Wanheimerort  
gehört zum Stadtbezirk Innenstadt

Straßen und die Geschichte
der Namensgebung

Straßen alphabetisch sortiert
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I

   Im Baumhof (W`ort)

  Die Straße „Im Baumhof“ führt von der Straße „Im Waldfrieden“ in einem Bogen zur Straße „Im Siepen“. Sie gehört zu der durch die Gemeinnützige Actien-Baugesellschaft (heute Gebag) erstellten Siedlung „Im Vogelsang“ (s. d.).

  1913 sind die ersten Häusergruppen fertiggestellt, und 1916 erfolgte eine erste Bepflanzung der Straße mit Lindenbäumen.  Der Name geht auf den ursprünglichen Waldcharakter des Bereichs zurück. 

  Im Hagen  (W`ort)

  Die Straße „Im Hagen“ verläuft vom Vogelsangplatz aus in einem Bogen auf die Straße „Im Hort“. Sie gehört zu der von der Duisburger Gemeinnützigen Aktien-Bau-Gesellschaft (heute Gebag) erbauten Siedlung „Im Vogelsang“ (s.d.). Die ersten Häuser waren 1912 fertiggestellt.

  Hag oder Hagen bedeutet Dorngesträuch oder umfriedetes Gebüsch, womit die Benennung auf den früheren Waldcharakter des Gebietes hinweist.

 

  Im Hort (W`ort)

  Die Straße „Im Hort“ läuft an der A 59 vorbei und verbindet die Straßen „Im Waldfrieden“ und „Im Schlenk“. Sie gehört zu der durch die Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft (heute Gebag) erstellte Siedlung Im Vogelsang (s.d.) und war ursprünglich Rainstraße genannt worden. Seit 1912 steht sie mit dem Hinweis „früher Rainstraße, unbenannt“ im Adressbuch. 1930 wird mit Kanalisationsarbeiten begonnen, und seit 1933 sind verschiedene Häuserblocks fertiggestellt.

  1930 bitten die zukünftigen Anwohner, der Straße einen anderen Namen zu geben, weil alle anderen Straßen und Plätze der Vogelsang-Siedlung Namen tragen, die sich inhaltlich dem Waldcharakter anlehnen. „Nur die Bezeichnung `Im Hort` fällt aus dem Rahmen. Der Begriff erinnert an Sammelunterkünfte und ist für Kleinkinderbewahranstalten, Altersheime und ähnliche soziale Einrichtungen berechtigt“.

  Die Stadtverwaltung lehnt das Gesuch ab, da ein Grund für die Unbenennung nicht bestehe. Dabei hätte man dem Wunsch leicht mit der Zufügung eines Buchstabens nachkommen können. Auf einem Plan von 1909 wird die Straße „Im Horst“ genannt und auch im Schriftwechsel taucht zu dieser Zeit das Wort Horst auf. Es ist daher davon auszugehen, daß die ursprünglich gewollte und ja sehr passende Bezeichnung „Horst“ (=Raubvogelnest) gewesen ist. Später ist das „s“ möglicherweise weggelassen worden, und niemand hat sich mehr an die eigentliche Benennung erinnert.

 

  Im Schlenk (W`ort)

  Die Straße „Im Schlenk“ führte ursprünglich nur von der Düsseldorfer Straße bis zur Bahnlinie der „Cöln-Mindener Eisenbahn“ und als Fußweg über sie hinweg in freies Gelände. Als 1937 östlich von der Eisenbahn in Richtung auf den Kalkweg zu die Häuser der „Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft Duisburger Kupferhütte“ entstanden, wurde mit der Wirkung vom 15. Februar dieses Jahres die hier projektierte, in leichtem Bogen auf den Kalkweg stoßende Straße als Verlängerung der Straße im Schlenk mit dem gleichen Namen bedacht.

  Nachweislich erste Vereinbarungen für die Anlage eines Weges als Vorläufers der Straße wurden zwischen dem Duisburger Bürgermeister Otto Keller und dem Sandformer Julius Speckamp, wohnhaft an der Düsseldorfer Chaussee, am 5. August 1870 getroffen, wodurch Speckamp einen Teil seines Grundstücks an die Stadt abtrat.

  Auf einem Stadtplan von 1878 ist dann die Straße als projektiert bereits eingezeichnet. Das erste alphabetische Straßenverzeichnis in einem Duisburger Adressbuch vom Jahre 1879 kennzeichnet die neue Straße in Wanheimerort als „von der Düsseldorfer Chaussee bis zum Duisburger Wald“ führend.

  Zur Erklärung des Namens weist der Stadthistoriker Heinrich Averdunk darauf hin, daß unter einem Schlenk, hergeleitet von Schlinge, nicht nur eine Talkrümmung, sondern auch eine vom Wasser ausgespülte Rinne oder Vertiefung im Sinne des sonst hier geläufigen Wortes Delle (vgl. Dellstraße!) zu verstehen sei.

 

  Im Siepen (W`ort)

  Die Straße „Im Siepen“ führt von der Straße „Im Hort“ als Sackgasse auf das Evangelische Gemeindehaus zu. Seit 1912 erfolgte die Bebauung durch die Gemeinnützige Actien-Bau-Gesellschaft (heute Gebag). Sie gehört zu der Siedlung „Im Vogelsang“ (s.d.)

  Die Straße wurde zunächst Waldlehne genannt. Da es in Bissingheim, das seit 1929 Stadtteil von Duisburg ist, ebenfalls eine Straße dieses Namens gab, erfolgte Ende der dreißiger Jahre die Umbenennung.

  Siepen ist eine von einem Wasserlauf durchzogene Schlucht.

 

   Im Vogelsang (Wòrt)

  Seit 1908 laufen die Vorarbeiten der Duisburger Gemeinnützigen Baugesellschaft (auch Gemeinnützige Aktien-Baugesellschaft, heute Gebag) für Bebauung des „Buchholz-Viertels“ zwischen den Straßen Im Schlenk und Zum Lith, der Bahnlinie und dem Waldfriedhof. 1909 wird der Bebauungsplan von der Stadtverordneten-Versammlung genehmigt.

  Die Gesellschaft beantragte nun, die Straßenzüge als Arbeiterwohnstraßen anzuerkennen, um die dafür vorgesehenen Vergünstigungen zu erhalten. Sie führt aus, daß Gasanschlüsse nicht notwendig seien und die Anlage eines elektrischen Kabels für die „kleinen und nur den einfachsten Anforderungen genügenden Arbeiterhäuschen nicht erforderlich“ seien. Die Stockwerkshöhe soll von 3 Metern auf 2,75 Meter herabgesetzt werden, um die Herstellungskosten zu verringern.

  1911 liegen die Straßennamen bereits fest: Im Vogelsang, Im Siepen, Im Hagen, Im Hort, Im Baumhof, Im Waldfrieden und Vogelsangplatz. Alle Namen gehen auf den ursprünglichen Waldcharakter des Gebietes zurück.

  Die ersten Häuser der Straße „Im Vogelsang“, die von der Straße „Im Lith“ in einem Bogen am Vogelsangplatz vorbei auf die Straße „Im Waldfrieden“ führt, sind 1927 fertiggestellt.

 

  Im Waldfrieden (W`ort)

  Die Straße „Im Waldfrieden“ ist praktisch die Verlängerung der Fasanenstraße und verbindet die Straßen „Zum Lith“ und „Im Hort“. Sie gehört mit zu der Siedlung Im Vogelsang (s.d.). Die ersten Häuser waren 1931 fertiggestellt.

  Die Namen erinnert – wie bei allen Straßen dieses Bereiches – an den ursprünglichen Waldcharakter des Gebietes. Waldfrit oder Waldfrieden wurden aber auch die als Verzäunung dienende und aus Strauch- und Dorngestrüpp bestehende Landwehr genannt, die u. a. den Waldbereich vom Ackerland trennte,