• Russland trägt die alleinige Verantwortung
für seinen Angriffskrieg
• Mehr als 70.000 Ukrainer werden als Folge des
Krieges vermisst
• Russland begeht ununterbrochen und unvermindert
ruchlose Kriegsverbrechen
• Deportation ukrainischer Kinder könnte eine
Völkermordstrategie darstellen
Berlin/Duisburg, 14. Juli 2025
- Die Europaabgeordneten haben die anhaltenden
Kriegsverbrechen Russlands in der Ukraine aufs
Schärfste verurteilt. In ihrer Entschließung, die in
Straßburg am Mittwoch verabschiedet wurde,
unterstützen sie auch die Ermittlungen des
Internationalen Strafgerichtshofs.
In der Resolution, die am Mittwoch mit 507
Ja-Stimmen, 77 Nein-Stimmen und 45 Enthaltungen in
Straßburg angenommen wurde, betonen die
Europaabgeordneten, dass Russland nach wie vor die
größte und unmittelbarste Bedrohung für die
europäische Sicherheit darstellt.
Russland trage die alleinige Verantwortung für
seinen Angriffskrieg. Daher könne es keine
Straffreiheit für Menschenrechtsverletzungen,
Kriegsverbrechen oder andere Verstöße gegen das
Völkerrecht geben, die von russischen Streitkräften
und Beamten begangen wurden.
Die Abgeordneten bringen auch ihre Empörung über die
brutalen Angriffe Russlands auf die Zivilbevölkerung
in der Ukraine und die wahllose Zerstörung ziviler
Infrastruktur zum Ausdruck.
Sie betonen, dass systematische und absichtliche
Angriffe auf die Zivilbevölkerung und insbesondere
die Deportation von Kindern eine von Moskau
sorgfältig geplante und umgesetzte
Völkermordstrategie darstellen könnte.
Mehr als 70.000 Ukrainer werden vermisst
Russland begeht ununterbrochen und unvermindert
ruchlose Kriegsverbrechen gegen unschuldige
Zivilisten, so die Resolution. Nach Angaben der
ukrainischen Behörden sind derzeit etwa 16.000
ukrainische Zivilisten in Russland und den
vorübergehend besetzten ukrainischen Gebieten
inhaftiert. Die tatsächlichen Zahlen dürften
wahrscheinlich wesentlich höher sein.
Die Abgeordneten weisen auch darauf hin, dass mehr
als 70.000 Ukrainer - darunter Zivilisten, Kinder
und Militärangehörige - offiziell als vermisst
gelten.
Die Abgeordneten bringen auch ihre volle
Unterstützung für die laufenden Ermittlungen des
Internationalen Strafgerichtshofs zum Ausdruck. Sie
begrüßen die jüngste Vereinbarung zwischen dem
Europarat und der Ukraine über die Einrichtung eines
Sondertribunals für das Verbrechen der Aggression
gegen die Ukraine.
Russland muss unter Druck gesetzt werden,
seinen Angriffskrieg zu beenden
Die Abgeordneten fordern, dass alle Verantwortlichen
für die in der Ukraine begangenen Kriegsverbrechen
zur Rechenschaft gezogen werden. Sie verlangen von
Russland, sich unverzüglich zu einem umfassenden
Austausch aller Kriegsgefangenen zu verpflichten.
Die EU und gleichgesinnte Partner müssen wesentlich
wirksamere militärische, wirtschaftliche, politische
und diplomatische Maßnahmen ergreifen, um Druck auf
Russland auszuüben. Ziel sei es, dass Russland
seinen Angriffskrieg beendet und zunächst in einen
dauerhaften Waffenstillstand einwilligt.
Sie fordern die EU außerdem auf, die staatlichen
Vermögenswerte Russlands, die im Rahmen der
EU-Sanktionen oder anderweitig immobilisiert wurden,
zu konfiszieren. Diese Gelder sollten für die
Verteidigung und den Wiederaufbau der Ukraine
eingesetzt werden.
Das ließe sich über verschiedene legale Wege
bewerkstelligen. Untätigkeit sei ein
unentschuldbares Versagen europäischer Regierungen,
so die Abgeordneten.
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