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Stadtteile und deren Straßen mit PLZ

 

 

 

 

Bearbeitet Juli 2011
von Anita Hohl
u. Harald Jeschke

Straßen alphabetisch sortiert mit PLZ und Ortsteilnamen
 

Süd: Häuser und Höfe

Innenstadt und Umgebung







 

Neudorfs Straßen und die Geschichte der Namensgebung
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Finkenpfad

An der Nordseite des nördlich vom Nachtigallental im Duisburger Stadtwald gelegenen Forellenteichs bildet der Finkenpfad gleichsam die Fortsetzung des Steinbruchweges. Er führt in leichtem Bogen nach Norden, überquert den Waldweg „Berg und Tal“, danach westlich vom Heiligen Brunnen den Kammerweg und mündet kurz darauf an der Polizeistation im Walde auf den Forsthausweg bzw. Rundweg.

Auf einer zeitlich vor 1936 einzuordnenden Waldkarte ist dieser lediglich der Orientierung dienende Weg zum ersten Mal eingezeichnet.

Der in vielen Arten fast über alle Erdteile verbreitete Fink aus der Familie der Singvögel ist den meisten Menschen wenigstens als Buchfink, Distelfink oder Dompfaff bekannt.
 

Finkenstraße

In Verlängerung der Flurstraße verbindet die Finkenstraße den Sternbuschweg mit der Lotharstraße.

Die Baufluchtlinien der Straße wurden durch Beschluß der Stadt verordneten vom 15.0ktober 1889 festgelegt, schlug als Namen Fennstraße vor (Fenn = Moor). In der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 4. November 1889 wählte man jedoch die Bezeichnung Finkenstraße. Bereits 1891 stand das erste Haus in dieser Straße, deren Ausbau sich jedoch bis 1935 hinzog. 1908 forderten die Anwohner eine Umbenennung der Straße, da sie angeblich von früheren Bewohnern her einen schlechten Ruf habe und die Wohnungen sich nur sehr schlecht vermieten ließen, ein Wunsch, der jedoch abgelehnt wurde.

Die Finken gehören zur Familie der Singvögel und werden in dieser Gegend am Waldrand wohl zahlreich vertreten gewesen sein. Zu den Finken zählen u. a. beispielsweise Buchfink, Bergfink, Kernbeißer, Grünling und Gimpel (oder Dompfaff).
 

Flurstraße

In Verlängerung der Lerchenstraße verbindet die Flurstraße die Grabenstraße mit dem Sternbuschweg und geht dort in die Finkenstraße über.

Die Straßenfluchtlinien wurden 1898 festgelegt. Im selben Jahr stand dort bereits das erste Haus, ein von der Stadt erbautes Arbeiterwohnhaus.

Da die Straße bis dahin noch keinen Namen hatte, gab die Städtische Baukommission ihr am 12. November 1898 die Bezeichnung Flurstraße. Der nicht gewählte Vorschlag Heimstraße bezog sich wohl auf das Städtische Asyl für Obdachlose, das 1886 am Sternbuschweg errichtet worden war und 1900 abgerissen wurde, weil es dem weiteren Ausbau der Flurstraße im Wege stand.

Die Stadt baute bis 1918 an der Flurstraße elf Doppelhäuser für Arbeiter. Den Abschluß bildeten 1919-1921 fünf Häuser an der Ecke Sternbuschweg, wobei die Flurstraße bogenförmig überspannt wurde.

Flur ist die altgermanische Bezeichnung für die zu einem Ort gehörige landwirtschaftliche Nutzfläche, auch Feldgemarkung genannt. 
 

Forsthausweg

Der Forsthausweg führt in Verlängerung der Holteistraße von der Lotharstraße in den Duisburger Wald hinein, wo er am Wasserbehälter auf den Rundweg trifft.

Das zwischen 1869 und 1873 erbaute städtische Forsthaus lag etwa gegenüber der heutigen Universitätsbibliothek. Es musste 1974 den Bauarbeiten für die Duisburger Gesamthochschule weichen.

Ein genaues Datum für die Benennung des Weges existiert nicht. Das Forsthaus zählte postalisch zur Lotharstraße, aber bereits 1925 erscheint auf einem Stadtplan die Bezeichnung Forsthausweg. Erst 1962 wird der Forsthausweg im Adressbuch aufgeführt, als man die Anschrift des Forsthauses von Lotharstraße in Forsthausweg ändert. 
 

Fraunhoferstraße

Die Fraunhoferstraße beginnt am südlichen Ende der Wegnerstraße, verläuft parallel zum Stembuschweg auf dessen Nordseite, macht etwa 60 m nördlich der Hertzstraße eine Wendung um 90° nach Nordwesten und trifft dann nach 200 m auf das Nordende der Wegnerstraße, so dass sie mit dieser zusammen eine Art Ring bildet. Dieser letzte Teil der heutigen Fraunhoferstraße hieß bis 1938/39 Kapellenstraße, benannt nach der Kapelle auf dem Friedhof am Sternbuschweg, zu der sie von der Karl-Lehr-Straße führen sollte.

Die Straße gehört - wie beispielsweise die Bunsenstraße - in das seit 1924 erschlossene Siedlungsgebiet der„Duisburger Gemeinnützigen Bau-Gesellschaft AG.“(Gebag), auf dem auch der Reichsbund der Kinderreichen 1931 baute.

Den Namen erhielt die Straße am 25. Januar 1925 nach Joseph Fraunhofer (Straubing 6.3. 1787 -7.6. 1826 München), 1824 geadelt. Als Glasschleifer gelang es ihm, in dem von ihm geleiteten optischen Betrieb in Benediktbeuren infolge verbesserter Schleifmaschinen Linsen für astronomische Fernrohre in bisher unbekannter Güte herzustellen, mit denen er die dunklen, nach ihm benannten Fraunhoferschen Linien (Absorptionslinien) im Sonnenspektrum entdeckte.

Zusammen mit der Bunsen-, Gauß- und Hertzstraße ist hier ein Straßenviertel mit Namen berühmter Naturwissenschaftler entstanden.  
 

Friedrich-Alfred-Straße

Die Friedrich-Alfred-Straße verläuft vom Kalkweg zur Bertaallee. Hier befinden sich die Trainingsstätten des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, Sportschule und Verwaltung des Westdeutschen Fußballbundes sowie die Wasserski-Anlage auf dem Margaretensee.

Als die Straße 1928 angelegt worden war, wurde vorgeschlagen, sie in Würdigung der großen Verdienste des Krupp-Direktors Klönne um die Schaffung der Sportanlagen „Friedrich Klönne-Straße“ zu nennen. Klönne bat jedoch, von dieser Benennung abzusehen. Diese Namengebung hätte auch Schwierigkeiten verursacht, da „die Übernahme von Namen noch lebender Personen für Straßenbezeichnungen nicht gewünscht“ wird, wie es in den Richtlinien hieß. Friedrich Klönne schlug seinerseits „Friedrich-Alfred-Straße“ vor. Am 1. Oktober 1928 stimmte der städtische Tiefbauausschuss zu, obwohl sich in unmittelbarer Nähe schon die unbebaute Alfredistraße befand. Da jedoch die weiteren Planungen vorsahen, diese nicht auszubauen, stand der Benennung in Friedrich-Alfred-Straße nichts im Wege (s. a. Alfrediplatz).

Friedrich Alfred Krupp (Essen 17.2.1854 - 22.11.1902 Essen) vergrößerte das von seinem Vater Alfred Krupp zur größten Gussstahlfabrik ausgebaute Unternehmen u. a. durch die Übernahme des Grusonwerkes Magdeburg und der Germaniawerft Kiel. 1897 gründete er auf freiem Feld am Rhein, im späteren Rheinhausen, die „Friedrich-Alfred-Hütte“(s. a. Kruppstraße). 
 

Friedrichsruher Weg

Der Friedrichsruher Weg ist eine kleine Stichstraße (in Richtung auf die Pappenstraße), die mit der Schönhauser Straße Verbindung hat.

Zusammen mit der Schönhauser Straße (s. dort) wurde am 7. Oktober 1912 durch die Städtische Baukommission der Name Friedrichsruher Straße festgelegt, der bis zum Duisburger Adreßbuch von 1927 mit dem Vermerk „unbebaut“ wiederkehrt. Das Adressbuch von 1928 bringt zum ersten Mal den für die Folgezeit gültigen Namen Friedrichsruher Weg und weist die ersten sieben auf einer Seite liegenden Häuser des Gemeinnützigen Bauvereins Essen aus.

Wie bei der Schönhauser Straße ist auch hier der Zusammenhang mit dem Namensgeber für die nahe gelegene Bismarckstraße gewahrt. Das Jagdschloß Friedrichsruh, 1763 im Sachsenwald (Krs. Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein) erbaut, war seit 1871 Besitz des Fürsten Otto von Bismarck, der hier von 1890 bis zu seinem Tode 1898 wohnte. 1945 wurde das zerstörte Schloss verändert wieder aufgebaut.
 

Fuchspfad
Dieser Waldweg geht von der Uhlenhorststraße aus, führt hinunter in das Nachtigallental, ein altes Durchbruchstal der Ruhr, und endet auf einem Weg, der ungefähr parallel zur Eisenbahnlinie Speldorf-Hochfeld-Ürdingen verläuft.

Der Weg ist schon auf einer Jagdkarte aus dem Jahre 1891 eingezeichnet; im Duisburger Stadtplan von 1925 findet sich schon die Bezeichnung Fuchspfad.

Zur besonderen Kennzeichnung und Unterscheidung der Waldwege wurde er nach einem der damals noch häufigen Wildtiere im Duisburger Wald benannt. 

 

Facettenreiches Neudorf  - entnommen aus der Neudorfer Chronik
"Op de Heid"
erschienen Oktober 2005 - Und: Neudorf Einst& Heute
erschienen Oktober 2008  - Herausgeber Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V.