Sonnenblumenöl und Raps. Zusammengenommen hatten sie
im Jahr 2021 einen Anteil von 29 Prozent am weltweiten
Weizenhandel: Russland hatte einen Anteil von rund 17
Prozent und die Ukraine von rund zwölf Prozent. Bei
Sonnenblumenöl beträgt der Anteil beider Länder am
weltweiten Export sogar fast 80 Prozent.
Die beiden
Länder beliefern über die Schwarzmeerhäfen vor allem die
Märkte im Nahen Osten sowie Nord- und Ostafrika. Infolge des
Krieges ist es an den Märkten für landwirtschaftliche
Rohstoffe und Produkte in den vergangenen Tagen zu teils
sehr deutlichen Preissteigerungen gekommen. So liegt zum
Beispiel der Preis für Brotweizen an der Pariser Börse
erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen bei über 400
Euro/Tonne (Juli 2021: 184 Euro/Tonne). Auch die Preise für
Mais und Raps haben sich sprunghaft nach oben entwickelt.
Ebenso zeigt der Preis für Schweinefleisch deutlich
steigende Tendenzen.
"Auch wenn die
Lebensmittelversorgung bei uns sichergestellt ist, können
die Folgen des Krieges für die Nahrungsmittelversorgung in
anderen Regionen der Welt gravierende Folgen haben. Hier
sehe ich es als unsere humanitäre Verpflichtung, diese
Länder solidarisch zu unterstützen. Weltweite Solidarität
ist gefordert, um Hungersnöte zu verhindern. Es ist gut,
dass die Agrarministerinnen und Agrarminister der G7 am
Freitag zu einer Sondersitzung zusammenkommen", so
Heinen-Esser.
Während die EU und Deutschland einen
hohen Selbstversorgungsgrad mit Brotgetreide, Kartoffeln,
Zucker und tierischen Produkten aufweisen, steht zu
befürchten, dass sich die Kriegsfolgen unmittelbar auf die
Ernährungssituation in Nordafrika, der Türkei und in
asiatischen Ländern als Hauptimporteure von russischem und
ukrainischen Weizen auswirken.
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