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Stadtteile und deren Straßen mit PLZ

 

 

 


Bearbeitet Juli 2011
von Anita Hohl
u. Harald Jeschke

Straßen alphabetisch sortiert mit PLZ und Ortsteilnamen
 

Süd: Häuser und Höfe

Innenstadt und Umgebung







 

Neudorfs Straßen und die Geschichte der Namensgebung
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A

Akazienstraße

Zusammen mit der etwas südlich von ihr verlaufenden Karl-Lehr-Straße trifft die Akazienstraße, von der L 237 oder Grabenstraße ausgehend, am Sternbuschweg auf die Waldstraße.

In Akten des Stadtarchivs Duisburg kommt der Name zum erste Mal am 12. Mai 1898 vor, während in einer gleichzeitigen Zeichnung von ihr noch als von einer projektierten Straße von 12 m Breite gesprochen wird und wobei auch zu erkennen ist, dass das letzte Stück der heutigen Karl-Lehr-Straße (zwischen Grabenstraße und Sternbuschweg) damals noch ein Teil der Waldstraße war.

Während die Duisburger Adressbücher bis 1902 die Straße als unbebaut ausweisen, wird 1903 dort als erstes Haus das mit der Nummer 41 genannt.

Da noch bei Anlage einer großen Zahl von Straßen, vor allem im Gebiet von Neudorf, der Wald bis an das Bahngelände reichte, sind, wie der Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau noch 1907 zu berichten weiß, „mehrere Straßen nach Wald- und anderen Bäumen benannt worden.“

Die Akazie, mit etwa 500 tropischen und halbtropischen Arten vor allem in Australien und Afrika beheimatet, wurde als europäische Zierpflanze zuerst im Jahre 1611 in Rom vom Fürstenhaus Farnese gezüchtet.

 

 

Aktienstraße

Die Aktienstraße, eine der vielen Verbindungsstraßen zwischen Grabenstraße und Lotharstraße, wurde 1890 als Privatstraße der „Gemeinnützigen Actien-Baugesellschaft“ angelegt, die dort im Laufe weniger Jahre Arbeiterwohnhäuser errichtete. Sie reichte zuerst nur bis zum Sternbuschweg, wurde aber 1892 bis zur Lotharstraße verlängert.

Durch Beschluss der Baukommission vom 19. Dezember 1890 erhielt sie den Namen„Actienstraße“. Innerhalb der nächsten zehn Jahre setzte sich jedoch die heutige Schreibweise durch.

Ihren Namen hat die Straße von der oben erwähnten Baugesellschaft, die 1872 gegründet wurde und heute unter dem Namen „Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft“ (kurz: GeBBAG) firmiert.

 

 

Aktienweg

Der Aktienweg führt - gleichsam in Verlängerung der Aktienstraße - von der Lotharstraße aus über Walramsweg, Eisenbahnlinie und Autobahn bergan auf den Aktienberg.

Hier wurde 1952/53 etwa auf der Hälfte des Gesamtweges auf einer der höchsten Erhebungen des Duisburger Waldes (ca. 80 m über NN) ein großer Wasserbehälter mit 25.000 Kubikmeter Speicherraum errichtet, in den Trinkwasser aus den Einzugsgebieten an der Ruhr und in (Düsseldorf-) Bockum/Wittlaer gepumpt wird.

Ein zweiter Behälter mit 37.500 Kubikmeter Fassungsvermögen wurde 1966 fertig gestellt. Um diesen Komplex herum führt der Aktienweg in südlicher Richtung, trifft dann wieder auf seine ursprüngliche Route und endet am Grenzweg. Zum Namen s. unter Aktienstraße. 

 

Alfrediplatz

Der Alfrediplatz liegt am Schnittpunkt von Kalkweg und Kruppstraße und somit am Eingang zu den Wedau-Sportanlagen.

Ursprünglich hieß eine kurze Straße, die vom Kalkweg auf das Stadion zuführte, Alfredistraße. Da sie nicht bebaut wurde, sondern nur eine Stadionzufahrt bildete, wurde der rechteckige Platz vor dem Stadion, der sich nach Anlage der Kruppstraße gebildet hatte, um 1939 Alfrediplatz genannt.

Namengeber war Friedrich Alfred Krupp (Essen 17.2. 1854 - 22. 11. 1902 Essen), der die von seinem Großvater Friedrich Krupp gegründete Gußstahlfabrik u. a. 1897 durch die Errichtung eines modernen Hüttenwerkes in Rheinhausen, der Friedrich-Alfred-Hütte, ausbaute (s. a. Friedrich-Alfred-Straße, Kruppstraße).

 

 

Alte Schanze

Die Alte Schanze verläuft von der Koloniestraße in Richtung Neudorfer Straße und über diese hinaus als Sackgasse bis zur Kleingartenanlage Blumenstraße e.V.

1898 wurden die Baufluchtlinien der ursprünglich zwischen Gustav-Adolf- und Koloniestraße geplanten Straße festgelegt. 1911 wurde das erste Haus bezogen und die Straße in der Folgezeit bis zu der um 1925 angelegten, aber nie weiterentwickelten Feldherrenstraße ausgebaut, die eine Verbindung zwischen Blumenstraße und dem Neudorfer Markt herstellte und deren Terrain heute zum Kleingartengelände gehört.


Bis Anfang 1939 hieß die Alte Schanze noch Markgrafenstraße, wohl als Reminiszenz an die Markgrafen Kurfürsten von Brandenburg, die seit 1609/1666 Duisburger Landesherren gewesen waren. Wegen einer Straße gleichen Namens in Obermarxloh erfolgte dann die Umbenennung in Alte Schanze nach einer alten Flurbezeichnung, die schon 1733 auf einer Übersichtskarte vom Amt Duisburg vorkommt. Als Schanzen bezeichnete man geschlossene Verteidigungsanlagen in Feldbefestigungen.

 

 

Am Knickert

Es handelt sich hierbei um einen etwa 650 m langen Weg im Duisburger Wald, der vom Worringer Weg, der nördlichen Begrenzung des Ortsteils Bissingheim aus nach Nordwesten führt, wobei er den so genannten Rundweg schneidet und dann nach knapp 250 m im rechten Winkel auf einen nicht bezeichneten kurzen Waldweg unweit der Bissingheimer Straße stößt.

Als unbewohnter Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adressbüchern.

In unmittelbarer Nähe der Worringer Straße ist noch auf dem Stadtplan von 1973 die Flurbezeichnung Knickert aufgeführt, die offenbar kurz darauf dem ganzen Weg den Namen gegeben hat.

Der Flurname Knickert deutet auf ein Gelände hin, in dem sich mehrere Knicke (Biegungen oder Absenkungen) befinden.

 

 

Amselsteig

Ganz unregelmäßig verlaufend, führt der Amselsteig vom Nachtigallental unmittelbar östlich der Autobahn A3 im Duisburger Stadtwald nach Norden, schneidet dabei den Weg „Berg und Tal“ und trifft wenige Meter vor dem Kammerweg auf den südlichenTeil des Krähenweges (s. d.).

Als unbewohnter Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adressbüchern. Die oben beschriebene Führung des Weges findet sich erstmalig auf dem Duisburger Stadtplan von 1977, davor, z. B. 1973, ist im Bereich des Amselsteiges der Krähenweg geradewegs bis zum Nachtigallental durchgeführt.

Zur näheren Kennzeichnung der Waldparzellen wurde dieser Name nach einem der häufigsten im Stadtbereich noch vorkommenden Vögel also erst in jüngster Zeit verwendet.

 

 

Am Waldessaum
Im Sommer 1936 hatte in dieser bevorzugten Wohnlage am westlichen Rand des Duisburger Stadtwaldes als erster der Hafenbaudirektor Dr.-Ing. Max Schinkel ein Wohnhaus errichtet, das er im September dieses Jahres bezog. Es hatte die Nr.3. Aus seiner Korrespondenz mit der Stadtverwaltung geht hervor, dass die Anlage der Straße im Mai 1934 beschlossen worden war.

Diese neue von Norden nach Süden führende Straße, die von der Mülheimer Straße aus geht, begrenzte im Osten die Tennis- und Sportplätze, u. a. des Clubs Raffelberg, die im Westen bis zur Lotharstraße reichten. Auf diesen Plätzen befinden sich heute teilweise die Bauten der Duisburger Universität/Gesamthochschule.

Während die Straße Am Waldessaum 1936 noch unmittelbar im Waldgelände auslief, wurde sie in der Folgezeit als ein ausgebauter Weg bis zur Forsthausstraße durchgeführt. So findet man sie z. B. auf dem Stadtplan von 1954 und noch 1977. Im Zuge der Veränderungen durch die Universitätsbauten und der damit verbundenen verkehrstechnischen Neuanlagen im Bereich der Autobahn A 3 findet die Straße Am Waldessaum heute - so z. B. auf dem Stadtplan von 1986 - ihre südliche Begrenzung durch den Brehmsweg.

Die genannte Randlage am Wald bedingte den Namen dieser Straße, dessen Verwendung am 11. Mai 1936 offiziell bekannt gemacht wurde.

 

 

Andersenstraße

Sie führt von der Klöcknerstraße (ehemals Oststraße) in nördlicher Richtung, in etwa parallel zur Lotharstraße, und stößt im rechten Winkel auf die von Westen kommende Heinestraße.

Um 1907 wurde sie in ihrem Verlauf von der Aktienstraße bis zur Kammerstraße konzipiert und der Name in der Sitzung der Baukommission vom 1. Februar 1907 mit Grimmstraße (nach den Märchendichtern Gebrüder Grimm) festgesetzt. Mit Stadtverordnetenbeschluss vom 14. April 1908 wurde die projektierte Straße zwischen Aktien- und Bürgerstraße aufgehoben. Durch den neuen Bebauungsplan von 1911 fiel auch der Teil südlich der heutigen Klöcknerstraße fort, gleichzeitig wurde die restliche Straße etwas weiter östlich verlegt. Die Grimmstraße erscheint erstmals im Adressbuch von 1911. Ab 1914 ist sie durch den Beamtenwohnungsverein bebaut worden.

Zur Vermeidung doppelter Straßennamen im Stadtgebiet nach der Eingemeindung Hamborns 1929 wurde die Grimmstraße 1939 in Andersenstraße umbenannt.

Der dänische Dichter Hans Christian Andersen (Odense 2.4. 1805 - 4.8. 1875 Kopenhagen) wurde bekannt durch seine Märchen wie z. B. „Des Kaisers neue Kleider“, „Die Prinzessin auf der Erbse“, „Das häßliche Entlein“.

 

 

Ankerstraße

Die Ankerstraße verläuft von der Memel- zur Carstanjenstraße und damit durch das Terrain der ehemaligen Duisburger Maschinenbau-AG (seit 1910 DEMAG). In diesem Bereich hatten August Bechem (1838-1873) und Theodor Keetman (1836-1907) 1862 ihre Firma Bechem&Keetman gegründet, die 1872 in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen „Duisburger Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft vorm. Bechem & Keetman“ umgewandelt wurde.

1912 erscheint die Straße zum ersten Mal im Straßenverzeichnis, 1926 wird hier das erste Haus gebaut.

Der Name der Straße hängt offenbar mit der hier erfolgten Produktion von Ankerketten durch die Duisburger Maschinenbau-AG zusammen, die ein Spezialgebiet der Firma darstellte.

 

 

Armer Siepenberg

Der schmale Waldweg führt vom Nachtigallental verhältnismäßig steil bergauf zu dem Rundweg, der auf den Kammerweg bzw. auf den Aktienberg zuläuft.

Zur Namenerklärung ist zu sagen, dass der Begriff „siepen“ auf langsam abfließendes Wasser hindeutet. Da der Armensiepenberg - wie wohl seine ursprüngliche Bezeichnung lautet - eine sandige Erhöhung ist, fließt hier in dem sonst wasserreichen Duisburger Wald nur ein kleines Bächlein. Vermutlich deutet die Namensbildung mit „arm“ auf die Bedeutungslosigkeit dieses Gewässers hin.

Der Weg ist bereits auf einer Jagdkarte von 1891 (allerdings ohne Bezeichnung) eingezeichnet.

 

 

Facettenreiches Neudorf  - entnommen aus der Neudorfer Chronik
"Op de Heid"
erschienen Oktober 2005 - Und: Neudorf Einst& Heute
erschienen Oktober 2008  - Herausgeber Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V.