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Verkehrsbericht 2016
Unfälle nahmen leicht zu, weniger Schwerverletzte, eine Tote

Duisburg, 20. Februar 2017 - Die Duisburger Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels stellte heute den Verkehrsbericht für das Jahr 2016 vor.

"Besonders erfreulich ist der Rückgang bei den Schwerverletzten und Getöteten auf Duisburgs Straßen", so Bartels am Montag. Insgesamt registrierte die Duisburger Polizei im vergangenen Jahr 16 383 (15 978) Verkehrsunfälle.

225 Menschen und damit 51 weniger als 2015 verletzten sich bei Verkehrsunfällen so schwer, dass sie ins Krankenhaus mussten. Die Zahl der Leichtverletzten stieg nur mäßig um fünf Prozent auf 1 439 (1 362). Die Zahl der Getöteten sank von sechs auf eine Person und liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren.

Bei der Verstorbenen handelt es sich um eine 86-jährige Seniorin. Die Frau hatte am 31. Oktober hinter einem rückwärts einparkenden Fahrzeug die Straße überquert. Der Fahrer (43) übersah die Frau und erfasste sie mit seinem Wagen. Die Fußgängerin starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Zwei Tage (2. November) später prallte der Fahrer eines Linienbusses auf der Fiskusstraße in Neumühl gegen einen Baum. Der Mann war aus zunächst unbekannter Ursache von der Fahrbahn abgekommen. Neun Fahrgäste wurden verletzt. Der Busfahrer (46) starb später im Krankenhaus. Die Obduktion ergab als Unfallursache einen internistischen Notfall.

Im zurückliegenden Jahr gab es drei weitere Unfälle, bei denen ein internistischer Notfall die Ursache war. So kam Ende Januar ein 28-jähriger Autofahrer am Ruhrdeich von der Fahrbahn ab und fuhr gegen eine Reklametafel. In Aldenrade prallte im März ein 78-jähriger Autofahrer gegen einen Baum. In Hochfeld brach eine 68 Jahre alte Frau während der Aufnahme eines Unfalls, an dem sie beteiligt war, zusammen. Die drei Genannten starben später im Krankenhaus (s. Presseberichte vom 21. Januar, 19. März und 26. April) und werden deshalb nicht in die Verkehrsunfallstatistik aufgenommen.

Schwächere Verkehrsteilnehmer
Im Jahr 2016 blieb die Zahl der verletzten Radfahrer mit 371 (368) nahezu gleich. Das falsche Verhalten von Radfahrern ahndeten die Duisburger Polizisten wieder in 1 558 Fällen. Bei den Senioren verunglückten 24 Personen weniger (Vorjahr 260). Die meisten von ihnen waren als Fußgänger (54) oder Radfahrer (73) unterwegs. Die Zahl der Kinder, die bei einem Verkehrsunfall verletzt wurden, stieg von 161 auf 170. Auch hier waren mehr als die Hälfte als Fußgänger (60) oder Radfahrer (51) unterwegs. 47 Kinder sind als Mitfahrer im Auto verletzt worden.

Verkehrsunfallflucht
Die Zahl der Verkehrsunfallfluchten blieb mit 3 762 nahezu auf dem Vorjahresniveau (3 644). Die Beamten der Verkehrskommissariate konnten fast 46 Prozent der Flüchtigen ermitteln. Bei den 153 Unfallfluchten mit Personenschaden konnten die Polizisten fast zwei Drittel (64 Prozent) der Tatverdächtigen ermitteln.

Hauptunfallursachen
Hauptunfallursache ist nach wie vor der unzureichende Sicherheitsabstand (1 972 Unfälle), sowie Fehler beim Abbiegen und Wenden (757). In 331 Fällen war das Missachten der Vorfahrt Grund für einen Zusammenstoß. Bei 169 Unfällen waren Verkehrsteilnehmer alkoholisiert. So fuhr in der Neujahrsnacht ein Betrunkener in Marxloh eine Polizistin an, als er kontrolliert werden sollte. Die Beamtin traf der Außenspiegel; sie blieb aber unverletzt. Ebenfalls Anfang Januar war ein alkoholisierter Autofahrer schuld an einem Unfall mit sechs Verletzten. Im Sommer krachte ein 34-Jähriger mit seinem BMW in ein Reisebüro auf der Düsseldorfer Straße in Huckingen (s. Presseberichte vom 4. Januar und 27. Juni). Mit 151 Unfällen bei zu hohen Tempo liegt die Hauptunfallursache Geschwindigkeit in Duisburg auf Platz fünf. Das ist sicher auch eine Folge des hohen Repressionsdruckes. Die geahndeten Verstöße blieben mit 56 287 auf hohem Niveau.

Ablenkung
Auch das Thema Ablenkung durch Handy und Smartphone wird in Duisburg mit Sorge betrachtet.
"Ein Motorradpolizist erzählte mir, wie oft Autofahrer in Schlangenlinien fahren, weil sie mit dem Smartphone hantierten", berichtet die Präsidentin. "In einem Fall war der Fahrer derart abgelenkt, dass er fast den Polizisten umgefahren hätte, der ihn stoppen wollte."
Fakt ist, dass Autofahrer, die bei Tempo 50 den Blick für zwei Sekunden von der Straße abwenden, fast 30 Meter im Blindflug fahren. In Duisburg sind im Jahr 2016 insgesamt 4 711 Personen (369 Radfahrer und 4 342 Autofahrer) verwarnt worden. Im Präventionsprojekt für zukünftige Autofahrer, Crash-Kurs, ist dies ebenfalls ein Themenschwerpunkt. Damit sensibilisierte die Polizei im Jahr 2016 bei 14 Veranstaltungen mehr als 2 600 Jugendliche an den weiterführenden Schulen. Auch in diesem Jahr wird die Duisburger Polizei weiter gegen die Ablenkung durch Smartphones vorgehen. Dazu werden neben den Verkehrskontrollen verstärkt Kameras auf Brücken eingesetzt, um die Handynutzer auf frischer Tat zu ertappen.