Wanheimerort  
gehört zum Stadtbezirk Innenstadt

Straßen und die Geschichte
der Namensgebung

Straßen alphabetisch sortiert
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 Paul-Gerhard-Straße (W`ort)

  Sie verbindet südlich der 1909 eingeweihten Gnadenkirche die Gärtner- mit der Fliederstraße.

  Durch Beschluß der Stadtverordneten vom 24.04.1906 wurden die Fluchtlinien der Straße festgesetzt. Ihr Name wurde in der Sitzung der Baukommission vom 28.11.1906 beschlossen. Auf Vorschlag der ev. Kirchengemeinde erhielt sie den Namen Paul-Gerhard-Straße nach dem lutherischen Pfarrer und Kirchenliederdichter (Gräfenhainichen 12.03.1607 – 27.05.1676 Lübben), von dem so bekannte Kirchenlieder stammen wie: „O Haupt voll Blut und Wunden“ und „Befehl Du Deine Wege“.

 

  Platanenstraße (W`ort)

  Im Rahmen einer weiteren Erschließung des Baugeländes der Gemeinnützigen Baugesellschaft (Gebag) im Bereich zwischen Buchholzstraße und Dickelsbach, wobei auch eine etwaige Verlegung des Dickelsbaches erörtert wurde, kam es Anfang des Jahres 1907 zur Festlegung der Fluchtlinien der Platanen- und Ginsterstraße. Daß diese beiden Straßen anzulegen seien, darüber war man sich bereits in der Stadtverordnetenversammlung vom 29. November 1904 einig geworden.

  Die Platanenstraße, die damals ihren Namen erhielt, verläuft fast genau in der 1898 nördlich der Buchholzstraße vorgesehenen Führung der Ulmenstraße (s. dort). Sie trifft heute auf die seit 1921 in die Planungen einbezogene Wacholderstraße.

  Noch längere Zeit blieb die Straße unbebaut. 1914 werden erstmals sechs bewohnte Häuser dort genannt.

  Als Ergänzung der zahlreichen auf den alten Duisburger Reichswald verweisenden Baumnamen bei der Benennung der Straßen erhielt diese Straße den Namen dieses in ganz Europa weit verbreiteten Laubbaumes.

 

  Pollmannstraße (W`ort)

  Die Pollmannstraße führt von der Forst- zur Windthorststraße und gehört zur Siedlung Bernhardsheim (s. Hitzestraße). Bis zur Mitte der zwanziger Jahre war sie im wesentlichen ausgebaut.

  Es ist anzunehmen, daß diese Straße nach dem Kaplan Theodor Pollmanns (1847 – 1921) benannt worden ist, der von 1873 bis 1892 in der St.-Bonifatius-Pfarre in Hochfeld wirkte und von dort aus auch die Wanheimerorter Katholiken betreute, die erst 1903 eine eigene Kirche erhielten.

  Pollmanns war der Gründer der Zentrumspartei in Hochfeld und passt somit in den Kreis der – allerdings überregional bedeutenden – Zentrumspolitiker Hitze, von Mallinckrodt und Windthorst. Er gründete in Hochfeld 1877 den Kirchenchor und 1879 den Gesellenverein St. Josef mit der St.-Josefs-Krankenkasse. Außerdem verfasste er humorvolle Theaterstücke, die auch in Wanheimerort in den Vereinslokalen des Katholischen Arbeitervereins aufgeführt wurden.

  Die Straße ist im August 1920 Pollmannsstraße genannt worden, so wird sie auch auf den Plänen der Siedlung Bernhardsheim bezeichnet. Bereits im Adressbuch von 1922/23 fehlt das s der Namensendung, während beispielsweise in der Straßenakte 1931 noch von Pollmannsstraße die Rede ist.

 

  Posadowskyplatz (W`ort)

  Am Beginn der Straße Zum Lith befindet sich auf deren Westseite der Posadowsky-Platz, der bis zur Wilhelm-Ketteler-Straße reicht. Auch er gehört zur fertiggestellten Dickelsbachsiedlung (hierüber siehe unter Berlepschstraße).

  Durch amtliche Verfügung vom 14. Dezember 1926 erhielt der Posadowsky-Platz seine Bezeichnung. Wie grundsätzlich bei der Benennung von Verkehrswegen in diese Siedlung suchte die Stadtverwaltung Namen von Persönlichkeiten aus, die sich „um die Wohnungsfrage bzw. ein soziales Bodenrecht verdient gemacht haben“.

  Arthur Graf von Posadowsky-Wehner, Freiherr von Postelwitz (Glogau/Schlesien 3.6.1845 – 23.10.1932 Naumburg/Saale) war seit 1893 Staatssekretär in der Reichsregierung, von 1897 Stellvertreter des Reichskanzlers und (bis 1907) preußischer Staatsminister. Seit 1912 gehörte er dem Reichstag an. Seine dienstliche wie außerdienstliche Tätigkeit war auf sozial- und wirtschaftspolitische Reformen abgestellt. Jahrzehntelang hat er sich für das Wohnungswesen eingesetzt und war lange Zeit hindurch Mitglied des Verwaltungsausschusses des Deutschen Vereins für Wohnungsreform. 1893 schrieb er eine Abhandlung über die Altersversorgung der Arbeiter, 1910 eine solche über die Wohnungsfrage als Kulturproblem.

 

  Posener Straße (W`ort)

  Sie führt von der Düsseldorfer Straße zur Hultschiner Straße und bildet mit der Kulmer-, Thorner- und einem Teil der Kulturstraße die 1929/1930 erbaute und damals so genannte „Siedlung Hitzbleck“ der Wohnungsbau AG (Karl Hitzbleck war der Bauunternehmer).

  1930 erscheint die Straße erstmals im Adressbuch. Mit den Namen der Siedlungsstraßen sollte an ehemalige preußische Städte im heutigen Polen erinnert werden.

  Posen, polnisch Poznan, ist heute Hauptstadt der Woiwodschaft Posen. Im 19. Jahrhundert war sie Hauptsitz der polnischen Herzöge, 1253 legten deutsche Kolonisten die Neustadt an, 1793 fiel die Stadt an Preußen, 1806 ans Herzogtum Warschau, 1815 wieder an Preußen und nach dem 1. Weltkrieg 1920 an Polen.

 

  Pregelweg (W`ort)

  Südlich der Jugendherberge führt der Pregelweg vom Kalkweg nach Westen auf den Dickelsbach bzw. die Rehwiesen zu, wo er sich als Fußweg fortsetzt. Er bildet einen Teil der Grenze Wanheimerorts gegenüber Wedau.

  In seiner Sitzung vom 20. April 1959 legte der Rat der Stadt Duisburg diese Bezeichnung fest, die sich an die schon bestehenden Ostpreußen-Namen der weiter südlich liegenden, jedoch benachbarten Wedauer Straßen anlehnt.

  Der Pregel ist der Hauptfluß im nördlichen, heute sowjetischen Ostpreußen, der bei Insterburg aus den Flüssen Inster und Angerapp entsteht und unweit von Königsberg ins Frische Haff mündet.