Wanheimerort  
gehört zum Stadtbezirk Innenstadt

Straßen und die Geschichte
der Namensgebung

Straßen alphabetisch sortiert
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H

  Habichtstraße (W`ort)

  Die Habichtstraße verläuft zwischen Adlerstraße und Sperlingsgasse. Das erste Bauwerk war die 1923/24 errichtete „Schule an der Habichtstraße“. Erst ab 1937 erfolgte die Bebauung der Straße durch den Wanheimerorter Bauverein.

  Der Habicht ist ein über Waldungen von Europa und Asien verbreiteter Raubvogel. Sein wendiger Flug ermöglicht es ihm, seine Beute im dichten Wald zu verfolgen. 

  Hermann-Löns-Weg (W`ort)

  Der Hermann-Löns-Weg führt vom Kalkweg nach Westen auf die Straße am Tannenhof und gehört wie diese zur sogenannten Tannenhofsiedlung, die bis Oktober 1935 durch die „Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Duisburger Kupferhütte m. b. H.“ errichtet wurde (vgl. a. „Am Tannenhof“).

  Einerseits um „durch die Straßennamen den ländlichen Charakter“ der Siedlung zu betonen, zum anderen weil man die Straße später mit Eichen bepflanzen  wollte, wünschte die Siedlungsgesellschaft am 4. Oktober 1935 den Namen „Unter den Eichen“.

  Da jedoch in Wedau bereits eine Straße mit diesem Namen bestand, schlug das Stadtvermessungsamt Löns- oder Hermann-Löns-Straße vor, worauf die Kupferhütte sich, wiederum unter Betonung des ländlichen Charakters dieser Siedlung, für Hermann-Löns-Weg einsetzte, einen Namen, der dann offiziell am 25. November 1935 durch den Duisburger Polizeipräsidenten, der damals hierfür zuständig war, festgelegt wurde.

  Als Lönsweg besteht heute weiterhin ein Pfad, der sich von der Wedauer Straße quer durch die Rehwiesen bis zur Sternstraße südlich der Lintorfer Straße hinzieht.

  Hermann Löns (Culm/Weichsel 29.8.1866 – 26.9.1914 gefallen bei Reims) ist, obwohl außerhalb Niedersachsens geboren und meist in Hannover und Bückeburg tätig gewesen, als Schriftsteller der Dichter der Heide geworden, dessen Tiergeschichten zu den besten ihrer Art gehören. In seinen Romanen kommen hintergründige spukhaft-grausige Züge der niedersächsischen Bauernwelt zum Ausdruck. Seine Lyrik, vielbesungen, ist gefühlvoll und oft sentimental.

 

  Hitzestraße (W`ort)

  Die Hitzestraße verläuft von der Forst- zur Rheintörchenstraße. Sie ist nur noch in ihrem Anfangsteil von der Forststraße aus bis zum 1979 fertiggestellten Komplex der Gemeinschaftshauptschule Hitzestraße voll als Straße ausgebaut, führt dann als Fußweg an der Schule bzw. der Städtischen Bezirkssportanlage Düsseldorfer Straße vorbei. In ihrem letzten Teil bis zur Rheintörchenstraße dient sie als Zufahrt zum Parkplatz der Schule.

  Anfang der zwanziger Jahre wurde damit begonnen, das Gebiet zwischen Forst- und Rheintörchenstraße zu bebauen. Die Initiative dazu ging von dem Wanheimerorter Kaplan Bernhard Sievert (1877 – 1934) aus, der den Wanheimer Bauverein gründete, um den katholischen Arbeitern seiner Gemeinde Möglichkeiten zu Bau und Erwerb eines Eigenheims mit Garten und Stallungen zu geben. Die so entstandene Siedlung, zu der außer der Hitzestraße die Mallinckroth-, Pollmann-, Von Spee- und Windthorststraße gehören, wurde Kaplan Sievert zu Ehren Bernhardsheim genannt.

  Die Hitzestraße ist unter dem Namen Endstraße bereits im Urkataster nachzuweisen. Sie führte damals, als unbebauter Weg, vom Stadtkern aus gesehen, zum Ende des alten Stadtgebietes, zur Grenzstraße (heute Forststraße s. d.).

  1920 erfolgte die Umbenennung in Hitzestraße. Damit sollte des katholischen Theologen und Zentrumspolitikers Franz Hitze (Hanemicke/Kreis Olpe 16.3.1951 – Bad Nauheim 20.7.1921) gedacht werden, der führend am Ausbau der Sozialversicherungs-  und Arbeiterschutzgesetzgebung beteiligt war und zu den Mitbegründern des Caritas.Verbandes gehörte. Die ersten Häuser waren 1921/22 bereits fertiggestellt.

 

  Holunderstraße (W`ort)

  In seiner Sitzung vom 14. November 1921 legte der Städtische Tiefbauausschuß den Namen dieser zwischen Buchholz- und Wacholderstraße verlaufenden Straße fest (wobei Holunder noch mit Doppel-l  geschrieben wurde), und zwar, „damit der Charakter des Stadtteils gewahrt bleibt“, in dem „fast nur Namen von Waldblumen und –sträuchern“ verwendet worden seien. Die Schreibung mit einem l findet sich erst im Stadtplan von 1940 und in den Adressbüchern nach dem II. Weltkrieg, wie auch dann erst mit einer Bebauung allmählich begonnen wird.

  Der Holunder, vom Namen her als „Schwarz(beeren)baum“ erklärt, auch Flieder genannt, wächst in verschiedenen Arten vor allem in Europa. Die Blüten werden zu Tee verarbeitet, die dunklen Früchte schmecken süßsäuerlich und werden in mehrfacher Weise verwendet.

 

  Hultschiner Straße (W`ort)

  Die Hultschiner Straße verläuft von der Kulturstraße bis zur Rheintörchenstraße parallel zur Düsseldorfer Straße. Sie hatte zunächst in der Sitzung der Baukommission vom 4.10.1904 den Namen Huckinger Straße erhalten. Im Oktober 1935 wurde sie, da es in dem seit 1929 zum Stadtgebiet gehörenden Duisburger Süden zwischen Ehingen und Hüttenheim auch eine Huckinger (heute Mannesmann-) Straße gab, in Hultschiner Straße umbenannt.

  Hultschin ist eine tschechische Stadt in Nordmähren, der Hauptort des sog. Hultschiner Ländchens, einem Gebiet der Oppa zwischen Ostrau und Troppau im Südteil des ehemaligen Kreises Ratibor. Das Hultschiner Ländchen war ein Teil verschiedener schlesischer Fürstentümer, bis es im 18. Jahrhundert preußisch wurde. Im Zuge des Versailler Vertrages kam es 1920 ohne Volksbefragung an die Tschechoslowakei.

  Die Namenswahl ist in Zusammenhang mit der Posener, Kulmer und Thorner Straße zu sehen, die in unmittelbarer Nähe liegen. Diese seit dem 18. Jahrhundert preußischen Städte wurden nach dem 1. Weltkrieg Polen zugeschlagen.

  Bis zum Ende der zwanziger Jahre blieb die Straße unbebaut. Erst in den dreißiger Jahren entstehen durch Privatleute und verschiedene Wohnungsbaugesellschaften die ersten Häuser. Das Teilstück zwischen Fuchs- und Rheintörchenstraße wird erst nach dem 2. Weltkrieg ausgebaut.

 

  Hummelpfad (W`ort)

  Infolge fortschreitender Bebauung zwischen Kalkweg und Dickelsbach war dieser als Stichstraße endende Weg neu zu benennen, der westlich von dem gleichzeitig entstandenen Bienenpfad (s. dort) von der Straße Im Schlenk nach Süden führte.

  Lt. Ratsbeschluß vom 25. Mai 1959 erhielt er den Namen Hummelpfad im Hinblick auf die in näherer Umgebung noch vorhandenen Grünflächen mit ihren zahlreichen Insekten.

  Die zur Familie der Bienen gehörende Insektengattung der Hummeln, die dicht behaart, oft bunt gefärbt und plumper sind als die Bienen, ist bekannt als Erd-, Feld- und Steinhummel. Die Hummeln sind wichtige Blütenbefruchter.