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Ärmere Haushalte: erstmals seit Anfang 2022 keine überdurchschnittliche Inflationsrate
 
• Sorgen um sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft




- Wohn-Träume in Duisburg platzen in Serie – Eigentumsquote bei 28,3 Prozent
- Pestel-Institut: „Machbarkeits-Check von Wohneigentum in Duisburg“

Pestel-Institut: „Mehr Wohneigentum durch ‚Bundes-Baudarlehen‘ zum Niedrigzins“
Die eigenen vier Wände: Wohn-Träume in Duisburg platzen in Serie
Eigentumsquote bei 28,3 Prozent Halbjahres-Bilanz: Minus 29 Prozent bei Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Duisburg  

Hannover/Duisburg, 20. September 2023 - Schlechte Chancen auf ein Wohnen in den eigenen vier Wänden: Vom Einfamilienhaus über das Reihenhaus bis zur Eigentumswohnung – in Duisburg gibt es rund 70.900 Wohnungen, für die keine Miete bezahlt werden muss. Denn ihre Eigentümer nutzen sie selbst. Die Wohneigentumsquote in Duisburg liegt damit bei rund 28,3 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt hervor, die das Pestel-Institut (Hannover) gemacht hat.


Darin geben die Wissenschaftler eine eher düstere Prognose, wenn es um das Wohneigentum in Duisburg geht: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es nach Angaben des Pestel-Instituts in ganz Duisburg lediglich 92 Baugenehmigungen für neue Ein- und Zweifamilienhäuser. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2022 waren es noch 129 Baugenehmigungen. „Damit ist der Eigenheimbau innerhalb von nur einem Jahr um 29 Prozent zurückgegangen“, sagt Matthias Günther.


Der Leiter des Pestel-Instituts sieht „das Wohneigentum weiter auf der Rutschbahn“. Um eine Kehrtwende zu erreichen, müsse der Staat dringend ein effektives Wohneigentumsprogramm auf die Beine stellen. „Der Traum vom eigenen Haus, von der eigenen Wohnung – er platzt gerade in Serie. Wenn es um das Anschaffen von Wohneigentum geht, ist auch Duisburg quasi in eine Schockstarre verfallen“, sagt Katharina Metzger vom Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), der die Wohnungsmarkt-Untersuchung beim Pestel-Institut in Auftrag gegeben hat. Nur wenige Menschen könnten sich die eigenen vier Wände heute noch leisten.

„Hohe Zinsen, hohe Baulandpreise, hohe Baukosten, die vor allem auch durch hohe Klimaschutz-Auflagen nach oben getrieben werden: Wohneigentum scheitert am Geld“, so Metzger. Die Wissenschaftler vom Pestel-Institut sprechen sich in ihrer Untersuchung deshalb für ein „Bundes-Baustartkapital“ aus. „Wer heute neu bauen will, der braucht vor allem eines: günstiges Geld. Notwendig ist deshalb ein Bundes-Baudarlehen mit höchstens 1,5 Prozent Zinsen als Startkredit fürs Wohneigentum.


Der Staat sollte den Menschen den festen Niedrigzins für 20 Jahre bieten – und das für einen Kredit in Höhe von bis zu 4.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche“, fordert Wohnungsmarktforscher Matthias Günther. Dadurch ließe sich der Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern, von Eigentumswohnungen und Reihenhäusern auch in Duisburg wieder pushen. „Mit der Garantie eines langfristig kalkulierbaren und günstigen Kredits würde der Bund den Menschen die Chance geben, zu ‚Neubau-Startups‘ zu werden“, so Günther.


Um mehr Wohneigentum möglich zu machen, sei deshalb ein mehrere Milliarden Euro schweres Darlehenspaket des Bundes notwendig. Die bestehende, erst in diesem Jahr neu eingeführte Wohneigentumsförderung des Bundes erklärt das Pestel-Institut für gescheitert: Mit 350 Millionen Euro ließe sich bestenfalls der Neubau von 2.000 Eigenheimen anschieben. Das Ziel des Bundes sollte es aber sein, 100.000 neu gebaute Eigenheime pro Jahr zu schaffen und damit an frühere Kapazitäten bei der Bildung von Wohneigentum anzuknüpfen.


„Außerdem geht die aktuelle Wohneigentumsförderung der Ampel völlig an der Lebensrealität vorbei: Wer sie in Anspruch nimmt, braucht ein niedriges Einkommen. Er muss aber gleichzeitig genug Geld auf der hohen Kante haben, um sich bei hohen Grundstückspreisen und hohen Baukosten einen Neubau leisten zu können“, so Institutsleiter Matthias Günther. „Ins Geld geht vor allem der Energiespar-Zwang. Hier muss der Bund einen Gang zurückzuschalten“, sagt die Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel, Katharina Metzger.


Wer heute für sein Wohneigentum die Förderung vom Bund nutzen wolle, müsse nach dem „extrem ehrgeizigen Effizienz-Standard 40“ bauen. „Das ist aber auch extrem teuer. Also macht es kaum einer. Der Staat muss endlich davon wegkommen, nur ‚Super-Klimaschutzhäuser‘ zu fördern. Denn die hohen Standards machen das Bauen richtig teuer“, so Metzger. Und das bei einer Kosten-Nutzen-Relation, die schon rechnerisch nicht passe. „Das Geld, das zusätzlich beim Neubau in den Klimaschutz gesteckt werden muss, holt auf Jahre hinweg keiner beim Energiesparen mehr heraus“, sagt die BDB-Präsidentin.  



Sonderberechnung Pestel-Institut: „Machbarkeits-Check von Wohneigentum in Duisburg“
Reihenhaus mit Nettoeinkommen von 3.800 Euro pro Monat wäre möglich
Bund ist gefordert Machbarkeits-Check zum Wohneigentum für Duisburg  

Das Pestel-Institut hat in seiner Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt auch einen „Machbarkeits-Check Wohneigentum“ für Duisburg gemacht. Hierbei haben die Wissenschaftler den Fokus auf den Neubau eines Reihenhauses mit 95 Quadratmetern Wohnfläche gelegt – also auf das Zuhause für eine 4-köpfige Familie. Ökonom Matthias Günther erklärt, warum: „Das Reihenhaus punktet bei den Baukosten. Außerdem ist das Verhältnis von der Wohnfläche zur Grundstücksgröße erheblich besser als beim freistehenden Einfamilienhaus. Es ist damit eine attraktive Variante fürs Wohnen im Eigentum.“  


Bei seinen Berechnungen zum Wohneigentum in Duisburg hat das Pestel-Institut unterschiedliche Kriterien herangezogen. Entscheidende Faktoren waren dabei die Zinsen, die lokalen Baulandpreise sowie die aktuellen Baukosten.

„Bei der Bewertung der Haushalte, die sich einen Reihenhaus-Neubau leisten können, ist die Zahl der Verdiener nicht entscheidend. Es kommt nur auf die Höhe des Nettoeinkommens an – egal, ob als Lohn, Gehalt, Rente oder Pension. Dabei liegt die angesetzte Grenze der monatlichen Belastung für die Finanzierung von Wohneigentum bei 40 Prozent vom Haushaltseinkommen“, erläutert Matthias Günther.  


Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass für einen privaten Haushalt in Duisburg die Grenze bei einem Nettoeinkommen von 5.900 Euro pro Monat liegt: „Wer ein Einkommen in dieser Höhe hat oder darüber liegt und außerdem noch über ein Eigenkapital von mindestens 46.000 Euro verfügt, der sollte sich auch unter den aktuellen Bedingungen den Neubau des eigenen Reihenhauses in Duisburg leisten können. Hier geht es allerdings um eine ‚Verdiener-Elite‘. Wirklich viele sind das nicht. Für alle anderen Haushalte ist Wohneigentum nur machbar, wenn der Staat den Menschen dabei unter die Arme greift – Familien genauso wie Partnerschaften, Singles oder Wohngemeinschaften, die sich die eigenen vier Wände bauen und darin wohnen wollen“, sagt Ökonom Matthias Günther.  


Der Leiter des Pestel-Instituts nennt dazu „Bauhilfen fürs Wohneigentum“, für die vor allem der Bund jetzt die Weichen stellen müsse: „Es geht in erster Linie um die nötige finanzielle Starthilfe. Also um ein staatliches Baudarlehen, das nicht nur fehlendes Eigenkapital ersetzt, sondern den Haushalten durch einen langfristigen Niedrigzins auch Sicherheit bietet.“ Konkret: Bei einem Bundes-Baudarlehen mit einem 1,5-Prozent-Zins würde sich das notwendige Einkommen für den Neubau eines Reihenhauses in Duisburg nach Berechnungen des Pestel-Instituts auf 3.800 Euro netto im Monat reduzieren.


„Außerdem muss politisch dringend dafür gesorgt werden, dass überzogene Bauvorschriften abgeschafft und Klimaschutz-Auflagen bezahlbar bleiben, also wieder gezielt gefördert oder zurückgeschraubt werden“, so Wohnungsmarktforscher Günther.  


Das Pestel-Institut nimmt in seiner Untersuchung vor allem die 25- bis 40-Jährigen ins Visier: „Sie gehen beim Wohneigentum seit Jahren mehr oder weniger leer aus. Dabei wäre es dringend notwendig, gerade der Nestbauer-Generation wieder eine Chance auf die eigenen vier Wände zu geben. Denn das eigene Haus oder die eigene Wohnung ist eine wichtige Altersvorsorge. Oder anders gesagt: Altersarmut ist in erster Linie Mieterarmut – also Armut durch Miete“, so der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther. Es sei höchste Zeit für den Staat, „beim Wohnen politisch wieder in den ‚Eigentums-Modus‘ zu schalten“.

Anton Paar erweitert Produktportfolio durch Kauf von Brabender

Graz/Duisburg, 2. August 2023 - Der internationale Messtechnikspezialist Anton Paar übernahm am 1. August 2023 das Duisburger Traditionsunternehmen Brabender, welches als Anton Paar TorqueTec GmbH mit sofortiger Wirkung in die Anton Paar Gruppe integriert wird. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Duisburg bietet mess- und verfahrenstechnische Lösungen für die Prüfung verschiedener Rohmaterialien und zur Rezeptur- und Prozessentwicklung. Die Anwendungsgebiete sind sehr vielfältig – von Lebensmitteln und Tierfutter über Kunststoff und Gummi, bis zu Batterien und anderen Spezialanwendungen.

Dr. Friedrich Santner und Peter Eßer (Eigentümervertreter der Brabender-Gruppe) freuen sich über die erfolgreiche Übernahme der Brabender GmbH & Co KG durch die Anton Paar GmbH. Foto Anton Paar GmbH.

Am 1. August fand das Signing des Übernahmevertrags statt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Es ist eine sanfte Integration des Unternehmens Brabender in die Anton Paar Gruppe geplant. Produkte und Dienstleistungen können wie bisher direkt über die Website und die Vertriebsorganisation von Brabender bezogen werden. Für die Entwicklung, das Wachstum und die Position am Markt Für Anton Paar bedeutet der Kauf von Brabender eine vielversprechende Ergänzung des Produktportfolios, besonders im Bereich der Materialcharakterisierung – einem der stärksten Wachstumsmärkte für Anton Paar.

„Maßgeblich für die Entscheidung zum Kauf von Brabender war für Anton Paar das seit der Firmengründung vor 100 Jahren aufgebaute Know-how in der Entwicklung und Produktion von weltweit führenden Messgeräten. In Übereinstimmung mit der eigenen, langjährigen Strategie wird Anton Paar die Standorte von Brabender in Duisburg und Hackensack (USA) nachhaltig ausbauen und weiter stärken“, so Dr. Friedrich Santner, CEO der Anton Paar GmbH.

Mit der Integration in die Anton Paar Gruppe werden die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Brabender Teil eines internationalen Messtechnikunternehmens, das unter anderem im Bereich der Rheometrie Weltmarktführer ist. Ein klares Bekenntnis zum Fortschritt, so Brabender-Geschäftsführer Dr. David Szczesny: „Teil der Anton Paar Gruppe zu sein, eröffnet uns viele Möglichkeiten – sowohl in der Forschung und der Entwicklung unserer innovativen Produkte, als auch in Vertrieb und Service. Für uns ist das ein großartiger Schritt, von dem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Kundinnen und Kunden mit Sicherheit profitieren werden.“

Eine breite Produktpalette – von Farinographen und Extrudern
Das wohl bekannteste Instrument ist der sogenannte Farinograph – er wurde 1928 von Firmengründer Carl Wilhelm Brabender entwickelt und ist das erste und heute noch meistgenutzte Gerät zur Qualitätsprüfung von Mehl. Es kommt hauptsächlich in Getreidemühlen, bei Backmittelherstellern und Großbäckereien zum Einsatz.
Der Farinograph ist ein Bestandteil des von Brabender entwickelten Drei-Phasen-Systems, das die Vorgänge der Backwarenherstellung (Teigbereitung, Gare, Verkleisterung) untersuchen und beschreiben soll: Der Farinograph misst die mögliche Wasseraufnahme des Mehles und die Kneteigenschaften des Teiges. Der Extensograph analysiert die Dehnungseigenschaften des Teiges und der Amylograph untersucht die Verkleisterungseigenschaften der Stärke im Mehl. Eine weitere Produktgruppe, die bei Brabender äußerst erfolgreich ist, umfasst verschiedene Modelle von Einschnecken - und Doppelschneckenextrudern.

Die Maschinen, die als kompakte oder modulare Varianten angeboten werden, sind Misch- und Fördergeräte, welche feste oder dickflüssige Massen unter Druck durch eine formgebende Öffnung pressen. Sie kommen etwa in der Lebensmittelbranche – zum Beispiel bei der Herstellung von Teigwaren – und in der Kunststoffindustrie zum Einsatz. Auch bei der Erreichung der weltweiten Nachhaltigkeitsziele spielt die Extrusionstechnik eine wichtige Rolle, die Extruder von Brabender werden etwa zur Erschließung alternativer Proteinquellen für Fleischersatzanwendungen eingesetzt.

Die Firma Anton Paar wurde 1922 gegründet und hat sich einen Namen als Weltmarktführer beim Messen von Dichte, Konzentration und gelöstem Kohlendioxid sowie im Bereich der Viskositätsmessung und Rheometrie gemacht. Zu den Kunden von Anton Paar zählen die größten Produzenten von Bier und Softdrinks ebenso wie Unternehmen aus der Lebensmittel-, Chemie-, Erdöl- oder Pharmaindustrie. Schon seit vielen Jahrzehnten verbindet Anton Paar die präzise mechanische Fertigung mit den jüngsten Errungenschaften aus der Forschung und Entwicklung.

In den letzten Jahren wurden bis zu 20 % des Umsatzes der Anton Paar GmbH in Forschung und Entwicklung reinvestiert. Das Unternehmen bietet Messlösungen an, die an elf produzierenden Standorten (in Europa und den USA) entwickelt und gefertigt werden. Anton Paar ist mit 35 Vertriebstöchtern in 110 Ländern operativ tätig. Mit der Akquisition von Brabender sind mehr als 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service beschäftigt. Eigentümer von Anton Paar ist seit 2003 die Gemeinnützige Santner Privatstiftung mit einem ausschließlich wohltätigen Stiftungszweck.

Das Unternehmen erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von über 545,6 Mio. Euro. Neben dem Schwerpunkt auf Forschung und Entwicklung beruht das Wachstum von Anton Paar auf strategischen Zukäufen. 2007 hat das Unternehmen die Dr. Kernchen GmbH (Deutschland, Spezialgebiet optische Messtechnik, Anton Paar OptoTec) übernommen, gefolgt von der Petrotest Gruppe (Deutschland, 2012, Spezialgebiet Messtechnik für die Petroindustrie, Anton Paar ProveTec), CSM Instruments (Schweiz, 2014, Spezialgebiet Oberflächentests, Anton Paar TriTec), einer Produktlinie für die Raman-Spektroskopie von BaySpec Inc. (USA, 2016) sowie einer Technologie für die Partikelbestimmung mittels Laserbeugung von Cilas (Frankreich, 2017).

Mit dem Erwerb von Quantachrome Instruments (USA, Anton Paar QuantaTec) im Februar 2018 und AXO Dresden im Februar 2019, hat Anton Paar das Messtechnikangebot um die Analytik von Poren und porösen Materialien und im Bereich Röntgen-Analyse erweitert. Über Brabender Brabender, 1923 in Duisburg gegründet, ist ein weltweit führender Hersteller von mess- und verfahrenstechnischen Lösungen für die Prüfung der Qualität verschiedener Rohmaterialien sowie für die Entwicklung und Optimierung von Produkten, Rezepturen, Methoden und Prozessen.

Als langjähriger Partner der Lebensmittel-, Futtermittel-, Kunststoff- und Gummiindustrie bietet Brabender ein breites Spektrum an modularen und kompakten Lösungen für die Rheologie und die Extrusion im Labormaßstab sowie anwendungstechnischer Beratung und Expertise.

  

Verkehrswege fit für die Zukunft machen

IHK-Initiative Rheinland mit zehn Forderungen
26. Juli 2023 - Das Rheinland ist eine der wichtigsten Logistik-Drehscheiben in Europa, doch die Infrastruktur ist stark überlastet. Die IHK-Initiative Rheinland (IIR) präsentiert deshalb ihr „Verkehrsleitbild Rheinland 2023“. Die IIR ist ein Zusammenschluss von sieben IHKs, darunter auch die Niederrheinische IHK. Zehn Punkte zeigen auf, wie die Verkehrsinfrastruktur leistungsfähig bleibt.

Dazu der Präsident der Niederrheinischen IHK, Werner Schaurte-Küppers: „Unsere Straßen sind in einem schlimmen Zustand. Wir müssen den Verfall stoppen. Denn eine gute Erreichbarkeit ist für unsere Unternehmen und die Mitarbeiter wichtig. Das ‚Verkehrsleitbild Rheinland 2023‘ zeigt, wie es geht. Bei den Planungen und Genehmigungen müssen wir schneller werden. Es kann nicht sein, dass die Planung und Genehmigung viel mehr Zeit in Anspruch nehmen als der Bau selbst. Das gilt besonders, wenn eine Brücke nur ersetzt werden soll. Wir fordern, dann auf die Planfeststellungsverfahren zu verzichten. Gerade in Duisburg könnte uns das helfen. Die A59-Brücke über den Hafen muss bis spätestens 2029 erneuert sein. Wir haben also nur noch sechs Jahre Zeit. Allein das Planverfahren für die marode Uerdinger Brücke in Krefeld soll acht Jahre dauern. Das muss einfacher gehen, die Zeit drängt.“

Verkehrsleitbild 2023: IHK-Initiative-Rheinland fordert Tempo und Ausbau bei klassischen Verkehrswegen sowie Etablierung einer innovativen Wasserstoffinfrastruktur
1.130 km Autobahnen, 683 km Hochgeschwindigkeitsstrecke Schiene, 77,5 Millionen Tonnen Güterumschlag der Häfen von Wesel bis Bonn und fast 40 Millionen Passagiere an den Flughäfen Düsseldorf, Köln und Weeze pro Jahr. Die Zahlen zeigen: Die Metropolregion Rheinland ist ein international bedeutsamer Wirtschaftsstandort, der von starken Ziel-, Quell- und Transitströmen geprägt ist. IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen (IHK Düsseldorf) und Michael F. Bayer (IHK Aachen) haben heute in Aachen stellvertretend für die IHK-Initiative Rheinland das „Verkehrsleitbild Rheinland 2023“ vorgestellt.

Ihr Fazit: Es besteht erheblicher Instandhaltungsbedarf, um den bundesweit so wichtigen Wirtschaftsstandort zu stärken. In folgenden Feldern besteht für die IHKs im Rheinland Handlungsbedarf: Verkehrswege nachhaltig finanzieren und Planungskapazitäten aufbauen Das Rheinland ist eine zentrale Logistikdrehscheibe und benötigt eine für den zukünftigen Bedarf ausgebaute Verkehrsinfrastruktur. Dafür sind ausreichende Finanzmittel und Planungskapazitäten nötig. Im Kontext einer nachhaltigen Finanzierung von Verkehrswegen gilt es zudem, auch die steigenden Baukosten zu berücksichtigen.


„Unsere Verkehrswege sind seit Jahren chronisch unterfinanziert. Addiert man die fehlenden Finanzmittel der Jahre 2012 bis 2023, ergibt sich eine Finanzierungslücke von mehr als 45 Milliarden Euro. Die Budgets müssen angesichts der maroden Infrastruktur deutlich aufgestockt und primär für deren Erhalt und Ausbau genutzt werden“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. Zusätzlich sehe das IIR-Verkehrsleitbild vor, ausreichende Planungskapazitäten aufzubauen.

„Der Fachkräftemangel setzt auch unserer Infrastruktur zu. In NRW fehlen etwa zahlreiche Ingenieurinnen und Ingenieure, die für Planungen und Baubegleitungen unabdingbar sind, oder Juristinnen und Juristen, die sich um die Auftragsvergabe kümmern“, so Bayer weiter. Eine Attraktivierung der Arbeitsplätze innerhalb der Planungsbehörden sei daher eine weitere wichtige Maßnahme. Bei Entscheidungen darüber, in welche Projekte investiert wird, solle außerdem die verkehrliche Dringlichkeit und der volkswirtschaftliche Nutzen im Mittelpunkt stehen.


Verfall der Infrastruktur stoppen – schneller planen, genehmigen und bauen
Schon heute sind die Straßen regelmäßig überlastet und das Rheinland führt seit Jahren den traurigen Rekord der Stauregion Nr. 1 in Deutschland an. Bereits der InfrastrukturZustandsbericht der IIR aus dem Jahr 2016 zeigt, dass etwa ein Fünftel der Bundesautobahnen und ein Drittel der Bundesstraßen in einem schlechten baulichen Zustand sind.

„Der Ausbau unserer Infrastruktur dauert meist mehrere Jahrzehnte. Die rheinländischen IHKs fordern deshalb, Planungsverfahren deutlich zu verschlanken, zu entbürokratisieren und zu beschleunigen. Wir benötigen mindestens eine Halbierung der Planungs-, Genehmigungsund Bauzeiten. Um das zu erreichen, müsste die Verwaltung verbindliche Fristen für die Bearbeitung der Anträge einhalten und bei umfangreicheren Genehmigungsverfahren eine interne Termin- und Projektsteuerung etablieren“, erklärt Bayer.

Handlungsbedarf beim System Wasserstraße und dem Verkehrsträger Schiene
Nordrhein-Westfalen ist Binnenschiffsland Nr. 1 in Deutschland. 80% der Binnenfahrschiffe fahren über den Rhein und mehr als die Hälfte des Güterumschlags auf der Wasserstraße findet in NRW statt. Das sind rund 110 Millionen Tonnen im Jahr, was der Ladekapazität von ca. 4,5 Millionen Lkw entspricht. „Neben der Tatsache, dass die Binnenschifffahrt wesentlich dazu beiträgt, den Transport von Gütern auf den Straßen zu reduzieren, ist das System Wasserstraße für die regionale Industrie ein wesentlicher Standortfaktor“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.

Das Rekordniedrigwasser im Sommer 2022 habe beispielsweise gezeigt, wie stark die Branche auf eine funktionierende Wasserstraßeninfrastruktur, leistungsfähige Häfen und trimodale Hinterlandanbindungen angewiesen sei. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregion Rheinland langfristig sicherstellen zu können, gilt es deshalb, das System Wasserstraße zu stärken und sich gezielt für die Klima-Resilienz des Rheins einzusetzen.


„Dafür müssen entsprechende Investitionen getätigt werden. Außerdem sollte das Land die landesbedeutsamen Häfen nach Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzept NRW für die industrie- und logistikaffinen Nutzungen sichern und vor entgegenstehenden Interessen schützen“, so Berghausen weiter. Ähnliches gelte für den Verkehrsträger Schiene.

„Auch hier müssen die Kapazitäten gezielt erweitert werden, um Waren effizient in unserer Region transportieren zu können“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Das IIR-Verkehrsleitbild sieht deshalb vor, den für die Wirtschaft wichtigen Bau der dritten Gleise zwischen Oberhausen und Emmerich sowie zwischen Aachen und Köln zu beschleunigen, um die Anbindung des Rheinlands an die ZARAHäfen (Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam) zu verbessern.

„Durch ein geeignetes Baustellenmanagement muss außerdem gewährleistet werden, dass wichtige Standorte während der Baumaßnahmen nicht vollständig vom Schienennetz abgeschnitten werden“, so Berghausen abschließend. Flughafenstandorte sichern und entwickeln Das Rheinland ist in besonderem Maße international verflochten und exportorientiert.

„Die vorhandenen Flughäfen – speziell Düsseldorf und Köln/Bonn – bieten exportorientierten Unternehmen schnelle Geschäfts- und Frachtflugverbindungen. Es gilt deshalb, die Flughäfen als wichtige Standortfaktoren zu stärken und den aus ihnen resultierenden Wettbewerbsvorteil der Region maximal auszuschöpfen“, so Gregor Berghausen.

„Die Flughäfen brauchen Entwicklungsmöglichkeiten durch eine an die Runway-Kapazität angepasste Genehmigung in Düsseldorf und einen Fortbestand der Nachtflugregelung in Köln/Bonn über 2030 hinaus. Um auch die Transformation und Dekarbonisierung des Luftverkehrs gleichermaßen vorantreiben zu können, ist es wichtig, Forschungseinrichtungen weiterzuentwickeln – dazu bedarf es zusätzlich entsprechender Entwicklungsflächen.“

Erreichbarkeit der Innenstädte sichern – Betriebliche Mobilität fördern
Auch die Erreichbarkeit der Innenstädte gilt es zu sichern, z. B. durch die Förderung betrieblicher Mobilität. „Innenstädte sind Zentren des Handels, der Dienstleistungen, der Kultur, des Wohnens und der Freizeit. Hinzu kommt: Sie befinden sich derzeit in einem starken Wandel“, so Gregor Berghausen. „Unsere Innenstädte müssen langfristig gut erreichbar sein, denn eine starke Wirtschaft in urbanen Räumen floriert, wo der Verkehr stadtverträglich und umweltfreundlich gedacht wird“. Ebenso wichtig ist es, neue Mobilitätsformen mit bewährten Verkehrsträgern in Einklang zu bringen.

„Wenn die Angebote auf einheitlichen Plattformen so kombiniert werden, dass sie für Interessenten komfortabel gebucht werden können, lassen sich multimodale Mobilitätsketten umsetzen, die sich positiv auf die Gesamtmobilität auswirken“, erläutert Berghausen. Flächen an den Hauptverkehrsachsen sind zudem hervorragend für die Ausweisung von Gewerbe- und Industriestandorten geeignet, denn insbesondere für den Güterverkehr mit seinen komplexen Logistikketten sind diese Flächen ein ausschlaggebendes Wettbewerbs- und Ansiedlungskriterium.

•  Eine leistungsfähige H2-Pipeline-Infrastruktur aufbauen
Im „Verkehrsleitbild Rheinland 2023“ adressiert die IIR auch das Zukunftsthema Wasserstoff. Der klimaneutrale Umbau der Wirtschaft ist eine enorme technische, finanzielle und zeitliche Herausforderung – und emissionsfreier Wasserstoff wird dabei insbesondere für die Industrie eine Schlüsselrolle einnehmen.

„Die enormen Mengen an Wasserstoff, die für die Transformation unserer Wirtschaft benötigt werden, können nicht nur im Rheinland produziert werden. Wichtige Partner werden Belgien und die Niederlande mit ihren Häfen Antwerpen und Rotterdam als Wasserstoffdrehscheiben für die Metropolregion Rheinland sein. Deshalb ist es notwendig, unser Wasserstoffnetz mit Anschluss an die beiden Nachbarländer schnell und unbürokratisch aufzubauen“, so Michael F. Bayer abschließend.

IHK: Betriebe brauchen sichere Energieversorgung

Massiver Ausbau alternativer Energieträger nötig  
Duisburg, 21. Juli 2023 - Steigende und stark schwankende Preise für Energie gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Planungssicherheit der Unternehmen in NRW. Gleichzeitig hat die Landesregierung beschlossen, bis 2030 aus der Braunkohleverstromung auszusteigen. Besonders Betriebe mit hohem Energieverbrauch verlieren das Vertrauen in NRW als zukunftsfähigen Industrie- und Wirtschaftsstandort. Die Industrie- und Handelskammern in NRW fordern von der Landesregierung eine belastbare Strategie, um die Betriebe in Zukunft verlässlich zu versorgen.

Jörg Winkelsträter (Foto Niederrheinische IHK/Hendrik Grtzebatzki), Leiter für den Bereich Industrie, Umwelt und Energie der Niederrheinischen IHK kommentiert: „Die Industrie am Niederrhein benötigt zehn Prozent der industriell verbrauchten Energie in ganz Deutschland. Wir IHKs in NRW machen mit der beauftragten Studie deutlich, dass wir in unserem Bundesland bis zum Jahr 2030 die Windkapazitäten mehr als verdoppeln müssen, um unsere Betriebe zuverlässig mit der benötigten Energie zu versorgen.

Der Ertrag aus Photovoltaikanlagen muss sogar um rund 80 Prozent steigen. Damit keine Versorgungslücken entstehen, brauchen wir H2-Ready-Gaskraftwerke und Batteriespeicher. Damit meine ich Gaskraftwerke, die zukünftig auf Wasserstoff umgerüstet werden können, um Flauten bei Wind und Sonne auszugleichen. Diese Infrastruktur muss aber erst aufgebaut werden. Wir appellieren dringend an die Landes- und Bundesregierung, eine belastbare Strategie zu entwickeln und rechtzeig gegenzusteuern, sollten die Ausbauziele verfehlt werden. Nur so schaffen wir Vertrauen in unseren Industriestandort zurück und treiben den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger voran.“

Wirtschaft am Niederrhein: Stark in der Krise

IHK veröffentlicht neuen Geschäftsbericht  
Duisburg, 19. Juli 2023 - Die Interessen der Unternehmer in Duisburg und am Niederrhein vertreten und die Wirtschaft in ihrem Sinne gestalten: Das ist der Kern der Arbeit der Niederrheinischen IHK. In ihrem neuen Geschäftsbericht zieht die IHK Bilanz zur aktuellen Situation und zeigt, wie sie die Betriebe auch bei gravierenden Belastungen wie Energiekrise, Inflation und Fachkräftemangel begleitet.  

„Es sind unsichere Jahre für unsere Betriebe. Aber sie bieten auch Chancen für Veränderungen. Diese möchten wir nutzen“, erklärt Dr. Stefan Dietzfelbinger, IHK-Hauptgeschäftsführer. Duisburg könne zur Hauptstadt des Wasserstoffs werden, der Niederrhein zum Paradebeispiel für einen gelungenen Wandel hin zu einer klimafreundlichen Industrieregion.

„Drei Punkte sind hier entscheidend: weniger Bürokratie, schnellere Planungen und eine digitale Verwaltung. Wenn unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben sollen, muss die Politik Gas geben“, so Dietzfelbinger. Das machten Vertreter der IHK und Unternehmen erst kürzlich im Gespräch mit den niederrheinischen Bundestagsabgeordneten in Berlin erneut deutlich.  

Auch die Konsequenzen der Corona-Pandemie machen einigen Branchen, vor allem der Gastronomie und dem Handel, immer noch zu schaffen. Steigende Preise und sparsame Kunden verschärfen die Situation. „Wir informieren, beraten und suchen gemeinsam mit unseren Betrieben nach Lösungen, wenn es knirscht. Das kommt an: Unser Gastgeber-Talk beispielsweise, bei dem wir mit Akteuren aus der Hotel- und Gastronomiebranche ins Gespräch kommen, verzeichnet immer mehr Teilnehmer“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.


Trotz der vielen Herausforderungen ist das Interesse an einer Selbstständigkeit zum Glück weiterhin groß: Insgesamt 3.156 Gründungsberatungen haben die IHK-Experten im vergangenen Jahr durchgeführt. „All‘ unsere Anstrengungen werden uns aber nichts bringen, wenn wir keine Fachkräfte haben. Wir setzen uns deshalb mit vielen Initiativen und Projekten dafür ein, junge Menschen in die Ausbildung und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Betriebe zu bekommen. Der Fachkräftemangel ist eins unserer drängendsten Probleme“, betont Dietzfelbinger.

Die Niederrheinische IHK beteiligt sich deshalb auch an der bundesweiten Ausbildungskampagne „Jetzt #Könnenlernen“, bei der Jugendliche in den sozialen Medien aus ihrem Ausbildungsalltag berichten. Auf diese Weise soll die duale Ausbildung wieder mehr in den Fokus der jungen Menschen rücken. 2022 haben die IHK-Mitarbeiter zudem 210 Menschen zu ihren im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen beraten, um sie auf ihrem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt zu unterstützen.


Im Rahmen des Projekts „Valikom Transfer“ konnte die Niederrheinische IHK 49 Menschen relevante Berufserfahrung bescheinigen – obwohl sie keinen formalen Abschluss haben. Diese Validierung hilft ihnen beispielsweise dabei, ihre Kompetenzen bei einem Jobwechsel zu bescheinigen. Die Bilanz des vergangenen Jahres sowie Beratungsangebote und Projekte der Niederrheinischen IHK gibt es im Geschäftsbericht unter: www.ihk.de/niederrhein/geschaeftsbericht

 

PSA wird neuer Gesellschafter der Duisburg Gateway Terminal GmbH

·  Gesellschafterkreis komplett · PSA übernimmt 22 Prozent der Anteile  
Duisburg, 05. Juli 2023 - Der weltweit tätige Hafen- und Logistikkonzern PSA International Pte Ltd (PSA) mit Hauptsitz in Singapur hat Verträge zum Erwerb einer Minderheitsbeteiligung von 22 Prozent an der Duisburg Gateway Terminal GmbH (DGT) unterzeichnet. Die hierzu getroffenen Vereinbarungen stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbs- und Aufsichtsbehörden. Mehr...

Mit dem DGT entsteht im Duisburger Hafen das gMit dem DGT entsteht im Duisburger Hafen das größte und erste 100 Prozent klimaneutrale Containerterminal im europäischen Hinterland. PSA International Pte Ltd hat nun Verträge zum Erwerb einer Minderheitsbeteiligung von 22 Prozent an der Duisburg Gateway Terminal GmbH unterzeichnet   Grafik: duisport

IHK: Energiekrise bremst Unternehmen aus Broschüre mit Daten und Fakten aus der Region

Duisburg/Niederrhein, 5. Juli 2023 - Die hohen Strom- und Gaspreise schlagen sich in den Wirtschaftsdaten für Duisburg und die Kreise Wesel und Kleve nieder. Das zeigt die Broschüre „Niederrhein in Zahlen“. Darin gibt die Niederrheinische IHK jährlich einen Überblick über die wichtigsten Daten: Von Ausbildungszahlen über die Entwicklung der Tourismusregion bis hin zur Finanzkraft der Kommunen.  

Die Energiekrise hat die wirtschaftliche Erholung gestoppt. Das belegen die  Gewerbe-Anmeldungen: Allein in der Logistik wurden 2022 41 Prozent weniger Unternehmen angemeldet als im Jahr davor. Steigende Steuern und Abgaben bei gleichzeitig hoher Inflation machen es den Betrieben zusätzlich schwer. „Wir müssen mehr tun, um unseren Wirtschaftsstandort für Unternehmer attraktiv zu halten. Das bedeutet: weniger Bürokratie, mehr Planungssicherheit und eine digitale Verwaltung. Und: Steuern und Abgaben runter“, fordert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.

So sind im Kreis Wesel weitere Steuererhöhungen im Gespräch, obwohl die Einnahmen aus der Gewerbesteuer zuletzt größer ausfielen als erwartet. Es gibt aber auch Kommunen, die mit positivem Beispiel vorangehen: „Duisburg, Rees sowie Kranenburg schafften die Kehrtwende. Die Städte senkten die Gewerbesteuer zu Jahresbeginn. Für unsere Betriebe ist das ein positives Signal“, lobt Dietzfelbinger.  


Beschäftigung auf Höchststand, aber Nachwuchs fehlt
Wie in anderen Regionen fehlen auch am Niederrhein schon heute viele Fachkräfte – und die Situation wird sich in den nächsten Jahren noch zuspitzen. Zwar sind aktuell so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie. Doch der Anteil Älterer nimmt zu, und so werden am Niederrhein bis 2050 voraussichtlich 80.000 Fach- und Arbeitskräfte fehlen. Hinzu kommt, dass Auszubildende immer schwieriger zu finden sind. „Die Unternehmen spüren den Fachkräfte-Mangel schon heute. Wir brauchen gezielte Zuwanderung aus dem Ausland. Außerdem müssen wir die Berufserfahrung von Geflüchteten schneller anerkennen“, fordert der IHK-Hauptgeschäftsführer.  


Positive Entwicklungen bei Umweltschutz und Tourismus
Die Publikation zeigt auch: Ein Drittel der Unternehmen plant aktuell, in Maßnahmen rund um den Umweltschutz zu investieren. 2015 waren es lediglich zehn Prozent. Zudem befindet sich der Niederrhein als Urlaubsregion wieder im Aufwind: Die Übernachtungszahlen erreichten 2022 wieder ihr Vor-Corona Niveau von 2019. Der Kreis Kleve bleibt dabei größter touristischer Magnet am Niederrhein.  
Die Broschüre mit allen Infos im Detail können Sie digital durchblättern unter
www.ihk.de/niederrhein/niederrhein-in-zahlen

 

Wirtschaft auf Handel mit China angewiesen - Neuer chinesischer Generalkonsul besucht Duisburg  

Duisburg, 28. Juni 2023 - Über die neue Seidenstraße ist der Duisburger Hafen seit 2014 mit China per Schiene vernetzt. Das Land ist ein wichtiger Handelspartner für Nordrhein-Westfalen und den Niederrhein. Über die Zukunft der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern tauschten sich Unternehmer mit dem chinesischen Generalkonsul Chunguo Du aus. Eingeladen hatte die Niederrheinische IHK. In seiner Begrüßung hob IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers die starken wirtschaftlichen Verflechtungen beider Länder hervor.

Dazu ordnete er ein: „Ausgelöst durch die Corona-Pandemie und die weltpolitischen Veränderungen werden die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern gerade neu justiert. Beide Seiten formulieren die Interessen klarer und es ist ein neuer Pragmatismus erkennbar. Es ist gut, dass wir gerade unter diesen neuen Gegebenheiten konstruktiv im Gespräch bleiben und uns austauschen. Umso mehr angesichts unserer starken wirtschaftlichen Verbindungen, von denen sowohl China als auch Deutschland profitieren. Auch geht es darum, einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden.“  

Im Gespräch mit dem Generalkonsul lobten die Unternehmensvertreter die Öffnung des Landes nach mehr als drei Jahren Pandemie und der fast vollständigen Isolation. Bestehende Geschäftsbeziehungen könnten wieder mit Leben gefüllt werden, denn persönliche Kontakte spielen gerade in China eine große Rolle. Im Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme, dem DST, in Duisburg lernte der Generalkonsul, wie Waren mithilfe neuester Technologien per Binnenschiff weiter transportiert werden: Am Simulator durfte Du sein Geschickt als Frachtschiffkapitän erproben und zeigte sich beeindruckt vom aktuellen Stand der Forschung.    

Der chinesische Generalkonsul Chunguo Du (l.) zusammen mit Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK. Foto Niederrheinische IHK/Alexandra Roth

 

IHK: „Wir müssen die Industrie im Land halten“

Austausch mit NRW-Staatssekretär Höller über klimaneutrale Produktion und Transformation  
Duisburg, 27. Juni 2023 - Ohne Stahl kein Windrad und ohne Windrad kein klimaneutraler Stahl. Auch für Autos, Züge oder Brücken wird er benötigt. Stahl ist einer der wichtigsten Grundstoffe für die Wirtschaft. Doch dieser Industriezweig hat es gerade besonders schwer, mahnt die Niederrheinische IHK. Im Gespräch mit NRW-Staatssekretär Paul Frederik Höller aus dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie forderte der IHK-Industrieausschuss mehr Tempo seitens der Politik. Sie muss dafür sorgen, dass die Betriebe an ihren Standorten eine sichere Zukunft haben.  

NRW soll das erste klimaneutrale Industrieland werden. Da die Grundstoffindustrie maßgeblich die Höhe der Emissionen mitbestimmt, spielt sie eine Schlüsselrolle bei der grünen Transformation. „Wenn dort zukünftig klimaneutral produziert wird, kommen wir unseren Klimazielen einen riesigen Schritt näher. Die Betriebe sind dabei, ihre Produktion umzustellen. Doch das ist herausfordernd und teuer, die Energiepreise und die Fülle an Bürokratie erschweren es zusätzlich.

Auch dauern Genehmigungen für Anlagen und Pipelines zu lange. Hier muss die Politik schneller reagieren, um Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Land zu halten und Zukunftsinvestitionen zu sichern“, verdeutlicht IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers bei dem Treffen.  

Foto links, v.l.: Norbert Mülders (Vorsitzender Industrieausschuss Niederrheinische IHK), Paul Frederik Höller (NRW-Wirtschaftsstaatssekretär), Werner Schaurte-Küppers (Präsident Niederrheinische IHK) und Dr. Stefan Dietzfelbinger (Hauptgeschäftsführer Niederrheinische IHK) beim Eintrag ins Goldene Buch.  

Foto rechts, v.l.: Thomas Reiche (Geschäftsführer Institut für Baustoffforschung FEhS), Dr. Stefan Dietzfelbinger (Hauptgeschäftsführer Niederrheinische IHK), Paul Frederik Höller (NRW-Wirtschaftsstaatssekretär) und Norbert Mülders (Vorsitzender Industrieausschuss Niederrheinische IHK) in „Stahlkocher-Kluft“ beim Rundgang durch das FEhS. Fotos: Niederrheinische IHK/Hendrik Grzebatzki  

Uerdinger Brücke: IHKs fordern mehr Tempo

Wirtschaft spricht mit NRW-Verkehrsminister Krischer  
Niederrhein/Duisburg, 31. Mai 2023 - Kaputte Brücken kosten die Unternehmen Zeit und Geld. Zudem bedeuten sie für die Industrie ein Standort-Risiko. Ihre Sorgen trugen die Firmen nun dem NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer bei der IHK in Duisburg am 31. Mai vor. Die IHKs in Duisburg und in Krefeld fordern gemeinsam ein Brückenbündnis und einen konkreten Fahrplan für den Neubau der Uerdinger Brücke.   „Wenn wir uns das Verkehrschaos um die A45 in Lüdenscheid ansehen, sind wir bislang mit einem blauen Auge davon gekommen. Aber es ist ein Warnsignal.

Ein ‚zweites Rahmede‘ können wir uns nicht leisten. Das wäre eine Katastrophe für unseren Niederrhein. Er ist Europas Logistikdrehscheibe und ein zentraler Industrie-Standort“, warnt Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK. Viele Brücken in NRW sind überlastet und in einem schlechten Zustand. Die Uerdinger Brücke ist der jüngste Beleg für die Misere. Laut dem Landesbetrieb Straßen.NRW wird der Neubau etwa zwölf Jahre dauern. Damit es schneller geht, plädieren die IHKs für einen konkreten Fahrplan und ein Brückenbündnis.

„Beim Neubau der A40-Rheinbrücke haben wir sehr gute Erfahrungen damit gemacht, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen. Das hat die Region mobil gehalten und den Neubau beschleunigt“, betont der IHK-Präsident.  Seit Jahren ist der bedenkliche Zustand der Uerdinger Brücke bekannt. „Für den Krefelder Hafen, die chemische Industrie und die Logistik in der Region ist das ein herber Rückschlag“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, und fordert einen verbindlichen Fahrplan für den Bau und deutlich schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren für das Projekt. „Der angekündigte Zeitraum von zwölf Jahren ist viel zu lang und für die Unternehmen auf beiden Seiten des Rheins nicht tragbar. Die Beschleunigung des Neubaus sollte im Ministerium Chefsache sein.“   

Krischer: „Wir werden uns in Zukunft stärker auf Sanierungen konzentrieren müssen“ „Ich begrüße ausdrücklich, dass die Industrie- und Handelskammern genauso wie die Landesregierung Priorität bei der Sanierung von Brücken sieht. Wir hatten bereits im Februar die Prüf-Ergebnisse von 6.322 Brücken-Untersuchungen an Landes- und Bundesstraßen veröffentlicht. 296 Brücken sind demnach in NRW sanierungsbedürftig. In diesem Jahr wollen wir etwa 67 Maßnahmen mit einem Volumen von 100 Millionen Euro umsetzen“, kündigt Oliver Krischer an, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.  

Der Minister weiter: „Unsere Brücken sind in die Jahre gekommen. Ein Großteil wurde in den 60er und 70er Jahren gebaut und sie sind für die heutige Verkehrsbelastung nicht ausgelegt. Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Substanz unserer Brücken in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter verschlechtern wird. Deshalb werden wir uns in Zukunft noch stärker auf die Sanierung konzentrieren müssen, wenn wir den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen zukunftsfest machen wollen.“  

„Wir zahlen jetzt die Zeche für eine verfehlte Politik der letzten Jahrzehnte, in der sich zu stark um den Neubau gekümmert wurde. Das holt uns jetzt ein. In Nordrhein-Westfalen leiten wir deshalb eine Neuausrichtung an: Erhalt vor Neubau. Finanzielle und personelle Kapazitäten müssen vor allem in den Erhalt und die Sanierung unserer Straßeninfrastruktur investiert werden“, so Krischer.  

V.l.: Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer IHK Mittlerer Niederrhein), Oliver Krischer (NRW-Verkehrsminister), Werner Schaurte-Küppers (Präsident Niederrheinische IHK) und Dr. Stefan Dietzfelbinger (Hauptgeschäftsführer Niederrheinische IHK). Foto: Niederrheinische IHK/Jacqueline Wardeski  

 

Konjunktur am Niederrhein tritt auf der Stelle - IHK: Wirtschaft fehlen Impulse

Duisburg, 22. Mai 2023 - Sinkende Energiepreise lassen die Unternehmen ein wenig durchatmen. Die Inflation dämpft aber den privaten Konsum. Zugleich belasten Arbeitskräftemangel und Export-Flaute die Wirtschaft. Die Unternehmen am Niederrhein blicken verhalten in die Zukunft. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage der Niederrheinischen IHK.  

„Wir hatten gehofft, dass sich das Blatt mit den sinkenden Energiekosten wieder wendet. Doch es hakt wegen vieler Probleme: steigende Zinsen, fehlende Arbeitskräfte und zu viel Bürokratie. Unsere Unternehmen stehen unter Druck“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.   Seit Beginn des russischen Kriegs und der Energiekrise verschieben viele Unternehmen ihre Investitionen. Zu unsicher sind die Aussichten.

Immerhin: Laut Umfrage will etwa ein Drittel der Betriebe in den kommenden Monaten wieder investieren, vor allem die Dienstleister. Auffällig ist, dass Geld zuletzt besonders in den Umweltschutz geflossen ist, also in die Energie- und Wärmewende. In neue Produkte und Verfahren gehen aber kaum Mittel.  


Steigende Zinsen und sinkende Exporterwartungen
Fast 30 Prozent der Betriebe erwarten, dass sich die Exporte weiter verschlechtern werden. Laut IHK-Umfrage berichtet zudem jedes zwölfte Unternehmen von erhöhter Insolvenzgefahr.  


Arbeitskosten erhöhen Druck
Die meisten Unternehmen planen trotz steigender Personalausgaben, an ihren Mitarbeitern festzuhalten. Grund dafür ist der Fachkräftemangel. „Die Betriebe sind auf gute Mitarbeiter angewiesen. Ohne Zuwanderung wird es nicht gehen. Allerdings sind die Abläufe in den deutschen Auslands-Konsulaten  und in den Ausländerbehörden oft nicht schnell genug. Hier müssen wir besser werden“, so Dietzfelbinger.


Der IHK-Konjunkturklimaindex gibt die Geschäftslage und die Erwartungen der regionalen Wirtschaft wieder. Mit 103 Punkten steigt er im Vergleich zum Jahresbeginn um fünf Zähler. Damit liegt er noch immer deutlich unter dem langjährigen Mittel von 111 Punkten.

Risikofaktor Brücken: IHKs fordern Tempo bei Planung, Sanierung und Bau

Düseldorf, 17. Mai 2023 - Der Zustand der Brücken ist kritisch – eine Deindustrialisierung des Rheinlandes droht. Der Druck, die maroden Brücken instand zu halten, wächst, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. Notwendig ist hierfür ein starkes politisches Commitment. „Leistungsfähige Brücken sind systemrelevant, sie sind eine Grundvoraussetzung für effiziente Mobilität und – damit einhergehend – für den Wirtschaftsstandort Rheinland“, machte Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK, deutlich.

Zusammen mit Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, sprach er stellvertretend für die IHK-Initiative Rheinland bei der Landespressekonferenz über den Zustand der Brücken im Rheinland.   Maßnahmen zur Standardisierung und Beschleunigung Die Handlungsempfehlungen der IHKs beinhalten Maßnahmen, mit denen Prozesse standardisiert und beschleunigt werden können. „Das ist wichtig, um die Infrastruktur als Motor für wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand zu entlasten und einen fließenden Warenverkehr sicherstellen zu können“, so Gregor Berghausen.

Eine zentrale Rolle spiele in diesem Zusammenhang die Digitalisierung. „Ziel sollte es sein, digitale Potenziale so auszuschöpfen, dass sich mit ihnen standardisierte Verfahren umsetzen lassen und Daten in einheitlicher Form sowie jederzeit für alle Stakeholder zugänglich sind“, so Berghausen weiter. Die verbindliche Nutzung des Building Information Modeling Verfahrens (BIM) sei unausweichlich. Zudem sei das kritische Prüfen von Fristen eine Grundvoraussetzung, wenn man die Planungsbeschleunigung ganzheitlich voranbringen wolle. „Wir als IHKs plädieren deshalb für die Einführung einer verwaltungsinternen Termin- und Projektsteuerung, die insbesondere klare Fristen für die Bearbeitung durch die Verwaltung festschreibt“, erklärt der Hauptgeschäftsführer abschließend.

Betont wird der Aspekt der Standardisierung auch von Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK. „Wenn wir den Zustand der Brücken als Risikofaktor für unsere Wirtschaft im Rheinland ernst nehmen, kommen wir nicht umhin, uns mit möglichen Wegen der Verschlankung und Standardisierung auseinanderzusetzen“, so Schaurte-Küppers. Bedarf zur Optimierung sehe die IHK-Initiative dabei vor allem bei Planungsprozessen, die es – auch über die bereits durch die Bundesregierung vorgesehene Maßnahmen hinaus – zu verkürzen gelte.  

Erhöhung der Haltbarkeit vorhandener Infrastruktur
Neben einer effizienten und wirtschaftsschonenden Instandsetzung der Brücken im Rheinland verfolgt die IHK-Initiative Rheinland ein weiteres Hauptziel: Eine möglichst lange Lebensdauer aller Brückenbauwerke unter Gewährleistung sicherheitsrelevanter Aspekte. „Wirtschaftsschonend bedeutet für uns, dass alle Brücken bis zur Sanierung bzw. Erneuerung betrieben werden, ohne dass eine kurzfristige Vollsperrung notwendig wird“, so Schaurte-Küppers.

„Damit möchten wir negative Auswirkungen für die Infrastruktur der Region ausschließen, die im schlimmsten Fall auch einen Wettbewerbsnachteil mit sich ziehen“, mahnt der IHK-Präsident. Wichtig sei bei der hohen Anzahl an sanierungsbedürftigen Brücken zudem, das derzeitige Brückenmanagementsystem zu überdenken und auf ein effektives Monitoring zu setzen. „Das bedeutet, dass die Brückensanierungen sinnvoll priorisiert und Maßnahmen kontinuierlich kritisch reflektiert werden“.  


Personelle Voraussetzungen schaffen
Während die IHK-Handlungsaufforderungen das Ziel verfolgen, die Infrastruktur des Rheinlandes – und damit die Stellung der Wirtschaftsregion – zu schützen, adressiert die Initiative Rheinland zugleich auch das Thema des Fachkräftemangels im Planungsbereich. Vielerorts fehle es an qualifizierten Fachplanerinnen und Fachplanern, so dass freie Stellen oftmals für längere Zeit unbesetzt bleiben. Insgesamt sei es zudem wichtig, die Maßnahmen gemeinsam, also unter Beteiligung aller Akteure, umzusetzen.


„Wir verfolgen als IHKs ein gemeinsames Ziel, welches wir nur gemeinsam erreichen können. Das gilt sowohl für die Stärkung unserer Infrastruktur als auch für die Weiterentwicklung des Rheinlandes zu einem der attraktivsten Standorte Europas“, bestätigt Berghausen. Von der Politik wünsche man sich außerdem ein starkes Commitment, beispielsweise durch ein Sondervermögen Rheinbrücken. „Mit einem Sondervermögen könnten die Mittel bereits dem Zweck zugeordnet werden und wären sofort verfügbar. Wir dürfen bei der Finanzierung unserer Infrastruktur keine Abstriche machen“, schließt Schaurte-Küppers ab.  

Studie stellt vielen Brücken schlechtes Zeugnis aus
Die Studie zum Zustand der Brücken im Rheinland ist in Zusammenarbeit mit dem Institut für Straßenwesen (ISAC) der RWTH Aachen entstanden und wertet die verfügbaren Daten der Brücken von Bund und Land NRW aus. Der Instandhaltungsbedarf spiegelt sich in folgendem Gesamtergebnis (Stand 2022) der Analyse wider: 663 Brücken im Rheinland verfügen über den Traglastindex IV, 343 Brücken über den Traglastindex V. Der Index bewertet in einem Soll-Ist-Vergleich die baulichen Eigenschaften einer Brücke, die maßgeblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer einer Brücke haben.

Die Abstufung geht von I  (sehr gut) bis Stufe V (sehr schlecht). Index V bedeutet, bei den Brücken besteht akut erheblicher Instandhaltungsbedarf. Zusätzlich sorgen starre, lange Verfahren sowie fehlende Personalkapazitäten zu Verzögerungen von Instandhaltungsmaßnahmen, die sich sowohl auf die für die Wirtschaft relevanten Lkw-Verkehre als auch auf Pendlerinnen und Pendler negativ auswirken. Die daraus resultierenden unternehmerischen und volkswirtschaftlichen Kosten und Umweltschäden gelte es laut IHK-Initiative Rheinland zu vermeiden, um die Zukunftsfähigkeit der Region langfristig erhalten zu können.  

Über die IHK-Initiative Rheinland: Ziel der IHK-Initiative Rheinland GbR ist die Weiterentwicklung des Rheinlands zu einem der attraktivsten Standorte Europas. Die Initiative ist ein Bündnis der sieben Industrie- und Handelskammern Aachen, Bergische Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein und Niederrheinische IHK Duisburg. Mehr Informationen hier: www.rheinland.ihk.de  

V.l.: Dr. Stefan Dietzfelbinger (Duisburg), Gregor Berghausen (Düsseldorf), Jürgen Steinmetz (Krefeld), Dr. Hubertus Hille (Bonn), Michael Wenge (Wuppertal), Dr. Uwe Vetterlein (Köln). (Copyright: Carsten Schmale)

RUHR REAL vermittelt Officeflächen in Duisburg an HydrogenPro und Köppen

Essen/Duisburg, 28. April 2023 - Mit gleich zwei erfolgreichen Vermittlungen hat das Essener Maklerunternehmen RUHR REAL in Duisburg einen doppelten Deal realisiert: Sowohl der Experte für Wasserstoff-Elektrolyse, HydrogenPro, als auch die Firma Köppen GmbH, ein Chemielogistiker mit dem Schwerpunkt Tankcontainertransporte, haben sich für einen Standort am Franz-Haniel-Platz 1 in unmittelbarer Hafennähe entschieden.  

Insgesamt umfasst die Vermittlung eine Fläche von 685 m², die sich wie folgt auf die beiden Neumieter aufteilt: HydrogenPro nutzt 275 m² für eine neue Niederlassung in Deutschland, Köppen wird 410 m² als Verwaltungsbüro nutzen. Für den Logistiker ist es der zweite Duisburger Standort.  

„Das Objekt am Franz-Haniel-Platz überzeugt vor allem durch seinen Campus-Charakter, der eine hohe Mitarbeiterqualität verspricht“, so Frederic Jeschke, zuständiger Consultant bei RUHR REAL. „Eine eigene Kantine, die grünen Außenflächen, Auditorium, Hotel und Tagungsräume: Wir freuen uns, dass die vielen Vorzüge der Fläche gleich zwei Unternehmen überzeugt haben.“  


„Wir haben dringend mehr Platz für Verwaltungstätigkeiten benötigt und freuen uns sehr, dass RUHR REAL uns bei der Suche nach einem zweiten Duisburger Standort unterstützen konnte“, so Claus Overlöper von der Köppen GmbH.

Für das norwegische Unternehmen HydrogenPro ist das Büro in Duisburg der erste deutsche Standort: „Wir freuen uns zukünftige Wasserstoff-Projekte aus dem Haniel Campus heraus realisieren zu können und bedanken uns bei RUHR REAL für die tolle Unterstützung“, sagt Marc Jedamzik, Head of Branch Germany & Director Sales Central Europe. HydrogenPro hat die Fläche bereits am 1. März 2023 bezogen. Köppen folgte am 1. April 2023. Bei dem Eigentümer handelt es sich um die Franz Haniel & Cie. GmbH.  

RUHR REAL vermittelt Officeflächen in Duisburg an HydrogenPro und Köppen
Mit gleich zwei erfolgreichen Vermittlungen hat das Essener Maklerunternehmen RUHR REAL in Duisburg einen doppelten Deal realisiert: Sowohl der Experte für Wasserstoff-Elektrolyse, HydrogenPro, als auch die Firma Köppen GmbH, ein Chemielogistiker mit dem Schwerpunkt Tankcontainertransporte, haben sich für einen Standort am Franz-Haniel-Platz 1 in unmittelbarer Hafennähe entschieden.  

Insgesamt umfasst die Vermittlung eine Fläche von 685 m², die sich wie folgt auf die beiden Neumieter aufteilt: HydrogenPro nutzt 275 m² für eine neue Niederlassung in Deutschland, Köppen wird 410 m² als Verwaltungsbüro nutzen. Für den Logistiker ist es der zweite Duisburger Standort.  

„Das Objekt am Franz-Haniel-Platz überzeugt vor allem durch seinen Campus-Charakter, der eine hohe Mitarbeiterqualität verspricht“, so Frederic Jeschke, zuständiger Consultant bei RUHR REAL. „Eine eigene Kantine, die grünen Außenflächen, Auditorium, Hotel und Tagungsräume: Wir freuen uns, dass die vielen Vorzüge der Fläche gleich zwei Unternehmen überzeugt haben.“  

„Wir haben dringend mehr Platz für Verwaltungstätigkeiten benötigt und freuen uns sehr, dass RUHR REAL uns bei der Suche nach einem zweiten Duisburger Standort unterstützen konnte“, so Claus Overlöper von der Köppen GmbH.

Für das norwegische Unternehmen HydrogenPro ist das Büro in Duisburg der erste deutsche Standort: „Wir freuen uns zukünftige Wasserstoff-Projekte aus dem Haniel Campus heraus realisieren zu können und bedanken uns bei RUHR REAL für die tolle Unterstützung“, sagt Marc Jedamzik, Head of Branch Germany & Director Sales Central Europe. HydrogenPro hat die Fläche bereits am 1. März 2023 bezogen. Köppen folgte am 1. April 2023. Bei dem Eigentümer handelt es sich um die Franz Haniel & Cie. GmbH.  

Gleich zwei neue Unternehmen haben die Officeflächen am Franz-Haniel-Platz 1 bezogen. © RUHR REAL

 

Meilenstein für eine konsequent kreislaufgeführte Wirtschaft

Ein Jahr nach erfolgtem Spatenstich weiht TSR Recycling innovative TSR40-Aufbereitungsanlage am Standort Duisburg mit NRW-Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur ein


Lünen/Duisburg, 27. April 2023. Gemeinsam mit NRW-Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur, Norbert Rethmann (Ehrenaufsichtsratsvorsitzender RETHMANN SE & Co. KG), Dr. Arnd Köfler (CTO thyssenkrupp Steel Europe AG) sowie Jens Rubi (Head of Circular Economy Mercedes-Benz AG) haben Bernd Fleschenberg (COO TSR Recycling GmbH & Co. KG) und Christian Blackert (COO TSR Automotive GmbH) die neue Aufbereitungsanlage am Duisburger TSR-Standort offiziell in Betrieb genommen.  


Nach nur einem Jahr Bauzeit werden in der Anlage zukünftig jährlich bis zu 450.000 Tonnen unterschiedliche Inputmaterialien – wie etwa Altkarossen, Mischschrotte oder Haushaltsgroßgeräte – zum Recyclingprodukt TSR40 aufbereitet.

Mittels der neu entwickelten Mess-, Detektions- und Separationstechniken können Störelemente in der Produktion sicher im Rohmaterial identifiziert und entfernt sowie Begleitelemente wie zum Beispiel Kupfer, Nickel und Chrom genau bestimmt werden.

Grundlage für den Anlagenneubau ist ein von TSR Recycling entwickeltes, innovatives Herstellungsverfahren für das hochwertige und zertifizierte Recyclingprodukt TSR40, das beim Wiedereinsatz in der Stahlproduktion den CO2-Ausstoß und den Einsatz von Primärrohstoffen und Energie reduziert.

Im Rahmen des öffentlich geförderten Forschungsprojektes REDERS (Reduzierte CO2-Emissionen durch Erhöhung der Recyclingquote bei der Stahlherstellung) wird das Verfahren gemeinsam mit den Projektpartnern VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH, Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH und thyssenkrupp Steel stetig weiterentwickelt.

Mit TSR40 stellt TSR Recycling der Stahlindustrie einen Rohstoff zur Verfügung, der nicht nur energie-, klima-, und ressourcenschonend ist, sondern mit dem ohne Qualitätsverlust der Recyclinganteil in der Stahlproduktion deutlich erhöht werden kann. Die neue Aufbereitungsanlage am Standort Duisburg ist damit nicht nur wichtiger Meilenstein für die gesamte Branche, sondern auch Leuchtturmprojekt für die Transformation der Stahlindustrie und die weiterverarbeitenden Industriezweige – wie etwa die Automobilindustrie – zu mehr nachhaltigen Qualitätsprodukten.

NRW-Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur würdigte das Gesamtprojekt sowie den Anlagenneubau als zukunftsweisende Investition: „Der Weg zur klimaneutralen Industrie, Rohstoffleichtigkeit und nachhaltigem Wirtschaften gelingt uns nur, wenn wir die Potentiale der Kreislaufwirtschaft nutzen. Gerade in energieintensiven Branchen leisten innovative Projekte, die eine zirkuläre Wertschöpfung ermöglichen, erhebliche Beiträge zur Einsparung von Rohstoffen, Energie und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Dies wird einmal mehr an der Aufbereitungsanlage für Stahlschrott hier in Duisburg deutlich, die im Verbund ansässiger Unternehmen entstanden ist. In einer Circular Economy brauchen wir solche Industriepartnerschaften entlang der Wertschöpfungsketten, um ambitionierte und wegweisende Projekte erfolgreich umzusetzen.“

Dr. Arnd Köfler, technischer Vorstand bei thyssenkrupp Steel, erklärte: „Die Dekarbonisierung der Stahlproduktion ist eine immense Aufgabe. Mit der Vergabe zum Bau unserer ersten wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Aber wir warten nicht ab, bis wir komplett transformiert sind, sondern nutzen bereits heute im bestehenden Anlagenpark alle Möglichkeiten, den CO2-Ausstoß zu senken. Mit TSR40 eröffnet sich nun dank der hochwertigen Aufbereitung des Stahlschrotts erstmalig die Möglichkeit, ein erstklassiges, zertifiziertes Produkt auch im Hochofen einzusetzen. Damit ergänzen wir unsere Bemühungen, CO2-Emissionen zu senken und davon profitieren auch unsere Kunden.“

Jens Rubi, Head of Circular Economy bei Mercedes-Benz AG, erläuterte die Perspektive der Automobilhersteller: „Die Materialien, die in Mercedes-Benz Fahrzeugen zum Einsatz kommen, müssen hohe Ansprüche erfüllen. Das Unternehmen forscht an neuen, ressourcenschonenden Materialien, um Nachhaltigkeit und Luxus in Einklang zu bringen. Hier sehen wir in der Kreislaufwirtschaft einen großen Stellhebel. Denn um unseren nächsten Meilenstein, die #ambition2039, zu erreichen, gilt: Every action counts.“

„Gerade in Zeiten unterbrochener Lieferketten ist qualitativ hochwertiges Recycling ein wesentlicher Baustein zur Reduzierung der Abhängigkeiten von Primärrohstoffen“, erklärte TSR-Geschäftsführer Bernd Fleschenberg abschließend. „Das Recyclingprodukt TSR40 steht damit für eine nachhaltige Rohstoffsicherung für Deutschland und Europa und kann einen erheblichen Anteil des zukünftigen Rohstoffbedarfs der Industrie abdecken. Neben den positiven Effekten für Umweltund Klimaschutz ist das unser Beitrag zu einer nachhaltigen Circularity-Strategie und zur Erreichung der Ziele im Rahmen des europäischen Green Deals.“

Symbolische Einweihung der neuen TSR40-Aufbereitungsanlage in Duisburg (v.l.n.r): Christian Blackert (COO TSR Automotive GmbH), Jens Rubi (Head of Circular Economy Mercedes-Benz AG), Norbert Rethmann (Ehrenaufsichtsratsvorsitzender RETHMANN SE & Co. KG), Mona Neubaur (Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen), Bernd Fleschenberg (COO TSR Recycling GmbH & Co. KG), Dr. Arnd Köfler (CTO thyssenkrupp Steel Europe AG) und Markus Bangen (CEO duisport Duisburger Hafen AG)

Fachkräftezuwanderung: Die Umsetzung ist entscheidend

Düsseldorf, 26. April 2023 - Die Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes der Bundesregierung, die am morgigen Tag im Bundestag beraten wird, ist aus Sicht des Deutschen Mittelstands-Bundes (DMB) ein notwendiger und längst überfälliger Schritt. Was nun aber zählt ist, die Verwaltung zu befähigen, diese neuen Regelungen in der Praxis auch entsprechend umzusetzen und eine echte Willkommenskultur zu schaffen.

Der Fachkräftemangel ist eines der größten Problemfelder im deutschen Mittelstand. Aus diesem Grund begrüßt der DMB, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Arbeits- und Fachkräftezuwanderung reformiert werden sollen. Allerdings kann das nur gelingen, wenn Verwaltungsverfahren modernisiert und vereinfacht werden.

Steffen Kawohl, Experte für Arbeit und Bildung beim DMB, dazu: „Es gilt wie so oft in Deutschland: Die besten Gesetze helfen nicht, wenn sie an der Realität in der Verwaltung scheitern. Bislang schlagen sich Unternehmen und ausländische Fachkräfte vor allen Dingen mit langen Verzögerungen bei der Visa-Vergabe oder der Anerkennung von Berufsabschlüssen herum. Diese Verwaltungsprozesse zu vereinfachen, muss das Ziel sein.“ 

Steffen Kawohl - Foto  DMB/Jochen Rolfes

Die Attraktivität Deutschlands muss erhöht werden
Der Grund für Kawohls Appell liegt nicht zuletzt darin begründet, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland dem Fachkräftemangel durch Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte entgegenwirken kann. Der DMB-Experte sagt dazu: „Laut Bundesagentur für Arbeit werden wir künftig auf eine jährliche Nettozuwanderung von 400.000 Arbeits- und Fachkräften angewiesen sein. Damit wir das schaffen können, muss Deutschland als Ziel für Einwanderer deutlich attraktiver werden! Dazu bedarf es einer echten Willkommenskultur.“ 

Um diese zu erreichen, muss der erste Kontakt mit internationalen Fachkräften niedrigschwellig erfolgen, insbesondere durch Informationsangebote in der jeweiligen Landessprache oder zumindest auf Englisch. Hilfreich ist es zudem, wenn Unternehmen spezielle Onboarding-Programme bieten können, bei denen zugewanderten Fachkräften eine Person zur Seite gestellt wird, die dabei hilft, sich im Alltag zurecht zu finden.

Dazu gehört zum Beispiel die Unterstützung bei der Suche nach einer Wohnung oder Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Kleine und mittlere Unternehmen können aufgrund ihrer Kapazitäten solche Programme nicht selbst aufsetzen. Wirtschaftsförderungen könnten dies aber beispielsweise gemeinsam mit KMU in den Regionen tun. 

„Entscheidend ist, dass wir Fachkräfte nicht nur als Arbeitskräfte sehen, sondern als Menschen“, sagt Kawohl. „Sollen sie sich bei uns dauerhaft wohlfühlen und die Zuwanderung nachhaltig zum Erfolg werden, müssen wir eine Atmosphäre der Offenheit ihnen gegenüber schaffen. Dabei stehen alle Teile der Gesellschaft in der Pflicht“. derung: Die Umsetzung ist entscheidend.

 

Aufforderung an Unternehmen zur gemeinsamen Gasbeschaffung

Brüssel, 25. April 2023 - Die Europäische Kommission gibt den Startschuss für ein neues Verfahren, um in Vorbereitung auf den nächsten Winter den gemeinsamen Einkauf von Gas auf EU-Ebene vorzubereiten. Über den AggregateEU-Mechanismus können europäische Unternehmen seit heute ihren Gasbedarf anmelden. EU-Kommissionsvizepräsident Maroš Šefčovič erklärte:
„Die Energiekrise hat uns gezeigt, dass die EU besser dran ist, wenn sie in Einheit und Solidarität handelt. Dadurch, dass EU-Unternehmen ihren Gasbedarf bündeln können, wird der AggregateEU-Mechanismus die Wirtschaftsmacht der Union nutzen und uns dabei helfen, dass unsere Gasspeicher voll genug sind, um sicher durch den nächsten Winter zu kommen. Ebenso wichtig ist es, dass wir dazu beitragen, die volle Produktionskapazität der energieintensiven Industrie in der EU wiederherzustellen, indem wir gegen die hohen Energiepreise vorgehen, was auch insgesamt für unsere Wettbewerbsfähigkeit von entscheidender Bedeutung ist.“ Die Europäische Union will ihre Gasspeicher in koordinierter Weise zeitnah wiederbefüllen und dabei ihre kollektive Marktmacht nutzen, um mit internationalen Lieferanten bessere Preise auszuhandeln.  


 

Einsatz für Stahlstandort und Brücken

IHK-Delegation in Berlin: Schneller entscheiden!  
Berlin/Duisburg, 19. April 2023 - Duisburg und der Niederrhein haben die Chance, Vorreiter für grüne Industrie zu werden. Aber die Zeit drängt: Besonders in Berlin müssen dafür schnell die Weichen gestellt werden. Das machten rund 20 Unternehmer aus der Region bei Gesprächen mit Politikern in der Hauptstadt deutlich.  

„Schon heute ist Duisburg die deutsche Wasserstoff-Hauptstadt. Unsere Region ist zudem eine wichtige Drehscheibe für die Logistik. Ausufernde Bürokratie und langsame Verfahren bremsen uns aber immer wieder aus“, erklärt Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK.  

So arbeiten die Unternehmen daran, Wasserstoff im großen Maßstab für eine klimafreundlichere Industrie nutzen zu können. Dafür braucht es aber neue Anlagen – und der Weg zur Genehmigung ist lang: „Die Prozesse sind bei neuen Anlagen oft noch komplizierter als sonst. Wir brauchen schnelle Entscheidungen, die Innovationen möglichen machen. Wichtig ist auch, dass wir Pipelines bekommen, um den Wasserstoff zu den Unternehmen zu bringen. In unseren Gesprächen haben wir einen nationalen Gipfel zur Industrie-Transformation in Duisburg vorgeschlagen. Als Europas größter Stahlstandort brauchen wir regelmäßig ein nationales Treffen, um die Prozesse voranzubringen und zu begleiten“, so Werner Schaurte-Küppers.  

 Ein wichtiges Thema in Berlin war auch das Verkehrsnetz: „Wenn unsere Häfen schwer zu erreichen sind, weil die Brücken kaputt sind, dann bleiben die Güter auf der Straße stecken. Die gewünschte Verladung auf Schiff und Bahn klappt dann nicht. Das schadet unserer Wirtschaft“, mahnte Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der IHK. Anlass für diesen Hinweis bietet aktuell auch die Sperrung der Uerdinger Rheinbrücke für Lkw mit mehr als 30 Tonnen.  

Die Delegation der Niederrheinischen IHK führte Gespräche im Deutschen Bundestag, im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie mit dem Parlamentarischen Staatssekretär des Innern und für Heimat Mahmut Özdemir (SPD), zugleich auch Bundestagsabgeordneter für Duisburg.
Foto (c) Niederrheinische IHK