'Tagesaktuell' - Redaktion Harald Jeschke Sonderseiten


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Donnerstag, 28. Dezember 2023

Änderungen des Gesetzgebers zum Jahreswechsel belasten Stadtwerke sowie Kunden  
Der Gesetzgeber hat beschlossen, zum Jahresende zahlreiche Unterstützungen und Förderungen im Energiebereich zu streichen oder auslaufen zu lassen. Dazu zählen unter anderem die auslaufenden Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme sowie die Minderung der Stromnetzentgelte. Mit dem Wegfall der staatlichen Entlastungen müssen die Energieversorger wie die Stadtwerke Duisburg allen Verbraucherinnen und Verbrauchern ab Beginn des neuen Jahres die vollständigen Preise berechnen.  

„Die Entscheidungen der Bundesregierung bedeuten für unsere Kundinnen und Kunden deutliche Preisanstiege. Der Zeitpunkt ist unglücklich, denn damit fallen die Preisbremsen mitten in der energieintensiven Heizperiode weg. Wir als Energieversorger können das nicht auffangen, vielmehr bedeuten die Entscheidungen auch für uns eine erhebliche Mehrbelastung. Insgesamt ist das Zurückdrehen bereits verabredeter Maßnahmen auch ein Vertrauensverlust, gleichzeitig mangelt es an Förderanreizen für Investitionen. Das ist nicht die Verlässlichkeit und Planungssicherheit, die wir für die Energiewende so dringend benötigen“, erklärt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg.  


So ändern sich für Duisburgerinnen und Duisburger die Energiepreise aufgrund der gesetzlichen Beschlüsse:  
Strompreis
Die Arbeitspreise für eine Kilowattstunde (kWh) Strom liegen bei den Stadtwerken Duisburg unterhalb der Marke der bisher gültigen Energiepreisbremse von 40 Cent. Der Arbeitspreis in der Grundversorgung liegt mit 33,74 Cent pro Kilowattstunde (19% MwSt.) deutlich darunter. Dennoch drohen Preissteigerungen: Die Bundesregierung hat kurzfristig die Zuschüsse zu den Netzentgelten der Übertragungsnetzbetreiber in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro gestrichen. Derzeit werden die Netzentgelte neu berechnet, erwartet wird hier eine Steigerung von mehr als drei Cent pro Kilowattstunde.  


Die Netzentgelte gehören zu den Preisbestandteilen, die die Stadtwerke nicht beeinflussen können, diese aber über den Strompreis eintreiben und dann weiterleiten. Dennoch erfordern diese gesetzlichen Veränderungen eine Anpassung der Tarife, über die die Stadtwerke ihre Kundinnen und Kunden mit dem gewohnten Vorlauf dann schriftlich informieren. Eine Angleichung der Netzentgelte erfolgt daher frühestens mit der nächsten Tarifanpassung.  


Gaspreis
Wie im November angekündigt senken die Stadtwerke Duisburg den Arbeitspreis in der Erdgas-Grundversorgung zum Jahreswechsel auf 11,8 Cent (bei 7% MwSt.). Damit liegt auch dieser unterhalb der bislang gültigen Preisbremse in Höhe von 12 Cent. Allerdings läuft nicht nur die Preisbremse zum Jahresende aus, auch die Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf derzeit 7 Prozent wird in den kommenden Monaten enden. Dann wird Gas um 12 Prozentpunkte stärker besteuert.


Bereits für den Jahreswechsel am 1. Januar 2024 hat der Gesetzgeber beschlossen, den CO2-Preis auf 45 Euro anstatt der bis dato vorgesehenen 35 Euro pro Tonne anzuheben: Das hat direkte Auswirkungen auf den Gaspreis für Verbraucherinnen und Verbraucher. Auch hier treiben die Energieversorger die Steuern und Abgaben lediglich ein und leiten sie komplett an den Staat weiter. „Mit der Senkung der Gaspreise zum Jahreswechsel haben wir unser Versprechen als fairer Energieversorger eingelöst. Dieser Effekt wird jedoch durch die staatlichen Belastungen und durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer zunichtegemacht“, sagt Torsten Hiermann, Leiter der Hauptabteilung Vertrieb und Markt der Stadtwerke Duisburg.  

Abgesehen davon, dass Energieversorger aufgrund der kurzfristigen Entscheidungen der Bundesregierung erneut nur wenig Zeit haben, um die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen und die Abrechnungssysteme anzupassen, müssen die Stadtwerke die Mehrkosten bis zu den Preisanpassungen selbst tragen. „Selbstverständlich informieren wir auch hier unsere Kundinnen und Kunden wie gewohnt mit einem Vorlauf von sechs Wochen, bevor eine Preisänderung wirksam wird. Für uns selbst bedeutet das aber, dass wir bis dahin die Mehrkosten selbst tragen müssen. Das ist für uns eine wirtschaftliche Belastung, da es sich bei den gesetzlichen Veränderungen und hochgerechnet auf die Gesamtzahl unserer Kundinnen und Kunden um Beträge in Millionenhöhe handelt“, sagt Torsten Hiermann.  


Fernwärme
Auch die Fernwärme Duisburg muss mit dem Wegfall der Energiepreisbremsen allen Verbraucherinnen und Verbrauchern ab dem kommenden Jahr die Preise in voller Höhe berechnen. Ab dem 1. Januar 2024 beträgt der Arbeitspreis für eine Kilowattstunde (kWh) dann 17,66 Cent. Bislang hatte die Wärmepreisbremse den Arbeitspreis für 80 Prozent des Verbrauchs auf 9,5 Cent gedeckelt.  


Der Arbeitspreis für Fernwärme berechnet sich durch eine feste und vertraglich verankerte Preisgleitklausel. Die Anpassungen erfolgen turnusmäßig zweimal im Jahr, im Versorgungsgebiet Mitte-Süd-West und Hamborn zum Januar und zum Juli. Die Formel zur Berechnung umfasst Indizes und Börsenpreise der vergangenen 24 Monate. Dies gewährleistet, dass starke Preisschwankungen abgedämpft und über einen längeren Zeitraum gemittelt werden. Aufgrund der Nachlaufphase der hohen Gaspreise während der Energiekrise erhöht sich der bisherige Arbeitspreis für das erste Halbjahr 2024 um rund einen Cent von 16,78 auf 17,66 Cent pro Kilowattstunde.  


„Wer Fernwärme nutzt, hat die hohen Energiepreise bisher kaum gespürt. Durch die nachlaufenden Preiseffekte hätte die staatliche Preisbremse gerade jetzt in diesem Winter ihre Wirkung gezeigt. Das hat der Gesetzgeber leider gestoppt. Wir können das in keiner Weise auffangen, zumal der Fernwärmepreis nach einer vertraglich festgelegten Formel berechnet wird. Die Prognosen zeigen aber, dass die Fernwärmepreise ab Ende 2024 wieder deutlich und auch langfristig sinken werden“, erklärt Matthias Lötting, Geschäftsführer der Fernwärme Duisburg GmbH.  

 

Aufgrund der Streichung der Preisbremse muss die Fernwärme Duisburg die Abschlagszahlungen entsprechend anpassen. Alle Kundinnen und Kunden werden darüber schriftlich informiert, in der Regel erfolgt dies im ersten Quartal mit der Jahresabrechnung. Die Fernwärme Duisburg steht dazu auch im Austausch mit Großkunden und den Wohnungsgesellschaften, die die Heizkosten über die Nebenkostenabrechnung an die Mieterinnen und Mieter weitergeben und dementsprechend der zuständige Ansprechpartner sind.  

„Wir sind im Zuge der Jahresabrechnungen insbesondere bei den Eigenheimbesitzern und Selbstnutzern auf Anfragen zu Abschlagsanpassungen vorbereitet, die aufgrund des Wegfalls der Preisbremsen entstehen. Sollten die Mehrkosten im Einzelfall finanzielle Probleme bereiten, werden wir auf Nachfrage gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden individuelle Lösungen suchen“, sagt Matthias Lötting.  


Die monatlichen Gesamtkosten für ein beispielhaftes Einfamilienhaus mit einem Wärmeanschlusswert von 10 Kilowatt und einem Jahreswärmeverbrauch von 16.000 Kilowattstunden betragen durch den Entfall der Preisbremse ab Januar 2024 rund 273 Euro im Monat. Durch die staatliche Deckelung lagen die beispielhaften Kosten bisher bei rund 183 Euro.

Bei den Kostenangaben für die Fernwärme handelt es sich generell um eine Vollkostenbetrachtung: Das bedeutet, dass im Vergleich zu Öl, Gas oder einer Wärmepumpe bei Kundinnen und Kunden nur geringe zusätzlichen Kosten für die Wartung, die Instandhaltung und den Neukauf oder Tausch einer Heizungsanlage anfallen.  
Die genannten Fernwärme-Preise gelten für das Gebiet Duisburg Mitte-Süd-West und Hamborn. Der Arbeitspreis für Walsum und Homberg liegt aktuell bei 9,58 Cent/kWh und wird turnusmäßig zum 1. April 2024 angepasst.  


Förderprogramme
Auch zahlreiche Förderprogramme, zu denen die Energieexperten der Stadtwerke Duisburg Kundinnen und Kunden beraten, sind vom Sparpaket, das die Bundesregierung beschlossen hat, in unterschiedlichen Formen betroffen. Dies reicht von Antrags- und Zusagestopps über die Reduzierung von Förderquoten bis zur kompletten Streichung in den Bereichen Elektromobilität, Wärmeversorgung, Photovoltaik oder Energieeffizienz. Zu den konkreten Auswirkungen werden die Stadtwerke Anfang 2024 gesondert informieren, wenn die Details rechtssicher durch die Bundesregierung veröffentlicht worden sind.  

Neue Tarife: Tickets aus diesem Jahr noch bis Ende März 2024 gültig  
Ab dem 1. Januar 2024 gibt es neue Tarife im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Zuvor gekaufte Tickets sind noch bis zum 31. März 2024 gültig.

Folgende Möglichkeiten ergeben sich bei Einzel-, 4er-, Gruppen- und 24-/48-Stunden-Tickets, die zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2023 gekauft wurden: Abfahren: Bis zum 31. März 2024 können Fahrgäste noch mit den alten Tickets fahren.

Tauschen: Fahrgäste können die alten Tickets bis zum 31. Dezember 2026 gegen neue Fahrscheine umtauschen. Sie zahlen dafür lediglich den Differenzbetrag zum dann gültigen Fahrpreis. Fahrgäste können die Tickets im Kundencenter der DVG am Hauptbahnhof (Harry-Epstein-Platz) umtauschen. Fahrgäste, die nach dem 31. März 2024 noch mit einem alten Ticket in Bussen und Bahnen unterwegs sind, müssen ein erhöhtes Beförderungsentgelt (EBE) in Höhe von 60 Euro bezahlen.  
Weitere Informationen und die neuen Tarife gibt es auf der DVG-Internetseite unter www.dvg-duisburg.de.  


Projekte gegen Einsamkeit: Landesregierung fördert die Einsamkeitshotline „Silbertelefon“ und stellt neue Online-Plattform vor
150.000 Euro für die Gewinnung und Betreuung von Ehrenamtlichen

Einfach zum Hörer greifen und mit jemandem sprechen können: Das ermöglicht der gemeinnützige Verein Silbernetz bundesweit mit dem Silbertelefon. Hier können ältere Menschen anoynm und kostenlos anrufen, wenn sie sich einsam fühlen. Arbeit, Gesundheit und Soziales Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen Einfach zum Hörer greifen und mit jemandem sprechen können: Das ermöglicht der gemeinnützige Verein Silbernetz bundesweit mit dem Silbertelefon. Hier können ältere Menschen anoynm und kostenlos anrufen, wenn sie sich einsam fühlen.

Die Landesregierung wird dieses Angebot nun fördern: Der Verein erhält für die Gewinnung und Betreuung von Ehrenamtlichen, die am anderen Ende der Leitung des Silbertelefons sitzen, in Nordrhein-Westfalen im Zeitraum von 2024 bis 2026 insgesamt 150.000 Euro aus dem Landesförderplan Alter und Pflege (LFP). Sie beraten in den Gesprächen auch dazu, wie Einsamkeit und Isolation überwunden werden können und welche regionalen Angebote es hierzu gibt. 

„Einsamkeit und soziale Isolation treffen ältere Menschen in besonderer Weise. Umbruchsituationen wie der Eintritt der Pflegebedürftigkeit, das Versterben der Partnerin oder des Partners führen dazu, dass häufig niemand mehr zum Reden da ist. Mit dem Silbertelefon tritt Silbernetz Einsamkeit und sozialer Isolation entschieden entgegen – daher freue ich mich sehr, dass wir das Angebot fördern. Mein besonderer Dank gilt allen Menschen, die sich hier ehrenamtlich engagieren und ein offenes Ohr für die Sorgen und Belange der älteren Menschen am Telefon haben und ihnen helfen, passende Angebote im Umfeld zu finden“, erklärt Sozialminister Karl-Josef Laumann.

Neue Plattform bündelt Angebote gegen Einsamkeit
In dieser Woche ist zudem die Online-Plattform Einsamkeit NRW gestartet. Unter www.land.nrw/einsamkeit finden Interessierte ab sofort eine Übersicht zu verschiedenen „Best Practices“ zum Thema Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen. Darunter befinden sich Initiativen und Projekte sowie Angebote zum Mitmachen und Vernetzen vor Ort. Auf der Plattform können Nutzerinnen und Nutzer über eine Postleitzahlensuche Angebote in ihrer Nähe finden. Lokale Projekte und Initiativen haben damit auch die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutauschen.


Die Übersicht wird stetig weiterentwickelt und mit weiteren Angeboten gefüllt. Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit und an den Feiertagen fühlen sich viele allein. Junge übrigens genauso wie ältere Menschen. Mir liegt die Bekämpfung von Einsamkeit persönlich am Herzen. Deshalb gehen wir das Thema in unserem Land an – mit Sensibilisierung, Aufklärung und konkreten Initiativen und Angeboten gegen Einsamkeit.


 Bewährt hat sich bereits das Silbertelefon, eine Initiative eines gemeinnützigen Vereins, den wir als Landesregierung nun zusätzlich fördern. Neu hinzugekommen ist unsere Online-Plattform einsamkeit.nrw, die verschiedene Projekte gegen Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen vorstellt. Die Plattform ist ein weiterer Baustein unserer kontinuierlichen Arbeit, das Thema Einsamkeit zu enttabuisieren und Betroffenen konkrete Hilfsangebote niedrigschwellig zur Verfügung zu stellen.“

Hintergrund Silbernetz: Zusätzlich zu der täglich von 8 bis 22 Uhr erreichbaren Hotline  0800 470 80 90 vermittelt Silbernetz e.V. „Silberfreundschaften” als regelmäßige Telefonkontakte und informiert nach Möglichkeit über Angebote der Altenhilfe in den Ländern und Kommunen. Aktuell sind bundesweit rund 250 aktive Ehrenamtliche sowie rund 200 aktive Silbernetzfreundschaften in das Angebot eingebunden. Silbernetz e.V. wurde 2018 gegründet. Hintergrund Online-Plattform Einsamkeit.NRW Unter www.land.nrw/einsamkeit werden Projekte und Initiativen gesammelt. Betroffene können hier Angebote in ihrer Nähe finden. Die Plattform wird konitnuierlich weiter ausgebaut.

 


Bezirksbibliothek Buchholz: „Resonanzen - Die Kunst berührt wie nichts anderes“

Die Bezirksbibliothek Buchholz, Sittardsberger Allee 14, lädt vom Samstag, 6. Januar, bis Samstag, 27. Januar 2024, zur Ausstellung "Resonanzen – Die Kunst berührt wie nichts anderes" von Volker Pehl und Johanna Pullen ein. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Volker Pehl, 1967 in Duisburg geboren, entfaltet sein künstlerisches Talent bereits seit seiner Kindheit. Inspiriert durch seine frühe Liebe zu ComicHelden, lässt er heute seine Kreativität mit experimentellen Materialien und Techniken wieder aufleben.


„Resonanzen“ symbolisiert für ihn den Austausch von Ideen und Perspektiven, der beide Seiten bereichert. Johanna Pullen, 1946 in Duisburg geboren, begann ihre Reise in die Welt der Fotografie im Alter von 65 Jahren. Heute konzentriert sie sich auf Makro- und experimentelle Fotografie, wobei ihre Motivation von Kreativität und Lebensfreude geprägt ist. „Resonanz" bedeutet für sie eine lebendige Begegnung, bei der im Dialog gemeinsame Schwingungen entdeckt werden.


Die Vernissage findet am 6. Januar 2024 um 10 Uhr statt, bei der die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit haben, direkt mit den Künstlern in Kontakt zu treten. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für Fragen steht das Team der Buchholzer Bibliothek vor Ort oder telefonisch unter 0203 283-7284 gerne zur Verfügung. Die Bezirksbibliothek ist dienstags bis donnerstags von 10.30 bis 13 Uhr und von 14 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.


Glückauf-Halle in Homberg: Polit-Thriller „Aus dem Nichts“

Der Polit-Thriller „Aus dem Nichts“ wird am Dienstag, 9. Januar 2024, um 20 Uhr in der Glückauf-Halle Homberg, Dr.-Kolb-Str. 2, in Duisburg-Hochheide aufgeführt. Der Thriller nach dem gleichnamigen Film von Fatih Akin wurde von Miraz Bezar für die Bühne bearbeitet. In der Rolle der Katja steht Anna Schäfer auf der Bühne, zusammen mit Mathias Kopetzki, Christian Meyer, Martin Molitor, Carolin Fink, Constanze Aimée Feulner und Philip Wilhelmi.

Die Ausstattung stammt von Monika Maria Cleres. Die Geschichte ist ein emotionales Drama über Verlust und Trauer, das noch lange beschäftigt: An einem Nachmittag bringt Katja ihren kleinen Sohn Rocco ins Büro ihres deutsch-kurdischen Mannes Nuri. Als sie am Abend zurückkehrt, sind beide tot. Eine vor dem Büro deponierte Nagelbombe hat alles zerfetzt. Mit der Ermordung ihres Mannes Nuri und ihres kleinen Sohnes Rocco bricht Katjas Welt schlagartig zusammen. Besonders verheerend für sie ist, dass Polizei, Ermittler und Öffentlichkeit, selbst Nachbarn, Freunde und Verwandte an Nuris Mit- oder Teilschuld an dem Anschlag glauben. Es scheint plausibel, dass der Deutsch-Kurde wegen mutmaßlicher krimineller Kontakte ermordet wurde.


Einen rechtsextremen Hintergrund des Verbrechens hält niemand für denkbar. Schnell wird das Opfer als Täter abgestempelt. Und noch vor Gericht, als das schuldige Neonazi-Ehepaar auf der Anklagebank sitzt, findet Katja kein Gehör. 2017 schuf der renommierte Filmemacher Fatih Akin mit „Aus dem Nichts“ einen verstörenden Film über die rechtsextremistischen NSU-Morde in Deutschland aus Sicht der Opfer. Die Parallelen zu der Mordserie von Uwe Mundlos, Uwe Bönhardt und Beate Zschäpe sowie zum anschließenden NSU-Prozess liegen auf der Hand.


Die rechtsradikalen Terroristen ermordeten mutmaßlich zehn Menschen und verübten Raubüberfälle und drei Sprengstoffanschläge. Die Polizei tappte jahrelang im Dunkeln und suchte im Umkreis der sowieso schon traumatisierten Opfer nach den Tätern, oder – noch schlimmer – machte die Opfer zu Tätern. Niemand vermutete die Täter im rechten Milieu. Für die Recherche zu seinem hochaktuellen Filmdrehbuch besuchte Fatih Akin drei Gerichtsverhandlungen des NSU-Prozesses.

 Anlässlich der Premiere seines Films in Cannes sagte er: „Der Skandal bestand nicht darin, dass deutsche Neonazis zehn Menschen getötet hatten. Der eigentliche Skandal bestand darin, dass die deutsche Polizei, die Gesellschaft und die Medien alle überzeugt waren, dass die Täter Türken oder Kurden sein müssten, dass irgendeine Mafia dahintersteckte.“


Diese Frustration war für ihn eine Initialzündung, das Drehbuch zu „Aus dem Nichts“ zu schreiben. Wenn der NSU-Prozess und viele weitere rechtsextreme Anschläge eines gezeigt haben, dann dies: Das Problem des Rechtsradikalismus hat sich in die deutsche Gesellschaft „hineingefressen“. Rechtsstaat und Gesellschaft fällt es schwer, dieser Form des Extremismus zu begegnen. Fatih Akins Film erhielt den Golden Globe und den Critics‘ Choice Award als bester nicht-englischsprachiger Film. Die Bühnenfassung von „Aus dem Nichts“ wurde 2020 mit dem 1. INTHEGA-Preis ausgezeichnet.



Eintrittskarten sind für 16 bis 25 Euro zuzüglich der Vorverkaufsgebühr im Bürgerservice Homberg, Bismarckplatz 1, 47198 Duisburg ab Dienstag, 2. Januar 2024, zu erwerben. Auch an der Abendkasse sind noch Tickets für den Preis von 19 bis 29 Euro erhältlich. Reservierungen für die Abendkasse sind auch telefonisch unter (02066) 21-8832 möglich.

 


Pfarrer Blank am Freitag in der Duisburger Kircheneintrittsstelle
Immer freitags können Unsichere, Kirchennahe oder solche, die es werden möchten, in der Eintrittsstelle in der Salvatorkirche mit Pfarrerinnen, Pfarrern und Prädikanten ins Gespräch kommen und über die Kirchenaufnahme reden.


Motive für den Kircheneintritt gibt es viele: Die Suche nach Gemeinschaft, Ordnung ins Leben bringen oder der Wunsch, Taufen, Hochzeiten, Bestattungen kirchlich zu gestalten. Aufnahmegespräche führt das Präsenzteam in der Eintrittsstelle an der Salvatorkirche immer freitags von 14 bis 17 Uhr. Am Freitag, 29. Dezember 2023 heißt Pfarrer Stephan Blank Menschen in der Südkapelle des Gotteshauses neben dem Rathaus herzlich willkommen. Infos zur Citykirche gibt es unter www.salvatorkirche.de. 



Importpreise im November 2023: -9,0 % gegenüber November 2022
Importpreise, November 2023 -9,0 % zum Vorjahresmonat -0,1 % zum Vormonat
Exportpreise, November 2023 -2,2 % zum Vorjahresmonat -0,2 % zum Vormonat

Die Importpreise waren im November 2023 um 9,0 % niedriger als im November 2022. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat im Oktober 2023 bei -13,0 % und im September 2023 bei -14,3 % gelegen.

Ausschlaggebend für die starken Rückgänge ist weiterhin vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr. Gegenüber dem Vormonat Oktober 2023 fielen die Importpreise im November 2023 geringfügig um 0,1 %.


 

Wie beeinträchtigt Long Covid Arbeitnehmer:innen? CORONAFOLGEN
"Menschen, die an Long Covid erkrankt sind, spüren die negativen Auswirkungen der Symptome oftmals in ihrem Arbeitsalltag", schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Wie diese genau aussehen, hat das IW im Rahmen des Projekts REHADAT im Herbst 2022 versucht herauszufinden. Dafür wurden fast 1.500 Erwerbstätige mit Long Covid befragt. Demnach haben Beschäftige mit Long Covid fast immer Probleme mit ihrer Konzentrations- (81 Prozent) und Leistungsfähigkeit (75 Prozent). Weit verbreitet sind auch Einschränkungen der Arbeitsdauer (65 Prozent) und Schwierigkeiten mit komplexen Aufgaben (63 Prozent).

"Zum Zeitpunkt der Befragung waren 55 Prozent der Teilnehmer – teils erneut – krankgeschrieben, knapp ein Drittel arbeitete nach Arbeitsunfähigkeit wieder." Das IW hält es für wichtig, betroffene Arbeitnehmer mit passenden Angeboten zu unterstützen. Dabei helfen kann beispielsweise das betriebliche Eingliederungsmanagement. "Im Zuge dessen können Arbeitgeber und -nehmer zum Beispiel eine stufenweise Wiedereingliederung, [....], vereinbaren." Außerdem "sollten Unternehmen die Arbeit gemeinsam mit den Rückkehrern an deren jeweilige Bedürfnisse anpassen". Mathias Brandt
Infografik: Wie beeinträchtigt Long Covid Arbeitnehmer:innen? | Statista

Wie entwickelt sich die Corona-Situation in Deutschland?
Kürzlich hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor Corona gewarnt und unter anderem das Tragen von Masken in Bus und Bahn empfohlen. Während darüber diskutiert wird, ob das Panikmache ist oder nicht, türmt sich eine Coronawelle über Deutschland auf. Dem Robert Koch-Institut wurden seit dem Beginn der Grippesaison (40. Kalenderwoche) mehr als 226.000 labordiagnostisch bestätigten SARS-CoV-2-Fälle (Stand: 50. Kalenderwoche) gemeldet. Angesichts der Tatsache, dass aktuell deutlich weniger PCR-Tests als auf dem Höhepunkt der Pandemie durchgeführt werden, dürfte die Dunkelziffer deutlich höher liegen. In der Folge steigt in den Krankenhäusern der Corona-Druck. Über 72.000 Menschen wurden in den letzten zehn Wochen aufgrund von COVID-19 eingeliefert.

Die Zahl der Intensivpatienten liegt seit Anfang Dezember wieder bei über 1.000 Patient:innen. Neben SARS-CoV-2 sind es derzeit vor allem für die Jahreszeit typischen Erkältungen durch Rhinovirusinfektionen, die für eine hohe Verbreitung von Atemwegserkrankungen sorgen. Zusätzlich nehmen die Infektionen mit Respiratorische Synzytial-Virus-Infektionen zu. Und auch die Influenza-Aktivität hat in der 49. Kalenderwoche zugenommen. Mathias Brandt
Infografik: Wie entwickelt sich die Corona-Situation in Deutschland? | Statista

Wie verbreitet sind Grippeimpfungen in Europa?
In Deutschland sind laut Eurostat vergleichsweise wenig ältere Menschen gegen Grippe geimpft. Während in Ländern wie Dänemark, den Niederlanden oder Spanien über zwei Drittel der Bevölkerung ab 65 Jahren gegen Influenza immunisiert werden, sind es in Deutschland rund 43 Prozent. Damit ist die Bundesrepublik im Westen praktisch das Schlusslicht. Indes sind ältere Menschen in Osteruropa noch deutlich seltener gegen die Infektionskrankheit geschützt, wie die Beispiele Ungarn und Polen verdeutlichen.


Im laufenden Jahr ist das Grippegeschehen noch überschaubar. Bis einschließlich der 47. Kalenderwoche wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) etwas mehr als 2.000 bestätigte Influenzafälle gemeldet. 2022 waren es zur selben Zeit bereits rund 28.000 Fälle. Das die Zahl der Atemwegserkrankungen mit zuletzt 7,4 Millionen akuten Fällen dennoch hoch ist, ergibt sich aus der relativ großen Zahl von COVID-19-Erkrankungen und den für die Jahreszeit typischen Erkältungen durch Rhinovirusinfektion.


Eine Grippesaison geht immer von der 40. Kalenderwoche des einen Jahres bis zur 20. Kalenderwoche des Folgejahres. In diesem Zeitraum wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) 2022/2023 rund 292.000 Influenzafälle gemeldet. Damit war die vergangene Grippesaison die erste mit hohen Fallzahlen seit Corona. Die vom RKI erfassten Fallzahlen beinhalten nur die laborbestätigten Fälle und Todesfälle, die dem Institut über ein Netz von Sentinelpraxen gemeldet werden. Tatsächlich liegt die Fallzahl deutlich höher.
Infografik: Wie verbreitet sind Grippeimpfungen in Europa? | Statista

Wie impfskeptisch ist Europa?
Prozent der für den Statista Consumer Survey in Polen befragten Menschen sagen, dass sie wenig Vertrauen in die Sicherheit von Impfungen haben. Damit ist die Skepsis gegenüber Vakzinen bei unserem östlichen Nachbarn besonders ausgeprägt. Dass solche Einstellung auch praktische Auswirkungen haben können deutet die in Polen besonders niedrige Grippeimpfquote von älteren Menschen an - wobei die Daten nicht zeigen, ob es hier wirklich einen Kausalzusammenhang gibt. Das Misstrauen in die Sicherheit von Immunisierungen auch im übrigen Europa weit verbreitet ist, zeigt der Blick auf die Statista-Grafik.

So liegt der Anteil derjenigen, die an der Sicherheit von Impfungen zweifeln in Deutschland bei 22 Prozent. In Österreich und Frankreich sind es sogar jeweils etwa ein Viertel der Befragten. Ausgeprägter ist das Vertrauen auf die Sicherheit von Impfstoffen dagegen in Spanien und dem Vereinigten Königreich. In Deutschland wird die die Sicherheit von Impfstoffen auch nach der Zulassung überwacht. "Der Verdacht einer 'über das übliche Maß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung' ist namentlich meldepflichtig", heißt es auf einer Seite des Robert Koch-Instituts, die sich mit der Sicherheit von Impfungen beschäftigt. Weiterer Informationen zum Thema Impfstoffe und Nebenwirkungen liefert das Paul-Ehrlich-Institut.
Infografik: Wie impfskeptisch ist Europa? | Statista