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Redaktion Harald Jeschke |
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Haniel und Stadt Duisburg machen Ruhrort
umweltneutral |
Duisburg, 11. Januar 2022 - Die Franz Haniel & Cie.
GmbH (Haniel) startet mit Unterstützung der Stadt
Duisburg und gemeinsam mit den Unternehmen
greenzero.me sowie HeimatERBE die Initiative
„UrbanZero – Ruhrort wird enkelfähig“. Sie hat das
Ziel, den Hafenstadtteil Duisburg-Ruhrort bis Ende
2029 zum ersten umweltneutralen Quartier der Welt zu
machen und so eine Blaupause für Enkelfähigkeit im
urbanen Raum zu schaffen.
Umweltneutralität geht weit über die bekannte
Klimaneutralität hinaus und umfasst neben dem
Klimaschutz Themen wie die Sicherung der
Biodiversität und dem Schutz der Böden und Gewässer.
Mit der Initiative UrbanZero sollen all diese
Faktoren im Duisburger Stadtteil Ruhrort
berücksichtigt werden. Ziel ist es, dass
menschliches Wirken in Ruhrort ab 2029 die Umwelt
nicht mehr negativ beeinträchtigt und so vor allem
den Ruhrorter:innen selbst mehr Lebensqualität und
eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen und
sozialen Situation bringt. Um das zu erreichen,
arbeiten die Initiatoren Haniel, greenzero.me und
HeimatERBE mit Expert:innen aus Wissenschaft und
Praxis zusammen. Das Projekt gliedert sich in drei
Phasen: Analyse, Reduktion und Kompensation.
Gemeinsam mit der Stadt Duisburg und weiteren
städtischen Unternehmen ist Haniel bereits in die
Analysephase gestartet.
„Wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit sind
kein Widerspruch. Bei Haniel wollen wir erfolgreich
sein, indem wir nachhaltige Unternehmen aufbauen,
die eine lebenswerte Zukunft sichern. Dafür müssen
wir auch die soziale und gesellschaftliche Dimension
mitdenken. Enkelfähigkeit ist damit für uns ein
Synonym für Unternehmertum im 21. Jahrhundert. In
der Neugestaltung von Ruhrort wird es lebendig
werden”, sagt Thomas Schmidt, CEO von Haniel.
„Haniel ist mit seinem Ruhrorter Quartier in
Duisburg tief verwurzelt. Die Initiative für dieses
ambitionierte Generationenprojekt ist deshalb ein
Musterbeispiel dafür, wie Unternehmen in ihrem
direkten Umfeld Verantwortung übernehmen. Ich werde
dem Rat daher vorschlagen, dass sich die Stadt an
diesem Projekt beteiligt. Nur gemeinsam wird es uns
gelingen, unsere Stadt Duisburg insbesondere im
Hinblick auf den Klimawandel zukunftsfähig
aufzustellen“, ergänzt Sören Link, Oberbürgermeister
der Stadt Duisburg.
Dr. Dirk Gratzel, Gründer und CEO von HeimatERBE und
gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Berlin auch
Gründer von greenzero.me, sagt: „Vor fünf Jahren
habe ich mich aufgemacht, mit wissenschaftlicher
Unterstützung mein Leben in einen vollständigen
ökologischen Ausgleich zu bringen. Das ist ein
weiter Weg. Mit der Erfahrung dieser Jahre darf ich
daher sagen: Wir werden die Ziele von UrbanZero
Ruhrort nicht erreichen, wenn wir kleine Schritte
machen und am Ende noch ein paar Bäume pflanzen. Es
braucht Mut und den Willen, urbanes Leben
grundlegend zu verändern. Diesen unbedingten Willen
zum Erfolg erlebe ich schon jetzt täglich bei
Haniel, der Stadt Duisburg und den Projektpartnern,
die einen sehr mutigen Schritt voran für uns alle
machen.“
Erste Projekte starten auf dem Haniel Campus Bis
2023 sollen – auf Basis wissenschaftlicher Methoden
zur Ökobilanzierung – die jährlichen Umweltkosten
für Ruhrort ermittelt sein. Dies wird alle im
Stadtteil erbrachten Dienstleistungen, alle
genutzten oder selbst hergestellten Produkte und
damit alle menschlichen Einflüsse auf die Umwelt
umfassen. Ab 2023 werden die Umwelteffekte durch
konkrete Maßnahmen reduziert oder die nicht
reduzierbaren Auswirkungen zum Beispiel durch die
ökologische Bearbeitung von Brachflächen oder
Gebäudesanierungen und -bepflanzungen kompensiert.
Kompensationsmöglichkeiten werden mit den
Eigentümer:innen von Flächen oder Gebäuden
individuell erarbeitet, erste Projekte werden auf
dem Haniel Campus starten.
Ruhrorter:innen werden beteiligt, Impact Factory
soll unterstützen
Ein wesentlicher Baustein wird zudem sein, die
Bewohner:innen des Stadtteils an der Initiative zu
beteiligen. Informations-Veranstaltungen, ein
Stadtteilbüro sowie physische und digitale
Informations-Plattformen sind in Planung. Dreh- und
Angelpunkt für alle Beteiligten wird der
Haniel-Campus sein. Dort ist auch die Impact Factory
beheimatet, die deutschlandweit führend beim Aufbau
nachhaltiger Start-ups ist. Mit ihrer Unterstützung
soll UrbanZero dazu beitragen, Unternehmen mit
nachhaltigen Geschäftsmodellen vom Standort Duisburg
und Ruhrort zu überzeugen und die hier ansässigen
Unternehmen in ihrer Transformation zu mehr
Nachhaltigkeit zu unterstützen. So soll auch die
lokale Wirtschaft vom Projekt profitieren.
Weitere Partner gesucht
Gemeinsam mit der Stadt Duisburg und Unternehmen in
der Stadt wurde bereits eine Projektstruktur
erarbeitet. Die Verantwortlichen werden in Kürze auf
einzelne Gruppen im Viertel und die Bürger:innen
zugehen. Corona-bedingt kann dies derzeit nur
digital stattfinden; im weiteren Jahresverlauf soll
es auch Treffen geben. Denn weitere
Mitstreiter:innen werden gesucht, wie Thomas Schmidt
verdeutlicht:
„UrbanZero kann ein Beleg für das erfolgreiche
Zusammenwirken von Ökologie, sozialer Verantwortung
und wirtschaftlicher Entwicklung werden und damit
ein Beleg für den Erfolg einer
enkelfähig-Transformation. Das können wir nicht
allein schaffen. Doch wenn uns gemeinsam dieser
Wandel in einem bestehenden Quartier wie Ruhrort
gelingt, hat das Leuchtturmcharakter und kann auch
in anderen Städten und Ländern den urbanen Raum
enkelfähig – und damit lebenswert machen.“

V..l.: Dr. Dirk Gratzel (greenzero), Bernd Wortmeyer
(CEO GEBAG), Thomas Schmidt (CEO Haniel), Andree
Haack (Wirtschaftsdezernent), Thomas Patermann (CEO
WBD), Markus Bangen (CEO Duisport, Jutta Stolle
(Haniel), Sören Link (OB), Dr. Florian Funck (CFO
Haniel), Helge Kipping (Vorstand SSPK, nicht im
Bild, da nur online im Meeting: Martin Murrack (
Stadtkämmerer), Martin Linne
(Stadtentwicklungsdezernent), Paul Bischof
(Rechtsdezernent), Astrid Neese
(Bildungsdezernentin), Kerstin Wittmeier
(Personaldezernentin), darunter Christoph Späh
(Stadtkanzlei), Marcus Wittig (DVV), Uwe Kluge (
Duisburg Kontor)
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Kommunikationsleiter Dietmar Bochert verlässt das
Unternehmen
- Simone
Fuchs übernimmt |
Duisburg, 30. April 2020. In
freundschaftlichem Einvernehmen mit dem Vorstand der
Franz Haniel & Cie. GmbH wird Dietmar Bochert zum 30.
April 2020 die Leitung der Kommunikation niederlegen. Ihm
wird zum 1. Mai 2020 Simone Fuchs als Leiterin
Kommunikation folgen.
„Haniel ist Dietmar Bochert zu großem Dank verpflichtet“,
so Thomas Schmidt, Vorsitzender des Vorstands. „Herr
Bochert ist als Leiter der externen Kommunikation im
November 2007 ins Unternehmen eingetreten und hat als
Direktor 2012 die Gesamtverantwortung für die
Kommunikation übernommen. Mit Weitblick, Pragmatismus und
Kreativität hat er die Kommunikation des Unternehmens neu
ausgerichtet und als führendes Family-Equity-Unternehmen
im Markt positioniert.
Auch an der im Frühjahr 2019 begonnenen Neuausrichtung
Haniels hatte er als Mitglied des Management-Teams
wesentlichen Anteil bei der Fokussierung auf Wachstum und
Nachhaltigkeit. Wir bedauern seine Entscheidung
außerordentlich, haben aber Verständnis dafür, dass sich
Dietmar Bochert nach dem erfolgreichen Abschluss der
Neuausrichtung nun anderen Aufgaben zuwenden möchte. Wir
begleiten ihn auf seinem weiteren beruflichen und
privaten Weg mit unseren besten Wünschen und bedanken uns
für die langjährige, engagierte und von gegenseitigem
Vertrauen geprägte Zusammenarbeit“.
Wir freuen uns, dass wir Simone Fuchs als neue Leiterin Kommunikation
gewinnen konnten. Sie wird zum 1. Mai 2020 die Führung
des Bereichs übernehmen. Die gelernte
Wirtschaftsjournalistin kommt von der Ceconomy AG, wo sie
seit Juni 2017, zunächst als Head of External
Communications und ab Juni 2019 als Head of
Communications, Public Policy & Sustainability tätig war.
Zuvor war Frau Fuchs in verschiedenen
Kommunikationsfunktionen bei Kommunikationsberatung JP
KOM, der Commerzbank und Philips tätig. Simone Fuchs lebt
mit ihrem Mann und zwei Kindern in Düsseldorf.
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Gerade jetzt: Gemeinsam für mehr
Bildungsgerechtigkeit |
Duisburg, 20. April 2020 - Corona hat das Leben der
Schüler*innen in Duisburg schlagartig geändert. Die
Schulen sind geschlossen, Unterricht fällt aus oder
findet online statt und Kinder und Jugendliche stehen vor
großen Herausforderungen: Wie strukturiere ich meinen
Tag? Wie lerne ich allein zuhause? Wie komme ich an die
Informationen von meiner Lehrerin oder meinem Lehrer,
wenn ich keinen Computer, Drucker oder WLAN habe oder
meine Abschlussprüfungen kurz bevorstehen? Nicht alle
können dabei die erforderliche Unterstützung von ihren
Eltern bekommen.
Bei all diesen dringenden Fragen
versucht das Team rund um das Duisburger
Kooperationsprojekt Bildung als Chance, schnelle
und passende Antworten zu finden. Bildung als
Chance ist ein Zusammenschluss der drei Bildungsakteure
Teach First Deutschland, Chancenwerk und apeiros mit der
Haniel Stiftung – mit dem gemeinsamen Ziel,
bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche an
Duisburger Schulen bestmöglich zu unterstützen. Gerade in
diesen Zeiten heißt unser gemeinsames Motto deshalb: Die
Probleme einzelner sind oft die Probleme vieler und die
Ideen mancher können helfen, die Probleme vieler zu
lösen.
Teach First Deutschland
arbeitet deshalb gerade intensiv daran, so viele Kinder
und Jugendliche wie möglich an den Partnerschulen mit
kreativen, digitalen Angeboten zu erreichen. Täglich
entsteht dabei viel Neues, wie zum Beispiel die Website
QuaranteenClass, auf
der Jugendliche mit täglichen Fakten und sportlichen
Einheiten versorgt werden. Alle Ideen werden auf dem
Liveblog geteilt und sind damit allen Mitarbeitenden
von Bildung als Chance und auch anderen Organisationen
frei zugänglich.
Fellow Leonie Achterhold, die an der
Sekundarschule am Biegerpark im Duisburger Süden
eingesetzt ist, dazu: „Die Corona-Krise hat meine Arbeit
als Fellow stark verändert. Der direkte, persönliche
Kontakt zu meinen Schüler*innen ist weggebrochen. Jedoch
macht die Corona-Krise das Thema Bildungsungleichheit
aktueller denn je. Ich versuche daher als Fellow meinen
Schüler*innen weiterhin als Bezugsperson zur Verfügung zu
stehen, um sie in dieser Situation bestmöglich zu
unterstützen. Die größte Herausforderung in der aktuellen
Situation ist der Aufbau und Erhalt des Kontakts mit den
Schüler*innen. Man weiß nicht – antworten sie nicht, weil
es ihnen gut geht und sie im Moment keine Unterstützung
brauchen? Oder fehlt es an den technischen Möglichkeiten
und der Motivation?“

Corona - Copyright Ina Schuster
Jasmin Friese, Fellow an der Aletta
Haniel Gesamtschule, berichtet: „Ich arbeite im
Homeoffice, stehe aber trotzdem, wie alle meine
Kolleg*innen, in regem digitalen Austausch mit meinen
Schüler*innen. Die Situation ist herausfordernd, bietet
mir aber auch die Möglichkeit, viele digitale Lernformate
auszuprobieren. Auf unserer
Homepage
haben wir einige Informationen öffentlich zugänglich
gemacht, wie wir möglichst viele Schüler*innen digital
mit Lernstoff und einfachen sportlichen
Kräftigungsübungen für Zuhause versorgen können.
Beispielsweise habe ich ein kompaktes Bildmaterial
hergestellt, damit die Kids diese Übungen Zuhause,
zwischen Schreibtisch und Stuhl, nachmachen können und
dadurch gesund bleiben. Uns ist jedoch auch bewusst, dass
ihre Möglichkeit, Zuhause digital zu lernen, begrenzt
ist. Um sie trotzdem zu erreichen, nutze ich die sozialen
Medien, in denen sie sich oft und gern aufhalten. Auf
diesem Weg kann ich ihnen Lernangebote machen, die ihnen
Spaß machen. Wir lassen unsere Schüler*innen also auch in
dieser herausfordernden Zeit nicht allein.“

Schulter-Push-Ups Copyright Hannes Wietschel
Auch das Chancenwerk als
Anbieter für Lernförderung ist von den Schulschließungen
betroffen. Ganz im Sinne der Bildungsgerechtigkeit wird
hier der Fokus vor allem auf die Kinder und Jugendlichen
gelegt, die Zuhause keinen Zugang zu digitalen
Lernangeboten haben. Die Lösung vom Chancenwerk heißt
dafür „cosinus@home“. Allen Kindern, die in der
Lernförderung vom Chancenwerk angemeldet sind, wird in
diesen Tagen ein individualisiertes „cosinus“-Lernpaket
nach Hause geschickt. Mit diesem Paket können die Kinder
in ihrem Tempo mit auf sie abgestimmten Lernmaterialien
arbeiten und wichtige Wissenslücken füllen.
Auch beim dritten Projektpartner
apeiros, der sich als Träger der freien Jugendhilfe
mit seiner Arbeit vorrangig dem Problem der
Schulverweigerung widmet, bedeuten die Schulschließungen
nicht, dass sich nun die teilnehmenden Schüler*innen und
Teammitglieder in „Coronaferien“ befinden. Gerade jetzt
ist der regelmäßige Kontakt zu den betreuten Jugendlichen
von großer Bedeutung, da auch die Lerngruppen vorerst
geschlossen werden mussten. Die apeiros-Mitarbeiter*innen
bieten den Jugendlichen deshalb auch eine Vielzahl an
digitalen Lernplattformen an und berichten von erfreulich
hohen Teilnahmezahlen.
Gerade jetzt ist ein großer Ideen- und
Erfahrungsaustausch gefragt, da wir gemeinsam mehr für
die Duisburger Kinder und Jugendlichen erreichen können.
Dieser Grundgedanke des Gemeinschaftsprojekts Bildung als
Chance gewinnt also gerade jetzt in Krisenzeiten noch
mehr an Bedeutung.
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