Das Dellviertel gehört zum Stadtbezirk Innenstadt Das Dellviertel
 Straßen und die Geschichte
der Namensgebung
Straßen alphabetisch sortiert
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Cecillienstraße (Dellv)
Die Cecillienstraße endet, von der Mercatorstraße kommend, ein paar Meter westlich von dem Punkt, wo Kölner, Tonhallen -und Wittekindstraße an der Südostecke des Kantparks aufeinanderstoßen .Bis 1909 gab es in Duisburg und in Meiderich eine Augustastraße. Die Duisburger Straße wurde mit Verfügung vom 6. Oktober 1909 in Cecillienstraße umbenannt.
Cecilie Auguste Maria (Schwerin 20.9.1886-6.5.1954 Bad Kissingen), Tochter des Großherzogs Friedrich Franz III. von Mecklenburg-Schwerin und der Großfürstin Anastasia Michailowna, vermählte sich am 6.6.1905 mit dem deutschen Kronprinzen Wilhelm, dem Sohne Kaiser Wilhelms II.

Claubergstraße (Dellv)
Sie verbindet die Friedrich-Wilhelm-Straße mit der Königstraße in Höhe der Straße Am Buchenbaum.
Mit Wirkung vom 20. Oktober 1934 erhielt die bisherige Feldstraße den neuen Namen, mit dem des ersten Rektors der alten Duisburger Universität, die von 1655 bis 1818 bestanden hat, gedacht wurde.
Johannes Clauberg ( Solingen 24.2. 1622-31.1. 1665 Duisburg) war schon, bevor er nach Duisburg kam, Professor der Theologie an der Universität Herborn ( Nassau) gewesen, wo er als Anfänger der Philosophie des Franzosen Descartes, neben der er eigene Gedanken zum Ausdruck brachte, die Feindschaft seiner Kollegen zugezogen hatte. Er war verheiratet mit Katharine Mercator, einer Ururenkelin des berühmten Duisburger Kartographen und Kosmographen Gerhard Mercator.
Eine Gedenktafel (Epitaph) für Clauberg befindet sich heute in der Südkapelle der Salvatorkirche.

Curtiusstraße (Dellv)
Diese Straße wurde wie die Brockhoff - und Pilgrimstraße (s.d.) von den Erben Friedrich Curtius ausgebaut, da sie sich auf Grundbesitz der Familie befand. 1926 übernahm die Stadt die Curtiusstraße, die von der Düsseldorfer Straße zur Kölner Straße führt. Am 30.6.1924 erhielt sie ihren Namen nach der bekannten Duisburger Industriellenfamilie Curtius
Friedrich Wilhelm Curtius (Goch 1782-1862 Duisburg), verheiratet mit Theodore Wilhelmine Pilgrim, erwarb 1824 die Erlaubnis zum Bau einer der ersten deutschen Schwefelsäurefabriken, die in Kasslerfeld erstand. Zusammen mit August Weber und seinem Schwiegersohn Elie Matthes aus Rotterdam begann er 1837 den Betrieb einer Fabrik für Soda, Salzsäure und Glaubersalz, die später durch eine Anlage zur Herstellung von Chlorkalk ergänzt wurde. Sein Sohn Julius Curtius (Duisburg 1818-1885 Duisburg) erweiterte den Kreis der Werke durch die Aufnahme der Ultramarinherstellung. Ihn ehrt das Curtius- Denkmal auf dem Kaiserberg als Hüter und Schützer des Duisburger Waldes. Der Enkel Friedrich Curtius (Duisburg 1850-1904 Zürich, verheiratet mit Adele Brockhoff) übernahm nach dem Tode des Vaters die Ultramarinfabrik in Duisburg und die Alaunfabrik am Eickelskamp (Duisburg-Süd).

Davidisstraße ( Dellv)
Die heutige Davisstraße, als westliche Parallelstraße zur Düsseldorfer Straße das Verbindungsstück zwischen Königgrätzer und Kösterstraße, erhielt am 29.Januar 1928 als neuangelegte Straße den Namen Gustavstraße. Eine Gustavstraße hatte es schon seit 1899 bei der Hardtstraße in Hochfeld in Erinnerung an ein Mitglied der Duisburger Familie Hardt gegeben. Diese Straße fiel aber 1927 fort. Um den Namen nicht untergehen zu lassen, hat man ihn wohl für die neue Straße im Dellviertel gewählt, doch schon 1939 wurde die Straße im Zuge der Beseitigung der Doppelnamen nach der Eingemeindung Hamborns in Davidissstraße umbenannt.
Die Davidis gehörten im 18.und 19.Jahrhundert zu den angesehenen Duisburger Kaufmannsfamilie und stellten mit Anton Davidis auch einen Duisburger Bürgermeister (1819/34). Zu der weitverzweigten Familie zählt auch die Schriftstellerin Henriette Davidis (1800-1876), die Verfasserin des heute noch geschätzten Kochbuchs.

Dellplatz (Dellv)
Der Dellplatz, im Zentrum des sogenannten Dellviertels, liegt der Friedrich-Wilhelm-Straße und westlich der am Immanuel-Kant-Park vorbeiführenden Düsseldorfer-Straße. In ihn, auf dem die St.-Josephs-Kirche steht, münden mehrere Straßen ein, darunter die Dellstraße und die Papendelle, die dem Namen nach die gleiche Herkunft von der niederdeutschen Form von Tal, Vertiefung, Einsenkung haben. Bei diesem gesamten Bereich des Dellplatzes handelt se sich, wie auf dem Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 und z.T. heute noch zwischen Josephs-und Marienkirche erkennbar ist, um ein tiefer gelegenes, sich zum alten Dickelsbach sacht absenkendes, heute völlig überbautes Gelände.
Mindestens von 1879 bis 1889 hieß der große freie Platz, als welcher sich in der Dellplatz auch heute noch darbietet, Papendelle (vgl.a. bei dem Straßennamen Papendelle). In dem 1850 erstellten Bauplan der Stadt Duisburg war der Name Neumarkt vorgesehen gewesen. Seit 1890 weisen die Adressbücher den Platz als Dellplatz aus, lange Zeit mit dem Zusatz in Klammern: Papendelle. Der engere Bezirk um die Josephskirche, d.h. die Straße, die um sie herumführte, wurde bis 1940 Josephsplatz genannt.
Als die Nationalsozialisten 1937 enteignete Vincenz-Hospital 1940 als Städtische Krankenanstalt Papendelle wiedereröffnet wurde (s. Straße An der Bleek), wurde der Josephsplatz mit dem bisherigen Dellplatz zu der heutigen Gestalt unter dem alleinigen Namen Dellplatz vereinigt.

Dellstraße (Dellv)
Die Dellstraße verbindet den Dellplatz über die Krummacherstraße mit der Düsseldorfer Straße. Zum Namen s. u. Dellplatz.
Auf dem Bauplan der Stadt Duisburg von 1850 ist sie bereits projektiert, wobei sie noch die später Papendelle (s.dort) genannte Straße miterfasste. Erst 1868 wurde mit der Bebauung begonnen.

Dickelsbachstraße (Dellv)
Die Anlegung der Dickelsstraße wurde 1902 „bei Gelegenheit des Projektes der Erbauung einer neuen Realschule an der Musfeldstraße“ (Mercator-Gymnasium) beschlossen. Sie verbindet die Frieden- und Musfeldstraße und folgt in ihrem Verlauf der Krümmung des parallel zu ihr fließenden Dickelsbaches, nach dem sie 1904 auch benannt wurde. Im Planungs- und Anlagestadium war sie vorübergehend mit Pestalozzi-
Straße bezeichnet worden. Die Bebauung der Straße begann nach 1905.
Der Dickelsbach trägt seinen Namen nach dem seinen Unterlauf begleitenden kleinen Sommerdeich(diek = Deich), der das Vorgelände der Altstadt Duisburgs vor Überschwemmungen schützte. Er entspringt in Hösel und mündete bis 1927/28 im Bereich des Zollhafens. Von August 1927 bis April 1928 wurde für ihn ein 1.020 m langer unterirdischer Kanal von der Straßenkreuzung Kultur-/Düsseldorfer Straße bis zum Kultus-hafen in Hochfeld gebaut, daß er praktisch von dieser Stelle an verschwunden ist.

Düsseldorfer Straße (Dellv, Wanheimerort)
Sie führt heute von der Königstraße bis zur Wedauer Straße am Waldfriedhof, wo sie in die Düsseldorfer Landstraße übergeht.
Schon 1733 läßt sich die heutige Straßenführung auf einer Katasterkarte erkennen; das Stück von der Königstraße bis zum Grunewald wurde damals Musfelder Weg genannt (nach dem in der Nähe des Grunewalds befindliche Musfeldshof), das anschließende Stück bis zur Stadtgrenze zu Angermund hieß einfach Landstraße nach Düsseldorf. Im 19. Jahrhundert kam der Name Düsseldorfer Chaussee auf, weil dieser Teil bereits im Außengebiet der Stadt lag.
Das Teilstück der Düsseldorfer Straße bis zum Grunewald wurde erst um 1830 zur Straße ausgebaut. Lange Zeit existierten die Bezeichnungen Düsseldorfer Straße und Düsseldorfer Chaussee nebeneinander, 1931 kam noch die Düsseldorfer Landstraße hinzu, wie die im 1929 eingemeindeten Buchholz und Huckingen liegende Fortsetzung der Straße genannt wurde.
1952 entschloß man sich dann, den Namen Chaussee wegfallen zu lassen, womit die heute bestehende Einteilung in Düsseldorfer Straße und Düsseldorfer Landstraße erreicht war.
Der Name der Straße ergibt sich naturgemäß aus ihrem Charakter als Verbindungsstraße zwischen Duisburg und Düsseldorf, wobei sie auf Duisburger Gebiet Düsseldorfer und auf Düsseldorfer Stadtgebiet Duisburger Straße heißt.