Das Dellviertel gehört zum Stadtbezirk Innenstadt Das Dellviertel
 Straßen und die Geschichte
der Namensgebung
Straßen alphabetisch sortiert
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Bleichstraße (Dellv)
Im Bebauungsplan von 1878 ist die Bleichstraße als Verbindung der Papendelle mit Hochfeld und dem Viertel um die Marienkirche zum erstenmal vorgesehen.
Das erste Wohnhaus dieser Straße, die zunächst von der Tiergarten- bzw. von der später angelegten Steinstraße ( der heutigen Wilhelm-Tell-Straße) über die Musfeld,-Heer-und Hagelstraße bis zur Zirkelstraße geplant war, entstand um1895.
Bis 1902 war das Teilstück bis zur Musfeldstraße bebaut. Seit 1904 erfolgte der Ausbau zwischen der Heer- und der Hagelstraße. Dieser Abschnitt wurde im Jahre 1907 der Zirkelstraße (s.d.) zugeschlagen, da damals bereits abgesehen war, dass eine Offenlegung der Bleichstraße zwischen Musfeldstraße und Heerstraße vorläufig nicht erfolgen würde, so dass das Verbindungsstück zwischen den beiden bebauten Teilen der Straße auf absehbare Zeit fehlen müsste.
Trotz langjähriger Bemühungen war es nämlich nicht gelungen, der Straßenplanungsgebiet ansässigen Firma Gebrüder Kiefer ein adäquates Ersatzgelände anzubieten. Hier wurde 1937 der Häuserblock „ Platanenhof“( s.d.) errichtet .Die Bleichstraße blieb bis heute auf ihre Ausdehnung zwischen Wilhelm-Tell-Straße und Musfeldstraße beschränkt.
Bei der Namengebung kann davon ausgegangen werden, daß er auf die vor den Mauern der alten Stadt Duisburg liegenden Garnbleichen zurückzuführen ist.

Böningerstraße (Dellv)
Sie verbindet die Düsseldorfer Straße mit der Wallstraße.
Zum erstenmal taucht sie in einem Verzeichnis der neu-und umbenannten Straßen vom 17. Oktober 1912 auf. Sie führte damals durch unbebautes Gelände. Das erste Haus dort ist 1927 nachweisbar. Es gehörte – als Nr. 39- dem Fabrikbesitzer Dr. Max Vygen.
Die Straße verlief durch Grund und Boden der Familie Böninger, deren Namen sie erhielt.
Die Familie Böninger wurde, von Krefeld kommend, 1598 zum erstenmal in Duisburg eingebürgert. Das Geschlecht hat sich durch zahlreiche Kaufleute, durch in der Verwaltung und im kirchlichen Leben tätige Persönlichkeiten hervorgetan. Bekannt war in diesem Jahrhundert vor allem die Tabakfabrik Arnold Böninger, die es heute noch in der Stresemannstraße gibt.
Schon vor dieser Böningerstraße hatte die heutige Gitschiner Straße so geheißen.

Börsenstraße (Dellv)
Die Börsenstraße verbindet als erste Straße südlich der Königstraße die Düsseldorfer Straße mit der Claubergstraße.
Bis Ende des Jahres 1909 führte die Börsenstraße den Namen Humboldstraße. Die neue Bezeichnung erinnert an die im Jahre 1862 in Duisburg für den Getreideeinfuhrhandel eingerichtet Getreidebörse, deren neues Gebäude an der Düsseldorfer/Ecke Börsenstraße am 12.Januar 1910 bezogen und im II. Weltkrieg zerstört wurde. Nur knapp zehn Jahre lang hatte die Börsenstraße zuvor Humboldstraße geheißen.
Bis zum Jahre 1900 war hier auch der Name Ratenbäumchensweg ( auch Ratingsbäumchenweg) gebräuchlich als ein Teil der langen Wegverbindung von der Stadt Duisburg zum „ Ratinger Baum“ oder zur „Ratinger Hecke“ im Großen Hochfeld ( über die Wedau nach Ratingen).

Brockhoffstraße (Dellv)
Diese Straße wurde wie die Curtius-und Pilgrimstraße (s.d.) von den Erben Friedrich Curtius ausgebaut und später der Stadt übertragen. Sie befand sich auf Grundbesitz der Familie und führte als Sackgasse von der Curtiusstraße auf das Welkerstift zu.
Am 14.1.1935 erhielt sie den Namen zur Erinnerung an die Familie von Adele Curtius, geb. Brockhoff, der Witwe von Friedrich Curtius ( s.a. Curtiusstraße),deren Großvater Franz Brockhoff 1831 eine Zuckerfabrik in Duisburg gegründet hatte, nachdem sein Betrieb in Wesel abgebrannt war. Ihr Vater Julius Brockhoff(1825-1898) führte die Fabrik weiter, war von 1858 bis 1898 Beigeordneter der Stadt Duisburg und von 1875 bis 1887 Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages. Nach ihm war bereits 1909 die Juliusstraße in der Altstadt benannt worden.

Bungertstraße (Dellv)
Diese verläuft heute von der Heerstraße auf die jetzt zum größten Teil im Bereich der Stadtwerke liegende Zirkelstraße zu.
Als „ Auestraße“ ist sie bereits auf dem Fuchsschen Bauplan der Stadt Duisburg von 1850 verzeichnet, seit 1876 wird sie Austraße genannt. Im Areßbuch von 1879 wird sie als Verbindung von Heer- und Zirkelstraße und als Zufahrt zur „neuen Gasanstalt“ (heutige Stadtwerke) bezeichnet. Nach dem Zusammenschluß von Duisburg, Ruhrort und Meiderich im Jahre 1905 erfolgt um 1908 die Umbenennung in Bungertstraße, da es in Ruhrort zwischen Werth- und Emscherhüttenstraße ebenfalls eine Austraße gab.
Es ist nicht sicher, welche Bedeutung der Straßenname hat. Wahrscheinlich ist die Herkunft von Bongart oder Bongert, was soviel wie Obstwiese oder Obstgarten heißt .Nicht ganz auszuschließen ist auch die Benennung nach einem Duisburger Bürger, da es zum Zeitpunkt der Benennung mehrere Namensträger in Duisburg gab.