'Tagesaktuell' - Redaktion Harald Jeschke Sonderseiten


Sitemap Archiv •    1.Kalenderwoche: 6. Januar
BaustellenDVG-UmleitungBahn-VRR


Montag, 8. Januar 2024

MSV verpflichtet Routinier Daniel Ginczek

Protestaktion der Landwirte in Duisburg
Für Montag (8. Januar) hat eine Privatperson eine Versammlung angemeldet, um gegen die geplanten Streichungen von Agrarsubventionen zu demonstrieren.
Die Demonstration wird in Form eines Fahrzeugkonvois mit 30 erwarteten Teilnehmenden stattfinden und in Voerde startend über Duisburg und Oberhausen bis hin nach Dinslaken verlaufen. Der Fahrzeugkonvoi erreicht voraussichtlich um 7:30 Uhr in Walsum an der Grenze zu Dinslaken das Duisburger Stadtgebiet.


Die Polizei weist darauf hin, dass es während des Aufzuges zu nicht unerheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen in den Stadtteilen Walsum, Marxloh, Bruckhausen, Beeck, Laar, Ruhrort, Kasslerfeld, Obermeiderich kommen kann. Wir appellieren daher an alle betroffenen Verkehrsteilnehmenden: Stellen Sie sich bitte auf entsprechende Verkehrsstörungen ein und bringen Sie Geduld mit. Unterlassen Sie riskante Verkehrsmanöver, um nicht sich oder andere in Gefahr zu bringen. Entsprechende Verkehrsverstöße wird die Polizei rigoros verfolgen.

 

Abschaffung der Kinderreisepässe
Wer mit dem Kind verreisen möchte, braucht in der Regel für das Kind einen Personalausweis, Reisepass oder Kinderreisepass – letzterer wird jedoch aufgrund einer Gesetzesänderung der Bundesregierung im Herbst 2023 – seit dem 1. Januar nicht mehr ausgestellt und auch nicht verlängert. Bereits ausgestellte Kinderreisepässe behalten ihre Gültigkeit bis zu ihrer regulären Ablauffrist .


Der städtische Bürgerservice weist darauf hin, dass für Reisen innerhalb der Europäischen Union (EU) ein Personalausweis ausreicht. Soll das Reiseziel hingegen außerhalb der EU liegen, benötigt man für Kinder einen Reisepass. Auskunft über das jeweils benötigte Reisedokument geben die Reise- und Sicherheitshinweise auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes. Bei der Ausstellung eines Personalausweises oder Reisepasses müssen die Lieferzeiten der Bundesdruckerei berücksichtigt werden.


Diese betragen aktuell beim Personalausweis etwa zwei bis drei Wochen und beim Reisepass circa drei bis vier Wochen. In Notfällen und bei kurzfristigen Reisen können vorläufige Personalausweise bzw. Reisepässe beantragt werden. Weitere Informationen, welche Dokumente für die Beantragung eines Reisepasses benötigt werden, sind online abrufbar unter www.duisburg.de (Stichwort: „Reisepass“).


Der Personalausweis kostet für Personen unter 24 Jahren 22,80 Euro, für Personen ab 24 Jahren 37 Euro. Der Reisepass kostet für Personen unter 24 Jahren 37,50 Euro, für Personen ab 24 Jahren 70 Euro. Die Ausweisdokumente können in allen sieben Bürger-Service-Stationen beantragt werden. Für den Besuch einer Bürger-Service-Station ist ein vorab gebuchter Online-Termin notwendig. Aktuell stehen den Bürgerinnen und Bürgern Termine für jede Dienstleistung in einer der sieben Bürger-ServiceStationen für den darauffolgenden Tag zur Verfügung: www.duisburg.de/termine


Übrigens zählen zu den meistgebuchten Dienstleistungen vor allem die Beantragung von unterschiedlichen Ausweisdokumenten. Die BürgerService-Stationen haben im Jahr 2023 insgesamt 266.877 Termine für Bürgerinnen und Bürger angeboten. Im Vorjahr 2022 wurden 262.160 Termine wahrgenommen. Die Bürger-Service-Stationen bieten insgesamt über 30 verschiedene Dienstleistungen an.

Der Kinderreisepass wird abgeschafft. Künftig brauchen auch Kinder unter zwölf Jahren einen "normalen" Reisepass..Die Ausweisdokumente können in allen sieben Bürger-Service-Stationen im gesamten Stadtgebiet beantragt werden. Foto Ilja Höpping / Stadt Duisburg


Hallenbad Toeppersee hat am 8. Januar geschlossen
Wegen notwendiger Arbeiten an der Hauptwasserleitung durch die Stadtwerke Duisburg bleibt das Hallenbad Toeppersee am Montag, 8. Januar, geschlossen. Dafür muss die Wasserversorgung unterbrochen werden, so dass Duschen und Toiletten an diesem Tag nicht zur Verfügung stehen. Aktuelle Informationen gibt es im Internet unter www.baederportalduisburg.de.

Klimakrise als globale Herausforderung – was können wir tun?
Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif hält Kanzelrede in der Duisburger Salvatorkirche Am Sonntag, 14. Januar 2024 steht um 17 Uhr weder eine Pfarrerin noch ein Pfarrer auf der Kanzel der Duisburger Salvatorkirche, sondern Prof. Dr. Mojib Latif.  Der renommierte Klimaforscher vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der u.a. auch Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und Präsident der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME ist, spricht in der Reihe der Kanzelreden als prominenter theologischer Laie zum Thema Klimakrise als globale Herausforderung.

Prof. Dr. Mojib Latif (Foto: Jan Steffen, GEOMAR).  


Er geht der Frage nach, wie wir als Gesellschaft auf die Bedrohung durch den Klimawandel reagieren können.  Einlass ist bereits um 16 Uhr, das Platzangebot ist begrenzt. Der Eintritt ist wie bei allen Kanzelreden in der Salvatorkirche frei. 

Das Format „Kanzelreden“ hat der Evangelische Kirchenkreis Duisburg anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der 1. Reformierten Generalsynode entwickelt, die vom 7. bis 11. September 1610 in der Salvatorkirche tagte.


Diese Synode hat nicht nur bleibend die Kirchenordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland geprägt, sondern hat auch erstmals in der Geschichte der Kirchen Nicht-Theologen auf Augenhöhe und gleichberechtigt in Entscheidungsprozesse einbezogen. Dieser Impuls wurde in den Kanzelreden aufgenommen, wo gezielt Nicht-Theologen gebeten werden, zu relevanten gesellschaftlichen Entwicklungen das Wort zu ergreifen.

Dies haben seit 2010 u. a. Charlotte Knobloch, Dr. Jürgen Schmude, Fritz Pleitgen, Manni Breuckmann, Prof. Dr. Udo Di Fabio, Kai Magnus Sting, Prof. Dr. Norbert Lammert, Dr. Gregor Gysi, Katrin Göring-Eckardt und Dr. Mark Benecke getan. Infos zum Evangelischen Kirchenkreis Duisburg gibt es im Netz unter www.kirche-duisburg.de.


HKD-Veranstaltungshinweis: Storchentreff – Infoabend für werdende Eltern

Am kommenden Montag, den 8. Januar um 18 Uhr, bietet die Helios St. Johannes Klinik Duisburg wieder den Storchentreff an, einen Informationsabend für werdende Eltern. Das bewährte Konzept bleibt: An diesem Abend vermitteln Ärzt:innen aus Geburtshilfe und Neonatologie (Neugeborenenmedizin) sowie eine Hebamme wissenswerte Informationen rund um Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit von Mutter und Kind nach der Geburt.

Das Team geht aber auch auf die Abläufe der Schwangerschaft und der Entbindung im Klinikum ein. Außerdem stehen die Expert:innen für individuelle Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltung findet an der Helios St. Johannes Klinik im Veranstaltungsraum neben der Cafeteria statt (Dieselstraße 185 in 47166 Duisburg). Da die Teilnahmeplätze begrenzt sind, ist eine kurze Anmeldung per Telefon unter (0203) 546-30701 oder per E-Mail: frauenklinik.hamborn@helios-gesundheit.de erforderlich.

 


Elternschule: Veranstaltungen und Kurse des Kreißsaals am BETHESDA Krankenhaus 
    
Der Kreißsaal und die Elternschule am BETHESDA Krankenhaus Duisburg laden zum Beginn des neuen Jahres zu verschiedenen Informationsveranstaltungen und Kursen ein. Am 17. Januar 2024 findet ab 18 Uhr der nächste Kreißsaalinformationsabend für alle werdenden Eltern unter der Leitung von Oberärztin Dr. Sarah Ariella Müller statt. Bei dieser Gelegenheit werden in lockerer Atmosphäre alle wichtigen Fragen rund um das Thema Geburt beantwortet, z.B.:
Wann komme ich in die Klinik?
Wie läuft die Aufnahme ab?
Was sollte ich mitbringen?
Wie werde ich betreut?


Veranstaltungsort ist der Eventraum im Park des BETHESDA Krankenhauses. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Voranmeldung ist nicht nötig. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, vor dem Haupteingang des BETHESDA zu warten. Sie werden dort vom Kreißsaal-Team gegen 17:50 Uhr abgeholt.  

 


Am 11. Januar 2024 startet in der Elternschule am BETHESDA Krankenhaus der nächste „Fit für 2“-Kurs. Hebamme Jutta gibt an vier Kursabenden jeweils ab 18 Uhr eine Einführung in ein modifiziertes Pilatestraining. Die Übungen sind speziell auf die hohen Belastungen abgestimmt, die während der Schwangerschaft auf Beckenboden, Wirbelsäule, Bänder und Gelenke einwirken. Sie kommen dem ganzen Körper zugute und führen zu einem gesteigerten Wohlbefinden.


Der Kurs kann ab der 13. Schwangerschaftswoche besucht werden. Da es sich bei Schwangerschaftsgymnastik um eine Privatleistung handelt, die nicht mit der Krankenkasse abgerechnet werden kann, fällt eine Kursgebühr in Höhe von 40,- Euro an.    


Ebenfalls findet im Januar an vier Terminen die Wochenbettsprechstunde statt – damit der Start für Mutter und Kind gut gelingt. Junge Mütter, die nicht durch eine Hebamme versorgt werden, erhalten hier Antworten auf wichtige Fragen z.B. zu Stillproblemen, Gewichtsentwicklung des Kindes oder der Versorgung des Nabels. Am 10. Januar 2024, 17. Januar 2024 und 24. Januar 2024 stehen diverse Termine zur Auswahl. Die Beratung ist kostenlos.   

BETHESDA Krankenhaus Duisburg / Foto: EVKLN) 

Die Online-Anmeldung für „Fit für 2“ und zur Wochenbettsprechstunde finden Sie – zusammen mit weiteren Informationen zu Veranstaltungen und Kursen der Elternschule am BETHESDA Krankenhaus rund um die Themen Schwangerschaft und Geburt – unter www.evkln.de/ekb/klinik-fuer-frauenheilkunde-und-geburtshilfe.html.  


 

Literaturvormittag im Begegnungscafé „Die Ecke“... mit Option zum Selbstvorlesen
Engagierte der Evangelischen Kirchengemeinde Duisburg Meiderich servieren im Begegnungscafé „Die Ecke“, Horststr. 44a, einmal im Monat zu Kaffeeduft und Kuchen auch literarische Leckerbissen. Dafür sorgt u.a. Helga Dittrich, die schöne Texte aussucht und liest. Besucherinnen und Besucher können sich zudem wünschen, was vorgetragen werden soll; wer mag, kann auch selbst vorlesen. 

 

Weiter geht´s im neuen Jahr am Dienstag, 9. Januar 2024 von 10.30 bis 11.30 Uhr. Mehr Infos hat Yvonne de Temple-Hannappel, die Leiterin des Begegnungscafés (Tel. 0203 45 57 92 70, E-mail: detemple-hannappel@gmx.de). Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.kirche-meiderich.de

Helga Dittrich liest im Literaturcafé Meiderich vor (Foto: www.kirche-meiderich.de).

 


Warum lässt Gott das zu? Gesprächsforum zu zentralem Thema des christlichen Glaubens
Die Evangelische Versöhnungsgemeinde Duisburg Süd lädt zu einem Gesprächsforum zu einem der zentralen Themen des christlichen Glaubens ein: Der Frage nach dem ungerechten Leiden, das die stärkste Infragestellung des Glaubens an einen Gott ist, der es gut mit den Menschen meint. Anmeldungen sind noch bis zum 14. Januar möglich. Unter dem Titel „Warum lässt Gott das zu?“ geht es im Huckinger Gemeindezentrum, Angerhauser Str. 91, donnerstags von 19 bis 21 Uhr um „Warum das ungerechte Leiden?


Ein Streifzug durch die Bibel“ (18. Januar), um die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes in Poesie und Literatur (25. Januar), um „Trotzdem Ja zum Leben sagen“ (1. Februar) sowie um Antwortversuche der Theologie (8. Februar). Das Gesprächsforum endet mit der Feier eines thematischen Gottesdienstes in der benachbarten Huckinger Kirche am 18. Februar 2024 um 11 Uhr. Vorbereitet wurde das Gesprächsforum von einem Team der Kirchengemeinde, das mit Pfarrer Bodo Kaiser durch die Abende führt. Die Teilnahme setzt keine Vorkenntnisse oder Erfahrungen voraus.


Die Abende - alle beginnen mit einem gemeinsamen Imbiss - bauen wie Schritte eines Weges aufeinander auf. Begleitmaterialien erleichtern es, den gemeinsamen Weg mitzugehen; Mitreden ist keine Bedingung, auch Schweigen ist erlaubt. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist jedoch begrenzt. Weitere Informationen und Anmeldungen bei Pfarrer Bodo Kaiser (Tel.: 0203 / 60847747; bodo.kaiser@ekir.de).
Huckinger Gemeindezentrum zur honorarfreien Verwendung (Foto: www.evgds.de)


Pfarrer Eggen am Service-Telefon der evangelischen Kirche in Duisburg
„Zu welcher Gemeinde gehöre ich?“ oder „Wie kann ich in die Kirche eintreten?“ oder „Holt die Diakonie auch Möbel ab?“: Antworten auf Fragen dieser Art erhalten Anrufende beim kostenfreien Servicetelefon der evangelischen Kirche in Duisburg.


Es ist unter der Rufnummer 0800 / 12131213 auch immer montags von 18 bis 20 Uhr besetzt, und dann geben Pfarrerinnen und Pfarrer Antworten auf Fragen rund um die kirchliche Arbeit und haben als Seelsorgende ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte. Das Service-Telefon ist am Montag, 8. Januar 2024 von Lukas Eggen, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Ruhrort-Beeck, besetzt. 





Einzelhandelsumsatz im Jahr 2023 real voraussichtlich um 3,1 % niedriger als 2022


Der Einzelhandel in Deutschland hat nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2023 real (preisbereinigt) 3,1 % weniger Umsatz und nominal (nicht preisbereinigt) 2,4 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im Jahr 2022. Im Vergleich zu 2021, als der bisher höchste Umsatz seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994 erzielt wurde, sank der reale Jahresumsatz 2023 voraussichtlich um 3,8 %.

Während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hatte der deutsche Einzelhandel, unter anderem getragen durch den Internet- und Versandhandel, einen hohen realen Umsatzzuwachs von 4,8 % erzielt, 2021 war der Umsatz nochmals um real 0,6 % gestiegen. Im Gegensatz hierzu war die reale Umsatzentwicklung 2022 und 2023 aufgrund der hohen Preissteigerungen rückläufig. Damit lagen die realen Umsätze im Jahr 2023 noch 1,6 % über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019.




Reale Umsätze im Lebensmitteleinzelhandel auf niedrigstem Niveau der vergangenen Jahre
Die Auswirkungen des höheren Preisniveaus zeigten sich besonders im Einzelhandel mit Lebensmitteln. Nachdem die realen Umsätze in diesem Bereich im Dezember 2022 auf einen Tiefstand gesunken waren, bewegten sie sich im Jahresverlauf 2023 in etwa auf dem im Vergleich zu den Corona-Jahren niedrigen Niveau des Jahres 2015. Im November 2023 ging der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel gegenüber dem Vormonat real um 0,5 % und nominal um 0,1 % zurück.


Damit lag der reale Umsatz um 1,9 % über dem Tiefstand vom Dezember 2022. Im Vergleich zum Vorjahresmonat November 2022 ging der reale Umsatz im November 2023 um 0,7 % zurück, während der nominale Umsatz um 4,3 % stieg. Umsatzentwicklung im Einzelhandel mit Lebensmitteln:


Umsatzentwicklung im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sowie im Internet- und Versandhandel ebenfalls deutlich rückläufig
Der reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sank im November 2023 um 3,6 % gegenüber dem Vormonat und um 3,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Internet- und Versandhandel ging der reale Umsatz im November um 2,8 % zum Vormonat zurück und lag damit um 3,5 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats November 2022.

Im Gegensatz hierzu erzielte der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren im November 2023 mit einem realen Plus von 2,0 % zum Vormonat und 2,6 % zum Vorjahresmonat einen deutlichen Zuwachs. Bereits im Oktober 2023 waren die realen Umsätze der Branche besonders stark gestiegen (+5,0 % zum Vormonat und +6,3 % zum Vorjahresmonat, revidiertes Ergebnis).


Landwirtschaft: Wie hoch sind die Subventionen für Agrardiesel? Stand 05.01.2024

Nach anhaltenden Protesten und Demonstrationen von Bäuer:innen aufgrund der geplanten Streichung von Agrarsubventionen hat die Bundesregierung am vergangenen Donnerstag eingelenkt. Die Vergünstigung für Agrardiesel soll jetzt schrittweise abgeschafft werden, die Befreiung von der Kfz-Steuer für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge bleibt erhalten. Wie unsere Grafik auf Basis von Daten des Bundesfinanzministeriums zeigt, machen diese beiden Beihilfen mit die größten Posten im landwirtschaftlichen Subventionspaket des Bundes aus.


Nach den vorläufigen Haushaltsplänen für 2024 vom 30. August 2023 sollten dieses Jahr rund 925 Millionen Euro der insgesamt 2,4 Milliarden Euro für vergünstigten Kraftstoff und die Kfz-Steuer aufgewendet werden. Eine ähnlich hohe Summe wurde lediglich für die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes angesetzt. Dieser Posten bezeichnet ein Förderprogramm, das auf die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit im EU-Vergleich, der Zukunftsausrichtung landwirtschaftlicher Produktion und eine Etablierung nachhaltigerer Leistungsfähigkeit ländlicher Gebiete unter den Aspekten des Ressourcen- und Umweltschutzes ausgerichtet ist.


Auch Maßnahmen zu Hochwasser- und Küstenschutz sollen durch diese Subvention bezuschusst werden. Bislang betrug die Kraftstoffrückvergütung laut Angaben des Vereins information.medien.agrar etwa 21,5 Cent pro Liter Diesel. Statt der regulären Dieselsteuer von knapp 47 Cent werden im Falle landwirtschaftlicher Nutzung also nur rund 25,5 Cent fällig. Der auf den ersten Blick große Posten schlägt sich im Mittel allerdings kaum auf Betriebsebene nieder. Laut des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erhielt jeder Betrieb im Wirtschaftsjahr 2020/2021 im Schnitt rund 3.000 Euro pro Jahr aus dem Topf für Agrardieselsubventionen.


Der Unternehmensgewinn bei Hauptbetrieben lag im selben Betrachtungszeitraum im Schnitt bei etwa 55.000 Euro, wobei kleinere Betriebe durchschnittlich 25.000 Euro und größere Betriebe rund 80.000 Euro Jahresgewinn aufwiesen. Im europäischen Vergleich zeigt sich bei den Subventionen für Kraftstoffe kein einheitliches Bild. In Österreich gibt es beispielsweise keine reguläre Vergünstigung, der Liter Diesel ist hier mit 39,7 Cent besteuert.


In einer Entlastungsmaßnahme für hohe Betriebsmittelkosten wurde österreichischen Landwirtschaftsbetrieben im August 2023 sieben Cent pro Liter Diesel, ingesamt rund 25 Millionen Euro, zurückerstattet. Schweizer Landwirt:innen zahlen zunächst die vollen 85 Cent pro Liter, erhalten allerdings eine Rückerstattung, die anhand des Treibstoffverbrauchs für die Bewirtung eines Hektars errechnet wird. Auch in Polen, Frankreich und den Niederlanden entfallen teilweise deutlich mehr Steuern auf den Treibstoff für landwirtschaftliche Maschinen als in Deutschland. Florian Zandt
Infografik: Wie hoch sind die Subventionen für Agrardiesel? | Statista

So viel trägt die Landwirtschaft zur Wertschöpfung bei
Land-, Forstwirtschaft und Fischerei tragen in Deutschland etwa 0,9 Prozent zum hiesigen Bruttoinlandsprodukt bei. Damit zählt die Bundesrepublik neben beispielsweise dem Vereinigten Königreich (0,7 Prozent) oder der Schweiz (0,6 Prozent) zu den ökonomisch am wenigsten von Agrarwirtschaft abhängigen Ländern Europas. Deutschlands landwirtschaftliche Nutzfläche ist rund 16,6 Millionen Hektar groß und wird laut Daten des Statistischen Bundesamtes von schätzungsweise 256.000 Betrieben bewirtschaftet.

 


Der Gesamtumsatz der Branche hat 2021 bei rund 43,7 Milliarden Euro gelegen. Der EU-weite Durchschnitt lag laut Daten der World Bank im Jahr 2021 bei rund 1,6 Prozent. Derart niedrige Werte sind für hochentwickelte Nationen üblich, sie generieren den Großteil ihrer Wertschöpfung im Dienstleistungssektor. Dieser entspricht in Deutschland zum Vergleich etwa zwei Drittel der Bruttowertschöpfung.


Deutlich größere Bedeutung für das jeweilige Land hat die Landwirtschaft in Albanien (17,7 Prozent des BIP), der Ukraine (10,6 Prozent) und der Republik Moldau (10,6 Prozent). Vor allem die Ukraine ist ein weltweiter wichtiger Getreideproduzent – sie gilt als eine der “großen Kornkammern” der Welt. Der dortige Krieg hat somit auch die Lebensmittelversorgung in anderen Ländern massiv beeinflusst – besonders landwirtschaftlich vulnerable Regionen, die häufig von Dürren betroffen sind, litten zu Beginn des Krieges stark unter der fehlenden Versorgung aus der Ukraine. Renè Bocksch
Infografik: So viel trägt die Landwirtschaft zur Wertschöpfung bei | Statista


Wie entwickeln sich die Emissionen der Landwirtschaft in Deutschland?

Die Treibhausgasemissionen (THG) der Landwirtschaft in Deutschland sind in den letzten drei Jahrzehnten laut Umweltbundesamt zurückgegangen. Emittierte der Agrarsektor 1992 rund 64 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent waren es im vergangenen Jahr 55,6 Millionen - das sind weniger als im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegte Ziel (Reduzierung auf 56 Millionen Tonnen bis 2030). Der größte Teil dieses Rückgangs geht auf den Bereich der Tierhaltung zurück.


"Den Hauptanteil an THG-Emissionen innerhalb des Landwirtschaftssektors machen die Methan-Emissionen mit 61,9 Prozent im Schätzjahr 2022 aus", so die Behörde. Der Großteil dieses Methans wiederum geht auf die Tierhaltung zurück. Ebenfalls zurückgegangen sind die Emissionen in den Bereichen "landwirtschaftliche Böden" und "Wirtschaftsdünger". Mathias Brandt
Infografik: Wie entwickeln sich die Emissionen der Landwirtschaft in Deutschland? | Statista

Wie viel Treibhausgase emittiert Deutschland? Stand 04.01.2024
673 Millionen Tonnen Treibhausgase hat Deutschland im vergangenen Jahr laut Berechnungen von Agora Energiewende freigesetzt - das entspricht einem Rückgang von 9,7 Prozent. Damit sind die Emissionen auf den niedrigsten Stand seit den 1950er Jahren gesunken. Zugleich lag der Ausstoß von CO2-Äquivalenten rund 49 Millionen Tonnen unterhalb des vom Klimaschutzgesetz vorgegebenen Jahresziels.


Zu den Gründen für die Entwicklung heißt es in der Pressemitteilung des Think Tanks: "Den Agora-Berechnungen zufolge sind nur rund 15 Prozent des CO₂-Rückgangs langfristige Einsparungen, die sich vor allem aus dem Zubau Erneuerbarer Energien, Effizienzsteigerungen sowie dem Umstieg auf CO₂-ärmere oder klimafreundliche Brennstoffe beziehungsweise Alternativen ergeben. Etwa die Hälfte der Emis­sions­minderungen geht der Analyse zufolge auf kurzfristige Effekte zurück, wie krisenbedingte Produkt­ions­rückgänge und einen geringeren Stromverbrauch."


Das bedeutet indes nicht unbedingt, dass Deutschland seinem Ziel, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden, viel näher gekommen ist. So werden der Gebäude- und Verkehrssektor beide zum wiederholten Mal die im Klimaschutzgesetz festgelegten Ziele verfehlen. Hier sieht Agora-Direktor Simon Müller den Staat gefordert: "Deutschland braucht eine Investitionsoffensive zum Erreichen der Klimaziele“. Notwendig seien staatliche Mittel etwa für klimaneutrale Heizungen und die Transformation der Industrie. Mathias Brandt
Infografik: Wie viel Treibhausgase emittiert Deutschland? | Statista

Fossile Subventionen - verfeuern wir unsere Zukunft?
Sieben Billionen US-Dollar wurden laut Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) 2022 für direkte und indirekte Subventionen fossiler Brennstoffe aufgewendet. Mitverantwortlich für den deutlichen Zuwachs des Vorjahres ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die in dessen Folge steigenden Energiepreise. Aber auch davor zeigte der Trend schon nach oben, wie der Blick auf die Statista-Grafik verdeutlicht. Und auch künftig dürfte die Subventionen eher zulegen. Grund hierfür ist laut Analyst:innen-Einschätzung das Wirtschaftswachstum des globalen Südens und der daraus resultierende steigende Verbrauch von Kohle, Öl und Gas.

 


Wie enorm diese Summe ist, zeigt beispielsweise der direkte Vergleich mit einem anderen wichtig Haushaltsposten von Regierungen. So entspricht die staatliche Unterstützung bei fossilen Rohstoffen etwas mehr als sieben Prozent der Wirtschaftsleistung des Planeten. Dagegen machen die Bildungsausgaben aller Länder zusammengenommen 4,3 des globalen Bruttoinlandsprodukts aus. Bei den fossilen Subventionen gegenzusteuern böte laut IWF nicht nur die Chance die Menschheit bei der Erreichung ihrer Klimaziele wieder auf Kurs zu bringen, sondern könnte auch jährlich 1,6 Millionen vorzeitige Todesfälle pro Jahr vermeiden und die Staatseinnahmen um 4,4 Billionen Dollar zu erhöhen. Mathias Brandt
Infografik: Fossile Subventionen - verfeuern wir unsere Zukunft? | Statista