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Stadtteile und deren Straßen mit PLZ

 

 

 

 

Bearbeitet Juli 2011
von Anita Hohl
u. Harald Jeschke

Straßen alphabetisch sortiert mit PLZ und Ortsteilnamen
 

Süd: Häuser und Höfe

Innenstadt und Umgebung







 

Neudorfs Straßen und die Geschichte der Namensgebung
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C

Carl-Benz-Straße

Als L(Landstraße) 131 ausgewiesen, führt die Carl-Benz-Straße von der Ruhrorter Straße mit Auf- und Abfahrtmöglichkeiten zur A 430 im Bereich des Autobahnkreuzes Duisburg-Kaiserberg über die Autobahn hinweg in südlicher Richtung am Zoo vorüber unter der Mülheimer Straße hindurch, jedoch mit Anschluss auch an diese Straße, wendet sich kurz darauf nach Westen, überquert die Autobahn A 3 und endet im Parkplatzgelände der Universität Duisburg.

Im Zusammenhang mit den hier seit 1937 durchgeführten Maßnahmen beim Reichsautobahnbau führte diese auf einem ursprünglich vom Schafsweg abzweigenden Waldweg angelegte und in ihrer endgültigen Gestalt 1968 nachzuweisende Straße seit dem 2. August (bekannt gegeben am 26. August) 1938 den Namen Karl-Benz-Straße (erst 1972 berichtigt als Carl-Benz-Straße).

Namenspatron war der am 25. November 1844 in Karlsruhe geborene und am 4. April 1929 in Ladenburg gestorbene Ingenieur Carl Benz. Als Konstrukteur von Gas- und später Benzinmotoren schuf er 1886 „das erste entwicklungsfähige Kraftfahrzeug als Einheit von Fahrgestell und Motor“. Seine 1883 gegründete Firma Benz & Cie. schloss sich 1926 mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft zur Daimler-Benz AG. zusammen.  

Carstanjenstraße

Die Carstanjenstraße führt von der Mülheimer Straße zur Ankerstraße: Bei den ersten Planungen in den Jahren 1908ff. war noch vorgesehen, sie im Laufe der Zeit bis zur Bismarckstraße durchzulegen. Dieses Vorhaben wurde erst nach dem II. Weltkrieg aufgegeben. Im übrigen ist die kurze Straße nie bebaut worden.

In der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 7. Oktober 1912 wurde die Namengebung beschlossen. Julius Carstanjen (1887-1972), späterer Inhaber der 1854 von seinem Großvater gegründeten Dachpappenfabrik (vgl. a. Pappenstraße) richtete daraufhin am 28. Oktober 1912 folgende Worte an den Duisburger Oberbürgermeister: Ich „habe von der Benennung der neuen, mein Grundstück durchschneidenden Straßenzüge Vormerkung genommen. Für die mit der Carstanjenstraße mir und der Familie Carstanjen bezeugte sinnige Aufmerksamkeit spreche ich hiermit meinen verbindlichsten Dank aus“.

In der Tat galt diese Ehrung nicht nur ihm und seinem Vater Viktor Carstanjen (18581933) der 1892 die „Cementfabrik Carstanjen & Cie.“ errichtet hatte, sondern auch ganz sicherlich den mit der Tabakfabrikation und Seifenherstellung befassten Zweigen dieser großen Familie, die seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Duisburgs entscheidend beeinflusst hatte.

Neben Wilhelm Carstanjen(1801-1878) der zusammen mit seinem Bruder Karl die von ihrem Vater Peter C. (1765-1849) begonnene Rauchtabakfabrikation neu begründet hatte, ist Conrad Jacob C. (1763-1840), Arzt und Professor der Medizin an der Duisburger Universität besonders zu nennen. Durch Spenden zu seinem Doktorjubiläum im Jahre 1835 konnte 1842 die Günther-Carstanjensche-Krankenstiftung gegründet werden, die bis 1890 bestand.  

Carstanjens Garten

Im Jahre 1950 bot Julius Carstanjen (1887-1972) Inhaber der gleichnamigen Dachpappenfabrik (vgl. a. Pappenstraße) (später auch: Fabrik für wasserdichte Verpackungsstoffe), der Stadt Duisburg sein an der Mülheimer Straße zwischen Pappen- und Carstanjenstraße gelegenes Grundstück zum Kauf an, da er Finanzmittel für den Wiederaufbau der an der Pappenstraße gelegenen Firma benötigte.

In dem nach dem Ende des II. Weltkrieges aufgestellten Neuordnungsplan war das Grundstück als Frei- bzw. Grünfläche vorgesehen, hinter dem die Ankerstraße (siehe dort) bis zur Pappenstraße durchgelegt werden sollte. Nach dem erfolgten Ankauf im Jahre 1951 änderte die Stadt ihre Pläne, verzichtete auf die Verlängerung der Ankerstraße und wies das ganze Grundstück als Grünfläche mit (kürzlich neu gestaltetem) Kinderspielplatz aus.

Die Benennung erfolgte am 14. Dezember 1951. Ob mit dieser Namengebung bewußt eine Verbindung zu dem ehemaligen Carstanjenschen Garten an der Königstraße, auf dessen Gelände in den Jahren 1886/87 die Tonhalle errichtet wurde, geschaffen werden sollte, läßt sich aus den vorliegenden Unterlagen nicht belegen.

 

Facettenreiches Neudorf  - entnommen aus der Neudorfer Chronik
"Op de Heid"
erschienen Oktober 2005 - Und: Neudorf Einst& Heute
erschienen Oktober 2008  - Herausgeber Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V.