unicef Jugend in DU

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11. Dezember 1946 in New York: Kinderhilfswerk Unicef wird ins Leben gerufen!
Am 24. Juli 1957 wurde in Duisburg aus Dankbarkeit und der Einsicht, dass auch in vielen anderen Teilen der Welt Kinder in großer Not leben, die Arbeitsgruppe Duisburg ins Leben gerufen.

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Wandern gegen die Wasserkrise

UNICEF startet Wanderaktion WALK4UNICEF am Weltwassertag
Köln/Duisburg, 22. März 2023 - Der Weltwassertag am 22. März 2023 setzt in diesem Jahr den Startpunkt der deutschlandweiten Spendenaktion WALK4UNICEF. Engagierte Wanderfreund*innen haben dabei passend zum Aktionstag die Möglichkeit, durch ihre erwanderten Kilometer UNICEF-Programme für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene zu unterstützen. Die Programme dienen beispielsweise dazu, die Wasserversorgung in der besonders betroffenen Dürreregion am Horn von Afrika nachhaltig zu verbessern.

© UNICEF/UN0452999/Etges

Mehr als 20 Millionen Kinder in Kenia, Äthiopien und Somalia leiden unter der schlimmsten klimabedingten Dürre der letzten Jahrzehnte – mit gravierenden Folgen für alle Lebensbereiche von Kindern. Der fehlende nachhaltige Zugang zu ausreichend sicherem Wasser für das tägliche Leben ist eine der größten Bedrohungen für die heutige Gesellschaft. Mehr als 2 Milliarden Menschen haben keinen verlässlichen Zugang zu sauberem Wasser.

Der Klimawandel und seine Folgen verschärfen die Lage weiter: Bis 2030 wird voraussichtlich die Hälfte der Weltbevölkerung von Wassermangel betroffen sein. In den Ländern am Horn von Afrika sind die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt spürbar. Mehrere aufeinanderfolgende Trockenperioden in den letzten Jahren haben zu einer massiven Wasserkrise geführt. 

„Klimabedingte Katastrophen wie die Dürre am Horn von Afrika zerstören den Zugang zu sicherem Wasser und vertreiben tausende Familien aus ihren Häusern und Gemeinden. Besonders Kinder sind gefährdet. Die Wasserkrise bedroht ihre Gesundheit, ihr Überleben, ihre Bildung und ihr Wohlbefinden. Für viele von ihnen ist die UNICEF-Hilfe überlebenswichtig“, so Jacob Kipkeny, Spezialist im Bereich Wasser und Gesundheit bei UNICEF Kenia.  

Durch jede erwanderte WALK4UNICEF-Spende kann konkret geholfen werden:
Für 30 Wanderkilometer (1 Euro pro Kilometer) kann UNICEF 108 Stück Seife zum Händewaschen zur Verfügung stellen.
Eine Spende von 54 Euro unterstützt eine geflüchtete Familie mit einem Basishygiene-Set.
Für 301 Euro kann UNICEF eine Handpumpe für einen Brunnen beschaffen und somit die weiten, oft gefährlichen Wege zum Wasserholen verkürzen.

 

UNICEF setzt sich am Horn von Afrika und in vielen anderen Regionen der Welt dafür ein, den Zugang zu Wasser für die Familien nachhaltig und langfristig zu verbessern, um sie so widerstandsfähiger zu machen. Wassersysteme müssen so angepasst werden, dass sie den Auswirkungen des Klimawandels standhalten – zum Beispiel durch den Bau tieferer Brunnen, Grundwasseranalysen oder die Reparatur und Ausweitung von bestehenden Wasserleitungen.

Durch eine Großspende von 100.000 Euro kann ein solarbetriebenes Wassersystem finanziert werden, das rund 1.000 Schulkindern und insgesamt 2.000 Menschen einer Gemeinde den Zugang zu Wasser nachhaltig und kostengünstig ermöglicht.


Deutschlandweit laden regionale UNICEF-Gruppen zum Auftakt der Wanderaktion am Weltwassertag und in den kommenden Monaten zu gemeinsamen Wanderungen ein. Daneben kann jede*r Interessierte unabhängig an der Aktion WALK4UNICEF teilnehmen und jederzeit allein oder in einer größeren Gruppe eine individuelle Wanderaktion starten. Jetzt hier anmelden. 

Den Umfang der Wanderroute sowie die Höhe der Spende legt dabei jede*r Teilnehmer*in selbst fest. Damit alle Wander*innen rechtzeitig mit blauen Schnürsenkeln ausgestattet werden können, ist die Angabe der Teilnehmer*innenzahl und des Zeitpunktes der individuellen Wanderaktion notwendig.  
 

UNICEF zum Weltwassertag und Beginn der Weltwasserkonferenz der UN am 22. März
Dreifache Wasserkrise gefährdet das Leben von 190 Millionen Kindern

New York/ Köln/Duisburg, 20. März 2023 - Vor der am Mittwoch (22. März) beginnenden Weltwasserkonferenz der Vereinten Nationen warnt UNICEF vor den lebensbedrohlichen Gefahren für Kinder durch verschmutztes Wasser, fehlende Sanitärversorgung und den Klimawandel. Täglich sterben weltweit mehr als 1.000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser, fehlende Sanitäreinrichtungen und mangelnde Hygiene verursacht werden.

© UNICEF/UN0607653/Rich

190 Millionen Kinder in zehn afrikanischen Ländern sind laut einer neuen UNICEF-Analyse durch eine dreifache Wasserkrise besonders gefährdet. Bei ihnen kommen eine unzureichende Versorgung mit Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WASH), eine hohe Last an durch schmutziges Wasser verursachte Krankheiten und hohe Risiken durch den Klimawandel zusammen. Die dreifache Bedrohung ist der Analyse zufolge am akutesten in Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Côte d'Ivoire, Guinea, Mali, Niger, Nigeria und Somalia.

Damit gehört West- und Zentralafrika zu den Regionen mit der größten Wasser- und Klima-Unsicherheit der Welt. Viele der am schlimmsten betroffenen Länder, insbesondere in der Sahelzone, leiden unter Instabilität und bewaffneten Konflikten, was den Zugang von Kindern zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zusätzlich erschwert.

„Afrika steht vor einer Wasserkatastrophe“
"Während klima- und wasserbedingte Schocks weltweit zunehmen, verschärfen sich die Risiken für Kinder nirgendwo sonst auf der Welt so stark wie in Afrika“, sagte UNICEF-Programmdirektor Sanjay Wijesekera. „Verheerende Stürme, Überschwemmungen und historische Dürren zerstören bereits jetzt Einrichtungen und Häuser, kontaminieren Wasserquellen, verursachen Hungerkrisen und verbreiten Krankheiten. Aber so herausfordernd die gegenwärtigen Bedingungen auch sind, ohne massive Gegenmaßnahmen könnte die Zukunft noch viel düsterer aussehen.“

Für den Bericht hat UNICEF analysiert, welchen Zugang weltweit Haushalte zur Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung haben, wie viele Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten sterben, die im Zusammenhang mit verschmutztem Wasser stehen, und wie hoch die Klima- und Umweltgefahren sind. Dadurch wird sichtbar, in welchen Ländern und Regionen Kinder am stärksten gefährdet sind und wo dringend in Lösungen investiert werden muss, um unnötige Todesfälle zu vermeiden.

In den zehn Hotspot-Ländern hat fast ein Drittel der Kinder zu Hause keinen Zugang zu wenigstens einer Basis-Versorgung mit sauberem Wasser, und zwei Drittel haben nicht einmal einfache sanitäre Einrichtungen. Ein Viertel der Kinder hat keine andere Wahl, als die freie Natur als Toilette zu benutzen. Auch die Hygiene ist eingeschränkt, da drei Viertel der Kinder sich zu Hause die Hände nicht mit Wasser und Seife waschen können.

In der Folge tragen diese Länder auch die größte Last an Todesfällen bei Kindern aufgrund von Krankheiten wie Durchfallerkrankungen, die durch unzureichende Wasser- und Sanitärversorgung und Hygiene verursacht werden. Beispielsweise waren sechs der zehn Hotspot-Länder im vergangenen Jahr mit Cholera-Ausbrüchen konfrontiert. 

Klimawandel und Konflikte verschärfen Wasserkrise
Diese Hotspots gehören zu den Ländern mit besonders hohem Risiko, Klima- und Umweltbedrohungen ausgesetzt zu sein. Die Temperaturen steigen in Teilen West- und Zentralafrikas noch schneller an als im globalen Durchschnitt. Auch der Grundwasserspiegel sinkt, was einige Gemeinden dazu zwingt, doppelt so tiefe Brunnen zu graben wie noch vor zehn Jahren. Gleichzeitig sind die Regenfälle unregelmäßiger und intensiver geworden, was zu Überschwemmungen führt, die die knappen Wasservorräte verseuchen.

Alle zehn Hotspot-Länder werden außerdem von der OECD als fragil oder extrem fragil eingestuft. Die Belastungen durch bewaffnete Konflikte drohen in einigen Ländern, bisherige Fortschritte bei sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zunichte zu machen. Beispielsweise haben in Burkina Faso Angriffe auf Wasseranlagen als Taktik zur Vertreibung von Menschen zugenommen. 2022 wurden 58 Wasserstellen angegriffen, im Vergleich zu 21 im Jahr 2021 und drei im Jahr 2020. Infolgedessen verloren mehr als 830.000 Menschen – mehr als die Hälfte davon Kinder – im letzten Jahr den Zugang zu sauberem Trinkwasser.

UNICEF-Forderungen zur UN-Wasserkonferenz
Die neue Analyse erfolgt im Vorfeld der UN-Wasserkonferenz 2023, die vom 22. bis 24. März in New York stattfindet. Weltweit führende Politiker*innen, relevante Organisationen und andere Teilnehmende werden zum ersten Mal seit 46 Jahren in diesem Rahmen zusammenkommen, um die Fortschritte beim Ziel des Zugangs zu Wasser und sanitären Einrichtungen für alle zu überprüfen. Auf der Konferenz fordert UNICEF:
Schnelle Erhöhung der Investitionen in die Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung, auch aus den für Klimaschutz vorgesehenen Mitteln.
Stärkung der Klima-Resilienz sowohl im Sektor der Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung als auch in Städten und Gemeinden.
Priorisierung der am stärksten durch die Wasserkrise gefährdete Gemeinschaften in den politischen Richtlinien und Hilfsprogrammen.
Ausweitung von effektiven und zuverlässigen Systemen, bessere Koordination und größere Kapazitäten zur Bereitstellung von Wasser- und Sanitärversorgung.
Investitionen in die globale Initiative zur rascheren Umsetzung von SDG6, dem Entwicklungsziel der Vereinten Nationen für sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen, das bis 2030 erreicht werden soll.

„Investitionen in klimaverträgliche Wasser-, Sanitär- und Hygienedienste sind nicht nur eine Frage des Schutzes der Gesundheit von Kindern heute, sondern auch der Sicherung einer nachhaltigen Zukunft für kommende Generationen", sagte Wijesekera.

 

Syrien: UNICEF warnt vor drohender Ernährungskrise 
12. Jahrestag des Bürgerkriegs in Syrien


© UNICEF/UN0781266/Al-Asadi

Damaskus/Amman/Köln/Duisburg, 15. März 2023 - Nach zwölf Jahren Bürgerkrieg und den jüngsten verheerenden Erdbeben sind Millionen von Kindern in Syrien einem erhöhten Risiko von Mangelernährung ausgesetzt, warnt UNICEF.


Der Konflikt in Syrien geht heute in sein 13. Jahr und die Gewalt hält in mehreren Teilen des Landes, insbesondere im Nordwesten, unvermindert an. Nach wie vor kommt es zu schwerwiegenden Kinderrechtsverletzungen. Seit Beginn des Krieges wurden nach UN-Angaben fast 13.000 Kinder getötet oder verletzt. Kinder leben weiterhin in Angst vor Angriffen und Vertreibung, und die Zahl der mangelernährten Kinder nimmt zu.


Schätzungen zufolge sind in Syrien mehr als 609.900 Kinder unter fünf Jahren durch chronische Mangelernährung in ihrem Wachstum beeinträchtigt. Dies führt zu irreversiblen körperlichen und kognitiven Schäden bei den betroffenen Kindern und hat negative Folgen für ihre Lernfähigkeit, ihre Produktivität sowie ihr späteres Einkommen im Erwachsenenalter.


Auch die akute Mangelernährung bei Kindern nimmt zu. Die Zahl der 6-59 Monate alten Kinder, die an schwerer akuter Mangelernährung leiden, stieg 2022 um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wenn Kinder an akuter Mangelernährung leiden, wird ihr Immunsystem geschwächt. Betroffene Kinder haben ein elfmal höheres Risiko an Infektionskrankheiten zu sterben als gesunde Kinder.


Steigende Preise und unzureichende Einkommen bedeuten, dass Millionen syrischer Familien in einer beispiellosen Wirtschaftskrise um ihr Überleben kämpfen. Nahezu 90 Prozent der Menschen in Syrien leben heute in Armut.


Bereits vor den tödlichen Erdbeben, die Syrien im Februar 2023 erschütterten, benötigten mehr als 3,75 Millionen Kinder im ganzen Land Ernährungshilfen, während landesweit fast sieben Millionen Kinder dringend humanitäre Hilfe benötigten.


"Die Kinder in Syrien können nicht länger warten. Nach jahrelangen Konflikten und zwei katastrophalen Erdbeben hängt ihre Zukunft am seidenen Faden", sagte Adele Khodr, UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika.


Durch die Erdbeben wurden zahlreiche Häuser zerstört und viele Kinder haben aufgrund möglicher Nachbeben Angst, nach Hause zurückzukehren. Viele Familien sind nun obdachlos und leben unter beengten Verhältnissen in Notunterkünften und Lagern.


Bereits vor der Naturkatastrophe war die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen nicht funktionstüchtig. Viele Familien waren gezwungen, Behandlungen hinauszuzögern oder lange Reisen auf sich zu nehmen, sofern sie es sich leisten konnten. Schätzungen zufolge gibt es in Syrien nur noch 20.000 Ärzt*innen.

Der jüngste Choleraausbruch und die Auswirkungen der Erdbeben üben zusätzlichen Druck auf die überlasteten öffentlichen Gesundheitsdienste und die Gesundheitsversorgung im Land aus. Es wird erwartet, dass sich der Zugang zu grundlegenden Gesundheits- und Ernährungsdiensten im Jahr 2023 weiter verschlechtern wird.


"Wir müssen auf die Bedarfe der Kinder reagieren, egal wo sie in Syrien leben, und die Systeme unterstützen, die die dringend benötigten Dienstleistungen für Kinder gewährleisten", sagte Adele Khodr. In ganz Syrien setzt sich UNICEF dafür ein, Mangelernährung bei Kindern frühzeitig zu erkennen, und arbeitet mit Partnern zusammen, um lebensrettende Behandlungen für schwer akut mangelernährte Kinder bereitzustellen und weiter auszubauen.


Zur Prävention von Mangelernährung werden Mikronährstoffergänzungen, eine regelmäßige Überprüfung der Entwicklung der Kinder sowie Unterstützung beim Stillen und altersgerechter Beikost angeboten. UNICEF stellt zudem wichtige Gesundheitsdienste und -materialien sowie Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen bereit.


Schon vor den Erdbeben war der UNICEF-Nothilfeaufruf für die Kinder in Syrien deutlich unterfinanziert, da nur ein Bruchteil der 328,5 Millionen US-Dollar zugesichert war. Mit der zusätzlichen Belastung durch die verheerende Naturkatastrophe ist der Bedarf an Hilfe noch dringlicher geworden. 172,7 Millionen US-Dollar werden benötigt, um 5,4 Millionen Menschen (darunter 2,6 Millionen Kinder), die von dem Erdbeben betroffen sind, lebensrettende Unterstützung zukommen zu lassen.


Erdbeben: UNICEF und WHO starten Cholera-Impfkampagne im Nordwesten Syriens 

Im letzten halben Jahr wurden in Idlib und Aleppo mehr als 50.000 Cholera-Verdachtsfälle gemeldet.

Ein Junge wird gegen Cholera geimpft. UNICEF führt bereits seit dem Ausbruch der Cholera im September 2022 Impfungen in Syrien durch. © UNICEF/UN0755743/Nader

Kairo(Amman/Köln/Duisburg, 8. März 2023 - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF führen in den Erdbebengebieten im Nordwesten Syriens in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden, der Syria Immunization Group (SIG) und der Global Alliance for Vaccines (GAVI) eine Impfkampagne gegen Cholera durch. Im Rahmen der Kampagne werden 1,7 Millionen Dosen Cholera-Impfstoff eingesetzt. Sie sollen betroffene Kinder und ihre Familien schützen - insbesondere in den am stärksten vom Erdbeben betroffenen Gebieten.

Hier ist die Gefahr, sich mit Cholera zu infizieren aufgrund von fehlendem Zugang zu sauberem Wasser und der Enge in Notunterkünften besonders hoch. Dazu zählen die Bezirke Sarmada, Maaret Tamsrin, Dana und Atmeh in Idlib und der Bezirk A'zaz im Norden Aleppos. Rund 1400 Teams aus Gesundheitsfachkräften und freiwilligen Helfer*innen werden die zehntägige Kampagne durchführen und von Haus zu Haus gehen, um Familien zu impfen. Auch obdachlose Familien sollen erreicht werden, die in Zeltlagern, auf öffentlichen Märkten und in Schulen leben.  


"Die WHO warnt vor einer Zunahme von Krankheiten, die durchs Wasser übertragen werden. Eine Gefahr für die über 2,1 Millionen Syrer, die im Nordwesten des Landes durch das Erdbeben betroffen sind. Das Risiko ist nach dem verheerenden Erdbeben erheblich gestiegen, insbesondere in den überfüllten Lagern und Sammelunterkünften", sagt Dr. Richard Brennan, WHO-Regionaldirektor für Nothilfe für den östlichen Mittelmeerraum.


"Die WHO und ihre Partner müssen jetzt handeln, um weitere Erkrankungen und Todesfälle zu verhindern. Da die Cholera-Impfstoffe oral verabreicht werden, muss unbedingt sichergestellt werden, dass die Zielgruppen vor Beginn des Ramadan erreicht werden, da die meisten Erwachsenen in dieser Zeit fasten werden". "Nach jahrelangen Konflikten und zwei katastrophalen Erdbeben mögen die Gefahren, die unhygienische Bedingungen und verschmutztes Wasser für Kinder darstellen, weniger gravierend erscheinen, aber wir wissen, dass die Auswirkungen katastrophal sein können", sagte Maddalena Bertolotti, stellvertretende UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika.


"Diese Impfkampagne ist von entscheidender Bedeutung, da sie Kindern und ihren Familien den dringend benötigten Schutz bringt und dazu beiträgt, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, die Millionen Menschen gefährden kann." Seit dem Ausbruch der Cholera in Syrien im September 2022 wurden in den Gouvernements Idlib und Aleppo mehr als 50 000 Verdachtsfälle gemeldet – 18 % davon aus Lagern für Binnengeflüchtete.  

In der Woche des Erdbebens gingen die gemeldeten Fälle um 63 % zurück, was auf ein Stopp der Meldungen und Berichterstattung zurückzuführen ist. Nachdem die Überprüfung wieder aufgenommen wurde, wurden 1.784 neue Fälle gemeldet. Nach dem Erdbeben ist es dringend erforderlich, die Dokumentation von Verdachtsfällen sowie die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten sicherzustellen. UNICEF leitet die Impfstoffbeschaffung, die Einhaltung der Kühlkette und die Organisation der Impfstofflieferung, um die Sicherheit der Impfstoffe sicherzustellen.

UNICEF ist ebenfalls daran beteiligt, soziale Mobilisierungsmaßnahmen für die Kampagne zu planen und durchzuführen, um bei den Familien ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig es ist, den Impfstoff zu nehmen. Die WHO leitet die operative Cholera-Bekämpfung, indem sie eine Cholera-Task-Force einrichtet und die Maßnahmen in den verschiedenen Bereichen koordiniert, darunter Überwachung und Laboratorien, Fallmanagement, Infektionsprävention und –bekämpfung und Engagement der Bevölkerung. Die verheerenden Erdbeben, die am 06. Februar die Türkei und Syrien erschütterten, haben im Nordwesten Syriens über 4540 Todesopfer und fast 9000 Verletzte gefordert.


Rund 90 000 Syrer wurden allein im Nordwesten obdachlos, viele von ihnen fanden Zuflucht in überfüllten Lagern und Sammelunterkünften. Durch die Katastrophe wurde der Zugang zu sicherem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene unterbrochen, wodurch die Bevölkerung einem erhöhten Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten, einschließlich Cholera, ausgesetzt ist.
 

Mangelernährung bei Müttern steigt  in Krisenländern um 25 Prozent 

Aktueller UNICEF-Report zum Weltfrauentag am 8. März
New York/Köln/Duisburg, 7. März 2023 - Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März ruft UNICEF dringend dazu auf, die Ernährungssituation von Mädchen und Frauen zu verbessern. Ein heute weltweit veröffentlichter Report des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen zeigt, dass die Zahl werdender und stillender Mütter, die an akuter Mangelernährung leiden, in zwölf Ländern seit 2020 um 25 Prozent gestiegen ist. In diesen Ländern, die am stärksten von der globalen Nahrungsmittel- und Ernährungskrise betroffen sind, sind 6,9 Millionen der Frauen und Mädchen im Jugendalter akut mangelernährt – 2020 waren es noch 5,5 Millionen.

© UNICEF/UN0791792/Mojtba Moawia Mahmoud

Afghanistan, Burkina Faso, Tschad, Äthiopien, Kenia, Mali, Niger, Nigeria, Somalia, Südsudan, Sudan und Jemen bilden das Epizentrum einer globalen Ernährungskrise, die durch den Krieg in der Ukraine sowie durch anhaltende Dürren, Konflikte und Instabilität in einigen Ländern weiter verschärft wurde. Der UNICEF-Bericht „Unterernährt und übersehen: Die globale Ernährungskrise von heranwachsenden Mädchen und Frauen“ warnt, dass sich die Ernährungssituation für heranwachsende Mädchen und Frauen aufgrund der multiplen Krisen sowie der anhaltenden Geschlechterungleichheit weiter verschlechtert.

Bereits in den vergangenen beiden Jahrzehnten gab es nur wenige Fortschritte in diesem Bereich. "Wegen der weltweiten Hungerkrise stürzen Millionen Mütter und Kinder in Hunger und schwere Mangelernährung", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. "Wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht gegensteuert, könnten die Folgen über Generationen hinweg andauern."


Dem Bericht zufolge leiden mehr als eine Milliarde heranwachsender Mädchen und Frauen an Unterernährung (einschließlich Untergewicht und Wachstumsverzögerungen), fehlenden Mikronährstoffen sowie Anämie. Dies hat verheerende Folgen für ihre Gesundheit und ihr Leben. Wenn Mädchen und Frauen unzureichend ernährt sind, hat dies weitreichende Konsequenzen. Ihr Immunsystem wird geschwächt und ihre kognitive Entwicklung beeinträchtigt. Sie sind einem erhöhten Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen ausgesetzt, beispielsweise während der Schwangerschaft und bei der Geburt.

Dies kann gefährliche und irreversible Folgen für das Überleben, das Wachstum sowie die Lernchancen und das spätere Einkommen ihrer Kinder haben. Weltweit leiden 51 Millionen Kinder unter zwei Jahren an Wachstumsverzögerungen, d.h. sie sind aufgrund von Mangelernährung zu klein für ihr Alter. Während der Schwangerschaft und in den ersten sechs Lebensmonaten hängen Kinder vollständig von der Ernährung ihrer Mütter ab. Gerade dieser Zeitraum ist entscheidend für die weitere Entwicklung von Kindern. 

"Um Unterernährung bei Kindern zu verhindern, müssen wir auch etwas gegen die Mangelernährung von heranwachsenden Mädchen und Frauen tun", sagte Russell. Heranwachsende Mädchen und Frauen in Südasien und Sub-Sahara Afrika sind am stärksten von der Ernährungskrise betroffen: zwei von drei heranwachsenden Mädchen und Frauen weltweit leiden dort an Untergewicht, drei von fünf an Anämie. Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen und Frauen aus den ärmsten Familien untergewichtig sind, doppelt so hoch wie bei denjenigen aus den wohlhabendsten Familien.

Laut dem Bericht beeinträchtigen globale Krisen den Zugang von Frauen zu nahrhaften Lebensmitteln unverhältnismäßig. Im Jahr 2021 waren 126 Millionen mehr Frauen als Männer von Ernährungsunsicherheit betroffen – 2019 waren es noch 49 Millionen. Damit hat sich die geschlechtsspezifische Kluft im Hinblick auf die Ernährungsunsicherheit mehr als verdoppelt. UNICEF verstärkt seine Bemühungen in den am stärksten betroffenen Ländern, um schwerer Mangelernährung von Kindern und Frauen vorzubeugen sowie sie frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Der aktuelle Bericht ruft dazu auf, die Ernährungs-, Gesundheits- und sozialen Schutzsysteme für heranwachsende Mädchen und Frauen umzugestalten.

Dazu gehört es:
Den Zugang von Mädchen und Frauen zu nahrhafter, sicherer und erschwinglicher Nahrung zu priorisieren und sie durch Werbebeschränkungen, durch leicht verständliche Label und durch Steuern vor hoch verarbeiteten Lebensmitteln zu schützen.


Rechtlich verbindliche Maßnahmen zu vereinbaren, um Lebensmittel wie Mehl, Speiseöl und Salz mit Nährstoffen anzureichern und somit Mikronährstoffmangel und Anämie bei Mädchen und Frauen zu verringern.


Sicherzustellen, dass heranwachsende Mädchen und Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen freien Zugang zu grundlegenden Ernährungsdiensten haben, sowohl vor und während der Schwangerschaft und der Stillzeit. Dazu gehört auch ein besserer Zugang zu Mikronährstoffen während der Schwangerschaft.


Soziale Schutzprogramme für die am stärksten gefährdeten Mädchen und Frauen auszuweiten, einschließlich von Bargeldhilfen und Gutscheinen, um ihren Zugang zu einer nahrhaften und ausgewogenen Ernährung zu verbessern.

Die Beendigung geschlechtsdiskriminierender und sozialer Normen – wie Kinderheirat und die ungleiche Verteilung von Nahrung, Haushaltsressourcen, Einkommen und Hausarbeit – zu beschleunigen.

„Wenn Mädchen und Frauen keinen Zugang zu ausgewogener Ernährung haben, verschärft dies die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern weiter", sagte Russell. "Ihre Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten verringern sich. Das Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen, auch während der Schwangerschaft und bei der Geburt, steigt, und die Wahrscheinlichkeit, ein unterernährtes Kind zur Welt zu bringen, nimmt zu. Wir wissen, was nötig ist, um lebensrettende Ernährungsdienste für die Frauen und Kinder bereitzustellen, die sie am dringendsten benötigen. Dazu braucht es politischen Willen und die nötigen Ressourcen. Wir dürfen keine Zeit verlieren."  

Vier Wochen nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien UNICEF:
Krankheiten durch schmutziges Wasser Gefahr Nr. 1 für Kinder


Verteilung von Hygienepaketen an obdachlose Familien in A´zaz in Nordwestsyrien am 1.3.2023
Foto: UNICEF/Joe English

Köln/Duisburg, 3. März 2023 - Knapp vier Wochen nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien sind in den betroffenen Gebieten laut UNICEF mehrere Millionen Kinder akut von Krankheiten und Kälte bedroht. Insbesondere verschmutztes Wasser und unzureichende Hygiene in überfüllten Notunterkünften können zu lebensgefährlichen Durchfallerkrankungen führen. Nach zwölf Jahren Bürgerkrieg sind die Kinder in Syrien laut UNICEF einer verheerenden Kombination von Gefahren ausgesetzt und brauchen langfristige Hilfe.

Vier Wochen nach der Katastrophe verstärkt UNICEF die Hilfe zur Grundversorgung von 4,9 Millionen Kindern auf beiden Seiten der Grenze weiter. Angesichts des enormen Ausmaßes der Zerstörungen an Wohngebäuden und kritischer Infrastruktur muss alles getan werden, um eine weitere Tragödie durch Krankheiten und Kälte zu verhindern.


„In Syrien hat das Erdbeben Tod und Zerstörung über eine durch zwölf Jahre Krieg traumatisierte Generation von Kindern gebracht. Zusammen mit seinen Partnern leistet UNICEF jetzt akute Nothilfe. Aber wir müssen diesen Kindern und ihren Familien auch langfristig beistehen“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „UNICEF ruft zusammen mit den Vereinten Nationen mit Nachdruck dazu auf, den Zugang zu den Hilfebedürftigen überall zuverlässig sicherzustellen. Schon vor dem Beben waren 70 Prozent der Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen.“

Eine erste Bestandaufnahme ergab starke Schäden an der kritischen Wasserinfrastruktur in den syrischen Provinzen Lattakia, Idlib, Hama und Aleppo. Zahlreiche Wasserwerke, Wassertürme, Leitungen und Reservoirs wurden beschädigt oder zerstört. Wo noch Wasser fließt, ist dieses zum Teil verschmutzt, weil die Klärwerke nicht mehr richtig funktionieren. Im Nordwesten Syriens war die Cholera bereits vor dem Beben verbreitet. Seit letztem Jahr wurden dort 50.000 Cholera-Verdachtsfälle registriert, fast die Hälfte davon Kinder.

Als Reaktion organisiert UNICEF im syrischen Erdbebengebiet aktuell die Wasserversorgung für hunderttausende Menschen in Notunterkünften, zum Teil mit Tankwagen. Weiter werden Kanister, Hygieneartikel sowie Tabletten und weitere Materialien zur Wasserreinigung zur Verfügung gestellt und der Ernährungszustand der Kinder laufend überwacht. Bislang wurden hierdurch 400.000 Menschen erreicht.

Nach der Öffnung zusätzlicher Grenzübergänge von der Türkei in die nicht von der Regierung kontrollierten Gebiete in Syrien haben die Vereinten Nationen seit dem 9. Februar 523 Lastwagentransporte dorthin geschickt. UNICEF hat Hilfsgüter für die humanitäre Versorgung von 1,8 Millionen Menschen nach Nordwestsyrien gebracht. In der Türkei, wo über eine Million Menschen in Notunterkünften leben, unterstützt UNICEF die Behörden bei der Versorgung der Kinder mit warmer Kleidung und Hygieneartikeln.

Bislang wurden 285.000 Menschen erreicht, darunter 148.000 Kinder. UNICEF beschafft auch Impfstoffe gegen Tetanus, Diphtherie, Tollwut, Masern, Mumps und Röteln sowie technisches Gerät und Materialien für die notwendige Kühlkette. Weiter wird der Aufbau mobiler Teams zur psychosozialen Hilfe vorangetrieben.

Jedes Kind braucht eine Zukunft!

Deutsches Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland geben Motto zum Weltkindertag 2023 bekannt

Weltkindertag 2022: UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk setzten mit einer gemeinsamen Aktion vor dem Reichstag zusammen mit Kindern und Jugendlichen ein Zeichen für Kinderrechte. © UNICEF/Zimmermann


Köln/Duisburg, den 21. Februar 2023 - Der diesjährige Weltkindertag am 20. September steht unter dem Motto „Jedes Kind braucht eine Zukunft!“. UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern mit diesem Motto ein stärkeres politisches Engagement für eine gerechte und lebenswerte Zukunft junger Menschen. Zur Halbzeit bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung appellieren die beiden Organisationen, das globale Versprechen einzuhalten, kein Kind zurückzulassen.

Das Erreichen der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele („Sustainable Development Goals“, SDGs) ist in Gefahr – und damit auch die Verwirklichung der Kinderrechte, denn jedes der in der Agenda 2030 verankerten Ziele hat eine zentrale Bedeutung für Kinder und ihr Wohl. Bereits vor der COVID-19-Pandemie zeichnete sich ab, dass die bisherigen Fortschritte nicht ausreichen, um die Agenda 2030 zu verwirklichen. Die Folgen von Konflikten – insbesondere die gravierenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges –, von Klimawandel, Pandemie sowie der Wirtschafts- und Energiekrise gefährden das Erreichen der SDGs nun zusätzlich und bedrohen die Entwicklungschancen zahlreicher Kinder und Jugendlicher weltweit und in Deutschland. 

„Wie weit die Welt bei der Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele bisher gekommen ist, lässt sich daran ablesen, wie es Kindern heute geht. Mehr Kinder als je zuvor leiden an Hunger oder wachsen in Armut auf. Gleichzeitig haben weniger junge Menschen Zugang zu guter Bildung oder medizinischer Versorgung. Die Zeit drängt. Wir müssen jetzt deutlich mehr Anstrengungen und Investitionen in ihre Bildung, Entwicklung und ihren Schutz geben – in Deutschland und jeder Region der Erde“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. 


„Als Kinderrechtsorganisation müssen wir insbesondere in der politischen Debatte in Deutschland eine geradezu sträfliche Vernachlässigung der Belange junger Menschen wahrnehmen. Kinderinteressen werden systematisch ausgeblendet, obwohl sie als ein vorrangiger Gesichtspunkt ins Zentrum politischen Handelns gehören. Dafür braucht es dringend die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz, eine aktive Politik zur Überwindung der Kinderarmut in Deutschland sowie eine deutliche Stärkung der demokratischen Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen“, sagt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Zum Weltkindertag am 20. September 2023 werden bundesweit zahlreiche Initiativen mit lokalen Demonstrationen, Festen und anderen Veranstaltungen auf die Situation der Kinder und ihre Zukunft aufmerksam machen. Parallel zum Weltkindertag ziehen die Vereinten Nationen am 19. und 20. September 2023 beim zweiten SDG-Gipfel in New York eine Halbzeitbilanz der bisherigen Umsetzung der Agenda 2030. Dabei wird es auch darum gehen, wie die Umsetzung der SDGs in der zweiten Halbzeit beschleunigt werden kann. 


UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk ermutigen die Bundesregierung, sich weiter für die Umsetzung der SDGs stark zu machen. Aus Sicht der Organisationen muss die Politik Kinder sowie ihre Rechte dabei mehr als bisher in den Mittelpunkt stellen und vor allem Mädchen und Jungen stärken, die strukturell benachteiligt sind, wie Kinder in ärmeren Haushalten, geflüchtete und migrierte Kinder oder auch Kinder mit Behinderung.

Einen wichtigen Beitrag dazu können unter anderem die Einführung der geplanten Kindergrundsicherung, der Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ und die Umsetzung der feministischen Entwicklungs- und Außenpolitik leisten. Um langfristig stabile und zukunftsfähige Gesellschaften zu entwickeln, sollten zudem alle Kinder von klein auf beteiligt und darin bestärkt werden, ihre Meinung zu Gehör zu bringen.  

 

UNICEF: Kommunen entlasten, damit geflüchtete Kinder Schutz erhalten

Georg Graf Waldersee, Vorstandsvorsitzender UNICEF  zum Flüchtlingsgipfel im Bundesinnenministerium


Köln/Berlin/Duisburg, 16. Februar 2023 - „Bei der Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten in Deutschland geraten die Kommunen zunehmend an ihre Belastungsgrenzen. Die Lage ist ohne Zweifel für alle Beteiligten herausfordernd. Geflüchtete Kinder und Jugendliche, die in Deutschland Schutz vor Kriegen, Konflikten oder anderen Krisen suchen, haben besonders darunter zu leiden.

Mit Sorge beobachten wir, dass der Mangel an angemessenem Wohnraum und geschulten Betreuerinnen und Betreuern dazu führt, dass geflüchtete Kinder mit ihren Familien über längere Zeiträume in Einrichtungen leben müssen, die nicht kindgerecht und sicher sind. Dies betrifft zunehmend auch unbegleitete geflüchtete Kinder, da einige Bundesländer bereits im letzten Jahr Standards bei ihrer Unterbringung und Versorgung abgesenkt haben. Dadurch erhöht sich das Risiko, dass geflüchtete Kinder nicht ausreichend geschützt und Opfer von Gewalt werden können. 

Unter keinen Umständen darf der erhöhte Unterbringungsbedarf dazu führen, dass das Wohl von Kindern und Jugendlichen gefährdet wird. Wir appellieren deshalb an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des heutigen Spitzentreffens, gemeinsam Lösungen im Sinne schutzbedürftiger Kinder zu erarbeiten, die die Städte und Gemeinden entlasten. 

Gerade in der aktuellen Situation müssen sowohl in bestehenden als auch in neuen Einrichtungen kinderrechtliche Standards zum Schutz von Mädchen und Jungen eingehalten werden, um sie von Anfang an vor Gewalt oder Missbrauch zu schützen. In allen Unterkünften muss es kinderfreundliche Orte geben, in denen die Kinder spielen und lernen können und geschulte Ansprechpersonen haben. Es sind ausreichend Mittel für Personal bereitzustellen, das unter anderem zu Kinderschutz und psychologischer erster Hilfe geschult ist. Abweichungen von Standards bei der Aufnahme von unbegleiteten geflüchteten Kindern und Jugendlichen müssen zeitlich strikt begrenzt werden und dürfen nicht zur Regel werden.“ 

 

Kindheit unter Beschuss: 365 Tage Aufwachsen im Ausnahmezustand 

Gewalt, Vertreibung, traumatische Erfahrungen und fehlende Bildung gefährden eine ganze Generation ukrainischer Kinder

Berlin/Köln/Duisburg, den 15. Februar 2023 - Laut UNICEF zahlen Kinder für den Krieg in der Ukraine den höchsten Preis. Durch die schweren Angriffe auf die zivile Infrastruktur im ganzen Land, massive Kämpfe und den harten Winter hat sich die Not der Mädchen und Jungen in den vergangenen Monaten nochmals verschärft. Bombardierungen, Gewalt und Angst, zerstörte Schulen und Vertreibung prägen ihren Alltag. Der Krieg beraubt sie ihrer Stabilität und Sicherheit und zerstört ihre Kindheit. UNICEF ruft zu weiterer Unterstützung für die Kinder und jungen Menschen auf. Der Krieg darf ihnen nicht ihre Zukunftschancen nehmen.

„Seit fast 365 Tagen leben Kinder und Jugendliche in der Ukraine im permanenten Ausnahmezustand. Jeden Abend gehen sie in der Angst zu Bett, dass Raketen ihr Zuhause treffen. Viele Kinder haben Angehörige oder Freunde verloren, haben schreckliche Angriffe miterlebt, mussten fliehen und in einer fremden Umgebung Fuß fassen“, sagte Murat Sahin, Leiter von UNICEF Ukraine.

„Die Kinder und jungen Menschen dürfen nicht einem weiteren Jahr ihrer Kindheit beraubt werden. Sie benötigen weiter unsere Unterstützung. Mehr als alles andere brauchen sie endlich Frieden.“ Zwischen Februar 2022 und Januar 2023 wurden in der Ukraine mindestens 438 Kinder durch Kriegshandlungen getötet und 842 verletzt. Mehr als 2.300 Bildungseinrichtungen und mehr als 1.000 Gesundheitseinrichtungen wurden beschädigt oder zerstört. Dies sind lediglich die verifizierten Fälle. Überall finden sich Blindgänger und Landminen und bringen Kinder weiter in Gefahr. 

Innerhalb des Landes sind rund 3,3 Millionen Kinder und Jugendliche auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Durch die Angriffe auf die Stromversorgung haben schätzungsweise 16 Millionen Menschen zeitweise keinen sicheren Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen. Die fortdauernden Angriffe haben zudem für mehr als fünf Millionen Kinder zu großen Beeinträchtigungen beim Lernen geführt. Der Online-Unterricht – für rund zwei Millionen Kinder die einzige Möglichkeit, um weiter zu lernen – ist häufig kaum möglich. Jeden Tag, den der Krieg weitergeht, wächst auch die psychische Belastung der Kinder.

UNICEF schätzt mit aller Vorsicht, dass etwa 1,5 Millionen Kinder in der Ukraine ein hohes Risiko haben, an Depressionen, Angstzuständen und posttraumatischen Belastungsstörungen zu erkranken. Gleichzeitig haben viele Familien ihre Lebensgrundlagen verloren und sind in Armut gestürzt. Für die 5,9 Millionen Menschen, die innerhalb des Landes vertrieben wurden, darunter viele Kinder, ist die Situation besonders schwierig. 

365 Tage Hoffnung
„Wir dürfen nicht zulassen, dass die Kinder und jungen Menschen in der Ukraine zu einer verlorenen Generation werden“, sagte Georg Graf Waldersee, Vorsitzender von UNICEF Deutschland. „Trotz des grausamen Krieges zeigen sie eine unglaubliche Kraft. Sie versuchen weiter zu lernen, selbst im Winter, ohne Heizung und mit nur wenig Strom. Und sie unterstützen sich gegenseitig.

UNICEF setzt alles daran, die Grundversorgung der Kinder sicherzustellen. Die Menschen in Deutschland und die Bundesregierung unterstützen diese Hilfe mit großer Solidarität. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Die sechzehnjährige Mariia, die zwei Wochen nach Kriegsbeginn aus Charkiw ins Landesinnere geflohen ist, sagt nach fast 365 Tagen Krieg: "Der Krieg hat mir gezeigt, wie unvorhersehbar das Leben ist. Aber solange ich da bin, werde ich immer an einen Sinn hinter allem glauben."


UNICEF-Hilfe in der Ukraine im Jahr 2022
UNICEF arbeitet seit vielen Jahren in der Ukraine. Nach dem 24. Februar 2022 konnte UNICEF die humanitäre Hilfe gemeinsam mit einem großen Netzwerk von Partnern stark ausweiten und die Grundversorgung der Kinder stabilisieren, beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Wasserversorgung und Bildung.


Spenden aus Deutschland in Höhe von insgesamt 103 Mio. Euro haben zu dieser schnellen Hilfe maßgeblich beigetragen. Beispiele der UNICEF-Hilfe in der Ukraine:

Rund fünf Millionen Menschen haben Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten in von UNICEF-unterstützten Gesundheitseinrichtungen und über mobile Teams erhalten;
Rund drei Millionen Kinder und Betreuer*innen wurden mit psychosozialer Unterstützung erreicht u.a. in sogenannten „Spilno“-Kinderzentren und durch mobile Teams;

Rund 4,6 Millionen Menschen haben Zugang zu sauberem Wasser erhalten; 

Mehr als 1,4 Millionen Kindern haben Zugang zu formellen oder informellen Bildungsangeboten erhalten;
Mehr als 309.100 besonders schutzbedürftige Familien erhielten Bargeldhilfen;
500.000 Kinder und Betreuende wurden mit Winterkleidung ausgestattet. In diesem Jahr benötigt UNICEF 1,1 Milliarden US-Dollar, um Kinder aus der Ukraine zu unterstützen.


 

Kindheit unter Beschuss: 365 Tage Aufwachsen im Ausnahmezustand 


© UNICEF/UN0695294/Filippov

Köln/Duisburg, 10. Februar 2023 -

 

Erdbeben Türkei/Syrien: UNICEF hilft den Kindern im Erdbebengebiet

Spendenkonto: UNICEF  Bank für Sozialwirtschaft Köln
IBAN: DE57 3702 0500 0000 3000 00 BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Erdbeben Türkei/Syrien
 

© UNICEF/UN0777983/al Sayed/AFP

Genf/Köln/Duisburg, den 7. Februar 2023 - “Das stärkste Erdbeben in der Region in fast 100 Jahren kam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für viele besonders verletzliche Kinder. Tausende Häuser wurden zerstört, wodurch Familien obdachlos wurden und nun den Elementen ausgesetzt wurden – dies zu einer Jahreszeit, in der die Temperaturen regelmäßig unter den Gefrierpunkt fallen und Schnee und Eisregen an der Tagesordnung sind.

Vertriebene Familien im Nordwesten Syriens und syrische Flüchtlingsfamilien, die in der Türkei in informellen Siedlungen leben, gehören zu den am stärksten gefährdeten Menschen, da die Temperaturen in der Nacht weiterhin unter den Gefrierpunkt sinken. 

Im Nordwesten Syriens herrschte bereits vor den Erdbeben eine akute Notsituation. Familien haben mit einem anhaltenden Choleraausbruch und starken Regen- und Schneefällen zu kämpfen. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht des seit mehr als einem Jahrzehnt andauernden Konflikts ist dieses Erdbeben schier unerträglich.  

Wir haben zwar noch keine verifizierten Zahlen, aber wir wissen, dass zahlreiche Schulen, Krankenhäuser und andere medizinische und pädagogische Einrichtungen durch die Beben beschädigt oder zerstört wurden – mit gravierenden Auswirkungen für Kinder.  

UNICEF-Hilfe nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien
In Syrien liegt der unmittelbare Schwerpunkt der UNICEF-Arbeit darauf sicherzustellen, dass betroffene Kinder und Familien Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen haben – dies ist entscheidend, um durch Wasser übertragbare Krankheiten zu verhindern. 

Im Bereich Kinderschutz liegt unser Fokus darauf, Kinder, die von ihren Eltern getrennt wurden oder unbegleitet sind zu identifizieren und sie mit ihren Familien zusammenzuführen. 

Auch die psychologische Erstversorgung von Kindern ist jetzt besonders wichtig. Die Schulen in der Türkei und in Teilen Syriens wurden für die nächste Woche geschlossen, viele dienen vorübergehend als Unterkünfte für betroffene und Kinder und Familien. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Kinder so schnell wie möglich wieder in ihre Klassenzimmer zurückkehren können, sobald diese sicher genug sind, um den Kindern inmitten des Chaos ein wenig Normalität und Halt zu geben. 

Im Hinblick auf die medizinische Versorgung gibt es in Damaskus nur wenige medizinische Hilfsgüter und Trauma-Kits. UNICEF versucht, unmittelbare Lücken bei allen Hilfsgütern (einschließlich medizinischer Hilfsgüter) über unsere nächstgelegenen Lagerhäuser im Libanon und in Jordanien zu schließen. Wir haben bereits Hilfsgüter für Operationssäle sowie hochproteinreiche Kekse beschafft.

Binnenvertriebene Menschen in Syrien benötigen dringend Nahrungsmittel und Zugang zu medizinischer Hilfe, insbesondere Kinder unter zwei Jahren und Schwangere, damit sich ihr Ernährungszustand nicht verschlechtert. UNICEF koordiniert seine Maßnahmen im Ernährungsbereich mit weiteren UN-Organisationen und -Partnern, mobilisiert lebenswichtige Nahrungsmittellieferungen aus der gesamten Region und stellt mit Hilfe von mobilen Teams wichtige Gesundheits- und Ernährungsdienste zur Verfügung.  

In der Türkei konzentriert sich die internationale Hilfe derzeit auf Such- und Rettungsmaßnahmen. UNICEF stimmt sich mit der Regierung und der Leitung der Behörden für Katastrophen- und Notfallmanagement über den sich abzeichnenden Bedarf im Zusammenhang mit den allgemeinen humanitären Maßnahmen ab. Unsere Unterstützung wird Hygienesets, Decken und Winterkleidung umfassen.“

 

Erdbeben Türkei/Syrien: UNICEF ruft dringend zu Spenden auf

Spendenkonto: UNICEF  Bank für Sozialwirtschaft Köln
IBAN: DE57 3702 0500 0000 3000 00 BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Erdbeben Türkei/Syrien


© UNICEF/UN0777947/AFP

Köln/Duisburg, den 6. Februar 2023 - UNICEF ruft dringend zu Spenden nach dem tödlichen Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet auf. Berichte über dramatisch steigende Opferzahlen nach dem schweren Beben in der Nacht zum heutigen Montag lassen das Schlimmste befürchten. Weil sich die Menschen in der Nacht in ihren Häusern aufhielten, waren sie besonders durch einstürzende Gebäudeteile gefährdet.

Die Naturkatastrophe trifft insbesondere auf der syrischen Seite Millionen Menschen, die nach zwölf Jahren Bürgerkrieg ausgezehrt sind und häufig alles verloren haben. Die Schockwellen des Bebens der Stärke 7,6 trafen heute Nacht mehrere syrische Städte – darunter Aleppo, Idlib, Homs, Hamah und Lattakia. Mehrere Nachbeben sowie Kälte und Schnee erschweren die Situation zusätzlich und bedrohen besonders die Kinder.

Zusammen mit seinen Partnern untersucht UNICEF das Ausmaß der Schäden sowie den Bedarf der Hilfe und unterstützt erste Hilfsmaßnahmen in Syrien. Partner berichten von schweren Zerstörungen an Schulen, Gesundheitseinrichtungen sowie Wasserleitungen und Wassertanks.

UNICEF organisiert Hilfe für die Familien in Syrien sowohl aus dem Land selbst sowie grenzüberschreitend von der Türkei aus.

 

Kinder und Jugendliche dürfen nicht unter Einsparungen leiden!
Aufruf von 29 Stadtoberhäuptern Kinderfreundlicher Kommunen

Berlin/Duisburg, den 1. Februar 2023 - 29 Stadtoberhäupter aus ganz Deutschland warnen angesichts des Drucks auf die kommunalen Haushalte vor den negativen Folgen möglicher Einsparungen auf Kinder und Jugendliche insbesondere bei nicht ausreichend gesetzlich abgesicherten Leistungen.

Dazu zählten beispielsweise Beratungsstellen, Jugendclubs oder Bibliotheken. Solche sozialen und kulturellen Angebote seien insbesondere für benachteiligte Kinder Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und einem gleichberechtigten Aufwachsen.


In einem gemeinsamen Appell rufen die (Ober-)Bürgermeisterinnen und (Ober-)Bürgermeister gemeinsam dazu auf, die Kinderrechte trotz Inflation und Energiekrise jederzeit zu gewährleisten. Die Unterzeichnenden vertreten Kommunen, die sich das Ziel gesetzt haben, den Kinderrechten auf allen Ebenen Nachdruck zu verleihen. Sie weisen darauf hin, dass bereits während der Corona-Pandemie die spezifischen Interessen von Kindern und Jugendlichen wenig berücksichtigt wurden: „Kinder und Jugendliche mussten deutlich weiterreichende Einschnitte in ihre Rechte und ihre Lebenswelt hinnehmen als die Mehrheit der Erwachsenen.

Familien waren durch die Schließungen der Schulen, Kitas sowie Angebote der Kinder- und Jugendhilfe auf sich allein gestellt und teilweise sehr hohen Belastungen ausgesetzt. Das betraf insbesondere ärmere Familien. Neben der aktuellen finanziellen Notlage für viele Familien beobachten wir, dass Kinder und Jugendlichen auch heute noch unter den Folgen dieser Maßnahmen leiden.“


Die Stadtoberhäupter appellieren an Bund und Länder die Pflicht aller politischen Ebenen zur Umsetzung der Kinderrechte durch deren Aufnahme ins Grundgesetz klarzustellen. 

Kommunen müssen unterstützt werden auch in schwierigen Zeiten die Umsetzung der Kinderrechte und die Berücksichtigung des Kindeswohls zu gewährleisten. Insbesondere die für Kinder wichtigen sogenannten „freiwilligen Leistungen“ müssen verbindlich geregelt werden.


Schließlich muss eine bedarfsgerechte Kindergrundsicherung schnell vorangebracht und das Existenzminimum für Familien neu berechneten werden.

Den Aufruf unterstützen die Oberbürgermeister_innen und Bürgermeister_innen von Algermissen, Bad Pyrmont, Beeskow, Berlin-Marzahn-Hellersdorf und -Pankow, Bernau, Brühl, Eltville, Hanau, Harsum, Hemmoor, Hohenhameln, Köln, Landshut, Maintal, Nauen, Nordhausen, Oestrich-Winkel, Papenburg, Puchheim, Regensburg, Remchingen, Senftenberg, Taunusstein, Weilerswist, Witzenhausen, Wolfsburg und Zeven. 

Diese Städte und Gemeinden sind Teil des Programms
„Kinderfreundliche Kommunen“, das von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragen wird. Dieses wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative (CFCI). Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, die Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. In Deutschland haben sich bereits fast 50 Kommunen der Initiative angeschlossen. Die Initiative wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

 

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärken

UNICEF-Neujahrsgespräch in Schloss Bellevue rückt Aufwachsen in Krisenzeiten in den Mittelpunkt

© UNICEF/UN0755480/Kanaplev


Köln/Berlin/Duisburg, 26. Januar 2023 - Die seelischen Belastungen, denen Mädchen und Jungen in unserer durch Krisen geprägten Zeit ausgesetzt sind, werden laut UNICEF bislang zu wenig beachtet. Gleichzeitig finden junge Menschen mit psychischen Problemen nach wie vor nicht genügend Unterstützung.

Beim traditionellen Neujahrsgespräch in Schloss Bellevue „Aufwachsen in Krisenzeiten – Wie können wir Kinder und Jugendliche stärken?“ ruft UNICEF Deutschland dazu auf, die Sorgen und Ängste von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen und ihre mentale Gesundheit zu stärken.


„Aus vielen Gesprächen mit jungen Menschen hier in Deutschland weiß ich, wie klar Kinder und Jugendliche die Probleme der Gegenwart sehen. Viele von ihnen sind durch die Vielzahl der Krisen verunsichert und fragen sich, was das für ihren zukünftigen Lebensweg bedeutet“, erklärte Gastgeberin und UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender.

„Für manche kann dies eine starke psychische Belastung sein. Junge Menschen brauchen all unsere Unterstützung, damit sie den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen sind. Dazu gehört auch, mehr für ihre psychische Gesundheit zu tun und dem psychischen Leid von Kindern und Jugendlichen endlich mehr Aufmerksamkeit zu schenken.“

Für die Lebensqualität und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen spielen Zuversicht und eine stabile mentale Gesundheit eine entscheidende Rolle. Der Umgang und die Erziehung in der Familie, Erfahrungen im privaten Umfeld oder in der Schule, Belastungen durch Gewalt oder Missbrauch haben jedoch maßgeblichen Einfluss auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden junger Menschen – ebenso wie das Erleben globaler Krisen. 

Aktuelle Krisen hinterlassen Spuren in der Psyche von Kindern und Jugendlichen
Wichtige Hinweise darauf, welche Auswirkungen die aktuellen Umbrüche auf die Psyche der Heranwachsenden in Deutschland haben, gibt zum Beispiel die sogenannten COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. 

- Danach zeigten fast 18 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland schon vor der Covid-19-Pandemie psychische Auffälligkeiten, etwa 15 Prozent von ihnen hatten Angstsymptome und zehn Prozent depressive Symptome. 

- Etwa ein Jahr nach Beginn der Pandemie litt fast jedes dritte Kind unter psychischen Auffälligkeiten. Auch Angstsymptome und psychosomatische Beschwerden waren verstärkt zu beobachten. 

- Bis Herbst 2022 ging der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten oder Angstsymptomen zwar wieder zurück, doch noch immer zeigte jedes vierte Kind psychische Auffälligkeiten.


- Gleichzeitig traten im vergangenen Jahr neue Krisen in den Vordergrund: Etwa die Hälfte der Kinder und Jugendlichen äußerten im Herbst 2022 Ängste und Zukunftssorgen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, der Inflation sowie der Energie- und Klimakrise.  

Mehr Anstrengungen nötig, um die mentale Gesundheit junger Menschen zu stärken
„Kaum lässt der Druck nach, den die Corona-Pandemie besonders auf Kinder ausübte, lösen die aktuellen Krisen neue Ängste bei ihnen aus“, so Georg Graf Waldersee, Vorstandsvorsitzender von UNICEF Deutschland. „Es ist besorgniserregend, wenn ein beträchtlicher Teil der Mädchen und Jungen in unserem Land sagt, dass sie unter psychischen Belastungen leiden. Denn das hat oft Auswirkungen auf ihre gesamte Entwicklung. Die psychische Gesundheit junger Menschen zu fördern, ist keine Option, sondern ein Muss. Es ist ein notwendiger Beitrag für ihr Wohlbefinden, ihre Leistungsfähigkeit und ihre Teilhabe am Leben in unserer Gesellschaft.“

Nach Einschätzung von UNICEF muss der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen weltweit, aber auch in Deutschland, deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Denn ungeachtet der großen Zahl Betroffener ist mentale Gesundheit für viele Menschen noch immer ein Tabu-Thema und der gesellschaftliche Umgang mit psychischer Gesundheit und Erkrankungen von Missverständnissen und Stigmata geprägt. 

Zudem besteht trotz einiger Fortschritte in den vergangenen Jahren in Deutschland weiterhin eine Lücke zwischen dem Bedarf an Hilfsangeboten und den für den Bereich der psychischen Gesundheit zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Ressourcen. So sind die Wartezeiten bei Fachärzt*innen oder Beratungsstellen besonders in ländlichen Regionen oft lang. Hinzu kommt, dass Mädchen und Jungen, die besonders benachteiligt oder gefährdet sind, wie zum Beispiel geflüchtete Kinder, oft keine ausreichende Begleitung und Unterstützung erfahren. 

Notwendig sind laut UNICEF mehr niedrigschwellige Angebote beispielsweise in Kindergärten und Schulen, die dazu beitragen können, größeren Krisen schon früh aktiv vorzubeugen. Gleichzeitig muss das Versorgungsnetz für Kinder und Jugendliche mit psychischen Belastungen und Störungen nachhaltig ausgebaut werden.

 

UNICEF: Bildung von fünf Millionen ukrainischen Kindern in Gefahr

Kinder in der Ukraine und in Aufnahmeländern brauchen Lernmöglichkeiten / Aufruf zum Internationalen Tag der Bildung am 24. Januar

Der elfjährige Timofy in Bucha macht seine Hausaufgaben bei Kerzenlicht. Ohne elektrischen Strom ist in der Ukraine auch online-Lernen nicht möglich. (UNICEF UN0755379 Aleksey Filipow 2022)

Kiew, New York, Köln, Duisburg, 24. Januar 2023 - Der Krieg in der Ukraine hat für mehr als fünf Millionen Kindern zu erheblichen Beeinträchtigungen bei der Bildung geführt, warnt UNICEF anlässlich des Internationalen Tags der Bildung.  Zwei Jahre Covid-19-Pandemie hatten bereits erhebliche Lernverluste bedeutet. Im Osten des Landes leiden ukrainische Kinder seit acht Jahren unter Krieg und Gewalt. Verstärkte internationale Unterstützung ist nötig, um sicherzustellen, dass die Kinder nicht weiter zurückfallen.

"Schulen und frühkindliche Bildungseinrichtungen geben Kindern ein entscheidendes Gefühl von Struktur und Sicherheit. Verpasste Lernchancen können lebenslange Folgen haben", sagte Afshan Khan, UNICEF-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien. „Es ist nicht möglich, die Bildung von Kindern einfach auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und darauf zurückzukommen, wenn andere Prioritäten erledigt sind, ohne die Zukunft einer ganzen Generation zu riskieren."

Der anhaltende Einsatz von Explosionswaffen –auch in bewohnten Gebieten – hat dazu geführt, dass Tausende von Schulen, Vorschulen und anderen Bildungseinrichtungen im ganzen Land beschädigt oder zerstört wurden. Gleichzeitig zögern viele Eltern und Betreuer, ihre Kinder aus Sicherheitsgründen in die Schule zu schicken.

UNICEF arbeitet eng mit der ukrainischen Regierung zusammen, damit Kinder wieder lernen können – in Klassenzimmern, wenn diese als sicher gelten, und durch Online- oder gemeindebasierte Bildungsalternativen, wenn Präsenzunterricht nicht möglich ist. Mehr als 1,9 Millionen Kinder hatten Zugang zu Online-Lernangeboten und 1,3 Millionen Kinder nahmen an einer Kombination aus Präsenz- und Online-Unterricht teil.

Stromausfälle unterbrechen Online-Unterricht
Die jüngsten Angriffe auf die Elektrizitäts- und andere Energieinfrastrukturen haben jedoch dazu geführt, dass fast alle Kinder in der Ukraine keine dauerhafte Stromversorgung mehr haben. Dies bedeutet, dass die Teilnahme am online-Unterricht unsicher und oft nicht möglich ist. Auch die Situation außerhalb der Ukraine ist besorgniserregend: Schätzungsweise zwei von drei geflüchteten Kindern nehmen derzeit nicht am Unterricht im Rahmen der Bildungssysteme der Aufnahmeländer teil.

Dazu tragen zum einen begrenzte Kapazitäten bei, aber zum anderen auch die Tatsache, dass sich viele geflüchtete Familien zu Beginn der Krise und während des Sommers für das Online-Lernangebot entschieden haben, da sie hofften, schnell nach Hause zurückkehren zu können.


Die Angriffe auf Schulen müssen enden

UNICEF fordert ein Ende der Angriffe auf Bildungseinrichtungen und andere zivile Einrichtungen, einschließlich der Energieinfrastruktur, auf die Kinder und Familien angewiesen sind. Zudem ist verstärkte Unterstützung nötig, um sicherzustellen, dass Kinder Zugang zu Lernmaterialien haben. Gleichzeitig müssen der Wiederaufbauplan der Ukraine und Anstrengungen für die Sanierung und Wiedereröffnung von Schulen und Vorschulen unterstützt werden.  

In den Aufnahmeländern fordert UNICEF, dass der Integration geflüchteter ukrainischer Kinder in die nationalen Bildungssysteme auf allen Ebenen, insbesondere in der frühkindlichen Bildung und der Grundschulbildung, Priorität eingeräumt wird. Hierzu werden qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer, Lernmaterialien und Räumlichkeiten für Präsenzunterricht benötigt.


Es ist wichtig, dass die zuständigen Behörden rechtliche und administrative Hindernisse, die den Zugang der Kinder zu formaler Bildung behindern, identifizieren und schnellstmöglich beseitigen. Geflüchtete Familien brauchen klare und leicht zugängliche Informationen. Wo der Zugang zum Bildungssystem nicht sofort gewährleistet werden kann, ruft UNICEF dazu auf, insbesondere für Kinder im Sekundarschulalter alternative Angebote zum Lernen zu schaffen.

 

Weltweite Kindersterblichkeit
Alle 4,4 Sekunden starb ein Kind oder Jugendlicher Weltweit außerdem 1,9 Millionen Totgeburten

New York/Genf/Köln/Duisburg, 10. Januar 2023 - Nach den aktuellen, heute veröffentlichten Schätzungen der Vereinten Nationen zur Kindersterblichkeit starben 2021 rund fünf Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Hinzu kommen 2,1 Millionen Todesfälle von Kindern und jungen Menschen zwischen fünf und 24 Jahren. 

© UNICEF/UN0688716/Dejongh New York/Genf/Köln, den 1

Im gleichen Zeitraum gab es 1,9 Millionen Totgeburten. Tragischerweise hätten viele dieser Todesfälle durch einen gleichberechtigten Zugang und hochwertige Gesundheitsversorgung für Mütter, Neugeborene, Kinder und Jugendliche vermieden werden können.


"Jeden Tag erleiden viel zu viele Eltern das Trauma, ihre Kinder zu verlieren, manchmal noch vor ihrem ersten Atemzug", sagte Vidhya Ganesh, UNICEF-Direktorin für Datenanalyse, Planung und Monitoring. "Solche weit verbreiteten, verhinderbaren Tragödien dürfen wir niemals als unvermeidlich akzeptieren. Fortschritte sind möglich: dafür braucht es einen stärkeren politischen Willen und gezielte Investitionen in einen gerechten Zugang zu medizinischer Grundversorgung für alle Frauen und Kinder."


Laut zwei neuer UN-Berichte, die heute veröffentlicht wurden, gibt es auch positive Entwicklungen: Die weltweite Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren ist seit Anfang des Jahrhunderts um 50 Prozent gesunken, während die Sterblichkeitsrate älterer Kinder und Jugendlicher um 36 Prozent und die Totgeburtenrate um 35 Prozent zurückging. Dies lässt sich auf verstärkte Investitionen in die grundlegende Gesundheitsversorgung von Frauen, Kindern und Jugendlichen zurückführen.


Allerdings sind diese Fortschritte seit 2010 deutlich zurückgegangen: 54 Länder werden das nachhaltige Entwicklungsziel in Bezug auf die Senkung der Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren nicht erreichen. Ohne zeitnahe Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitsdienste werden bis 2030 schätzungsweise 59 Millionen Kinder und Jugendliche sterben und rund 16 Millionen Babys tot zur Welt kommen, warnen die UN-Organisationen.


"Es ist zutiefst ungerecht, dass die Überlebenschancen eines Kindes allein durch seinen Geburtsort bestimmt werden können und dass es beim Zugang zu lebensrettenden Gesundheitsdiensten so große Ungleichheiten gibt", sagte Dr. Anshu Banerjee, Direktorin für die Gesundheit von Müttern, Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). "Kinder weltweit benötigen starke grundlegende Gesundheitssysteme, die ihren Bedürfnissen und denen ihrer Familien gerecht werden, damit sie – ganz gleich wo sie geboren werden – den besten Start und Hoffnung für die Zukunft haben."


Laut Vereinten Nationen sind die Überlebenschancen von Kindern nach wie vor sehr unterschiedlich, je nachdem, wo sie zur Welt kommen. Sub-Sahara-Afrika und Südasien sind besonders von Kindersterblichkeit betroffen. Obwohl Länder in Sub-Sahara-Afrika nur 29 Prozent der weltweiten Lebendgeburten verzeichneten, ereigneten sich im Jahr 2021 56 Prozent aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren in dieser Region und 26 Prozent in Südasien. Kinder, die in Sub-Sahara-Afrika zur Welt kommen, sind weltweit dem höchsten Risiko ausgesetzt, im Kindesalter zu sterben – das Risiko ist für sie 15 Mal höher als für Kinder in Europa und Nordamerika.


In beiden Regionen ist zudem die Totgeburtenrate besonders hoch: 77 Prozent aller Totgeburten im Jahr 2021 ereigneten sich in Sub-Sahara-Afrika und in Südasien. Nahezu die Hälfte der Totgeburten gab es in Sub-Sahara-Afrika. Das Risiko einer Frau, eine Totgeburt zu erleiden, ist in Afrika südlich der Sahara siebenmal höher als in Europa und Nordamerika.


"Hinter diesen Zahlen stehen Millionen von Kindern und Familien, denen ihr Grundrecht auf Gesundheit verwehrt wird", sagte Juan Pablo Uribe, Globaler Direktor für Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung der Weltbank und Direktor der Globalen Finanzierungsfazilität. "Wir brauchen politischen Willen und Führungsstärke für eine nachhaltige Finanzierung der grundlegenden Gesundheitsversorgung – dies ist eine der besten Investitionen, die Länder und Entwicklungspartner tätigen können."


Nach wie vor ist der Zugang zu und die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung für Kinder weltweit eine Frage von Leben und Tod. Die meisten Todesfälle bei Kindern ereignen sich in den ersten fünf Jahren, die Hälfte dieser Kinder überlebt nicht einmal den ersten Monat.

Frühgeburten und Komplikationen während der Geburt gehören zu den häufigsten Todesursachen. Auch mehr als 40 Prozent der Totgeburten ereignen sich während der Geburt – die meisten dieser Todesfälle könnten verhindert werden, wenn Frauen Zugang zu angemessener Versorgung während der Schwangerschaft und der Geburt hätten. Für Kinder, die die ersten 28 Tage überleben, stellen Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Durchfall und Malaria die größte Gefahr dar.


Obwohl COVID-19 die Kindersterblichkeit nicht direkt erhöht hat – die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit zu sterben, ist bei Kindern geringer als bei Erwachsenen –, könnte die Pandemie dazu beigetragen haben, das Überleben von Kindern zukünftig stärker zu gefährden. Laut den beiden aktuellen Berichten könnte dies auf die Unterbrechung von Impfkampagnen, Ernährungsdiensten und dem Zugang zur medizinischen Grundversorgung zurückzuführen sein und die Gesundheit und das Wohlergehen der Kinder über Jahre hinweg gefährden.

Darüber hinaus hat die Pandemie zum größten Rückgang von Impfungen seit drei Jahrzehnten geführt – dadurch sind die am meisten gefährdeten Neugeborenen und Kinder einem größeren Risiko ausgesetzt sind, an vermeidbaren Krankheiten zu sterben.


Die Berichte weisen zudem auf Datenlücken hin, die die Wirkung von Maßnahmen und Programmen zur Verbesserung des Überlebens und des Wohlergehens von Kindern beeinträchtigen könnten.


"Die neuen Schätzungen verdeutlichen die bemerkenswerten weltweiten Fortschritte, die seit 2000 in Bezug auf die Senkung der Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren erzielt wurden", sagte John Wilmoth, Direktor der UN-Bevölkerungsabteilung.

"Trotz dieser Fortschritte muss noch mehr getan werden, um die anhaltend großen Unterschiede im Hinblick auf das Überleben von Kindern in einzelnen Ländern und Regionen zu adressieren, insbesondere in Sub-Sahara-Afrika. Nur durch den verbesserten Zugang zu qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung, insbesondere rund um die Geburt, werden wir in der Lage sein, diese Ungleichheiten zu verringern und dem vermeidbaren Tod von Neugeborenen und Kindern weltweit ein Ende zu setzen."