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Archiv: 2022  2021 2020  2019  Geschichte Thyssenkrupp AG






Duisburger Produktionskapazität soll deutlich reduziert werden.

thyssenkrupp Steel-Vorstand reagiert auf herausfordernde Marktbedingungen und stellt erste konzeptionelle Grundzüge einer strukturellen Neuaufstellung vor: Duisburger Produktionskapazität soll deutlich reduziert werden.


Duisburg, 11. April 2024 - Tiefgreifende Optimierungen im Produktionsverbund sollen Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität signifikant steigern. Der Vorstand von thyssenkrupp Steel hat dem Strategieausschuss des Stahl-Aufsichtsrats heute erste konzeptionelle Grundzüge einer geplanten Neuausrichtung des Stahlbereichs vorgestellt. Ziel ist es, thyssenkrupp Steel unter anhaltend herausfordernden Marktbedingungen zukunftsfähig aufzustellen.


Kern der Neuaufstellung wird eine Reduzierung der im Verbund installierten Produktionskapazitäten auf einen Versandzielkorridor von ca. 9 bis 9,5 Millionen Tonnen pro Jahr sein, das entspricht in etwa dem Versandniveau der vergangenen drei Jahre. Die heutige Produktionskapazität ist dagegen auf rund 11,5 Millionen Tonnen Versand ausgelegt. Wesentliche Elemente der bisherigen Strategie 20-30 werden auch für eine neue Aufstellung bestätigt: Die Konzentration auf Premiumgüten sowie dünnere und festere Materialien bleibt bestehen. Themen wie Energiewende und Elektromobilität bleiben ebenfalls im Fokus.


Mit der geplanten Neuaufstellung reagiert Deutschlands größtes Stahlunternehmen einerseits auf die anhaltend schwache Konjunktur, vor allem aber auf mittel- und langfristig fundamentale strukturelle Veränderungen auf dem europäischen Stahlmarkt und in entscheidenden Kunden- und Zielmärkten. Dazu gehören u. a. - vor allem in Deutschland - die hohen und durch klimapolitische Zielsetzungen weiter steigenden Energiekosten sowie ein ungebremst steigender Importdruck, überwiegend aus Asien, und eine sich weiterhin verschlechternde Handelsbilanz Stahl, die in Summe zu einer verminderten Branchen-Wettbewerbsfähigkeit führen.


thyssenkrupp Steel hat diese Faktoren in einer detaillierten Analyse bewertet, gestützt durch ein unabhängiges externes Gutachten. Im Ergebnis werden auch in der Zukunft Versandmengen auf dem Niveau der vergangenen Jahre erwartet. Im Vergleich dazu ist die heute noch installierte Gesamtproduktionskapazität deutlich zu hoch und das gesamte Produktionsnetzwerk daher strukturell unterausgelastet. Die geplante Absenkung der Produktionskapazitäten wird zu einer Konsolidierung der Rohstahlkapazitäten in Duisburg führen.


Mit diesen Maßnahmen wird auch ein noch nicht bezifferbarer Abbau von Arbeitsplätzen verbunden sein, der auch die nachgelagerten Weiterverarbeitungsstufen sowie die Verwaltungs- und Dienstleistungsbereiche betreffen wird. Die vorgesehenen Maßnahmen sind zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit zwingend notwendig, um die Stahlproduktion am Standort Duisburg in eine gesicherte Zukunft zu führen, hochwertige Arbeitsplätze langfristig abzusichern und die Grundversorgung mit Stahl für die industrielle Wertschöpfung in Deutschland resilient aufzustellen. Es ist das erklärte Ziel, betriebsbedingte Kündigungen auch weiterhin zu vermeiden.


Die Pläne der Neuaufstellung werden nun umgehend weiter konkretisiert und anschließend mit der Mitbestimmung sowie den zuständigen Gremien des Stahlbereichs beraten. Grundsätzlich bleibt es das strategische Ziel von thyssenkrupp Steel, sich nachhaltig aus eigener Ertragskraft zu finanzieren und somit die Kapitalmarktfähigkeit weiter zu verbessern. Bis die strukturellen Maßnahmen greifen und ihre Wirkung entfalten, werden die aktuellen Performanceprogramme weiter intensiviert, um bereits jetzt erforderliche Ergebniseffekte zu erzielen.


Keine Änderungen wird es an der bereits eingeleiteten Umsetzung der grünen Transformation geben. Der Bau der ersten Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg wird weiter wie geplant umgesetzt, mit Unterstützung durch die dafür von Bund und Land freigegebenen Fördermittel, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem ambitionierten Hochlauf des Wasserstoffbetriebs der Anlage stehen. Auch die Zielsetzung, bis spätestens 2045 vollständig klimaneutral zu produzieren, bleibt uneingeschränkt bestehen.


Ökologischer Baustoff der Zukunft: Schülerin Anna Fromme präsentiert Pilz-Projekt beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ bei thyssenkrupp Steel in Duisburg  

Duisburg, 29. Februar 2024 - Spannende Forschungsprojekte aus der Welt der Naturwissenschaften haben 42 Nachwuchstalente gestern beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ im Bildungszentrum Duisburg bei thyssenkrupp Steel vorgestellt. Die 16-jährige Bochumer Gymnasiastin Anna Fromme war eine von ihnen – und präsentierte ihren Forschungsansatz zur Herstellung von ökologischen Baustoffen aus Pilzmyzel. Im Interview erzählt sie, was sie antreibt.

 

•  Wie kamst Du auf die Idee, beim Schüler- und Jugendwettbewerb „Jugend forscht“ mitzumachen?

Zu Beginn der Jahrgangsstufe Q1 habe ich einen naturwissenschaftlichen Projektkurs gewählt. Darin dürfen wir ein Schuljahr lang an einem selbstgewählten naturwissenschaftlichen Thema forschen und schreiben darüber unsere Facharbeit. Unsere Lehrer haben uns gefragt, ob wir unser Thema bei „Jugend forscht“ präsentieren möchten. Ich kannte den Wettbewerb zwar vom Namen her, hatte aber nie daran gedacht, dort mitzumachen. Dann habe ich mir überlegt, dass ich damit gute Erfahrungen sammeln kann, egal ob ich gewinne oder nicht.

•  Du forschst jetzt seit einem halben Jahr zu Baustoffen aus Pilzmyzel. Ein spannendes Thema!

Ja, wir konnten uns ein beliebiges naturwissenschaftliches Thema überlegen. Das ging von Programmieren über Bauen bis hin zu biologischen Themen. Ich hatte erst mal keine Idee, wollte aber gerne im Labor forschen. Dann haben mir meine Lehrer vorgeschlagen, etwas in Richtung „Baustoffe aus Pilzmyzel“ zu machen. Da habe ich angefangen zu recherchieren. Den ökologischen Aspekt finde ich besonders cool: einen Stein aus Pilzmyzel zu bauen und zu optimieren. Ich finde es spannend herauszufinden, ob sich die Druckfestigkeit erhöht, wenn ich die Inhaltsstoffe variiere.

•  Bitte mal kurz von vorne. Worum geht es bei deinem Forschungsprojekt genau?

Das Myzel ist quasi die Wurzel des Pilzes. Es wächst auf dem Waldboden, aber auch in Äste, Stämme oder Bäume hinein, um die Nährstoffe herauszuziehen. Mein Pilz ist der Glänzende Lackporling, er wächst in Deutschland auf den Wurzeln von Eichen. Deshalb lasse ich ihn vor allem in einem Substrat aus Eichensägemehl wachsen.
Daraus zieht er die Nährstoffe. Zuletzt füge ich Pflanzenfasern hinzu, beispielsweise Brennnesselfasern oder Kokosfasern. Das Myzel breitet sich nach und nach zu einem weißen Netz aus und verbindet die Bestandteile des Sägemehls und der Fasern. Das kann man schon nach einer Woche sehen, es sieht ein bisschen aus wie Watte.

Wie kommt man denn an einen Glänzenden Lackporling?

Den Pilz habe ich im Internet bestellt, zusammen mit einem Nährmedium. Damit kann man den Pilz kultivieren – zuerst auf Weizenkörnern, dann auf Substrat.

Und wie entsteht daraus nun ein Baustein?

Ich habe das Myzel in einer selbst gebauten Form aus Lego herangezüchtet. Der Pilz sucht sich allerdings seinen Weg, das Myzel ist auch zwischen die Legosteine gewachsen. Wenn man diesen ganzen Verbund von Substrat, Fasern und Myzel bei 60 Grad Celsius trocknet, denaturieren die Strukturen des Myzels. Das Ergebnis ist ein harter Baustein.



Welche Schritte hast du jetzt noch vor dir?

Ich möchte verschiedene Pflanzenfasern testen, um herauszufinden, welche den Stein möglichst druckfest machen. Zum Schluss will ich die hergestellten Verbundstoffe noch auf bestimmte Eigenschaften überprüfen, zum Beispiel Wärmeleitfähigkeit oder Brennbarkeit. Daraus ergibt sich dann, wofür man die Werkstoffe verwenden könnte, etwa für den Bau eines kleinen Gebäudes oder einer Mauer. Ich habe ja noch ein halbes Jahr Zeit, zu forschen!



Lief bei deinen Forschungen immer alles glatt?

Nein, mein erster Ansatz ist leider vertrocknet. Pilze brauchen Feuchtigkeit und darauf habe ich beim ersten Mal nicht genug geachtet. Dann ging es wieder von vorn los. So ist das beim Forschen, aber das Gute ist: Ich kann daraus Erkenntnisse ziehen und es beim nächsten Mal besser machen. Was noch nervig war: Zweimal ist der Strom am Brutschrank ausgefallen, in dem ich den Pilz kultiviere, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Und das auch noch am Wochenende! In der Schulzeit schaue ich regelmäßig kurz vorbei, wie es dem Pilz geht.



Was hat dir bei dem Projekt am meisten Spaß gemacht?

Das eigenständige Forschen! Ich finde es cool, dass ich die Freiheit habe, an einem Thema zu arbeiten, das mich wirklich interessiert. Und bei der Gelegenheit habe ich ganz nebenbei gelernt, wie man im Labor unter sterilen Bedingungen arbeitet.



Würdest du anderen empfehlen, bei Jugend forscht mitzumachen?

Ich finde, es bringt einen definitiv weiter – das Forschen, das Präsentieren beim Regionalwettbewerb, aber auch das Verfassen einer Arbeit. Das haben wir so im Unterricht noch nicht gemacht, wird man aber später im Studium auch immer wieder brauchen. Insofern hat man schon einige Erfahrungen gesammelt.




Welche Tipps hast du für zukünftige Teilnehmer:innen?

Mein wichtigster Tipp ist, ein Laborbuch zu führen, damit man hinterher noch genau weiß, was man gemacht hat. 



•  Hat dich der Wettbewerb motiviert, später sogar beruflich in die MINT-Richtung zu gehen?

Generell finde ich Forschen sehr cool, das interessiert mich definitiv. Ich konnte bereits im Krankenhaus Einblicke in die Fachrichtungen Chirurgie und Anästhesie erhalten. Medizin würde mich schon sehr interessieren, aber das stand schon vor dem Wettbewerb fest.

 

 

Zur Person

Anna Fromme ist 16 Jahre alt und besucht die Jahrgangsstufe Q1 der Schiller-Schule in Bochum. In der Schule begeistert sie sich für alles, was mit Naturwissenschaften zu tun hat. In ihrer Freizeit trifft sie sich am liebsten mit Freunden.

Anna Fromme (16) aus Bochum beim Regionalwettbewerb Jugend forscht in Duisburg. Im Bildungszentrum von thyssenkrupp Steel stellte sie neben 41 weiteren Jungforscher:innen ihr Projekt vor, aus einem Pilzmyzel einen Baustoff der Zukunft herzustellen. Damit gewann sie nicht nur den zweiten Preis in der Kategorie Biologie, sondern auch zwei Sonderpreise.

 



Zum Regionalwettbewerb Jugend forscht

Der Regionalwettbewerb Jugend forscht in Duisburg ist ein bedeutender Nachwuchswettbewerb in Nordrhein-Westfalen. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu begeistern, ihre Talente zu entdecken und zu fördern. Teilnehmen können Jugendliche ab der 4. Klasse bis zum Alter von 21 Jahren. Der diesjährige Regionalwettbewerb in Duisburg fand am 28. Februar 2024 statt und wurde zum 41. Mal von thyssenkrupp Steel ausgerichtet.

 



Berufsorientierung bei thyssenkrupp Steel

12 Schüler:innen der Duisburger Gottfried-Wilhelm-Leibniz Gesamtschule in Ausbildungswerkstatt

Schüler:innen der Duisburger Gottfried-Wilhelm-Leibniz Gesamtschule besuchten das Ausbildungszentrum von thyssenkrupp Steel. Im Rahmen der Berufsorientierung für die Sekundarstufe I bekamen sie Einblicke von den Auszubildenden u.a. in Elektro- und Metallberufe und Wissenswertes zur Ausbildung beim Duisburger Stahlhersteller.


Duisburg, 26. Februar 2024 - Die Duisburger Gottfried-Wilhelm-Leibniz Gesamtschule besuchte das Bildungszentrum von thyssenkrupp Steel. 12 Schüler:innen nutzten die Gelegenheit, sich technische Ausbildungsberufe aus erster Hand vorstellen zu lassen. Auszubildende des Stahlherstellers gewährten den interessierten Schüler:innen Einblicke in ihre Ausbildung – von Elektro- bis hin zu Metallberufen.   Was soll ich werden?
Welchen Beruf möchte ich ausüben?
Was kann ich, und womit kann ich Geld verdienen?


Diese und ähnliche Fragen stellen sich auch die 12 Schüler:innen der Duisburger Gottfried-Wilhelm-Leibniz Gesamtschule, die am vergangenen Donnerstag die Ausbildung von thyssenkrupp Steel besucht haben. Sie stehen kurz vor ihrem Schulabschluss, und nicht jeder hat schon ein konkretes Ziel vor Augen. Außer den vielfältigen Möglichkeiten, die thyssenkrupp mit einer technischen Ausbildung bietet, erhielten die Schüler:innen Informationen zu Karrieremöglichkeiten und – ganz praktisch – wie sie sich auf einen Ausbildungsplatz bei thyssenkrupp Steel bewerben können.  


„Veranstaltungen dieser Art ermöglichen es nicht nur, die Schülerinnen und Schüler bei der Gestaltung ihrer beruflichen Zukunft zu unterstützen, sondern bieten auch uns als Unternehmen die Möglichkeit, geeignete Auszubildende für bislang unbesetzte Ausbildungsstellen zu finden. Darüber hinaus bauen die Schüler:innen durch einen Besuch mögliche Barrieren ab und können direkt in die Praxis eintauchen“, sagt Kerstin Dähne, Leiterin Bereich Recruiting bei thyssenkrupp Steel.


Döndü Kaynak, Lehrerin an der Gottfried-Wilhelm-Leibniz Gesamtschule und zuständig für die Koordinierung der Berufsorientierung der Sekundarstufe I, ergänzt: „Die enge Verbindung zwischen unserer Schule und umliegenden Firmen ist für uns sehr wichtig. Exkursionen wie diese sollen den Schüler:innen aus dem Duisburger Norden bei ihrer Karriereplanung helfen. thyssenkrupp Steel gehört unter unseren Schüler:innen zum beliebtesten Arbeitgeber, weil viele Familienmitglieder dort haben und sie so Erfahrungen aus erster Hand in die Wiege gelegt bekommen haben.“  



 

Wasserstoffversorgung der ersten Direktreduktionsanlage für grünen Stahl ausgeschrieben

Duisburg, 16. Februar 2024 - thyssenkrupp Steel startet die Ausschreibung für die Wasserstoffversorgung seiner ersten Direktreduktionsanlage. Ziel ist es, die Anlage im Jahr 2029 zu 100 Prozent mit Wasserstoff zu betreiben. Die im größten europäischen Hüttenwerk in Duisburg entstehende Direktreduktionsanlage bildet zusammen mit zwei innovativen Einschmelzern das Herzstück des ersten Transformationsschritts der Dekarbonisierung von thyssenkrupp im Rahmen des Projekts tkH2Steel.


Im Vollbetrieb können mit dem Einsatz von rund 143.000 Tonnen Wasserstoff (entsprechen 5,6 Terawattstunden) bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden - bei einer Produktionskapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen pro Jahr. Der Ausschreibungsprozess verläuft in drei Phasen und richtet sich an alle potenziellen Wasserstofflieferanten, die über Projekte zur Erzeugung von erneuerbarem grünem oder CO2-armem blauem Wasserstoff mit Liefermöglichkeiten nach Duisburg verfügen.


Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Land Nordrhein-Westfalen fördern das innovative Anlagenprojekt und den damit verbundenen Wasserstoffhochlauf mit rund zwei Milliarden Euro. idr - Informationen auch unter: http://www.thyssenkrupp-steel.com


Grünes Licht  für Baustart einer Direktreduktionsanlage in Duisburg-Walsum

Bezirksregierung Düsseldorf erteilt vorzeitige Baugenehmigung für thyssenkrupp Steel Europe AG    
Düsseldorf, 16. Januar 2024 - Im Rahmen der Transformation zur „grünen Stahlproduktion“ plant die thyssenkrupp Steel Europe AG die Errichtung und den Betrieb einer Direktreduktionsanlage mit zwei Einschmelzern am Standort Duisburg-Walsum. Die Direktreduktionsanlage dient der Produktion von Roheisen und wird zunächst mit Erdgas und zu einem späteren Zeitpunkt mit Wasserstoff betrieben werden.


Dadurch können im Erdgasbetrieb 10 % bzw. im Wasserstoffbetrieb 20 % der CO2-Emissionen am Standort eingespart werden. Am 15.01.2024 wurde durch die Bezirksregierung Düsseldorf der vorzeitige Baubeginn nach § 8a BImSchG für das Vorhaben erteilt. Damit kann mit den Arbeiten für die Fundamente der Anlagen begonnen werden. Mit einem zeitnahen Beginn der Bauarbeiten ist zu rechnen.

Logistikkompetenzen-Bündelung: thyssenkrupp Steel und duisport formen Joint Venture

  thyssenkrupp Steel und duisport formen ein Joint Venture (JV) mit dem Ziel, in der Partnerschaft die Logistikkompetenz auszubauen.
  Vorbehaltlich der Zustimmung der Fusionskontrollbehörden soll das JV im zweiten Geschäftsjahresquartal 2023/24 starten.
  duisport beteiligt sich hierzu mit 49 Prozent an der thyssenkrupp Steel Logistics GmbH, die thyssenkrupp Steel Europe AG wird weiterhin 51 Prozent an der Gesellschaft halten.

  Bündelung der Logistikkompetenzen an der Rheinschiene optimiert die Versorgung der Region: Die Partner wollen die Performance und die Anpassungsfähigkeit der Logistik steigern sowie die Kapazitäten zukünftig auch Drittkunden zugänglich machen.

Bündelung der Logistikkompetenzen an der Rheinschiene: thyssenkrupp Steel und duisport formen ein Joint Venture. Die Partnerschaft soll in der thyssenkrupp Steel Logistics GmbH voraussichtlich im zweiten Geschäftsjahresquartal 2023/24 operativ starten.

Duisburg, 30. November 2023 - Die seit 2022 ausgegliederte thyssenkrupp Steel Logistics GmbH wird zukünftig von der thyssenkrupp Steel Europe AG und der duisport-Gruppe, Eigentums- und Managementgesellschaft des Duisburger Hafens, getragen. Die thyssenkrupp Steel Logistics GmbH mit rund 300 Mitarbeitenden verfügt über einen umfangreichen Hafenkomplex mit den Werkshäfen Schwelgern und Walsum sowie verbundenen Einheiten. Die Umschlagmenge beträgt derzeit rund 25 Mio. Tonnen pro Jahr.


Die duisport-Gruppe bringt ihre langjährige Erfahrung und ihr Know-how in der Hafenlogistik, der Hafen- und Umschlagstechnik sowie deren Digitalisierung ein. Die Zusammenarbeit schließt mit den Umschlaghäfen die Kette an der Rheinschiene von logport I bis VI und wird u.a. die Hafen- und Brammenlagerlogistik weiterentwickeln und professionalisieren.  

Die Partnerschaft wird voraussichtlich im zweiten Geschäftsjahresquartal 2023/24 operativ starten, auch mit dem Ziel, flexibel auf Marktschwankungen reagieren zu können. Da sich durch die Transformation der Stahlherstellung von thyssenkrupp Steel auch die Stoffströme in den Hafenanlagen verändern und damit Kapazitäten verlagern, soll das Geschäft zukünftig auch für Drittkunden geöffnet werden. So werden die Geschäftsaktivitäten gemeinsam zwischen thyssenkrupp Steel Logistics und duisport auch in Verantwortung für den Standort Duisburg und die Region weiterentwickelt.  

Das JV steht unter anderem noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der relevanten Fusionskontrollbehörden und Gremien. „Das Joint Venture bietet beiden Partnern die einzigartige Möglichkeit, Kräfte zu bündeln, die Transformation am größten Stahl- und Logistikstandort Europas gemeinsam voranzutreiben und langfristig Motor für die Region und damit für Beschäftigung zu sein. Gemeinsam wollen wir die Prozesse weiter professionalisieren, die vorhandenen Kapazitäten auslasten und neue Geschäftsmöglichkeiten und Ausbaupotentiale für den Logistikmarkt am Rhein erschließen. Wir sind überzeugt, dass wir durch diese Kooperation unsere Position als zentraler Logistikhub in der Region signifikant stärken werden“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

Auch Markus Micken, verantwortlich für die Logistik bei thyssenkrupp Steel, freut sich über den erfolgreichen Prozess zum Aufbau der Partnerschaft: „Es hat sich früh gezeigt, wie konstruktiv die Gesprächsatmosphäre zur Ausgestaltung der Zusammenarbeit zwischen uns war. Mit duisport an unserer Seite bündeln wir weiter die Logistikkompetenz am Rhein und für die Region. Damit stärken wir unsere Expertise in diesem Bereich und können schneller und flexibler auf die Bedürfnisse unserer Kunden und Marktveränderungen reagieren.“  


Das JV sucht bereits heute Fachkräfte, die das Team unterstützen. Interessierte finden Stellenausschreibungen auf der Homepage thyssenkrupp Steel Logistics: https://www.thyssenkrupp-steel-logistics.com/de/karriere.html    



Bau der ersten Direktreduktionsanlage als aktiver Klimaschutzbeitrag von thyssenkrupp Steel: Einladung zu einem weiteren Dialogmarkt in Duisburg-Walsum

Bürgerinformation zur geplanten Direktreduktionsanlage von thyssenkrupp Steel
Genehmigungsunterlagen sind eingereicht
Neuer Termin am 14.November im „Johanniter“ in Alt-Walsum

Visualisierung der ersten Direktreduktionsanlage von thyssenkrupp Steel am Standort Duisburg.  


Duisburg, 30. Oktober 2023 - Die Planungen zum Bau von thyssenkrupps erster wasserstoffbetriebener Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg schreiten voran: Im Sommer konnte das Unternehmen mit der Zusage über eine Gesamtförderung von fast 2 Mrd. € durch Bund und Land zum Aufbau einer langfristig klimaneutralen Stahlerzeugung die erste große Hürde im Planungsprozess für die Direktreduktionsanlage auf dem Duisburger Werksgelände nehmen.

Jetzt liegen die Genehmigungsunterlagen bei der zuständigen Genehmigungsbehörde vor. Das Erreichen dieses Meilensteins nutzt thyssenkrupp Steel erneut als Chance für ein Gesprächsangebot an alle Anwohner und interessierten Bürger.  


Einladung zu neuem, öffentlichem Dialogmarkt
Bereits im Juni hatte thyssenkrupp Steel drei öffentliche Dialogmärkte links und rechts des Rheins organisiert. Anlässlich der Einreichung der Genehmigungsunterlagen findet im November in Alt-Walsum ein weiterer solcher Dialogmarkt statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich dort über den Stand des Projekts sowie das Genehmigungsverfahren zu informieren.

Datum der Veranstaltung ist der 14. November von 15:30 – 18:30 Uhr in der Alt-Walsumer Gaststätte Zum Johanniter, Lehmkuhlplatz 60, 47178 Duisburg  


Umfangreiche Informationen und Gespräche mit Experten
Die Fachexperten von thyssenkrupp Steel beantworten an sechs Themeninseln Fragen zu Planung und Bau der Direktreduktionsanlage, den Themenbereichen Umwelt, Logistik und Sicherheit sowie zur vollständigen Transformation des Werksgeländes spätestens bis 2045. Daneben werden gerne auch Fragen zum Genehmigungsantrag beantwortet. Anhand von Exponaten wie einem 3D-Modell wird die geplante Anlage greifbar.  


Der Dialog geht weiter Für thyssenkrupp Steel sind die Dialogmärkte ein ganz wesentlicher Bestandteil im Rahmen eines kontinuierlichen und langfristigen Dialogs mit Bürgern und interessierten Stakeholdern. Auf transformation.thyssenkrupp-steel.com sind aktuelle Informationen zur geplanten Direktreduktionsanlage verfügbar.  


Nachhaltige Stromproduktion am Standort Duisburg von thyssenkrupp Steel

Neue Mikro-Dampfturbine wandelt Prozessdampf in elektrische Energie um
Duisburg, 11. Oktober 2023 - Die Mikro-Dampfturbine wird auf dem Dach der Heizzentrale bei thyssenkrupp Steel in Hamborn installiert. Sie nutzt den bei der Stahlherstellung entstehenden Dampf, um diesen in elektrische Energie umzuwandeln. Nach Inbetriebnahme wird die Anlage rund 1.800 MWh Strom pro Jahr erzeugen. Das Projekt ist ein weiterer Baustein zur effizienten Nutzung von Prozessgasen bei thyssenkrupp Steel.  


Auf dem Dach der Heizzentrale von thyssenkrupp Steel in Duisburg-Hamborn wandelt eine Turbine in Zukunft Prozessdampf in elektrische Energie um. Heute wurde die 5 Tonnen schwere Mikro-Dampfturbine mithilfe eines Autokrans an ihren Bestimmungsort gehoben. Die innovative Technologie nutzt den Dampf, der auf dem Dach der Heizzentrale Hamborn zusammengeführt wird: Hier wird mithilfe eines Dampfdruckreglers der entstehende Netzdampfdruck von ca. 13 bar auf den erforderlichen Betriebsdruck von ca. 2,2 bar reduziert.


Die Mikro-Dampfturbine nutzt die potentielle Energie des Dampfes, die bei der herkömmlichen Dampfdruckreduzierung sonst nicht genutzt werden würde, um ein Turbinenrad anzutreiben und somit über einen Generator elektrischen Strom zu erzeugen. Die Mikro-Dampfturbine wurde von der Firma Turbonik in Zusammenarbeit mit Fraunhofer Umsicht entwickelt und unter anderem 2018 mit dem Innovationspreis der deutschen Wirtschaftsvereinigung Stahl ausgezeichnet.


„Die neue Mikro-Dampfturbine wird in Zukunft rund 1.800 MWh pro Jahr elektrischen Strom erzeugen. Das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 420 Vier-Personen-Haushalten“, so Stefan Saalberg, thyssenkrupp Steel. „Damit ist sie ist eine weitere innovative Idee, die wir bei thyssenkrupp Steel nutzen, um unsere Prozesse zu optimieren und damit auch im Rahmen der herkömmlichen Stahlerzeugung an möglichst vielen Stellen CO2 einzusparen.“

Als integriertes Hüttenwerk werden bei thyssenkrupp Steel mit verschiedenen Verfahren entstehende Hüttengase aus Kokerei und Hochofen in den Kraftwerken umgewandelt und zur Erzeugung von Wärme und Strom eingesetzt. Die Mikro-Dampfturbine zur ressourcenschonenden und kostengünstigen Stromerzeugung ist somit ein weiterer Baustein zur effizienten Nutzung von Energie die bei der Stahlherstellung.

 Eine neue Mikro-Dampfturbine wurde heute bei thyssenkrupp Steel auf dem Dach der Heizzentrale Hamborn installiert. Ihre innovative Technologie nutzt bei der Stahlherstellung entstehenden Dampf, um diesen in elektrische Energie umzuwandeln.


Ausbildung bei thyssenkrupp Steel: Die Bewerbungsrunde für 2024 startet

360 Ausbildungsstellen ab jetzt zum 01.09.2024 ausgeschrieben
 350 Auszubildende starten am 1. September ihre Ausbildung
IHK- zertifizierte Zusatzqualifikation im Umgang mit Wasserstoff startet

350 junge Menschen starten am 1. September ihre Ausbildung bei thyssenkrupp Steel in Duisburg, Dortmund, Bochum und im Siegerland. Einsatz digitaler Medien bei der praktischen Ausbildung in den Technikzentren: Augmented Reality unterstützt die Azubis im Umgang mit noch ungewohnten Bauteilen und Geräten.  


Duisburg, den 30. August 2023 – thyssenkrupp Steel hat insgesamt 360 Ausbildungsstellen zum Ausbildungsjahr 2024/25 an seinen Standorten ausgeschrieben, auf die sich ab sofort Schülerinnen und Schüler bewerben können. Interessierte Bewerber finden auf der Karriereseite des Unternehmens genauere Informationen.  

Ihre Ausbildung bei dem Stahlhersteller mit Sitz in Duisburg haben in diesem Sommer 110 junge Leute erfolgreich abgeschlossen, davon 14 mit der Note 1, darunter drei Frauen aus Duisburg und Bochum in den Fachrichtungen Elektronikerin Betriebstechnik, Industriemechanik und Mechatronik. Sie alle wurden im August losgesprochen und starten in ihr Berufsleben bei thyssenkrupp Steel.  

Ausbildungsstart am 1. September
Die Ausbildungswerkstätten an den Standorten von thyssenkrupp Steel bereiten sich bereits für die nächste Runde vor, der Countdown läuft für die „Neuen“: 350 junge Menschen starten am 1. September ihre Ausbildung in Duisburg, Dortmund, Bochum oder im Siegerland. „Wir freuen uns auf unsere neuen Teammitglieder, denen wir bei thyssenkrupp Steel ein berufliches Zuhause bieten wollen“, sagt Dr. Veit Echterhoff, Ausbildungsleiter von thyssenkrupp Steel.


In diesem Jahr startet auch die Ausbildung im Umgang mit Wasserstoff: Der Stahlhersteller bietet im Zuge seiner Transformation zur klimafreundlichen Stahlproduktion industriell-technischen Auszubildenden ab diesem Ausbildungsjahr die  „Zusatzqualifikation Wasserstoff“ an. Das gemeinsam mit der IHK Niederrhein und HKM entwickelte Ausbildungsmodul schließt mit einer bundesweit anerkannten IHK-Prüfung ab. „Und wir haben wieder viel Bedarf an motiviertem Nachwuchs für das kommende Ausbildungsjahr. Schülerinnen und Schüler können sich ab sofort bei uns bewerben.“


Wer auf seinen Schulabschluss zusteuere und Interesse an einer Ausbildung auf Top Niveau habe, der solle sich einfach mal auf den Karriereseiten des Stahlherstellers umschauen. Hier finden potenzielle Bewerber:innen nicht nur Infos zu den Ausbildungsberufen und der Ausbildung selbst, sie können sich auch direkt hier online bewerben. Man solle sich von Anfang an gut aufgehoben fühlen, so Veit Echterhoff.  

 Joel Pascal Haut, Verfahrenstechnologe im zweiten Lehrjahr und 21 Jahre alt, bestätigt das gute Ankommen in der beruflichen Heimat bei thyssenkrupp Steel: „Beim Start in mein Berufsleben habe ich mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt. Die Ausbildungsfahrt zu Beginn mit allen Azubis hat uns alle zusammengeschweißt. Die Ausbilder waren immer ansprechbar, auch zu Themen außerhalb der eigentlichen Ausbildung oder Arbeit. Ich habe mich direkt wohl gefühlt."

Besonders viel Spaß macht Joel die Zusammenarbeit mit Kollegen an verschiedenen Projekten. Er schätzt es, neue Aufgaben kennenzulernen, eigene Grenzen zu erfahren und seine Kenntnisse ständig auszuweiten. „Mir war es wichtig, meine Ausbildung bei thyssenkrupp Steel zu machen. Egal, wo du herkommst, bei thyssenkrupp Steel zählt, wie du dich einbringst. Der soziale Zusammenhalt, ein sicherer Arbeitsplatz und die Möglichkeiten zur Weiterbildung sind weitere Pluspunkte, die mich jeden Tag motivieren.“ Und letzten Endes sei auch das Gehalt als Azubi 'ok', fügt Joel hinzu.  

 

Kreatives Mitdenken der Auszubildenden prämiert
Dem Duisburger Unternehmen sind aber nicht nur die eigentlichen Ausbildungsziele wichtig. Die Auszubildenden bei thyssenkrupp Steel sollen auch rechts und links schauen und ihr innovatives Denken und Können beweisen. Jan Heddendorp und Faruk Cetinkaya wurden dafür von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) mit dem "Schlauen Fuchs" ausgezeichnet.

Die beiden Auszubildenden haben eine Meldevorrichtung an Drehmaschinen entwickelt, die das Unfallrisiko erheblich reduziert. Der von ihnen konstruierte Warnmelder gibt bei einem Fehler ein optisches und akustisches Signal, damit Beschäftigte direkt reagieren können.    


EU-Kommission genehmigt Förderung des thyssenkrupp Steel Dekarbonisierungsprojektes „tkH2Steel“ durch Bundes- und Landesregierung

Beihilferechtliche Genehmigung zur Förderung des Dekarbonisierungsprojektes in einer Gesamthöhe von bis zu zwei Milliarden Euro durch EU-Kommission erteilt


Duisburg, 20. Juli 2023 - tkH2Steel: Innovative Anlagenkonfiguration mit äußerst ambitioniertem Wasserstoffhochlauf Projekt ist ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa. Die EU-Kommission hat die Förderung des Dekarbonisierungsprojektes „tkH2Steel“ durch Bund und Land in einer Gesamthöhe von rund zwei Milliarden Euro durch zwei ineinandergreifende Förderinstrumente „Initial Grant“ und „Conditional Payment“ beihilferechtlich genehmigt.

Damit werden insbesondere die innovative Anlagentechnik und der frühzeitige Verzicht auf Erdgas gefördert. Die beihilferechtliche Genehmigung der EU-Kommission ermöglicht der Bundesregierung die Freigabe der beantragten Fördermittel. Das wegweisende Konzept zeichnet sich vor allem durch seine Innovationskraft sowie den äußerst ambitionierten Wasserstoffhochlauf aus. Dadurch wird zum einen schnell viel CO2 eingespart, zum anderen wird „tkH2Steel“ zu einem Motor der europäischen Wasserstoffwirtschaft und somit zum Ankerpunkt für Investitionen in den raschen Aufbau einer grenzübergreifenden Wasserstoffinfrastruktur. Die Eigeninvestitionen seitens thyssenkrupp liegen bei knapp 1 Milliarde Euro.  


Bernhard Osburg, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp Steel Europe AG: „Unser Projekt ist ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa und sichert zukunftsfähige Industriearbeitsplätze, auch in angrenzenden Branchen. Damit können wir auch international demonstrieren, dass Fortschritt, Wohlstand und Klimaschutz keine Widersprüche sind. Wir danken der Bundesregierung und der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für die anhaltende und entschlossene Unterstützung bei der grünen Transformation unserer Stahlproduktion und das Vertrauen in unser Konzept. Wir setzten jetzt auf eine zeitnahe formale Gewährung durch die Bundesregierung.“  

Wegweisendes Konzept mit einzigartiger und innovativer Anlagenkombination Kern des Konzeptes „tkH2Steel“ ist die Integration einer technologisch neuen Anlagenkombination in das größte europäische Hüttenwerk. Die 100% wasserstofffähige DR-Anlage mit zwei Einschmelzern und einer Produktionskapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen pro Jahr (daraus werden 2,3 Millionen Tonnen Roheisen) ist in dieser technologischen Konzeption die erste Anlagenkombination ihrer Art weltweit. Sie ist technologischer Wegbereiter zur weiteren Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette Stahl, und garantiert unter anderem unverzichtbare Spezialwerkstoffe für das Gelingen der Energie und Mobilitätswende.

Das ist ein bedeutender Schritt für industriellen Klimaschutz in Europa: Die jährliche Einsparung wird schließlich bei bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2 liegen. Die Inbetriebnahme soll ab Ende 2026 erfolgen. Betrieben wird die Anlage bereits 2029 planmäßig mit rund 143.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr - das entspricht der Füllmenge des Gasometers Oberhausen, alle zwei Stunden, 365 Tage im Jahr.  

Vorbereitende Arbeiten zum Bau der Anlage laufen nach Plan
Nach der Gewährung des vorgezogenen Maßnahmenbeginns hat thyssenkrupp Steel die SMS group aus Düsseldorf bereits Anfang des Jahres mit dem Engineering, der Lieferung und dem Bau der Direktreduktionsanlage, sowie der beiden Einschmelzer und der zugehörigen Nebenaggregate am Standort Duisburg beauftragt. Die Detailplanung sowie die bauvorbereitenden Maßnahmen sind bereits entsprechend fortgeschritten.

 

thyssenkrupp Steel führt Instandsetzungsarbeiten an der Dampfverbundleitung im Duisburger Norden durch: Geräuschentwicklung und Dampfschwaden möglich

Duisburg, 16. Juni 2023 - thyssenkrupp Steel informiert Anwohner:innen im Duisburger Norden über bevorstehende Arbeiten an der Dampfverbundleitung zwischen den werkseigenen Kraftwerken Hamborn und Ruhrort Dampf- und Geräuschentwicklung im Zuge der Außer- und Wiederinbetriebnahme der Dampfleitung im Zeitraum vom 16. bis 19.06.2023 möglich  

thyssenkrupp Steel informiert die Anwohner:innen im Duisburger Norden über bevorstehende Arbeiten an der Dampfverbundleitung zwischen dem Kleingartenverein „Am Beeckbach“ und dem Hundeplatz in Duisburg-Beeck außerhalb des Werksgeländes. Die Instandsetzungsarbeiten sind erforderlich, um den ordnungsgemäßen Betrieb der Leitung sicherzustellen. Im Zeitraum von Freitag, 16. Juni 2023 bis Montag, 19. Juni 2023, ist mit einer starken Dampf- und Geräuschentwicklung an verschiedenen Stellen zu rechnen. Gefahr für Mensch und Umwelt besteht nicht.  

Informationen zum Projekt
Die Dampfverbundleitung zwischen den Kraftwerken in Hamborn und Ruhrort musste aufgrund von Sanierungsarbeiten vorübergehend außer Betrieb genommen werden. Die Dampfleitung, die am kommenden Wochenende wieder in Betrieb genommen werden soll, hat eine Länge von ca. vier Kilometern und einen Durchmesser von einem halben Meter. Die Leitung spielt eine wichtige Rolle bei der Erzeugung von Strom und Prozesswärme im Hüttenwerk im Duisburger Norden und sorgt für höhere Wirkungsgrade.


Auf diesem Weg gelangt Prozessgas aus der Stahlproduktion zum Kraftwerk Ruhrort. Daraus wird ressourcenschonend Strom für die Produktionsanlagen von thyssenkrupp Steel hergestellt, die wiederum 20.000 Haushalte am rechten und linken Niederrhein mit Fernwärme versorgen. Es wird etwa drei Tage dauern, um die Leitung auf Betriebstemperatur zu bringen. Während des Aufheizens und des Reinigungsprozesses können Geräusche auftreten. Zudem ist im Bereich der Rohrleitungstrasse und an den Kondensatstellen mit Wasserdampfschwaden zu rechnen.

 
thyssenkrupp Steel möchte die Unannehmlichkeiten für die unmittelbare Nachbarschaft so gering wie möglich halten. Die Werkfeuerwehr von thyssenkrupp Steel ist über die Arbeiten informiert. Sicherheitszentrale Werkfeuerwehr thyssenkrupp Steel für Notfälle: 0203 / 52-41212 thyssenkrupp Steel bedankt sich im Voraus für das Verständnis und die Geduld der Anwohner:innen während der Instandsetzungsarbeiten.

 

Aufsichtsrat der thyssenkrupp AG bestätigt Miguel Ángel López Borrego als neuen Vorstandsvorsitzenden

Miguel Ángel López Borrego wird zum 1. Juni neuer CEO der thyssenkrupp AG Vorstandsmandat von Martina Merz wird zum 31. Mai einvernehmlich beendet  

Duisburg, 17. Mai 2023 - Miguel Ángel López Borrego wird am 01.06.2023 den Vorstandsvorsitz (CEO) der thyssenkrupp AG übernehmen. Er erhält einen Vertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren bis zum 31.05.2026. Das hat der Aufsichtsrat der thyssenkrupp AG in seiner heutigen Sitzung einstimmig beschlossen und folgt damit der Empfehlung des Personalausschusses.


Die bisherige CEO Martina Merz hatte Ende April den Personalausschuss des Aufsichtsrats der thyssenkrupp AG um Gespräche über eine zeitnahe Auflösung ihres Vorstandsdienstvertrags gebeten. In den vergangenen Tagen haben sich Frau Merz und der Aufsichtsrat auf eine einvernehmliche Auflösung zum 31.05.2023 geeinigt.

Professor Siegfried Russwurm, Vorsitzender des Aufsichtsrats der thyssenkrupp AG: „Der Aufsichtsrat dankt Martina Merz herzlich für ihr enormes Engagement für thyssenkrupp in weltwirtschaftlich, für unser Land und speziell auch für das Unternehmen außerordentlich schwierigen Jahren. Sie hat den notwendigen Umbau von thyssenkrupp in einer für das Unternehmen entscheidenden Phase mit großer Besonnenheit und strategischer Rationalität strukturiert, auf den Weg gebracht und vorangetrieben.
Für die Zukunft wünscht der gesamte Aufsichtsrat Martina Merz alles erdenklich Gute. Mit Miguel Ángel López Borrego haben wir einen international erfahrenen Manager mit umfangreicher Industrie- und Finanzexpertise für thyssenkrupp gewinnen können. Seine Erfahrungen und Kompetenzen passen perfekt zu den Herausforderungen des Unternehmens. Damit können wir den eingeleiteten Veränderungsprozess konsequent fortsetzen. Wir als Aufsichtsrat freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Herrn Lopez.“

Jürgen Kerner, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der thyssenkrupp AG, ergänzt: „Auch ich danke Martina Merz für ihre Arbeit, die sie in den vergangenen Jahren für thyssenkrupp geleistet hat. In einer für das Unternehmen mehr als herausfordernden Situation hat sie 2019 durch den Wechsel aus dem Aufsichtsrat in das operative Geschäft außerordentlichen Mut bewiesen und sich entschlossen einer großen Verantwortung gestellt. Das verdient allergrößten Respekt.

Der von Frau Merz vollzogene Verkauf des Aufzugsgeschäfts hat thyssenkrupp dann zur richtigen Zeit den zwingend notwendigen Rückenwind gegeben, den es für den weiteren Umbau gebraucht hat, und ohne den das Unternehmen stark gefährdet gewesen wäre. Für ihren weiteren Weg wünsche ich ihr alles Gute. Ich bin überzeugt, dass sich Miguel López schnell einarbeiten wird und freue mich auf die Zusammenarbeit in der neuen Konstellation.“


Miguel Ángel López Borrego: „Ich danke dem Aufsichtsrat für das mir entgegengebrachte Vertrauen undefinedund freue mich sehr auf die neue Aufgabe. thyssenkrupp ist eine der weltweit profiliertesten Industrie-Marken Deutschlands mit großem Entwicklungspotenzial – vor allem rund um die grüne Transformation. Deshalb reizt es mich sehr, für dieses starke Traditionsunternehmen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.

Wegweisende und tiefgreifende Entscheidungen stehen an, um den eingeschlagenen Transformationsprozess gewissenhaft und mit dem erforderlichen Tempo fortzusetzen. Nach vielen Gesprächen, die ich dazu bereits geführt habe, bin ich zuversichtlich, dass uns das gemeinsam gelingen wird. Ich bin fest überzeugt von den weltweit anerkannten technologischen Kompetenzen von thyssenkrupp und dem Potenzial, das in dem Unternehmen steckt.“

 

Thyssenkrupp Steel vergibt Milliardenauftrag für Direktreduktionsanlage

Duisburg, 1. März 2023 - Thyssenkrupp Steel beauftragt die Düsseldorfer SMS Group mit Entwicklung, Lieferung und Bau der ersten wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg. Damit startet eines der weltweit größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte. Das Auftragsvolumen beträgt über 1,8 Milliarden Euro. Es ist der größte Einzelauftrag in der Geschichte des Unternehmens. Mit den Vorarbeiten soll unverzüglich begonnen werden.

Die Fertigstellung der Anlage mit einer Kapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen ist für Ende 2026 geplant. Das Gesamtprojekt steht unter den Vorbehalten der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU und des finalen Zuwendungsbescheides. Beides wird in den nächsten Monaten erwartet. Das Land NRW und die Bundesregierung signalisierten bereits eine substanzielle finanzielle Unterstützung für das Vorhaben.

Thyssenkrupp Steel plant, im Jahr 2030 sechs Millionen Tonnen CO2 und damit weit mehr als 30 Prozent seiner Emissionen zu vermeiden. Spätestens 2045 soll die Transformation zur klimaneutralen Produktion abgeschlossen sein.  idr

 

Jugend forscht und Schüler experimentieren: Gewinner:innen 2023

Duisburg, 16. Februar 2023 - Die Forschungsprojekte können die Jugendlichen endlich wieder persönlich vorstellen: Der 58. Regionalwettbewerb Jugend forscht / Schüler experimentieren fand in diesem Jahr wieder im Bildungszentrum von thyssenkrupp Steel statt. Und wurde ordentlich gefeiert: Seit 40 Jahren richtet das Duisburger Stahlunternehmen den Wettbewerb für Schüler:innen und Azubis im Alter von 9 bis 19 Jahren aus, die an Phänomenen der aktuellen Zeit in den Bereichen Arbeitswelt Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik forschen. 49 Jugendliche haben sich in dieser Runde für die Teilnahme qualifiziert, davon 17 unter 11 Jahren.  


„Endlich können die Schüler:innen und Jugendlichen ihre Projekte wieder persönlich und vor Publikum präsentieren. Und wir können die Sieger und ihr Engagement wieder mit der gebührenden Feier ehren“, sagt Christina Aumann, Patenbeauftragte des Regionalwettbewerbs bei thyssenkrupp Steel in Duisburg. Sie freue sich besonders, dass in diesem Jahr außerordentlich viele Grundschüler:innen Projekte beim Wettbewerb Schüler experimentieren eingereicht haben.

Da der 58. Regionalwettbewerb seit 40 Jahren von thyssenkrupp Steel ausgerichtet wird, haben sich die Organisator:innen etwas Besonderes einfallen lassen: Den Rundgang mit CEO Bernhard Osburg und die Siegerehrung begleitete Tobias Krell, Kindern und Jugendlichen vor allem als „Checker Tobi“ bekannt. Er durchleuchtet Selbstverständlichkeiten des Alltags mit den Fragen und der Neugier von Kindern.

Beste Voraussetzungen für den Tüftler- und Forscher-Wettbewerb. Und für einen Besuch bei thyssenkrupp Steel. Von der Ingenieurin Lisa Semleit ließ er sich zum Beispiel genau erklären, wie die Stahlproduktion in Zukunft CO2-frei gelingen kann. „Neugier endet nicht, wenn man erwachsen wird, und die Lust am Forschen kann ein ganzes Leben anhalten“, so Semleit.

Höhepunkt für die Teilnehmenden, die in den vergangenen Wochen und Monaten kreativ geforscht und Präsentationen ihrer Projekte vorbereitet haben, war die Siegerehrung. „Wir freuen uns über das ungebrochene Interesse der Schülerinnen und Schüler für die Wissenschaft“, sagt Beate Schulte, Regionalwettbewerbsleiterin.


„Mit dem Wettbewerb ermöglichen wir ihnen zu zeigen, was in ihnen steckt. Und wir möchten diese herausragenden MINT-Talente fördern und ihnen Chancen eröffnen.“  

Die Sieger im Einzelnen Die Teilnehmenden kamen in diesem Jahr von Schulen aus Duisburg, Köln, Bonn, Sankt Augustin und Velbert. Folgende Schüler:innen sind als Sieger aus dem 58. Regionalwettbewerb hervorgegangen und werden im März beim Landeswettbewerb Jugend forscht in Bochum bzw. im Mai beim Landeswettbewerb Schüler experimentieren in Essen antreten:  

1. Preis, Schüler experimentieren, Kategorie Physik
Henry Pilz (9), Fin Schweickert (10), Karlson Heckmann (9): Wie baut man das beste Gummibandauto? Die drei Schüler der Katholischen Grundschule Hangelar untersuchten, wie ein Auto gebaut sein muss, damit es möglichst weit fährt. Um das herauszufinden, haben sie in ihrem Projekt zum Beispiel die Räder (Größe, Anzahl und Gewicht) und unterschiedliche Gummibänder sowie das Gesamtgewicht des Autos untersucht.  


1. Preis, Schüler experimentieren, Kategorie Technik
Henri Antz (10): Umweltschutz – Reduzierung des Papierverbrauchs mithilfe eines LegoRoboters Während der Pandemie mussten sich die Menschen mehrmals täglich die Hände waschen.

An seiner Schule, dem Deutzer Gymnasium Schaurtestraße in Köln, fiel dem 10-Jährigen auf, dass an den nassen Händen viel mehr Papierhandtücher haften blieben, als man zum Abtrocknen benötigt. Ein LEGO-Roboter, den der Schüler selbst gebaut hat, gibt automatisch eine bestimmte Anzahl von Papierhandtüchern aus und verringert somit den Papierverbrauch.  


1. Preis, Jugend forscht, Kategorie Chemie
Felix Möller (17): Lederalternative aus Abfall Felix Möller forscht seit 2018 an einer Alternative zu Leder, für die kein Tier sterben muss. Sie sollte umweltschonend in der Herstellung und nach Gebrauch biologisch abbaubar sein. Mit seiner Forschung hat er bereits 2019 beim Regionalwettbewerb überzeugen können. Zwei Dinge hat der Schüler des Collegium Josephinum in Bonn nun aber verbessern können: Die Haptik und die Verarbeitung.  


1. Preis, Schüler experimentieren, Kategorie Mathematik/Informatik
Florentine Pigulla (12): Bagcheck – der persönliche Ranzenpackassistent Die Schülerin der Königin-Luise-Schule in Köln hat eine App entwickelt, die beim Packen des Ranzens unterstützt, damit man nichts mehr vergisst. Man kann beim Packen die Materialien abhaken oder mit NFC-Tags scannen.

Mit dieser App hat sie 2022 die Jury bereits überzeugen können. Doch Florentine Pigulla wollte ihre Bagcheck-App befähigen, sie für individuelle Stundenpläne anpassen zu können. Dafür hat sie sich neue Programmierkenntnisse angeeignet.

Fotos thysenkrupp steel

Ergebnisrückgang bei Thyssenkrupp im neuen Geschäftsjahr

Essen, 14. Februar 2023 - Thyssenkrupp musste im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 aufgrund sinkender Stahlpreise Rückgänge bei den Ergebnissen hinnehmen. Das bereinigte EBIT der Unternehmensgruppe lag mit 254 Millionen unter dem Vergleichswert des Vorjahres (378 Millionen Euro). Der Umsatz des Konzerns blieb mit neun Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

Das Unternehmen bestätigt die Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23. Für das bereinigte EBIT geht Thyssenkrupp von einem Rückgang auf einen Wert im mittleren bis hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich aus (Vorjahr: 2,1 Milliarden Euro). idr - Infos: http://www.thyssenkrupp.com

 

50 Jahre Hochofen „Schwelgern 1“: Der „schwarze Riese“ von thyssenkrupp Steel in Duisburg feiert Geburtstag

Seit 50. Jahren in Betrieb und immer noch einer der modernsten Hochöfen: „Schwelgern 1“ in Duisburg, einer der größten Hochöfen in Europa
Mit einem Gestelldurchmesser von 14 Metern und einem Volumen von 4.200 Kubikmetern setzt der Hochofen 1 1972 neue Maßstäbe in Sachen Größe und Leistungsfähigkeit.
  Nach seiner Neuzustellung 2021 ist der „schwarze Riese“ auf dem neusten Stand der Technik auf seiner sechsten Ofenreise.

Noch immer einer der größten und modernsten Hochöfen: „Schwelgern 1“ (r.) von thyssenkrupp Steel feiert seinen 50. Geburtstag. 2021 ist der Hochofen noch einmal auf den neusten Stand der Technik gebracht worden und seitdem auf seiner sechsten „Ofenreise“.  

Duisburg, 6. Februar 2023 - Er war der größte seiner Art in der westlichen Welt, als er vor 50 Jahren seine erste „Reise“ antrat: der Hochofen „Schwelgern 1“ in Duisburg, den die damalige August-Thyssen-Hütte am 6. Februar 1973 feierlich in Betrieb nahm. Die Thyssen-Flagge wehte an diesem Februartag auf der Gicht, und mehr als 500 geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik bestaunten den „schwarzen Riesen“, der mit einer Kapazität von 10.000 Tonnen Roheisen pro Tag heute immer noch zu den größten Hochöfen der Welt zählt und mit seiner 110 Meter hohen Silhouette das Gesicht von Duisburg-Marxloh prägt.  

Der Bundeskanzler hieß Willy Brandt, es war das Jahr der Watergate-Affäre und der ersten Ölkrise, als „Schwelgern 1“ seine Arbeit aufnahm. Der Großhochofen setzte auf einer Fläche von 25 Fußballfeldern mit einem Gestelldurchmesser von 14 Metern und einem Volumen von 4.200 Kubikmetern neue Maßstäbe in Sachen Größe und Leistungsfähigkeit.

Mehr als 70.000 Kubikmeter Beton und 38.000 Tonnen Stahl wurden im Hochofen verbaut – fast so viel, wie für vier Rheinbrücken nötig gewesen wären. Im Betrieb benötigt die Anlage täglich rund 20.000 Tonnen Erz, Sinter, Koks und Kohle – den Inhalt von 20 Güterzügen mit ebenso vielen Waggons.  

Umweltschutz als größte Herausforderung
Ein besonderes Augenmerk lag schon damals auf dem Umweltschutz. Ein Stab von mehr als 50 Chemikern und Konstrukteuren arbeitete am Ziel eines „blauen Himmels über Hamborn“. Obwohl auf die Anlagen für den Umweltschutz seinerzeit gut 15 Prozent der gesamten Baukosten entfielen, etwa zur Gasreinigung, zur Wasseraufbereitung und für den Schallschutz, sorgte „Schwelgern 1“ bei den Anwohnern anfangs für Unmut: Den „blauen Himmel über Hamborn“ sahen diese nur noch selten. Stattdessen klagten sie schon Tage nach dem ersten Anblasen über Krach, Staub und Gerüche – Probleme, die Thyssen jedoch mit Nachrüstungen in den Griff bekam.

Seitdem wurde immer wieder massiv in die Verbesserung des Umweltschutzes, insbesondere in die Entstaubung, investiert. Und seit 2020 emittiert der Koloss dank eines innovativen Verfahrens, bei dem zusätzlich Sauerstoff eingeblasen wird, auch weniger Kohlendioxid als zuvor. Dass der Hochofen „Schwelgern 1“ mehr als 50 Jahre laufen würde, konnte 1973 noch niemand ahnen. Trotzdem bewies der damalige Hüttendirektor Dr. Hermann Brandi bei der feierlichen Einweihung erstaunlichen Weitblick.

„Wir als Eisenhüttenleute rechnen auf Jahrzehnte hinaus mit dem Hochofen und dem Oxygenstahl-Konverter als kostengünstigem Produktionsweg – auch wenn sich gleichzeitig dem Direktreduktionsverfahren unter bestimmten Umständen günstige Chancen eröffnen“, betonte er in seiner Eröffnungsrede. Wie von Brandi vorhergesagt, leistete der Hochofen Schwelgern 1 fünf Jahrzehnte lang zuverlässige Dienste. Jetzt, 50 Jahre später, ist thyssenkrupp Steel Europe auf dem Weg in eine neue, umweltfreundliche Ära der Stahlerzeugung – und setzt dabei auf die von Brandi erwähnte Direktreduktion.  

Technik nach Revision auf dem neusten Stand
Trotz des bevorstehenden Abschieds von der Hochofentechnologie wurde „Schwelgern 1“ 2021 für die Zeit der Überbrückung noch einmal auf den neusten Stand der Technik gebracht. Nach dreimonatigem Stillstand und der Investition eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags schickte thyssenkrupp Steel den stählernen Koloss im Oktober 2021 mit einem herzlichen „Glückauf“ auf seine sechste und damit wohl letzte „Ofenreise“.

Im Rahmen der Transformation zur klimaneutralen Stahlherstellung werden die kohlebasierten Hochöfen durch mit Wasserstoff betriebene Direktreduktionsanlagen abgelöst. thyssenkrupp Steel will den Auftrag für eine erste Anlage in Kürze vergeben. Dann wird auch der „schwarze Riese“ nach seiner letzten Reise in den wohlverdienten „Ruhestand“ gehen.       

Die erste Ofenreise von „Schwelgern 1“ begann am 6. Februar 1973. Seit 2020 emittiert der „schwarze Riese“ dank eines innovativen Verfahrens, bei dem zusätzlich Sauerstoff eingeblasen wird, weniger Kohlendioxid als zuvor. Langfristig werden die kohlebasierten Hochöfen im Rahmen der Transformation zur klimaneutralen Stahlherstellung durch mit Wasserstoff betriebene Direktreduktionsanlagen abgelöst.



Hochofen 9 von thyssenkrupp Steel erhält neuen glockenlosen Gichtverschluss

 Pünktlich zum 50. Geburtstag der bewährten Technologie
Turnusmäßige Instandhaltungsarbeiten am Hochofen 9: Austausch des glockenlosen Gichtverschluss‘
Seit 1972 werden glockenlose Gichtverschlüsse in Hochöfen verbaut und setzen damit Maßstäbe in Sachen Umweltschutz und Arbeitssicherheit
Als weltweit erster wurde der Hochofen 4 von thyssenkrupp in Duisburg mit der neuen Technik ausgestattet

Duisburg, 23. Januar 2023 - Er sieht aus wie eine Apollo-Raumkapsel, wiegt 27,8 Tonnen und sorgt für die gleichmäßige Verteilung des Materials im Hochofen: der so genannte glockenlose Gichtverschluss, der jetzt am Hochofen 9 in Duisburg-Hamborn bei thyssenkrupp Steel routinemäßig ausgetauscht wurde, damit dieser auch weiterhin die strengen Anforderungen an Umweltschutz und Arbeitssicherheit erfüllen kann. Der Wechsel erfolgte pünktlich zum 50. Geburtstag der bewährten Technologie.  

Im Jahr 1972 entwickelte die Firma Paul Wurth das Drehgetriebe, ohne das heute kaum ein Hochofen mehr gebaut wird. Der inzwischen stillgelegte Hochofen 4 in Duisburg war seinerzeit der erste weltweit, der mit der neuen Technik ausgestattet wurde. Mit der Leistungssteigerung bei gleichzeitiger Senkung des Kohlenstoffeinsatzes sowie der Gichtgasemissionen setzte der Hochofen damals neue Maßstäbe in Sachen Effizienz und Umweltfreundlichkeit.  

Technologie macht „Druck“
Der glockenlose Gichtverschluss, der oben auf dem Hochofen sitzt, verteilt mit seinem Drehgetriebe die für den Hochofenprozess benötigten Einsatzstoffe wie Eisenerz, Koks und Zuschläge. Dazu fallen die Einsatzstoffe aus Materialbehältern durch ein Fallrohr auf eine rotierende, drei Meter lange Verteilerschurre. Mit einer Geschwindigkeit von 7,5 Sekunden pro Umdrehung verteilt diese das Material auf der Mölleroberfläche.

Der glockenlose Gichtverschluss ist vergleichbar mit einer Schleuse. Erst schließt eine „Tür“, bevor sich eine andere öffnet. Da diese „Türen“ dicht abschließen, sind viel höhere Drücke als bei den alten Doppelglockengichtverschlüssen möglich, die vor 1972 eingesetzt wurden. Auch wenn die Technologie inzwischen 50 Jahre alt ist, entspricht sie den Anforderungen moderner Hochöfen, da sie immer wieder mit Automation und elektrischer Sensorik auf den neuesten Stand gebracht wird.

Der jetzt ausgetauschte Gichtverschluss lief am Hochofen 9 fast ohne Zwischenfälle – obwohl er extremen Belastungen ausgesetzt ist: 10.000 Tonnen Material verteilt das Drehgetriebe pro Tag, jede Stunde rauschen am Gehäuse zwecks Kühlung rund 3.000 Kubikmeter Stickstoff vorbei.  

Instandhaltung sichert Umweltschutz und Arbeitssicherheit
Der Austausch des Gichtverschlusses am Hochofen 9 war zur Instandhaltung notwendig geworden, denn ein möglicher Bruch des Drehgetriebes hätte einen ungeplanten Stillstand des Aggregats zur Folge. Zudem müssen alle Hochöfen strenge Anforderungen an Umweltschutz und Arbeitssicherheit erfüllen. Um zuverlässig weiter Roheisen zu produzieren und dabei höchste Leistung zu bringen, sind regelmäßige Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten auch an den „alten“ Aggregaten nötig.

„Wir investieren weiter, damit unsere Hochöfen effizient weiterlaufen. Denn wir müssen mit der bestehenden Technik auch den Umstieg in die klimaneutrale Stahlproduktion finanzieren“, sagt der Leiter Hochofenbetrieb Hamborn, Volker van Outvorst. Die neue Getriebegeneration, die in diesem Jahr im Hochofen 8 eingewechselt wird, hat den Vorteil, dass sie mit Wasser statt mit Stickstoff gekühlt wird. Das ist umweltfreundlicher, kostengünstiger und mindert die Lärmemissionen.  

Wettlauf gegen die Zeit
Am Hochofen 8 steht 2023 ebenfalls der Austausch des Drehgetriebes an. Für die Mannschaft des Hochofenbetriebs Hamborn ist der Wechsel des glockenlosen Gichtverschlusses, der per Kranfahrt auf den Hochofen aufgebracht wird, stets ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn genau acht Tage oder 192 Stunden darf der Hochofen heruntergefahren werden, bevor er wieder in Betrieb gehen muss. „Dabei darf nichts schiefgehen. Es ist vergleichbar mit einem Flugzeug: Wenn das einmal auf der Startbahn ist, gibt es kein Zurück mehr“, sagt van Outvorst.

Am Hochofen 9 hat das Team des Hochofenbetriebs Hamborn diese Herausforderung jetzt erfolgreich gemeistert. Um im Bild zu bleiben: Start geglückt!      
Moderne Technologie feiert 50. Jubiläum: Die Hochöfen bei thyssenkrupp Steel in Duisburg produzieren rund um die Uhr Roheisen. Damit dies weiter den hohen Umwelt- und Sicherheitsstandards entspricht, wurde nun der glockenlose Gichtverschluss, der im Innern für die gleichmäßige Verteilung des Materials sorgt, im Hochofen 9 (li.) routinemäßig ausgetauscht. Vor 50 Jahren wurde dieses Bauteil zum ersten Mal in einem Hochofen eingesetzt.      



thyssenkrupp Steel Europe bietet 2023 mehr Ausbildungsplätze an

Gemeinsam mit der IHK Niederrhein wird entwickelte „Zusatzqualifikation Wasserstoff“ eingeführt
thyssenkrupp Steel Europe stellt im kommenden Ausbildungsjahr erstmals 350 statt bislang 300 Auszubildende ein – davon 220 allein in Duisburg.
Gleichzeitig bietet der Stahlhersteller im Zuge seiner Transformation zur klimafreundlichen Stahlproduktion industriell-technischen Auszubildenden ab 2023 „Zusatzqualifikation Wasserstoff“ an.
Das gemeinsam mit der IHK Niederrhein und HKM entwickelte Ausbildungsmodul schließt mit einer bundesweit anerkannten IHK-Prüfung ab.
Beste Übernahmechancen an hochmodernen Arbeitsplätzen.
 

Duisburg, 05. Januar 2023 - Die Umstellung der traditionellen Hochofenroute auf klimafreundliche Technologien bei thyssenkrupp Steel verändert auch die Ausbildung. Hochqualifiziertes Personal ist gefragt. Deshalb schafft der Stahlkonzern für den Ausbildungsstart im kommenden Herbst nicht nur 50 zusätzliche Ausbildungsplätze.

In insgesamt 22 verschiedenen Berufen bietet das Unternehmen im September 2023 dann erstmals 350 Ausbildungsplätze an. Um die industriell-technischen Nachwuchskräfte fit für die nachhaltigen Technologien der Zukunft zu machen, führt das Unternehmen außerdem eine „Zusatzqualifikation Wasserstoff“ ein. Wer sich für eine qualitativ hochwertige Ausbildung in einem modernen Industriekonzern interessiert, kann sich ab sofort auf der Webseite unter
www.thyssenkrupp.com bewerben.  


thyssenkrupp Steel treibt die Transformation seiner Stahlproduktion voran: Bis spätestens 2045 will das Unternehmen vollständig klimaneutral produzieren. Dazu ist bis 2026 der Bau neuer Anlagen geplant, vor allem von Direktreduktionsanlagen in Verbindung mit innovativen Einschmelzaggregaten. Die Direktreduktionsanlagen sollen mit grünem Wasserstoff betrieben werden.

Für den Umgang mit diesen Anlagen und dem Medium Wasserstoff ist besonderes Know-how gefragt. „Erstmals erhalten junge Menschen während und nach ihrer Ausbildung die Chance, die klima- und umweltfreundliche Zukunft des größten deutschen Stahlkonzerns aktiv mitzugestalten. Denn thyssenkrupp Steel Europe befindet sich auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Stahlproduktion. Wir schaffen damit weiter Fakten in Sachen Transformation“, sagt Markus Grolms, Arbeitsdirektor und Personalvorstand bei thyssenkrupp Steel. Dafür ersetze das Unternehmen die klassische Hochofenroute mit Kokskohle durch Direktreduktionsanlagen mit Einschmelzaggregaten, die mit „grünem“ Wasserstoff betrieben werden. Die neue Route soll 2026 starten – und bietet den zukünftigen Fachkräften dann hochmoderne Arbeitsplätze.

 

Solider Start ins Berufsleben

Eine technische Berufsausbildung ist der perfekte Einstieg in die spannende Welt der Stahlherstellung und -verarbeitung. In den gut ausgestatteten technischen Ausbildungszentren in Duisburg, Bochum, Dortmund und Siegen werden die Auszubildenden fit für die Herausforderungen einer nachhaltigen Stahlproduktion gemacht. Hier lernen sie in den ersten anderthalb Ausbildungsjahren alle wichtigen Werkzeuge, Maschinen und Geräte kennen und bedienen. Anschließend arbeiten sie zwei Jahre lang in den Betrieben mit – sie werden Teil eines eingespielten Teams, das sie, wenn alles passt, nach der Berufsausbildung direkt verstärken.

Noch spannender wird die Ausbildung mit dem neuen Fokus auf das Thema „Wasserstoff“.

Dazu hat thyssenkrupp Steel Europe gemeinsam mit der IHK Niederrhein und den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) die bundesweit anerkannte „Zusatzqualifikation Wasserstoff“ entwickelt, die mit einer IHK-Prüfung abschließt. „Mit der anerkannten Zusatzqualifikation bereiten wir jetzt schon die nächste Generation zukünftiger Facharbeiter während der beruflichen Erstausbildung auf den Umgang mit Wasserstoff vor.

In 25 Trainingstagen dreht sich alles um das Thema „Wasserstoff“ – von der Herstellung über den Transport und die Speicherung bis hin zur Nutzung und sicheren Handhabung“, erklärt Dr. Veit Echterhoff, Ausbildungsleiter bei thyssenkrupp Steel. Ab dem Ausbildungsjahr 2023 steht das neue Modul allen industriell-technischen Azubis von thyssenkrupp Steel zur Verfügung.

 

Voraussetzung: Interesse an Technik

Mitbringen sollten Bewerber:innen für eine industriell-technische Berufsausbildung Interesse an Technik und dem Unternehmen. „Der Schulabschluss ist eher zweitrangig. Wir erwarten aber selbstverantwortliches Lernen und den festen Willen, die Ausbildung durchzuziehen und bei thyssenkrupp Steel Europe beruflich Fuß zu fassen“, erklärt Echterhoff. Dafür erhalten die Azubis an den verschiedenen Standorten eine hochmoderne, digitalisierte Ausbildung. Persönliche Tablets, die ihnen zum Ausbildungsstart überreicht werden, vereinfachen die Kommunikation mit den Ausbildern und die Vernetzung mit den anderen Auszubildenden.


„Nach der Ausbildung bieten wir dem Fachkräftenachwuchs an den neuen Anlagen attraktive Arbeitsplätze in einem Zukunftsunternehmen, das klimaneutral Stahl erzeugen wird. Die Fachkräfte von morgen erhalten die Chance, die nachhaltige Zukunft unseres Unternehmens selbst mit voranzutreiben“, so Grolms.

Mit dem früheren, angestaubten Image der Stahlindustrie hätten die Arbeitsplätze an den modernen Aggregaten nichts mehr gemeinsam. Vielmehr entwickle sich die Stahlbranche zu einer modernen und klimafreundlichen Industrie. Denn Stahl ist etwa für die Elektromobilität und die Energiewende unabdingbar. Deshalb werden die industriell-technischen Berufe bei thyssenkrupp Steel zukünftig auch für Mädchen und Frauen noch attraktiver.

 

Eine Ausbildung mit Mehrwert

Neben einer attraktiven Ausbildungsvergütung gemäß Tarifvertrag der Eisen- und Stahlindustrie NRW in Höhe von 1.044 Euro im ersten bis hin zu 1.275 Euro im vierten Ausbildungsjahr winken bei thyssenkrupp Steel attraktive Weiterbildungs- und Förderangebote schon in der Ausbildung, gute Sozial-, Gesundheits- und Beratungsleistungen und nicht zuletzt gute Übernahmechancen im Unternehmen. Einführungswochen, Teamevents und gewissenhafte Prüfungsvorbereitung runden das Ausbildungsprogramm ab.

Info: Weitere Infos unter www.thyssenkrupp-steel.com/de/karriere/schueler/ausbildung/

 

Moderne und nachhaltige Ausbildung bei thyssenkrupp Steel: Ab dem kommenden Ausbildungsjahr erwarten die angehenden „Steeler“ nicht nur virtuell unterstützende Technik und gute Übernahmechancen. Ab 2023 werden die industriell-technischen Azubis erstmals auch im Umgang und in der Arbeit mit Wasserstoff geschult.