BZ-Home   BZ-Sitemap Facettenreiches Neudorf  



Stadtteile und deren Straßen mit PLZ

 

 

 

 

Bearbeitet Juli 2011
von Anita Hohl
u. Harald Jeschke

Straßen alphabetisch sortiert mit PLZ und Ortsteilnamen
 

Süd: Häuser und Höfe

Innenstadt und Umgebung







 

Neudorfs Straßen und die Geschichte der Namensgebung
A - B - C - D - E - F - G - H - K - L - M - N - O - P - R - S - T-U  - V-W-Z

K

Kalkweg

Der Kalkweg in seiner heutigen Gestalt ist eine Hauptverkehrsstraße, die sich vom Stadtteil Neudorf an Wanheimerort vorbei bis nach Wedau hinzieht. Verfolgt man diese Streckenführung vom innerstädtischen Bereich in die Außenbezirke, so beginnt sie am Südende des Sternbuschwegs im Bereich der weiträumigen Eisenbahnüberführungen nahe der diese noch überquerenden Stadtautobahn A59.
Im weiteren Verlauf bildet sie von der Kruppstraße an bis zum Tilsiter Ufer, wo der Stadtteil Wedau beginnt, die Westgrenze der Stadion- und Wedauer Sport-Anlagen. Sodann teilt sie den Wedauer Wohnbereich ziemlich in der Mitte und führt mitten in das Erholungsgebiet der Sechsseenplatte zwischen Masuren- und Wambachsee hindurch, wo sie zum Fußweg wird, der etwa 100 m hinter der schmalen Straße im Kneippgrund auf einem Querpfad endet.

Im großen und ganzen entspricht die heutige Straßenführung noch immer dem Verlauf eines jahrhundertealten Weges mit gleicher Bezeichnung. Doch lässt die auf der Westseite des Kalkweges (gegenüber der Kruppstraße) verlaufende kurze, noch bis zu den genannten Eisenbahnüberführungen reichende Straße „Alter Kalkweg“ in ihrem nördlichen Teil die Richtung erkennen, die der Kalkweg ursprünglich, fortgesetzt durch die Heerstraße und die Musfeldstraße über das Marientor in den Kern der alten Stadt Duisburg hinein, genommen hat, wobei seine Ursprünge vielleicht bis in fränkische Zeit zurückgehen.

Der Name des Kalkweges bezieht sich auf die Kalkfuhren, die aus der Ratinger Gegend Kalk nach Duisburg brachten. 1404 erfahren wird, daß die Abtei Werden ihren Kalkofen in der Drucht - Reste sind noch erhalten - verpachtet. Daß dieser Ofen auch „Kalkofen in Lintorf“ genannt wurde, hängt mit der Nähe zur Siedlung Lintorf zusammen. Über diesen Kalkofen gibt es zahlreiche Nachrichten bis in die neueste Zeit. Aus dem Gebiet von Eggerscheidt und Ratingen ziehen sich Kalkformationen in die Gegend von Lintorf, besonders nördlich davon und bis zur heutigen Duisburger Stadtgrenze.

Der für Duisburg bestimmte Kalk gelangte zur Lagerung in den „Großen“ und „Kleinen Kalkhof“ (vgl. hierzu Duisburger Straßennamen, T. 1, in: Duisburger Forschungen, Band 31, 1982, S. 284). 


Kammerstraße

Auf älteste Ursprünge im Hinblick auf die Namengebung geht die Bezeichnung der Kammerstraße zurück, die gegenüber dem Ostausgang des Duisburger Hauptbahnhofs beginnt, von dort in südöstlicher Richtung durch den Ortsteil Neudorf verläuft, unter der Autobahn A 3 hindurchführt, auf deren Ostseite dann als Kammerweg in den Duisburger Wald aufsteigt und in der Nähe des „Heiligen Brunnens“ sich in andere Waldwege verzweigt.

Der Name Kammerweg taucht in der Form des „Kammersen Weges“ 1631 schon auf, während die Kammerstraße unter dieser Bezeichnung zum ersten Mal im Duisburger Adressbuch von 1879 vorkommt, wobei gesagt wird, dass sie „von dem Rheinischen Bahnhofe hinter der katholischen Schule über die Neudorfer Straße nach der Kammer im Walde“ führe. Im letzten Teil deckt sich diese Straßenführung offenbar mit der im Bereich des „Heiligen Brunnens“.

Am Ende der Strecke, die heute noch den Namen „Kammerweg“ trägt (s. o.), hat jener Teil des Waldes gelegen, der bis in neuere Zeit - nachweisbar noch auf einer Zeichnung von 1897 - den Namen „Kammer“ (= Kammerwald) führte und ein Rest landesherrlichen Besitzes war, dessen Einkünfte der staatlichen Finanzverwaltung, nämlich der so genannten „Kammer“ zuflossen. (Ursprünglich war der gesamte Wald Königsforst oder Reichswald gewesen.) 

Kammerweg

Zum Kammerweg s. die Angaben bei der Kammerstraße.  
 

Karl-Lehr-Straße

Die Karl-Lehr-Straße, die heute von der Düsseldorfer Straße unter dem Bahngelände hindurch zum Sternbuschweg verläuft, hatte früher eine etwas andere Linienführung, weiter nördlich in Richtung auf die Bismarckstraße zu. Zwischen 1879 und 1904 hieß die Karl-Lehr-Straße auch Bismarckstraße, vorher wurde das Gelände einfach „an der Bicherouxschen Fabrik“ genannt, weil die Straße zwischen dem Walzwerk der Gebrüder Bicheroux und der Duisburger Aktiengesellschaft für Gießerei durchführte.

Nachdem zwischen 1883 und 1886 der Duisburger Hauptbahnhof neu gebaut wurde, musste ein Teil dieser alten Bismarckstraße nach Süden verlegt werden und führte nun von der Düsseldorfer zur Grabenstraße. Im Oktober 1904 wurde dieses Straßenstück in Karl-Lehr-Straße umbenannt, die ein Teil der vorgesehenen Ringstraße vom Außenhafen bis zur Duissernstraße (s. bei Karl-Jarres-Straße) war. Erst 1939 wurde sie bis zum Sternbuschweg verlängert, indem ihr ein Teil der Waldstraße zugeschlagen wurde.

Karl Lehr (Meschede 1842 - 1919 Duisburg) war von 1879 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1914 Bürgermeister von Duisburg und bekam 1881 den Titel Oberbürgermeister verliehen. Vorher war er als Richter in Kirchhundem und Duisburg tätig gewesen. 1904 wurde er zum Geheimen Regierungsrat und 1912 anlässlich seines 70. Geburtstages zum Ehrenbürger der Stadt Duisburg ernannt.  
 

Kettenstraße

Die Kettenstraße führt von der Ludgeristraße zur Memelstraße. Ihre Benennung ergab sich daraus, dass sie an der Kettenschmiede der Firma „Duisburger Maschinenbau AG., vorm. Bechem & Keetman“ vorbeiführte. Die Kettenfabrikation dieser von August Bechem und Theodor Keetman 1862 gegründeten Firma war ein bedeutender Produktionszweig. U. a. wurde hier die größte je in Deutschland geschmiedete Kette, die 300 Meter lange Ankerstegkette des Schlachtschiffs „Fürst Bismarck“ mit Gliedern von 102 mm Durchmesser geschmiedet. Der Ausbau der Straße begann im Jahre 1898.
 

Kiefernweg

Der Kiefernweg verläuft als unbebauter Wald- und Wanderweg durch den Sportpark Wedau vom Kalkweg bis zur Regattabahn.

1962 war er mit Namen erstmals auf den Stadtplänen aufgeführt, obwohl es im Stadtteil Duissern bereits einen Kiefernweg gab (s. d.).  
 

Klöcknerstraße

Wer selbst heute - nach zwei Jahrzehnten - von der„Klöcknerstraße“ spricht, die lt. Ratsbeschluss vom 20. Februar 1969 ihren Namen erhielt, handelt sich bei alteingesessenen Anwohnern noch Ärger ein. Denn diese hängen an dem bis dahin offiziell gültigen und derzeit noch inoffiziell verwendeten Namen „Oststraße“.

Diese Bezeichnung der heute an der Neudorfer Straße gegenüber dem Ostausgang des Hauptbahnhofes ihren Anfang nehmenden, zunächst bis zum Ludgeriplatz in östlicher und von dort aus bis zur Lotharstraße in südöstlicher Richtung führenden und die großen Neudorfer Straßen wie Gneisenau- und Grabenstraße sowie Stembuschweg rechtwinklig schneidenden Geschäftsstraße gibt lediglich die Grundrichtung an, die ein uralter Feldweg nahm.

Im Jahre 1879 erhielt dieser zur Fahrstraße erweiterte Feldweg, der seinerzeit nur bis über den heutigen Ludgeriplatz hinaus an die damalige Zeche Neu-Duisburg (zwischen Hammer- und Kettenstraße) führte, seinen Namen Oststraße, mit dem er zum ersten Mal im Adressbuch erscheint. In den folgenden Jahrzehnten erhielt die Straße im Rahmen fortschreitender Besiedlung Neudorfs ihre heutige Gestalt und Länge.

Die Umbenennung der Oststraße in Klöcknerstraße war als Ehrung des für Duisburg so bedeutenden Unternehmers Peter Klöckner (Koblenz 8.11.1863 - 5.10.1940 Duisburg), seiner industriellen Leistungen und des gerade für Duisburg immer stark engagierten Mäzenatentums der Leitung der Klöckner-Werke gedacht.

Mit der Übernahme eines Stahlwerks in Haspe (bei Hagen) im Jahre 1898 und der 1900 folgenden Leitung des seit 1918 Lothringer Hütten- und Bergwerksverein genannten Unternehmens begann der wirtschaftliche Aufstieg Peter Klöckners, der 1923 auf Grund der durch das Ende des I. Weltkriegs veränderten Gesamtsituation die industriellen Beteiligungen zur Klöckner-Werke AG. zusammen fasste, die ihren Sitz zunächst in Castrop-Rauxel und seit 1938 in Duisburg bekam. Weitere wirtschaftliche Änderungen und Einschnitte erfolgten nach dem II. Weltkrieg.  
 

Klöcknerweg

Erst auf neueren Stadtplänen, so z.B. dem von 1977, findet sich die Namensbezeichnung Klöcknerweg für diesen von der Mülheimer Straße, besser gesagt: von dem großen Parkplatz- Gelände südlich davon nach Süden verlaufenden Weg, der nach etwa 300 m beim Rundweg einmündet, sich von dort um den Wolfsberg herum nach Osten wendet und nach knapp 250 m auf den die Duisburg-Mülheimer Stadtgrenze kennzeichnenden Grenzweg trifft.

Als unbewohnter Weg im Duisburger Stadtwald findet er sich in keinem Adressbuch, sondern dürfte seinen Namen im Rahmen forstamtlicher Wünsche zur eindeutigen Kennzeichnung der Waldwege erhalten haben.

Der Hinweis auf das für Duisburg so bedeutsame Unternehmen der Firma Klöckner taucht hier auf, weil der Weg an Waldparzellen dieser Familie vorbeiführt, die sich bis zu der schon auf Mülheimer Gebiet liegenden „Wolfsburg“, der 1960 entstandenen Katholischen Akademie des Bistums Essen, hinzogen.  

 

Koloniestraße

Heute beginnt die Koloniestraße am Verteiler Mercatorstraße, führt durch den Tunnel unter den Eisenbahngeleisen des Hauptbahnhofs durch und in südöstlicher Richtung auf den Duisburger Wald zu, wo sie an der Kreuzung mit der Bissingheimer und der Uhlenhorststraße endet.

Ihr ungefährer Verlauf ist bereits auf der ersten Katasterkarte von 1733 verzeichnet. Auf der Katasterkarte von 1824 wird der Teil nördlich der Grabenstraße als Heidschen Weg oder Holzweg bezeichnet, im Adressbuch von 1867 mit „hinterm Bahnhof bis zur Windmühle“. Der südliche Teil heißt 1867 ganz einfach „Colonie Neudorf“.

Der Name „Coloniestraße“ erscheint erstmals im Adressbuch von 1879 als Verbindung der Neudorfer mit der Steinbruchstraße und 1880 unter der Kennzeichnung „von der Friedhofstraße (heute verkürzte Otto-Keller-Straße) bis zur Colonie und längs derselben weiter bis zum Walde“. Diesen Verlauf behielt sie bei, bis Mitte der dreißiger Jahre im Norden ein Tunnel als weiterer Zugang von Neudorf zur Innenstadt angelegt und sie im Süden von der Steinbruchstraße ab als Zubringer zur neu erbauten Autobahn verlängert wurde.

Der Name der Koloniestraße, dessen heutige Schreibweise sich um 1905 durchsetzte, erinnert an die Gründung des Stadtteils Neudorf, der hier seinen Anfang nahm. Im Jahre 1770 erhielten 12 Familien aus Hessen-Darmstadt, die man Kolonisten nannte, von Friedrich dem Großen die Erlaubnis, sich auf der Duisburger Heide anzusiedeln, um auf unkultiviertem Boden Bauernstellen anzulegen. Sie errichteten ihre Häuser auf dem Teilstück der Koloniestraße zwischen Graben- und Wildstraße.  
 

Kommandantenstraße

Sie verbindet, zunächst in leichtem Bogen, dann parallel der Eisenbahn von Norden nach Süden verlaufend und im letzten Stück sich nach Südosten wendend, die Koloniestraße mit der Karl-Lehr-Straße. Dort trifft sie auf die aus nordöstlicher Richtung kommende Grabenstraße (L 237). Noch bis zum Jahre 1965 hatte einTeil der Straße, der zwischen Kolonie- und Grabenstraße liegt, zur Wegnerstraße gehört.

Nachweislich seit 1893 befand sich diese Straße (zunächst noch mit C geschrieben) in der Planung. Erstmals wird sie im Adressbuch von 1903 erwähnt, und zwar stand dort nur das Haus mit der Nummer 97, das der Tabakfabrik A. F. Carstanjen Söhne gehörte und in dem der Werkmeister Carl Ebbinghaus wohnte.

Über die Herkunft des offensichtlich Anfang der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts festgelegten Straßennamens konnte nichts ermittelt werden.  
 

Kortumstraße

Sie führt heute vom Sternbuschweg bis zur Kreuzung der Mozartstraße mit der Lotharstraße. Das Teilstück bis zur Wildstraße wurde um 1909 angelegt. Ursprünglich sollte die Straße an der Grabenstraße beginnen, dieser Plan wurde jedoch endgültig 1931 fallengelassen.

Die Bebauung der Kortumstraße setzte erst mit der Anlage der „Einschornsteinsiedlung“ ein (s. unter Gabrielstraße).

Sie trägt ihren Namen nach dem Arzt und Schriftsteller Karl Arnold Kortum (Mülheim 5.7.1745 - 15.8.1824 Bochum). Nach seinem Studium der Medizin in Duisburg von 1763 bis 1767 war er als Arzt in Mülheim und Bochum tätig. Daneben verfasste er grotesk-komische Heldengedichte in Knittelversen. Am bekanntesten ist die „Jobsiade“, die Lebensbeschreibung eines verbummelten Theologiekandidaten als Satire auf deutsches Spießertum und Studentenleben. 
 

Krähenpfad

In Verlängerung des Lerchenpfades verbindet der Krähenpfad im Duisburger Stadtwald den Waldweg Berg und Tal mit dem Amselsteig.

Auf einem Stadtplan von 1936 ist der Weg bereits eingezeichnet, und 1980 erscheint erstmals der Name Krähenpfad auf dem Stadtplan.

Krähen sind die kleineren Verwandten des Kolkraben. In Europa lebt die Saatkrähe. Da sie überwiegend Engerlinge frißt, ist sie für die Landwirtschaft besonders nützlich.  
 

Krähenweg

Der Krähenweg führt im Duisburger Stadtwald vom Forsthausweg in gerader Linie nach Süden, wobei er den Aktienweg überquert. Vom Kammerweg an wird er als schmaler Weg in südöstlicher Richtung bis zum Finkenpfad weitergeführt.

Die Streckenführung dieses Waldweges wurde im Lauf der Jahrzehnte verändert. 1878 begann er am Forsthausweg und endete hinter dem Aktienweg im Wald. 1891 war er in gerader Linie vom Aktienweg bis zum Nachtigallental durchgeführt. Im Jahre 1925 erscheint der Name Krähenweg erstmalig auf einem Stadtplan, und Anfang der siebziger Jahre erhielt er seinen heutigen Verlauf.Namenserklärung s. Krähenpfad.
 

Krautstraße

Am 24. November 1896 stellte der Architekt und Bauunternehmer Heinrich Wilhelm Vogt, Mülheimer Straße 19, den Antrag, die Baufluchtlinie eines Feldweges festzulegen, da er beabsichtigte, am Sternbuschweg Arbeiterwohnhäuser zu errichten. Dieser Feldweg führte von der Grabenstraße bis zum Sternbuschweg. Im Mai 1898 wurde in der Städtischen Baukommission der Vorschlag gemacht, diesen zur Straße auszubauenden Feldweg Kohl- oder Krautstraße zu benennen. Am 13. Juli 1898 entschloss man sich zu dem Namen Krautstraße.

Diese Überlegungen wegen der Namensgebung lassen erkennen, dass, wie der Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau 1907 noch aus eigener Kenntnis sagt, die Krautstraße über früheres Ackerland führte.

Im Adressbuch von 1899 wird die Krautstraße noch als unbebaut ausgewiesen. Ein Jahr später werden die drei Häuser Nr. 24, 26 und 28 aufgeführt, in denen Arbeiterfamilien wohnen, deren Eigentümer aber ebenfalls Arbeiter sind. Das Adressbuch von 1902 lässt erkennen, dass nunmehr die Krautstraße auch über den Sternbuschweg bis zur Wildstraße durchgeführt wurde.

Wie aus den Amtlichen Mitteilungen der Stadtverwaltung Duisburg vom 21. August 1923 hervorgeht, wurde „der Straßenzug zwischen Rheinbaben- und Grabenstraße mit Krautstraße“ benannt. Diese Benennung hat in den Duisburger Adressbüchern keinen Niederschlag gefunden. Nach Stadtplänen vor dem II. Weltkrieg ergibt sich, dass damals eine Fußgängerverbindung in Verlängerung der Krautstraße auf die seinerzeit wesentlich längere und auf die Wegner-/Kommandantenstraße zulaufende Rheinbabenstraße hin geschaffen worden war.

Durch Kriegszerstörungen und hieraus resultierende Neubaumaßnahmen ist dieses seit 1923 bestehende Straßenstück wieder weggefallen und die - seit 1901/02 bestehende - Verbindung von Wild- und Grabenstraße ist demgemäß auch die heutige Krautstraße. 
 

Kreutzerstraße

Die Kreutzerstraße verbindet die Mozart- mit der Richard-Wagner-Straße und gehört zu der zwischen 1927 und 1930 errichteten „Einschornsteinsiedlung“ (s. unter Gabrielstraße).
Ihr Name wurde in der Sitzung des Städtischen  Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928 festgelegt, die Fluchtlinien am 1. Oktober 1928.

Welcher Künstler der Straße seinen Namen gegeben hat, ließ sich nicht sicher feststellen. In Frage kommen Konradin Kreutzer (Meßkirch/Baden 22.11.1780 - 14.12.1849 Riga), Komponist, Kapellmeister und u. a. Musikdirektor in Köln 1840-1842, der u. a. durch die Vertonung von Uhlands Balladen und Liedern bekannt wurde, und der Franzose Rodolphe Kreutzer (1766-1831), Dirigent, Geiger und Musikpädagoge in Paris, dem Ludwig van Beethoven 1803 seine Violinsonate op. 47, A-Dur, widmete, die so genannte „Kreutzersonate“. 
 

Kruppstraße

Am 19. September 1921 erhielt die Zufahrtsstraße vom Kalkweg zum Stadion den Namen „Kruppstraße“. Im gleichen Jahr wurde die Straße bis zum „Verbindungsweg entlang dem Bahndamm in der Wedau“ (der späteren Masurenallee) fertiggestellt.

1937 war die ganze Straße bis zur Koloniestraße voll ausgebaut. Im April dieses Jahres wurde die Endhaltestelle der Linie 3E von der Koloniestraße in die Kruppstraße verlegt, da die Koloniestraße als Zufahrt zur Reichsautobahn damit nicht belastet werden sollte.

Im Jahre 1919 hatte die Firma Krupp ein etwa 100 Hektar großes Waldgelände in Wedau, auf dem durch Ausbaggerung von Sand und Kies in den vorangegangenen Jahrzehnten drei Seen mit einer Fläche von etwa 50 Hektar entstanden waren, der Stadt Duisburg überlassen. In einem zwischen Oberbürgermeister Dr. Karl Jarres und den Vorstandsmitgliedern der Friedrich Krupp AG. Essen, Heinrich Vielhaber und Friedrich Klönne, unterzeichneten Vertrag vom 31. Juli 1919 vermietete die Firma Krupp auf die Dauer von dreißig Jahren für einen symbolischen Mietzins von 100 Mark das Wedau-Gelände an die Stadt.

„Die Stadt Duisburg beabsichtigt, für das Erholungsbedürfnis ihrer Einwohner in der bei der Stadt gelegenen Wedau größere Anlagen, darunter insbesondere ein Stadion und ein Strandbad zu schaffen. Die Friedrich Krupp AG in Essen, der ein großes Gelände in der Wedau gehört, ist bereit, die Stadt in diesen Bestrebungen zu unterstützen.“

1931 ging das gesamte „gemietete“ Gelände in städtischen Besitz über.

Bei der Benennung der anzulegenden Straßen sowie der Seen griff man auf Namen der Familie Krupp zurück. Der Margaretensee nach der Ehefrau Friedrich Alfred Krupps, Berta- und Barbarasee wurden nach seinen beiden Töchtern benannt.

 

Facettenreiches Neudorf  - entnommen aus der Neudorfer Chronik
"Op de Heid"
erschienen Oktober 2005 - Und: Neudorf Einst& Heute
erschienen Oktober 2008  - Herausgeber Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V.