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Maßlose Enttäuschung beim Duisburger Naturisten-Verein
Jörg Ziemer ist bei Leibe KEIN Hampelmann!
Update: WDR entschuldigt sich
Jochem Knörzer

Duisburg, 01. Juni 2020 - Am gestrigen Pfingstsonntag erhielten wir eine Mail vom 'Naturisten-Verein Lichtbund Niederrhein e. V.' aus Duisburg, über den wir 2012 anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläum (Pressekonferenz - Feier) berichtet hatten.

Zum Einen informierte uns Herr Jörg Ziemer über einen Bericht der WDR-Lokalzeit von Samstag, 30.05.2020, zum anderen hängte er ein Beschwerdeschreiben, Adressaten WDR Duisburg, WDR Köln und WDR Rundfunkrat, an.

Um das zu verstehen, muss man sich den Bericht der Lokalzeit ansehen.
Hier geht es zu Überall ohne Maske: Zu Besuch bei den Nudisten.
(Anmerkung: Diesen Bericht hat der WDR mittlerweile gelöscht!)

Ich habe mir den Bericht angesehen und bin der Meinung, dass der 'Naturisten-Verein' als solcher dort nicht verunglimpft wird. Die doch seichte Moderation erfolgt mit einem Augenzwinkern, schlagfertige weibliche Nudistinnen sind das 'Salz in der (Video)Suppe'.

Allerdings passt die, vom WDR-Team so gewollt gestellten (so Jörg Ziemer), Sequenzen eines hüpfenden, schreitenden und singenden Jörg Ziemer so gar nicht in diesen Bericht, den sich der LBN auch ganz anders vorgestellt hatte.

Ein Foto, keine Postkarte!
Der Bezug sollte insbesondere der Sport, der auf der wunderschönen Anlage betrieben wird, sein.

Stattdessen wird Jörg Ziemer der Lächerlichkeit preis gegeben und zum Hampelmann gemacht.
Er ist ein Duisburger Kriminalkommissar, singt seit 1994, auch als Solist, im Polizeichor und kam 2001 als Tenor zu den
'Restroom Singers', dem Vokalensemble der Polizei Duisburg. Jörg Ziemer "trällert" nicht nur in gestellten Szenen vor sich hin, er hat seinen Gesang durch Unterrichtsstunden bei dem bekannten Tenor James McLean weiterentwickelt!

So mancher Krimi-Liebhaber könnte den Herrn Kommissar auch als Autor kennen und schätzen gelernt haben.
'Recht und Rache', Mitten im Revier', 'Revier in Angst' und 'April. Mai. Tot' heißen seine bisherigen Werke.
BZ-Urgestein und Fotograf Manfred Schneider hatte im September 2017 einen Artikel über eine Lesung mit 'Georg von Andechs', so das Pseudonym des Kriminalbeamten Jörg Ziemer, verfasst und bebildert.

Die verunglimpfende Darstellung des Jörg Ziemer durch den Bericht der WDR-Lokalzeit kann ich nur als 'völlig daneben' bezeichnen!

Manfred Schneider, BZ-Urgestein und LBN-Mitglied, nach Sichtung des WDR-Berichts:
"Das Gezeigte spiegelt in keiner Weise das wahre und natürliche Leben im LBN Duisburg wider!"


Nachfolgend Jörg Ziemers Anschreiben und Beschwerdeschreiben.

Sehr geehrte Damen und Herren,
in Absprache mit unserem Vorstand fertigte der WDR Duisburg für die Lokalzeit einen Bericht, der angeblich über die sportlichen Aktivitäten in der Zeit der CoVid-19-Lockerungen informieren sollte. Der gesendete Bericht hatte nichts damit zu tun. Statt dessen wurden die Aufnahmen verwendet, unseren Naturistenverein im Allgemeinen und mich im Speziellen als debile Idioten und Spinner darzustellen.  
Mein Schreiben an dem WDR Duisburg (CC an WDR Köln und WDR Rundfunkrat) liegt nachfolgend bei.


Hallo Team der WDR-Lokalzeit Duisburg,
ich fühle mich leider derzeit außerstande, eine Mail an Sie mit „sehr geehrte…“ zu beginnen, da meine Achtung für Ihre Tätigkeit gestern Abend ein jähes Ende gefunden hat.

In Ihrer Lokalzeit von gestern, 30.05.2020 sendeten Sie als Abschluss und „krönenden Höhepunkt“ den Bericht eines Teams, welches  am Vortag Dreharbeiten auf dem Gelände des LBN (Lichtbund Niederrhein) in Duisburg-Großenbaum durchgeführt hatte. Der im Rahmen der Lokalzeit Duisburg gesendete Bericht hatte von der ersten bis zur letzten Sekunde mit den wirklichen Vorgängen und Abläufen beim LBN und mit seriösem Journalismus nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Schon in der Ansage des Beitrags konnte sich die Moderatorin, deren Namen ich schnellstmöglich vergessen habe, kaum noch beherrschen. Sie bereitete die Zuschauer auf etwas so skurriles und kurioses vor, dass für das Ansehen starke Nerven erforderlich seien. Schon das ist meilenweit von journalistischer Objektivität entfernt.

Anstelle der angekündigten Reportage über die sportlichen Aktivitäten in der Pandemie-Zeit erfolgte dann ein mehr als tendenziöses Abarbeiten sämtlicher Naturistenklischees und –vorurteile. Ihr Team und/oder die Cutter haben sich sogar erblödet, aus dem Off wahrheitswidrige Statements abzugeben. So wurde zum Beispiel behauptet, dass sich die Gäste auf dem Gelände nicht ausziehen dürfen. Das ist sachlich falsch. Sie dürfen sich jederzeit entkleiden (schließlich sind wir ein Naturistenverein), MÜSSEN  es aber nicht. Falls Sie den Unterschied zwischen dürfen und müssen nicht kennen, sollten Sie es bitte nachlesen.

In Ihrer Reportage, die ich mit viel gutem Willen noch als „Machwerk“ bezeichnen kann, nehme ich eine ziemlich zentrale Stellung ein. Der Film stellt mich unzweifelhaft als grenzdebilen Trottel dar, der ständig singend über unser Gelände läuft, was auch expressis verbis gesagt wurde. Die Darstellung der übrigen Mitglieder unseres Vereins war allenfalls marginal besser.

Was mich angeht, so möchte ich folgendes klarstellen:
Erstens: ich habe hier nur gesungen, weil unser Vorsitzender Michael Fox mich darum gebeten hat. Normalerweise singe ich nur bei den Auftritten und Proben eines nicht nur am Niederrhein, sondern auch beim WDR  bekannten Vokalensembles, dessen Vorsitzender ich bin, oder als Darsteller bei einer halbprofessionellen Musical Company aus Düsseldorf.

Zweitens:  dass ich an verschiedenen Orten gesungen habe, lag ausschließlich daran, dass ich von Ihrem Filmteam ausdrücklich darum gebeten wurde. Offenbar war das Lob des dreiköpfigen Filmteams für meine gesangichen Fähigkeiten reines Kalkül, was mich menschlich enttäuscht.

Drittens: mein Gehopse auf dem Trampolin war kein normales Verhalten und auch nicht meine Idee. Das Sportgerät ist auch nur für die Jugend gedacht. Ich kam dem Wunsch Ihrer Mitarbeiter nur nach, um zu demonstrieren, dass wir hier für jeden Spaß zu haben sind.

Im Großen und Ganzen hatte Ihre Arbeit das Niveau eines Seite 3-Berichtes in der BILD-Zeitung. Und genauso wenig wie die Journalisten dieser Gazette machen sich Ihre Reporter Gedanken über die Konsequenzen für die Menschen, die sie mit Ihrem Beitrag diskreditieren. Ich bin Polizeibeamter im aktiven Dienst und kann nicht ausschließen, dass mir berufliche Nachteile drohen. Und die Ex-Ehemänner geschiedener Mütter in unserem Verein könnten auf die Idee kommen, bei Gericht eine Änderung des Sorgerechtes zu beantragen, damit ihre Kinder nicht mehr bei den "Bekloppten" aufwachsen müssen.

Der Erstellung des Beitrages wurde eigentlich nur zugestimmt, da wir im letzten Jahr bereits Besuch eines Teams der "30 Minuten"-Reihe des WDR Köln hatten. Die uns damals besuchenden Journalisten fertigten einen wirklich guten, informativen Bericht, welcher im September 2019 ausgestrahlt wurde und uns einige Neuanmeldungen eintrug. Sie dagegen beabsichtigten offenbar, Leute zu diffamieren, um damit einen schnellen platten Gag im Stil eines Oliver Pocher loszulassen. Vielleicht sollten Sie sich von dem Team aus Köln Nachhilfeunterricht geben lassen.

 Ich beabsichtige, Kopien meines Schreibens  dem WDR Köln, der Ethikkommission beim Journalistenverband und sämtlichen Printmedien im Großraum Duisburg zuzuleiten.

Ich erwarte Ihre Stellungnahme und eine adäquate Richtigstellung nebst Entschuldigung.

Ohne vorzügliche Hochachtung
Jörg Ziemer   


WDR entschuldigt sich
Manfred Schneider
Duisburg, 21. Juni 2020 - Mit heutigem Datum hat sich Jörg Ziemer bei der BZ-Duisburg gemeldet und uns darüber informiert, dass sich der WDR für den oben beschriebenen Beitrag entschuldigt und ihn aus den Archiven gelöscht hat.