Hochfeld gehört zum Stadtbezirk Innenstadt

Hochfelds Straßen und die Geschichte
der Namensgebung

Straßen alphabetisch sortiert
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Liebfrauenstraße 

Die Liebfrauenstraße verbindet die Hochfeldstraße mit der Wanheimer Straße.

Im Jahre 1898 informierte der Kirchenvorstand der Liebfrauenpfarre die Stadt Duisburg von dem Beschluß, durch die zwischen Hochfeld-und Wanheimer Straße gelegenen Kirchengrundstücke parallel zur Bachstraße eine Straße anlegen zu wollen. Die Grundstücke waren im Besitz der Pfarreien Liebfrauen, St. Bonifatuis und St. Josef. Die Gemeinden beabsichtigten nicht ,selbst zu bauen, sondern einzelne Parzellen an Interessenten zu verkaufen.

 Bereits in demselben Jahr wurde auf allen Plänen für diese neue Straße der Name Liebfrauenstraße verwendet, womit an den ursprünglichen Eigentümer des größten Gründstücks –die katholische Liebfrauenpfarre im Duisburger Stadtzentrum- erinnert wird. 1901 waren schon die ersten Häuser fertig gestellt, und zwei Jahre später   war der Ausbau der Straße beendet. 

Liebigstraße  

Die Liebigstraße führt von der Wanheimer Straße in westlicher Richtung bis zum Rhein.Unter dem Namen Südstraße ging sie ursprünglich von der Krummenhakstraße aus und wurde im Adressbuch von 1872 als „ Weg längs des Rheinischen Bahnhofs“ ( heute Bahnhof Hochfeld-Süd) bezeichnet.Der Teil östlich der Wanheimer Straße heißt seit 1957 Paul-Esch-Straße ( s. dort).

Der Name Südstraße erscheint erst mal im Adreßbuch von 1879, die Straße selbst ist als Feldweg ohne Namen bereits auf einer Katasterkarte von 1869 eingezeichnet. Sie wurde 1909 zur Vermeidung von Doppelnamen in Liebigstraße umbenannt. Der Ausbau des Stadtteils von der Wanheimer Straße zum Rhein war erst 1938 beendet.

 Der Name  Südstraße hatte sie vermutlich durch ihren Verlauf im äußersten Süden des damaligen Stadtgebietes. Warum 1909 der Name Liebigstraße gewählt wurde, ist unbekannt.

 Der Chemiker Justus von Liebig ( Darmstadt 12.5. 1803-18.4.1873 München) förderte die organische Chemie u. a. durch die Entdeckung neuer Stoffe ( Chloroform,Chloral etc.).Er beschäftigte sich mit Fragen der Ernährung von Menschen und Tier ) Liebig`s Fleischextrakt). Seine Befürwortung des Mineraldüngers schuf neue Grundlagen der Agrikulturchemie und brachte eine Ausweitung der Ernährungsbasis. 

Linksstraße  

Die Linksstraße ist eine kurze Stichstraße von der Werthauser Straße, gegenüber der Fehrbellinstraße. Sie ist die einzige Straße westlich der Werthauser Straße, die noch erhalten geblieben ist. Alle anderen Straßen wurden nach und nach dem sich ausbreitenden  Industriegelände einverleibt.

 Auf Antrag des Bauunternehmers Heinrich Vollmer wurde die Straße 1872 in den Bauplan von Hochfeld als neue Straße aufgenommen. Bis 1874 standen auch schon die ersten Häuser. Im Adreßbuch von 1879 erscheint die Linksstraße erstmalig.

 Der Name ist in Zusammenhang mit der heute nicht mehr existierenden Rechtsstraße zu sehen. Beide Straßen gingen links und rechts von der Paradiesstraße ab, einer heute nicht mehr vorhandenen Parallelstraße zur Werthauser Straße. 

Moritzstraße  

Die leicht nach Osten bin abgeknickte Fortsetzung der St-.Johann-Straße von der Fröbelstraße zur Wörthstraße ist die Moritzstraße.

In den Akten des Stadtarchivs Duisburg taucht diese Straße unter dem Namen Ludwigstraße , als sie gerade kanalisiert worden war, erst mal   am 7. April 1900 auf. Laut Adressbuch von 1900 steht dort unter Nr. 15 das erste Mehrfamilienhaus, das dem Schreinermeister Fritz Limberg gehörte. Projektiert war diese  Verbindungsstraße jedoch bereits im Jahre 1891.

 Weshalb der Name Ludwigstraße gewählt worden war, konnte nicht ermittelt werden. Weitere Straßen, die nach Männernamen benannt worden wären, fehlen in dieser Gegend. Im Jahre 1910 kam es zur Umbenennung der Straße in Moritzstraße, wobei man offensichtlich rein willkürlich einen Männernamen gegen den anderen austauschte. Veranlassung  zur Neubenennung gab die Tatsache, daß es in dem seit 1905 erweiterten Stadtgebiet, nämlich in Ruhrort, eine weitere Ludwigstraße gab.

 In  der Stadtverordneten-Versammlung vom 11. Februar 1913 wurde eine gewisse Änderung der Baufluchtlinien für die Moritzstraße beschlossen, die besonders der „ Platzerweiterung am Einlauf in die Grunewaldstraße“ förderlich war. 

Musfeldstraße

Die Musfeldstraße verläuft heute von der Steinschen Gasse bis zur Heerstraße, wobei sie die Plessingstraße und den Musfeldplatz überquert.

Bereits 1847 wird sie vom Sonnenwall aus Richtung Mercatorstraße projektiert. 1873 besteht das Teilstück vom Vincenz-Krankenhaus bis zur Kölner-Mindener Hafenbahn, und nach dem Adreßbuch von 1879 verläuft sie „von der Beekstraße am Marientor, am Vincenzhospital vorbei über  die beiden Hafenbahnen und den Musfeldplatz bis zur  Heerstraße an Bönnigers Mühle. Der Ausbau ist jedoch in mehreren Etappen vor sich gegangen,so bestand sie noch 1886/88 im Bereich der Mindener Hafenbahn nur als kleiner Weg, der „nunmehr kassiert und dafür der richtige Zug der Straße zwischen den Häusern her durchgelegt werden“ soll. 1891 erfolgt die Freilegung an der Marienkirche,1896/98 wurde die Verbreiterung von der Schule am Musfeldplatz bis zur Heerstraße beschlossen.

Der Name geht auf den Jahrhunderte alten, in der Nähe des Grunewaldes am Dickelsbach gelegenen Musfeldhof zurück, der zum Besitz des Johanniterordens gehört hatte. Zu diesem Hof führte vom Kuhtor aus ein Musfeldweg ( nach Musfelder Weg) genannter Feldweg.“Mus“ hat die Bedeutung von Blattgemüse, vornehmlich Kohl, also wohl des hauptsächlichsten Erzeugnisses dieses Hofes.