'Tagesaktuell' - Redaktion Harald Jeschke Sonderseiten


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Donnerstag, 19. Juni 2025

Reger Reiseverkehr rund um Fronleichnam
Stauprognose für den 18. bis 22. Juni / Ferienende in Bayern und Baden-Württemberg

© imago images/Wolfgang Maria Weber

Auf den deutschen Autobahnen droht ab Mitte der Woche zeitweise dichter Verkehr. Anlass ist der Feiertag Fronleichnam am Donnerstag, der in mehreren Bundesländern arbeitsfrei ist, darunter Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, Teile Sachsens und Thüringens.
Viele nutzen die Gelegenheit für einen Kurzurlaub. Der ADAC rechnet bereits ab Mittwochnachmittag mit einem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen auf den Fernstraßen.

Außerdem enden in Bayern und Baden-Württemberg die zweiwöchigen Pfingstferien, weshalb sich am Samstag besonders viele Urlauber auf dem Heimweg befinden werden. Der Rückreiseverkehr erreicht dann seinen Höhepunkt. Vor allem auf den Routen in Richtung Norden muss mit Staus gerechnet werden.

Auch am Sonntagnachmittag wird es auf den Autobahnen voll werden. Dann kehren zahlreiche Kurzurlauber zurück. Besonders betroffen sind erneut die Fernstraßen im Süden sowie die Autobahnen rund um die Ballungsräume.

Der Mittwoch vor Fronleichnam (29./30. Mai) zählte 2024 zu den zehn staureichsten Tagen des Jahres. Auch diesmal dürfte der Mittwoch der verkehrsreichste Tag der Woche werden. Vergleichsweise ruhig wird hingegen der Freitag bleiben.

Besonders belastete Strecken (in beiden Richtungen):
Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee
A1 Köln – Dortmund – Münster – Osnabrück – Bremen – Hamburg
A2 Dortmund – Hannover – Braunschweig – Magdeburg
A1/A3/A4 Kölner Ring
A3 Passau – Nürnberg – Frankfurt – Oberhausen
A4 Görlitz – Dresden – Chemnitz
A5 Basel – Karlsruhe – Heidelberg
A6 Nürnberg – Heilbronn – Mannheim
A7 Flensburg – Hamburg / Füssen – Ulm – Würzburg
A8 Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe
A9 München – Nürnberg – Leipzig
A10 Berliner Ring
A24 Hamburg – Berliner Ring
A61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
A81 Singen – Stuttgart – Heilbronn
A93 Kufstein – Inntaldreieck
A95/B2 Garmisch-Partenkirchen – München
A96 Lindau – München
A99 Umfahrung München

Auch im benachbarten Ausland gerät der Reiseverkehr zeitweise ins Stocken. In Österreich und der Schweiz ist Fronleichnam ebenfalls ein Feiertag. Insbesondere auf den klassischen Urlauberrouten wie der Brenner-, Inntal-, und Tauernautobahn,- sowie der Schweizer Gotthard-Route besteht Staugefahr.
Auch Rückreisende aus Kroatien müssen auf den Fernstraßen Richtung Deutschland mit Verzögerungen rechnen. An den Grenzübergängen Suben (A3), Walserberg (A8) und Kiefersfelden (A93) kann es bei der Einreise nach Deutschland zu längeren Wartezeiten kommen.

Chance für Straßen, Schienen, Schleusen
NRW braucht Sondervermögen der Bundesregierung
Duisburg – einer der wichtigsten Logistik-Standorte in Europa. Mit dem größten Binnenhafen der Welt. Eine marode Infrastruktur zeigt sich hier besonders schnell. Staus und gesperrte Brücken belasten die Wirtschaft an Rhein und Ruhr. Beim Verkehrspolitischen Talk der IHK NRW mit Minister Oliver Krischer in Duisburg ging es darum, wie die Mobilität schnell verbessert werden kann. Denn die Unternehmer blicken voller Sorge auf die Situation.

„Unsere Brücken in Nordrhein-Westfalen bröckeln. An Rhein und Ruhr gibt es besonders viele davon. Damit unsere Region ein Hotspot für Logistik bleibt, muss mehr Geld fließen in Straßen, Schienen und Schleusen“, betonte Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK.

Schaurte-Küppers sieht das Sondervermögen der Bundesregierung als Chance für NRW: „Die Bundesregierung sollte dort investieren, wo das Geld am dringendsten benötigt wird. Und wo es am besten Wirkung entfalten kann: bei uns in NRW. Der Güterverkehr leidet unter der schlechten Infrastruktur. Auch für Dienstleister und Kunden sind Staus und Umwege unzumutbar. Sie verlieren Zeit und Geld. Diese Verschwendung ist unnötig.“

In der Diskussion machten Experten deutlich: Die Logistik befindet sich im Wandel. Grün, innovativ und smart zu werden, ist das Ziel der Branche. Damit das gelingt, muss die Basis stimmen.

„Am Niederrhein und in NRW gibt es viel zu tun bei der Verkehrs-Infrastruktur. Unsere Unternehmen stehen bereit, den NRW-Verkehrsminister bei seinen Initiativen in Berlin zu unterstützen“, so der IHK-Präsident.

Verkehrsminister Oliver Krischer machte deutlich, dass das Sondervermögen alleine nicht ausreiche. Es brauche einfache, pragmatische Zugänge zu den Mitteln, konkrete Bedarfe müssten frühzeitig benannt werden, um handlungsfähig zu sein. Zudem warb Krischer für einen dauerhaften Infrastrukturfonds, um langfristig planen und investieren zu können. Projekte in den Schubladen gebe es genug – jetzt komme es auf den politischen Willen und die schnelle Umsetzung an.

Forderungen der IHKs in NRW an Landesregierung
Beim Verkehrspolitischen Talk in Duisburg überreichte Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW, die Forderungen der Wirtschaft an Minister Krischer. Das Land müsse die Verkehrsnetze stärken. Neben einer verlässlichen Finanzierung brauche es auch schnellere Verfahren für Planung und Genehmigung. Um Kommunen bei Großprojekten zu unterstützen, soll eine eigene Planungs- und Projektgesellschaft entstehen. Etwas Ähnliches gibt es bereits auf Bundesebene. Darüber hinaus heißt es: mehr Anreize für Unternehmen schaffen, damit sie investieren. Verkehrsträger stärker vernetzen. Und Möglichkeiten schaffen, Wasserstoff und Strom zu laden.

Beim Verkehrspolitischen Talk von IHK NRW in Duisburg diskutierten Ralf Stoffels (Präsident IHK NRW, r.) und Werner Schaurte-Küppers (Präsident Niederrheinische IHK, M.) mit NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (l.), wie Straßen, Schienen und Schleusen schnell verbessert werden können. Journalistin Désirée Rösch führte durch die Veranstaltung. Foto: Niederrheinische IHK/Bettina Engel-Albustin

Die DVG weicht für Straßenbauarbeiten in Homberg vom Linienweg ab  
Von Montag, 23. Juni, circa 6 Uhr, bis voraussichtlich Freitag, 18. Juli, Betriebsende, müssen die Busse der Linie 923 der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) in Duisburg-Homberg eine Umleitung fahren. Grund hierfür sind Straßenbauarbeiten auf der Hochfeldstraße, weshalb diese gesperrt wird.  

Linie 923: In Fahrtrichtung Dubliner Straße fahren die Busse ab der Haltestelle „Zollstraße“ eine örtliche Umleitung über die Rheindeichstraße und Lauerstraße. Ab da gilt der normale Linienweg. Die Haltestelle „Stadtbad Homberg“ wird auf die Rheindeichstraße vor die Zufahrt zur Hochfeldstraße verlegt. Die Haltestelle „Margarethenstraße“ entfällt.

Die DVG bittet die Fahrgäste die Ersatzhaltestellen „Stadtbad Homberg“ und „Verbandstraße“ zu nutzen. Die Haltestelle „Verbandstraße“ wird auf die Lauerstraße hinter die Kreuzung Hochfeldstraße verlegt. In Gegenrichtung wird die Umleitung sinngemäß gefahren.

Aakerfährbrücke: Informationstafeln eingeweiht
An den denkmalgeschützten Brückenköpfen der Aakerfährbrücke in Duisburg-Duissern wurden neue Informationstafeln eingeweiht. Die Tafeln befinden sich unterhalb der historischen Brückenköpfe und erinnern an die zwischen 1902 und 1904 gebaute erste feste Ruhrquerung an dieser Stelle.

Informationstafeln zum Denkmal „Brückenköpfe“ der Aakerfährbrücke eingeweiht. Mit den Tafeln wird die historische Bedeutung und Entwicklung der Aakerfährbrücke sichtbar. Die Brückenköpfe sind die letzten baulichen Erinnerungen an die ursprünglich erbaute Aakerfährbrücke aus dem Jahr 1904. Foto Ilja Höpping / Stadt Duisburg


Die Brückenköpfe sind die letzten baulichen Erinnerungen an das ursprüngliche Brückenbauwerk aus dem Jahr 1904, das 1997 durch die heutige Konstruktion ersetzt wurde. Die Aakerfährbrücke ersetzte die 1359 erstmalig erwähnte Fährverbindung („Aakerfähre“) zwischen den Orten Meiderich und Duisburg.

Als die Hafenanlagen und die Eisenbahnlinien mit dem ungeheuren Wachstum der Industrie im 19. Jahrhundert erweitert wurden, war ein hochwasserfreier, fester Flussübergang erforderlich. Die Brückenbaugesellschaft Harkort aus Duisburg baute eine dreibogige Eisenfachwerkbrücke mit angehängter, leicht parabolisch überhöhter Fahrbahn nach Plänen des Berliner Architekten Bruno Möhring – nach damals modernstem Verfahren.

Die Auflager auf den massiven Flusspfeilern und die Vorlandbrücken erhielten einen Betonkern mit einer Werksteinummantelung. Jeweils am Übergang der Vorlandbrücken zur Bogenbrücke flankierten grotesk gestaltete Pfeilerköpfe mit Adlermotiv den Weg. Mit nur geringen Schäden überstand die Aakerfährbrücke, als eine der wenigen historischen Brücken dieser Art den Zweiten Weltkrieg und wurde noch bis 1995 genutzt.

Bezirksbürgermeisterin Elvira Ulitzka und Mitglieder der Bezirksvertretung Mitte haben die Informationstafeln eingeweiht. Sie sollen allen Bürgerinnen und Bürgern die Geschichte der Brücke näherbringen und auch Radfahrenden auf dem Ruhrtalradweg spannende Informationen bieten. Die Schilder wurden vom Duisburg-Neudorfer Ulrich Petersen (Dritter von rechts in blauer Jacke) angefertigt und hergestellt.

Masterplan 2.0 Bürgerbeteiligung der Smart City Initiative

Der Masterplan Digitales Duisburg wird auf neue Beine gestellt. Bei der Entwicklung eines „Masterplans 2.0“ der Smart City Initiative wird anders als bei seinem Vorgänger nicht nur die Digitalisierung, sondern vor allem auch der Mensch im Mittelpunkt stehen. Dabei spielen Themen wie Partizipation, Bürgerbeteiligung und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle.

Der unreflektierte Umgang mit Technologie wird zunehmend kritisch hinterfragt, gleichzeitig rücken Zielsetzungen wie die resiliente Stadt, Versorgungssicherheit und regionale Autarkie in den Fokus. Um bei diesen Themen die Duisburgerinnen und Duisburger mit ins Boot zu holen, startete die Stadt im Frühjahr eine hybride Bürgerbeteiligung.

Bis Ende Mai hatten Duisburgerinnen und Duisburger die Möglichkeit, sich an einem interaktiven Workshop und an einer Onlinebefragung der Smart City Initiative zu beteiligen. Ziel war und ist es, Interessierte aktiv in die zukünftige Entwicklung der Stadt einzubinden und ihre Meinungen, Wünsche und Ideen in Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen.

Ergänzend zum Workshop zu den vier Themenbereichen Ökologische Nachhaltigkeit, Resilienz, Digitale Infrastruktur und Lebenswerte Stadt, konnte man sich online an der Diskussion beteiligen und Ideen einbringen. Die erste Analyse der Ergebnisse zeigt interessante Trends: Während bei den Workshop-Teilnehmenden sichtbare und konkrete Veränderungen im öffentlichen Raum im Fokus standen, legte die Online-Community mehr Wert auf langfristige Visionen und Nachhaltigkeitsaspekte.

Quer durch alle Themenbereiche wurden verschieden Schwerpunkte genannt, darunter die Stärkung des Radverkehr, ein Ausbau des ÖPNV und die Prüfung alternative Verkehrskonzepte. Viele Teilnehmende wünschen sich einen weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur. Auch die Krisenvorsorge stand im Fokus. So äußerten viele ihre Sorge über Stromausfälle oder Extremwetter.

Besonders positiv bewertet wurde die Mein Duisburg App, die als wichtiger Baustein für viele der genannten Themen gesehen wird. Ebenso wurde die Einführung des konzernweiten Mängelmelders als sinnvolle Maßnahme begrüßt. Die Ergebnisse fließen nun in die weiteren Planungen der Smart City Initiative ein, um Duisburg zukunftsfähig und lebenswert zu gestalten.

Einwohnerzahl im Ruhrgebiet bleibt stabil bei rund 5,13 Millionen
5.125.628 Menschen lebten Ende 2024 im Ruhrgebiet. Damit bleibt die Bevölkerungszahl in der Region stabil. Im Vergleich zum Vorjahr war nur ein minimaler Einwohnerrückgang von 525 oder 0,01 Prozent zu verzeichnen. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes IT.NRW. In Nordrhein-Westfalen wuchs die Bevölkerung leicht um 0,1 Prozent auf 18.034.454.

Im Ranking der größten Städte gibt es keine Veränderungen: Dortmund (603.462) ist die bevölkerungsreichste Kommune im Ruhrgebiet, gefolgt von Essen (574.682). Die beiden Städte liegen im NRW-Vergleich hinter Köln und Düsseldorf auf den Plätzen drei und vier. Die Zahlen von IT.NRW stammen aus der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des letzten Zensus von 2022.idr

Vortrags- und Diskussionsabend zur Luftqualität in Duisburg
Das Umweltamt der Stadt lädt während der Umweltwochen am Donnerstag, 26. Juni, von 18.30 bis 21 Uhr zu einem öffentlichen Vortrags- und Diskussionsabend in die Volkshochschule im Stadtfenster, Steinsche Gasse 26, ein. Dabei dreht es sich um das Thema Luftqualität in Duisburg.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich. 1961 forderte der spätere Bundeskanzler Willy Brandt: „Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden.“ Ist dem heute so? 2021 hat die Weltgesundheitsorganisation neue Leitlinien für die Luftqualität herausgegeben und Ende 2024 folgte eine neue EU-Richtlinie zur Verbesserung der Luft.

Was bedeutet das alles für Duisburg?
Welche Schadstoffe sind besonders relevant?
Welche Anforderungen kommen auf uns zu?

Die Vortragenden Peter Heise und Thomas Rahne vom Umweltamt geben Antworten auf diese und weitere Fragen. Dr. Stefan Schumacher vom Institut für Energie & Umwelt, Technik & Analytik e.V. (IUTA) stellt zudem ein Projekt zur Entwicklung eines Messsystems vor, das dazu dient, die Schadstoffbelastung in Innenräumen zu erfassen. Für die Erprobung werden noch Teilnehmende gesucht. Kurs-Anmeldung über: www.vhs-duisburg.de/kurssuche/kurs/251SZ1226

Eröffnung der Zentralen Anlaufstelle „Frühe Hilfen“
Nach zehn Jahren im Glaspavillon auf der Kuhstraße haben die Frühen Hilfen nun die Räumlichkeiten des ehemaligen „Kleinen Prinzen“ bezogen und ihre neue und zentrale Anlaufstelle eingerichtet. Das Team der Frühen Hilfen berät Schwangere und Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren in der Duisburger Innenstadt und vermittelt Familienhebammen an Eltern und Alleinerziehende, besonders Mütter und Väter in belastenden Lebenslagen.

Eltern mit Säuglingen können die Anlaufstelle auch als lebensnahe und praktische „Versorgungsstation“ nutzen, um ihr Baby zu stillen oder zu wickeln. Oberbürgermeister Sören Link wird gemeinsam mit Paul Bischof, Dezernent für Kinder, Jugend und Familie sowie Philipp Thelen, stellv. Leiter des Jugendamtes, am Mittwoch, 25. Juni 2025, um 15 Uhr an der Schwanenstraße 5-7 (Eingang Steinsche Gasse 2) die Räumlichkeiten offiziell eröffnen und über die Besonderheit dieser Anlaufstelle im Rahmen der Frühen Hilfen informieren.

Innenhafen-Führung mit Panoramablick über Duisburg am 21. Juni
Zwei Blickwinkel im Wechsel bietet die Führung durch den Duisburger Innenhafen mit anschließendem Besuch auf der Aussichtsplattform des Museums Küppersmühle. Der Blick vom Dach des einstigen Kai-Speichers, der heute eines der schönsten und renommiertesten Museen für zeitgenössische Kunst beherbergt, ist atemberaubend und reicht bei klarem Wetter beinahe bis nach Köln.

Bei dieser außergewöhnlichen Führung am 21.6. sind noch einzelne Plätze frei. Die Tour dauert rund anderthalb Stunden und beginnt um 12:30 Uhr am Haupteingang des Museums Küppersmühle. Anmeldungen sind entweder über die Website www.duisburg-tourismus.de, in der Tourist Information auf der Königstraße oder direkt vor Ort gegen Barzahlung beim Tourguide möglich.

Innenhafen Küppersmühle C Duisburg Kontor Tanja Evers

Erneute Förderung für Graduiertenkolleg - Maßgeschneiderte Behandlung durch KI
Durch die Digitalisierung in der Medizin entsteht eine große Menge klinischer Daten. Das Graduiertenkolleg Wissens- und datenbasierte Personalisierung von Medizin am Point of Care, kurz: WisPerMed, macht sie für Ärzt:innen in einer neuen Form nutzbar. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Programm unter der Leitung der Universität Duisburg-Essen für weitere viereinhalb Jahre. Sprecher ist Prof. Dr. Felix Nensa vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin der Medizinischen Fakultät.

GRK-Sprecher Prof. Dr. Felix Nensa arbeitet mit dem „Patient Dashboard“ an einem radiologischen Befundarbeitsplatz. © UDE / Bettina Engel-Albustin

Ziel des seit 2021 laufenden Graduiertenkollegs (GRK) der Universitätsmedizin Essen und der FH Dortmund ist es, die personalisierte Medizin mithilfe von KI unmittelbar dort voranzutreiben, wo ein:e Patient:in versorgt wird (Point of Care). Am Beispiel des malignen Melanoms werden in den Projekten am Universitätsklinikum Essen hierfür neue Werkzeuge entwickelt.

Personalisierte Medizin meint in diesem Fall beide Seiten: Statt des Prinzips „eine Behandlung für alle“ wird die medizinische Entscheidung datenbasiert und jeweils abgestimmt auf die biologische, gesundheitliche und persönliche Situation einer bzw. eines Erkrankten getroffen. Zum anderen werden aber auch die individuellen Präferenzen der behandelnden Mediziner:innen miteinbezogen. Denn sie müssen bei der Nutzung der Werkzeuge die Informationen schnell und intuitiv verstehen.

„Es gibt eine Wissens-Explosion in der Medizin, vor allem in der Onkologie; es entstehen immer mehr Daten. Ärzt:innen haben weder Zeit noch Kapazitäten, alles selbst zu filtern und zu verarbeiten“, erklärt GRK-Sprecher Prof. Dr. Felix Nensa, Experte für Radiologie mit Schwerpunkt KI. „Wir möchten ihnen daher ergänzendes Wissen zur Verfügung stellen und neues Wissen aus Daten generieren, ohne sie in ihrer Entscheidungsfreiheit zu beschränken. Das ist eine riesige Chance, gerade in der Krebsmedizin.“


Im GRK WisPerMed forschen zurzeit 13 Professor:innen und 13 Doktorand:innen an einem adaptiven System, KI in medizinische Entscheidungsprozesse zu integrieren. Unter anderem durch Machine Learning-Methoden werden Daten intelligent verknüpft und systematisch ausgewertet: solche aus den Leitlinien zur Diagnostik, aus der Therapie und Nachsorge, sämtliches verfügbares Wissen aus Studien, aus Patientendatenbanken und alle relevanten Daten zur erkrankten Person.

Die KI könnte dann eine Behandlungsempfehlung generieren und prognostizieren, ob ein Tumor Resistenzen oder eine Therapie schwere Nebenwirkungen entwickeln könnte. Ärzt:innen können dabei immer nachvollziehen, auf welcher Basis die Empfehlung getroffen wurde, um die Ergebnisse zu kontrollieren.

Visualisiert werden die Ergebnisse der KI in einem Dashboard – abgestimmt auf die persönlichen Arbeitsweisen und Fachbereiche der Behandelnden. Dafür arbeiten die Mediziner:innen mit anderen Disziplinen der UDE zusammen, wie der Informatik und der Sozialpsychologie.

In der nun anstehenden Förderphase wird die Forschung auf den gesamten Behandlungspfad der Patient:innen ausgeweitet. Anstatt wie bisher einzelne Entscheidungsunterstützungen für spezifische Probleme zu adressieren, zielt der neue Ansatz darauf ab, Prozesse von der Erstdiagnose über die Behandlung bis zur Nachsorge ganzheitlich zu erfassen, zu unterstützen und zu optimieren.

Indem Patientendaten und klinisches Wissen an verschiedenen Schnittstellen des Gesundheitssystems nahtlos integriert werden, sollen Technologien entstehen, die sowohl den individuellen Anforderungen von medizinischem Fachpersonal gerecht werden als auch die Versorgungskontinuität und das Behandlungserlebnis der Patient:innen verbessern.

Reformplan für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit - Mehr Kontrollen, faire Löhne
Rund zwei Millionen Beschäftigte in Deutschland erhalten trotz gesetzlichem Anspruch keinen Mindestlohn. Besonders betroffen sind Minijobber:innen, Werkvertragsbeschäftigte, Leiharbeiter:innen, Scheinselbstständige sowie illegal Beschäftigte, zum Beispiel im Baugewerbe. Viele kennen ihre Rechte nicht oder trauen sich nicht, sie einzufordern.

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit deckt bei Kontrollen in mehr als jedem vierten Betrieb Verstöße auf. Doch gerade in unübersichtlichen Subunternehmerketten stößt sie an ihre Grenzen. Das Institut Arbeit und Qualifikation erarbeitet daher einen umfassenden Reformvorschlag.

Der Bundestag will den Mindestlohn effektiver durchsetzen – mit mehr Personal bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) und dem verstärkten Einsatz digitaler Datenanalyse. Ausgewertet werden sollen unter anderem Lohn- und Beschäftigtendaten der Rentenversicherung, Entgeltmeldungen der Bundesagentur für Arbeit sowie Umsatz- und Steuerdaten der Finanzbehörden.

Doch neue Gesetze und zusätzliches Personal allein genügen nicht, um Lohnverstöße aufzudecken. Das sagt Prof. Dr. Gerhard Bosch vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE). Er betont: „Die FKS braucht eine digitale und strategische Neuausrichtung.“ Sie habe zwar bereits ein eigenes Arbeitsgebiet für organisierte Kriminalität, erstellt aber meistens nur regionale Täterprofile. Übergreifende kriminelle Netzwerke können so kaum erkannt werden.

Bosch und Frederic Hüttenhoff, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IAQ, haben deshalb Empfehlungen für eine Reform der FKS herausgearbeitet: Bausteine sind dabei eine bundesweite, datengestützte Risikoanalyse sowie eine verpflichtende, digitale und manipulationssichere Arbeitszeiterfassung. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit der Zollfahndung ausgebaut und überregionale Ermittlungen in regionalen Zentren gebündelt werden.

Auch die Ausbildung soll reformiert werden – etwa durch spezialisierte Ausbildungs- und Studiengänge für die beiden Ermittlungsdienste, FKS und Zollfahndung. Um betroffene Beschäftigte besser zu schützen, schlagen die Autoren zudem vor, Kronzeug:innen, falls sie illegal beschäftigt waren, ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht in Deutschland zu gewähren und Betroffene direkt über ihre Lohnansprüche zu informieren.

Allein im vergangenen Jahr deckten die Ermittlungen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit und der illegalen Beschäftigungen einen Schaden von rund 766 Millionen Euro auf. Die Dunkelziffer ist noch viel größer. „Mit den richtigen Strukturen kann die FKS ein deutlich wirksameres Instrument zur Durchsetzung fairer Arbeitsbedingungen werden“, so Hüttenhoff. Demnach sollen die vorgeschlagenen Maßnahmen Verstöße wirksamer aufdecken, die organisierte Kriminalität besser bekämpfen und die betroffenen Beschäftigten stärker unterstützen.

Studie zur Datenweitergabe - Vertrauen verstärkt Offenheit
Mailadresse, Wohnort, aktueller Standort oder Bankverbindung – um digitale Dienste wie Video-Streaming, Soziale Medien oder Bezahlsysteme zu nutzen, müssen Menschen oft persönliche Daten preisgeben. Allerdings sind nicht alle gleichermaßen bereit dazu. Eine nun veröffentlichte Studie unter Federführung der Universität Duisburg-Essen* zeigt: Wer persönliche Daten preisgibt, lässt sich dabei stark durch Empfehlungen von Freunden und Bekannten sowie durch „grüne“ Versprechen – wie die CO2-Emissionen zu kompensieren – beeinflussen.

Allzu oft wird der digitale Alltag zur Datenschutzfrage: Was bin ich bereit, wem preiszugeben? „Weltweit sind Menschen zunehmend daran gewöhnt, ihre Privatsphäre zumindest teilweise aufzugeben, um an der digitalen Welt teilzuhaben. Gleichzeitig sind die Menschen oft besorgt darüber, dass sie von Webdienstanbietern erkannt werden und ihre Privatsphäre vollständig verlieren,“ erklärt Prof. Dr. Conrad Ziller die Ausgangslage seiner nun veröffentlichten Studie.

„Die Bereitschaft, persönliche Daten weiterzugeben, wird beeinflusst von einer Vielzahl individueller Motive, Einstellungen und Erfahrungen sowie von der Art, wie die Daten von diesen Diensten verwendet werden“, erklärt der Politikwissenschaftler der Universität Duisburg-Essen. Die aktuelle Studie nimmt dabei zwei bisher wenig beachtete Aspekte in den Fokus: sozialen Einfluss und die wahrgenommene Nachhaltigkeit eines Dienstes – etwa in Bezug auf CO₂-Emissionen. Die Daten dazu stammen von einem groß angelegten deutschen Online-Experiment von 2023.

Die Ergebnisse zeigen, dass soziale Empfehlungen – vor allem von Freunden und Bekannten – die Bereitschaft zur Datenfreigabe deutlich erhöhen. Nachhaltigkeitsmerkmale spielen hingegen nur für diejenigen eine Rolle, die sich ohnehin aktiv für Umweltschutz interessieren. Sie sind eher bereit, persönliche Daten weiterzugeben, wenn sich Unternehmen verpflichten, die CO2-Emissionen zu kompensieren, die bei der Verarbeitung und Speicherung von Daten entstehen.

Ziller sieht dabei vor allem die Gefahr, dass Anbieter Umwelt- oder Sozialbotschaften nutzen könnten, um von problematischen Datenschutzpraktiken abzulenken. Deshalb müssten Politik und Verbraucherschutz früher ansetzen: Nachhaltigkeitsversprechen sollten klar von datenschutzrelevanten Informationen getrennt und Nutzer:innen gezielt über deren Einfluss auf Entscheidungen aufgeklärt werden. So ließe sich verhindern, dass sogenannte „Ausstrahlungseffekte“ die Wahrnehmung verzerren.

Ein Beispiel ist eine klimafreundliche Mobilitäts-App, die mit CO₂-neutralen Fahrten, Ökostrom und Baumpflanzungen wirbt. Umweltbewusste Nutzer:innen vertrauen solchen Diensten oft stärker – und übersehen dabei, dass die App umfassend Bewegungsdaten erhebt, obwohl das für den ökologischen Zweck gar nicht nötig ist. Gerade deshalb müsse, so Ziller, klarer kommuniziert und reguliert werden, wo Datenschutz endet und Marketing beginnt.

*Alle Autoren wurden zu Mitgliedern der Global Young Faculty VII der Universitätsallianz Ruhr ernannt. Dieses Netzwerk, dessen Förderzeitraum mittlerweile ausgelaufen ist, hatte das Ziel, herausragende Nachwuchswissenschaftler:innen der Metropole Ruhr interdisziplinär zu vernetzen, um dadurch gemeinsam an Zukunftsthemen zu arbeiten und neue Impulse für ihre Forschung zu gewinnen.



Besuch eines Schwimmbads im Mai 2025 um 5,7 % teurer als ein Jahr zuvor
Für einen Besuch im Hallen- oder Freibad müssen Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich mehr bezahlen als zu Beginn der vergangenen Freibadsaison. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich der Besuch eines Schwimmbads im Mai 2025 um 5,7 % gegenüber dem Mai 2024 verteuert.



Unterschiedlich haben sich dagegen die Preise für ausgewählte Dinge entwickelt, die man neben dem Ticket für einen Badetag braucht: Der Sonnenschirm hat sich im selben Zeitraum um 2,4 % verteuert, während die Preise für Sport- oder Badebekleidung für Herren leicht anstiegen (+0,6 %). Sport- oder Badebekleidung für Damen hingegen hat sich um 1,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat verbilligt. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 2,1 %.

10 Minuten zum nächsten Natur- oder Freibad Der Weg zum Freibadvergnügen ist in Deutschland unterschiedlich weit. Das nächste Natur- oder Freibad ist mit dem Auto im Durchschnitt in zehn Minuten zu erreichen, wie der Deutschlandatlas für das Jahr 2024 zeigt. In einzelnen ländlichen Regionen hingegen muss man mehr als 20 Minuten mit dem Auto einplanen, darunter in wenig besiedelten Regionen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, im nördlichen Sachsen-Anhalt und in Teilen von Rheinland-Pfalz.
Insgesamt gibt es nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen in Deutschland gut 2 800 Freibadangebote und etwa 570 Naturbäder.

Mehr Menschen beginnen Ausbildung als Fachangestellte für Bäderbetriebe
Für Sicherheit und im Notfall Erste Hilfe sorgt in den Bädern das Fachpersonal. Gut 600 Menschen begannen im Jahr 2023 eine Ausbildung zu Fachangestellten für Bäderbetriebe, gemeinhin Bademeisterin oder Schwimmmeister genannt. Das waren etwas mehr (+3,0 %) als ein Jahr zuvor. Mehr als zwei Drittel (67,6 %) der neuen Auszubildenden waren Männer. Binnen zehn Jahren hat die Zahl der Menschen, die diese Ausbildung begonnen haben, um mehr als ein Viertel (27,5 %) zugenommen.

Ältere Menschen tragen besonders hohe Schuldenlast
• Ältere Personen haben deutlich höhere Schulden im Verhältnis zum Einkommen als jüngere
• Personen ab 65 Jahren am häufigsten bei Kreditinstituten verschuldet, unter 25 Jahren bei Telekommunikationsunternehmen

Personen, die 2024 die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch nahmen, waren durchschnittlich mit 32 976 Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatten ältere Menschen dabei im Durchschnitt deutlich mehr Schulden als jüngere.

Bei den unter 25- Jährigen betrugen die durchschnittlichen Verbindlichkeiten rund 11 269 Euro, bei Personen ab 65 Jahren etwa 46 847 Euro. Am häufigsten nahmen Menschen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren eine Schuldnerberatung in Anspruch. Diese Altersgruppe stellte im Jahr 2024 mit etwas über einem Viertel (28 %) den größten Anteil der beratenen Personen.



Deutlich höhere Überschuldungsintensität im Alter
Durch die unterschiedlichen Schuldenhöhen zeigten sich auch Unterschiede bei der Überschuldungsintensität, also dem Verhältnis zwischen monatlichem Nettoeinkommen und den Verbindlichkeiten: So bräuchten Personen unter 25 Jahren im Jahr 2024 bei Verwendung ihres gesamten monatlichen Nettoeinkommens durchschnittlich knapp ein Jahr (11 Monate) zur Schuldentilgung.

Personen ab 65 Jahren wären erst nach etwas mehr als drei Jahren (38 Monate) schuldenfrei. Im Durchschnitt aller beratenen Personen lag der Wert bei 25 Monaten. Diese Unterschiede erklären sich einerseits durch die durchschnittlich höhere Schuldenlast und andererseits durch ein geringeres monatliches Einkommen im Alter. Diese Kombination kann die Entschuldung im Alter besonders erschweren.

Art der Gläubiger unterscheidet sich nach Altersgruppen
Neben der Schuldenhöhe unterschied sich auch die Art der Gläubiger deutlich zwischen den Altersgruppen. Im Jahr 2024 war bei den unter 25-Jährigen mit 57 % mehr als jede zweite Person bei Telekommunikationsunternehmen verschuldet, die durchschnittliche Schuldenhöhe betrug dabei rund 1 559 Euro.

Bei Personen ab 65 Jahren war es mit einer durchschnittlichen Schuldenhöhe von 616 Euro nur etwa jede vierte Person (28 %). Im höheren Alter standen hingegen Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten im Vordergrund: Mehr als die Hälfte der Personen ab 65 Jahren (59 %) war dort verschuldet.

Hier fiel die durchschnittliche Schuldenhöhe mit 23 790 Euro deutlich höher aus als bei Telekommunikationsunternehmen, da Bankkredite in der Regel mit höheren Beträgen verbunden sind als Telekommunikationsverträge. Bei den unter 25-Jährigen lagen die Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten im Vergleich bei durchschnittlich 2 677 Euro.